Klima|x

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Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise. In seinem hellsichtigen Essay, geschrieben in Berlin in den Wochen des Lockdown, der nicht nur Deutschland im Frühjahr 2020 zu einem abrupten Stillstand zwang, wirft der Klimaaktivist und Humanökologe Andreas Malm die entscheidenden Fragen auf: Wie war es möglich, dass die Staaten des globalen Nordens angesichts der COVID-19-Pandemie so effektiv und entschlossen handelten – und im Hinblick auf die Erderwärmung immer noch nichts tun? Woher kommt die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum Normalzustand, der längst schon keiner mehr ist? Und welche Schlüsse lassen sich aus der Kriegsrhetorik, in der über die Pandemie gesprochen wurde, für den Kampf gegen den eigentlichen Krankheitserreger ziehen? Jenem Krankheitserreger, der in Corona nur eine seiner Formen fand, die zeigt: Es gilt, der Zeit der Untätigkeit in Anbetracht des globalen Feindes namens Klimakrise ein entschlossenes Ende zu bereiten.

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Andreas Malm. Klima|x

Klima|x

Inhalt

I. Corona und Klima

Wenn ein Notfall besteht

Wir haben einen Feind da draußen

Unterschiede zwischen Corona und Klima: erster Schnitt

Wechselnde Schattierungen des Extremismus

II. Chronischer Notstand

Von Fledermäusen und Kapitalist*innen

Ökologisch ungleicher und pathologischer Tausch

Vom Busch zum Luxusgut

Made in China

Hätten Parasiten Flügel

Hin zu einer Theorie des parasitären Kapitals

Unterschiede zwischen Corona und Klima: zweiter Schnitt

Verwundet auf dem Schlachtfeld

Pressure-and-Release-Modell

Die Dialektik der Katastrophe

Dialektisches Modell der Klimakatastrophe

Dialektisches Modell der pandemischen Katastrophe

III. Kriegskommunismus

Alle Wege führen zur Saatbank

Ein kurzer Nachruf auf die Sozialdemokratie

Ein kurzer Nachruf auf den Anarchismus

Die drohende Katastrophe und wie man sie bekämpfen soll

Ja, dieser Feind kann tödlich sein, aber er ist auch besiegbar

Krieg den Petroleumkönig*innen

Ein verheerender Pesthauch für die Menschheit

Rote Armee der erneuerbaren Energie

Dem grenzenlosen Imperialismus ein Ende setzen

Dank

Anmerkungen

Отрывок из книги

Andreas Malm

Aus dem Englischen

.....

Und dennoch scheint den jeweiligen zeitlichen Profilen von Covid-19 und Klimawandel etwas innezuwohnen, was die antithetischen Reaktionen einigermaßen erklärt. Doch was genau? Wenn man über diese Frage nachdenkt, sollte man keinesfalls vergessen, dass es sich beim Explanandum nicht um die unterschiedlichen von der Bevölkerung ausgehenden Reaktionen handelt: Es waren weder die Französ*innen, Brit*innen oder Australier*innen, die sich zusammenfanden und den Lockdown beschlossen – dieser ereignete sich viel zu schnell, als dass demokratisch darüber beratschlagt hätte werden können –, noch waren sie es, die die Entscheidungen getroffen hatten, wesentliche Emissionssenkungen in eine nichtssagende Zukunft hinauszuzögern, eine politische Entscheidung, die nebenbei bemerkt für Massenproteste in etwa so empfänglich ist wie diejenige der Austerität. Wie also konnte es dazu kommen, dass die Staaten in den entwickelten kapitalistischen Ländern durch das Virus derart übermäßig in Aufruhr versetzt wurden? Indem – wie ein Beobachter nahelegte – zumindest zu Beginn der Pandemie die Opfer von Covid-19 tendenziell der Kernwählerschaft der im Aufstieg begriffenen Rechten anzugehören schienen: alte »weiße« Menschen. »Anders als die Klimakrise bedroht das Virus vorwiegend ältere Menschen – den Kern der Unterstützer*innen rechter Parteien – und weniger Millennials«, und keine Regierung würde die nächste Wahl überleben, wenn sie gerade diese ins offene Messer laufen ließe. Dies zumindest scheint ein Teil der Geschichte zu sein.

Doch natürlich ist es komplizierter, schließlich sind auch alte »weiße« Menschen bisher keineswegs von der globalen Erwärmung verschont geblieben. So kochte Europa im Jahr 2003 regelrecht im bis dahin heißesten Sommer; auf dem Höhepunkt der Hitzewelle kamen schätzungsweise 30 000 Menschen ums Leben, die Hälfte davon in Frankreich. Im Laufe von zwanzig Augusttagen fiel ihr ein bestimmter Teil der französischen Bevölkerung geradezu scharenweise zum Opfer – nämlich die über 65-Jährigen mit Vorerkrankungen, die zu den Opfern eines Mortalitätsvorgangs wurden, der eindeutig auf den zugrunde liegenden Trend zurückzuführen ist. Im Sommer 2019 wiederum beendeten zwei Hitzewellen das Leben von rund 1500 Französ*innen, ebenfalls hauptsächlich ältere Menschen. In ganz Ostaustralien drang der Rauch von den Buschbränden in die Lungen; innerhalb von 19 Wochen tötete er in den vier am schlimmsten betroffenen Bundesstaaten mehr als 400 Menschen, viele davon im Seniorenalter mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nicht mehr in der Lage waren zu atmen. Und dann ist da noch die Sache mit dem gesundheitsschädlichen Feinstaub, der anderen Ursprungs ist. Als sich im Februar 2020 die Schadstoffdecke über Städten wie Wuhan und Shanghai lichtete, wurde es in einem solchen Maße leichter, die Luft zu atmen, dass nach den Berechnungen eines Wissenschaftlers der Universität Stanford das Leben von 4000 Kindern unter fünf Jahren sowie von 73 000 erwachsenen Personen über 70 Jahren verschont blieb. Im Vergleich hieße das, dass in etwa zwanzig Mal mehr Leben durch die Luftverbesserung gerettet wurden, als bis zum aktuellen Stand Menschen in diesen Städten an Covid-19 starben. Bei dem unbeabsichtigten Nebeneffekt handelte es sich also um die weitaus größere Rettungsaktion. Streng darauf bedacht, der Interpretation zuvorzukommen, Pandemien seien Allheilmittel, wollte der Forscher lediglich »die oftmals verborgenen gesundheitlichen Folgen des Status quo« aufzeigen – »unsere normale Art, Dinge zu tun, bedarf womöglich einer Störung«. Und auf ein gewisses Maß an Absurdität wiesen manche hin, als sie die gleiche Ausgewogenheit – mehr gerettete Leben aufgrund der Vermeidung von Luftverschmutzung als durch die Vermeidung von Infektionen – innerhalb der europäischen Länder voraussagten, darunter Frankreich, wo ein Wissenschaftler nüchtern feststellte, dass »dies ziemlich faszinierende Zeiten« seien.

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