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Rund um Garmisch-Partenkirchen Vorwort: Charakterisierung Werdenfels

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Viel Zeit verbringt der Werdenfelser damit, sich nicht unbedingt anmerken zu lassen, wie gut es ihm eigentlich geht. Dabei schätzt er seine Heimat und die bergige Natur sehr, die ihn umgibt. Er ist typischerweise Genussmensch, gesellig, handwerklich wie kreativ interessiert, nur eben ein wenig vorsichtig damit, sein Glück in die Welt hinauszuposaunen. Immerhin besuchen ihn ja seit über 100 Jahren Sommerfrischler in seinem Paradies.

Deshalb verteidigen die Werdenfelser ihre Heimat leidenschaftlich gern gegen mögliche verändernde Einflüsse. Zwei Olympiabewerbungen wurden nach großer Kontroverse erfolgreich in den letzten Jahren abgewiesen, ein lebendiger Naturschutz beschäftigt sich mit Ski- und Freizeitangeboten und das Brauchtum wird mit viel Engagement von den Maschkara im Fasching über das Bierzelt im Sommer bis zum Neujahrslied im Winter in den Gemeinden gepflegt.

Aus kurtouristischer Erfahrung und den lange zurückliegenden Olympischen Spielen, deren Ausrichtung man einmal – im Jahr 1936 im Zuge der Naziherrschaft – aufgedrückt bekam, wissen die Werdenfelser sehr genau, wie sie ihren Gästen ihre schöne Heimat präsentieren und schmackhaft machen können. Mit deftig bayerischer Küche und besonders gern auf der Höhe ihrer geliebten Berge, mit dem reichlichen kulturellen Angebot zwischen Musik und Theater. Und mit zwei zusammengewachsenen und mittlerweile auch im Geiste versöhnten Ortsteilen, die sich stolz mit ihren Prachtstraßen präsentieren: der Ludwigstraße in Partenkirchen und der Fußgängerzone am Kurpark in Garmisch.

Sie könnten auch leicht von ihrem Überfluss an Schönheit eitel werden, die Werdenfelser, wenn sie jeden Tag auf das Panorama zwischen Zugspitzhöh und Alpspitzsilhouette blicken oder an ihren vielen verschwenderisch schönen Seen spazieren. Darum ist es sicher nicht die schlechteste Charaktereigenschaft, ein wenig zurückhaltend, fast schon demütig und zufrieden seine Heimat zu schätzen und vielleicht nicht immer zuzugeben, wie gut es ihnen wirklich geht, den Garmisch-Partenkirchnern und Werdenfelsern in ihrem schönen oberbayerischen »goldenen Landl«.

Ich habe das Glück, hier behütet und naturnah aufgewachsen zu sein, erst später richtig verstanden und zu schätzen gelernt. Mit Freunden auf den Bergbauernhöfen der Großeltern zu spielen, mit Ski, Schlitten, Wanderschuh oder barfuß die Berg- und Seenlandschaft auszukosten, alles das schätze ich heute noch mehr und laufe mittlerweile, wenn ich Freunden meine Heimat zeige, selbst wieder wie ein Tourist staunend durch den Ort, während ich meinen Blick vom Panorama nicht abwenden kann. Ich wollte es wohl selbst nicht zugeben, wie schön es hier ist. Umso mehr Freude hat es gemacht, zu fast schon vergessenen Kindheitserinnerungen zurückzukehren und dauerhafte Lieblingsplätze für diesen Band wieder einmal aufzusuchen, um auch nachzusehen, ob der Fleck noch immer so besonders und so schön ist, dass ich ihn empfehlen und beschreiben möchte. Die Gefühle der Kindheit haben sich beim Spazieren über die Insel Zwergern und im Schachenschloss nicht verändert. Noch immer machen diese Orten Staunen und Freude aus – für jedes Alter. Nur der Blick hat sich etwas verändert, die Orte blieben oftmals die gleichen.

In diesem Band möchte ich Sie zu meinen Lieblingsplätzen mitnehmen, als Abrundung angesichts der Kulisse bieten sich entlang der Berge zwölf Touren an, die zwischen die Lieblingsplätze eingestreut sind. Ein solcher Platz kann sich in der Natur, in einer lauschigen Stube, in einem interessanten Museum oder auf der sprichwörtlichen Piste befinden. Von Deutschlands höchstem Gipfel bis zur verzauberten Unterwassernixe, vom Bierzelt bis zum Königsschloss, vom Skiausflug bis zur Partnachklamm, an meine und vielleicht auch bald Ihre schönsten Orte in und rund um Garmisch-Partenkirchen herum.

Andreas M. Bräu

Lieblingsplätze in und um Garmisch-Partenkirchen

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