Medizin und Gesellschaft
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Andreas Kögel. Medizin und Gesellschaft
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
1 Soziologie, Medizin und Gesellschaft. Grundbegriffe
1.1 Die Soziologie und ihre Bezugswissenschaften
Bezugswissenschaften
Bindestrichsoziologien
Soziales Handeln
1.2 Die Medizin als Wissenschaft
Biomedizin
Medizinsoziologie
1.3 Der Gegenstand der Medizin. 1.3.1 Menschen, Tiere, Organismen
1.3.2 Krankheit
1.3.3 Gesundheit
Anschlussfähigkeit
Gesundheitswissenschaften
1.3.4 Krankheitsmodelle
Biomedizinisches Krankheitsmodell
Modell
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Salutogenese
Sozialisationsmodell
1.3.5 Organisierte Krankenbehandlung
1.3.6 Jenseits von Krankheit – Enhancement und Kosmetik
Kosmetik/Ästhetik
Enhancement
2 Soziologische Grundlagen. Grundbegriffe
2.1 Basiskonzepte und Theoriebausteine. 2.1.1 Modelle gesellschaftlicher Differenzierung
Differenzierung
2.1.2 Thomas-Theorem und Self-Fulfilling Prophecy
Thomas-Theorem
Self-Fulfilling Prophecy
2.1.3 Sozialisation und Habitus. Sozialisation
Sozialer Habitus
2.1.4 Soziales Kapital
Beispiel
2.1.5 Vertrauen
Beispiel
2.2 Rollentheorien: Mead, Goffman
Soziale Rolle
Rollenkonflikte
Rollenskript
Beispiel
Identität
2.3 Strukturfunktionalismus: Parsons
Struktur und Funktion
Pattern Variables sozialer Rollen (Parsons)
2.4 Systemtheorie: Luhmann
Autopoiesis
Beispiel
Eine Beschreibung im Detail am Beispiel der Kommunikation von zwei Systemen A und B
Beispiel
Beispiel
Beispiel
2.5 Akteurtheorien. 2.5.1 Soziales Handeln, Individualismus und Kollektivismus
Akteurtheorie
2.5.2 Mikro-Makro-Modelle als Wanne
2.5.3 Spieltheorie
Gefangenendilemma (Prisoner’s Dilemma)
2.6 Welche Theorie ist die richtige?
2.7 Sozialstrukturanalyse. 2.7.1 Gegenstand
2.7.2 Bevölkerungsdynamik
2.7.3 Soziale Ungleichheit
Soziale Ungleichheit
Ungleichheit und Ungerechtigkeit
3 Medizin, Krankheit, Gesundheit in Zahlen. Grundbegriffe
3.1 Epidemiologie
3.2 Fertilität und Geburten
Geburtenziffer, Geburtenquote und Fertilitätsrate
3.3 Lebenserwartung
Lebensminderung
3.4 Klassifikationssysteme – DSM, ICD und ICF
ICD und DSM
Beispiel
ICF
3.5 Todesursachen nach dem ICD
Monokausal
3.6 Epidemiologische Transition
Epidemiologische Transition
3.7 Krankheit und Soziale Ungleichheit
Beispiel
Urteilsheuristik
4 Das Gesundheitswesen. Grundbegriffe
4.1 Grundtypen von Gesundheitssystemen. 4.1.1 Begriffliche Grundlagen
Fehlversorgung
4.1.2 Staatliches Modell
4.1.3 Wirtschaftsliberales Modell
4.1.4 Korporatistisches Modell
4.2 Berufe im Gesundheitswesen. 4.2.1 Übersicht
4.2.2 Pflegekräfte
4.2.3 Nichtärztliche Therapie und Heilkunde
4.2.4 Abgrenzungen oder integrierte Versorgung
4.3 Das Gesundheitswesen in Deutschland
Bürgerversicherung
4.4 Das Gesundheitswesen in Österreich
4.5 Das Gesundheitswesen in der Schweiz
4.6 Der britische National Health Service (NHS)
4.7 Das Gesundheitswesen der USA
4.8 Strukturdebatten und internationaler Vergleich
4.9 Risiko und Versicherung
Grundsatz des Versicherungsprinzips
4.10 Basismedizin versus Maximalmedizin
Priorisierung und Rationierung
5 Methoden der empirischen Sozialforschung. Grundbegriffe
5.1 Qualitative und Quantitative Forschung
Paradigma
Offenheit und Strukturierung
5.2 Grundlegende Methodentypen. 5.2.1 Übersicht
Reaktivität
5.2.2 Inhaltsanalyse
5.2.3 Beobachtung
5.2.4 Befragung
Beispiel
5.3 Mixed Methods
5.4 Eigene empirische Sozialforschung
Weiterführende Literatur (ausführliche Titel in der Literaturliste) Grundsätzliches
Für Qualitative Forschung
Für Quantitative Forschung
6 Ausgewählte Themen der Medizinsoziologie. Grundbegriffe
6.1 Geschlecht, Gender, Gendermedizin
Geschlecht
Beispiel
Beispiel
