Читать книгу Das Erbe der Macht - Band 31: Splitterzeit - Andreas Suchanek - Страница 5
Prolog
ОглавлениеSand.
Überall wirbelte heller Sand, fegte durch die Luft und trug Steinbrocken mit sich. Immer wieder tauchten inmitten des Chaos Szenen auf. Aus Stein gehauen zeigten sie Ereignisse der Geschichte, die Jen vertraut waren. Im nächsten Augenblick zerbröselte alles, schleuderte davon und wurde neu zusammengesetzt.
Im Herz der Gewalten wurden Alex, Artus, Kevin und sie herumgewirbelt.
Ein Schrei erklang, durchzog als Echo die Jahrzehnte. Eine schwarze Sonne ging auf, Excalibur explodierte in einer Fontäne. Dunkler Sand mischte sich mit gelbem. Ein weiterer Schrei. Der Zeitring zerbarst.
Damit waren alle drei Artefakte vom Anbeginn nicht länger ein Teil der Existenz. Artus’ Körper erschlaffte. Wie eine Puppe wirbelte er davon und wurde eins mit dem gnadenlosen Sand der Zeit.
Erst jetzt realisierte Jen, dass Alex sie fest umschlungen hielt. Und sie ihn. Sie beide waren wieder eins, und nicht einmal das Ende der Welt konnte sie auseinanderreißen.
Kevin presste die Handflächen gegen den Kopf, als litt er unter grausamen Schmerzen. Blut lief aus seiner Nase, er zitterte. Sand schmiergelte über seine Haut, riss Wunden hinein, die sich sofort wieder schlossen.
»Was passiert hier?«, rief Jen.
»Alles vergeht«, flüsterte Alex direkt an ihrem Ohr. »Und wird neu erschaffen.«
Sie konnte sich denken, dass Alex’ Gedanken bei seinem Bruder und seiner Mutter waren. Er hatte sie zurückgewonnen, durch Kevins Tat, aber alles andere verloren.
Aus dem Nichts kam Artus herangewirbelt. Er drehte sich um die eigene Achse, schlingerte wie eine Puppe, deren Fäden man endgültig durchschnitten hatte. Sein Körper traf auf Kevin und riss ihn mit sich fort.
Jen schloss die Augen. Sie musste an Tyler denken, der in der Vergangenheit wohl gestorben war. Ein Verlust, der den letzten Faden durchtrennte, der Kevin zurückgehalten hatte. Doch mit der Macht des Zeitrings hatte er sich für eine Tat entschieden, die Jen niemals gutheißen würde.
Er hatte Artus zu seiner Waffe gemacht und alles zerschmettert, was ihnen nach Merlins Machtergreifung geblieben war.
»Wer wird noch da sein?«, flüsterte Jen jetzt direkt an Alex‘ Ohr.
Sein Körper nah an ihrem zu spüren, tat so gut, sein Geruch, seine Präsenz. Als reine Seele war sie ihm nah gewesen, kannte ihn nach diesem Erlebnis bis zum letzten Funken seines Seins. Er sie ebenso.
»Ich weiß es nicht«, sagte er.
Zwischen den Wirbeln des Sandes erschienen immer mehr Szenen, die zerstört wurden.
Ihre Reise endete abrupt.
Und eine neue Gegenwart nahm sie auf.