Sozialwissenschaftliche Genderforschung und Gendermedizin
6.2 Ärzte und Ärztinnen
6.3 Ärztlicher Habitus und Arzt-Patienten-Beziehung. 6.3.1 Nähe und Distanz
6.3.2 Autorität und Verantwortung
6.3.3 Fachsprache
6.4 Empowerment und Shared Decision Making (SDM)
Empowerment und Shared Decision Making (SDM)
6.5 Die Klinik als Symbol der modernen Medizin
6.6 Interessenkonflikte in der Medizin
IGeL – Selbstzahlerleistungen für Kassenpatienten
6.7 Medizinethik. 6.7.1 Ethik und Moral
Empirische Medizinethik
Bereichsethik
6.7.2 Der Eid des Hippokrates
Eid des Hippokrates
6.7.3 Abtreibung
Medizinische und soziale Indikation
6.7.4 Medizin des Anfangs: In-Vitro-Fertilisation (IVF) und Pränataldiagnostik (PND)
6.7.5 Medizin des Endes
6.7.6 Sterbehilfe und Suizid
Sterbehilfe in den Niederlanden
Sterbehilfe in der Schweiz
6.7.7 Organtransplantation
6.8 Grauzonen zwischen Medizin und Religion. 6.8.1 Versuche einer Bestimmung von Religion
Kontingenz und Religion
Die Kirchen im Gesundheitswesen
Beispiel
6.8.2 Alternativmedizin und Komplementärmedizin
6.9 Medizin und Massenmedien
Anhang. Abkürzungen
Glossar soziologischer Formulierungen
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Literatur
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Der Autor
Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte Dr. Andreas Kögel das Studium der Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Tübingen. Er ist Mitgründer eines privaten Forschungsinstituts und lehrte an der Universität Tübingen, der Hochschule Esslingen und beim IBB. Von 2013 bis 2016 promovierte er über das Thema »Tod und Sterben als Risiken«, seine Studie wurde 2016 in der Schriftenreihe der Universität Münster veröffentlicht. Seit 2017 ist Andreas Kögel wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bayreuth. Seine Schwerpunkte sind Methoden der Empirischen Sozialforschung, Wissenschaftstheorie, Medizinsoziologie und Systemtheorie.
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Vogd nennt seine systemtheoretische Analyse des Medizinsystems »Soziologie der organisierten Krankenbehandlung«. Mit dieser sperrigen Bezeichnung tut er einen Schritt neben die Medizin und vermeidet die Übernahme ihrer eigenen Ansprüche und Selbstdeutungen. Medizin ist bei Vogd eine kulturelle Praxis zum Umgang mit Krankheit. Krankheit ist eine unberechenbare Störung der gesellschaftlichen Verhältnisse und dank der Medizin kann die Gesellschaft darauf »in einer vertrauten, sich selbst bestätigenden und plausibilisierenden Weise antworten«.53 Medizin ist gleichzeitig Kommunikation, Handlungspraxis; sie begründet Traditionen bzw. schließt an vorhandene an. Sie vergleicht das Eigene mit dem Anderen, folgt aber einer eigenen Logik und hat damit eine Eigendynamik. Vogd orientiert sich dabei an der Systemtheorie Luhmanns und an der Wissenssoziologie.
»Im Sinne eines originär soziologischen Blickes lohnt es sich, zunächst von den allzu offensichtlichen Aspekten der Krankenbehandlung abzusehen. Aus analytischen Gründen ist hier zunächst einzuklammern, dass es kranke Körper, Keime, Organversagen, chirurgische Eingriffe, Spritzen, Pillen, Bestrahlungen, Röntgenbilder etc. gibt. Dieser Schritt ist notwendig, um sich von den vertrauten Kausalitätsvorstellungen des Common Sense zu lösen, und damit brauchen wir weder davon auszugehen noch infrage zu stellen, dass Medizin selbst dann attraktiv ist, wenn die Heilungschancen fraglich sind, wenn die Evidenz und Effizienz ihrer Organisationsweisen nicht nachgewiesen ist und wenn ihre Veranstaltungen eine solche Zumutung darstellen, dass man sich eigentlich wundern müsste, warum die Beteiligten so selten die Behandlungen verweigern.«54
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