Читать книгу Leos wilde Abenteuer – Mond-Fieber - Andreas Völlinger - Страница 7
ОглавлениеAlberts Ablenkungsmanöver
Leo ist aufgeregt. Gestern hat er Geburtstag gehabt. Aber auf das Geschenk von seiner Tante Agnetha musste er noch bis heute warten. Sie hatte ihm nur verraten, dass sie eine mächtige Überraschung für ihn habe.
»Man kann meine Überraschung aber so schlecht transportieren«, hat sie erklärt. Darum ist er jetzt auf dem Weg zu ihr.
Schon sieht Leo die Türmchen und lila Dachziegel von Tante Agnethas Haus über den Bäumen am Straßenrand.
Oh Mann, wie spannend! Leo kann es kaum erwarten zu sehen, was Tante Agnetha für ihn ausgeheckt hat. Sie ist nämlich Erfinderin – und zwar eine ziemlich gute. Daher kann es sich bei seinem Geburtstagsgeschenk um die verrückteste Sache der Welt handeln.
Eilig rennt er die Stufen zur Tür hoch, streckt einen Finger nach der Klingel aus – und macht vor Schreck einen Hüpfer. Die Tür öffnet sich, bevor er die Klingel drücken kann!
Dahinter steht eine Metalltonne auf Rädern.
»Albert! Hast du mich erschreckt«, ächzt Leo. Albert ist der Haushaltsroboter seiner Tante.
»Das tut mir leid«, schnarrt Albert mit seiner Blechstimme. »Ich habe dich vom Fenster aus gesehen.«
Leo schiebt sich an Albert vorbei. »Wo ist denn Tante Agnetha?«
»Gerade noch beschäftigt. Aber sie ist gleich fertig«, antwortet Albert. »Möchtest du etwas trinken?«
»Gern, bring’s mir bitte in den Garten.«
Albert rollt neben Leo her durch den Flur. »Möchtest du nicht lieber in der Küche warten?«
»Nö. Ich will mit Klemens spielen«, erklärt Leo.
Klemens ist ein Apatosaurus, den er und seine Tante von einer Zeitreise mitgebracht haben.1 Aus Versehen. Damit der riesige Dinosaurier nicht die ganze Nachbarschaft zertrampelt, musste Tante Agnetha ihn schrumpfen. Jetzt ist er so groß wie ein Schäferhund und lebt in ihrem Garten.
»Aber ...«, wendet Albert ein. Seine Roboteraugen blinken hektisch. »Drinnen ist es doch viel gemütlicher. Ich kann auch etwas für dich kochen.«
Leo bleibt stehen und zieht eine Augenbraue hoch. »Sollst du mich etwa vom Garten fernhalten?«
Albert schweigt für einen Moment. In seinem Inneren summt und brummt es.
»Ja«, gibt er zu.
Leo weiß, dass der Roboter nicht lügen kann. Das Lügen hat ihm Tante Agnetha nämlich nicht einprogrammiert.
»Weil sie dort mit meinem Geschenk beschäftigt ist?«
Albert macht ein Geräusch, das wie ein rasselndes Seufzen klingt. »Genau.«
Leo grinst. »Na, wenn das so ist ... Dann werde ich … sofort in den Garten rennen! Ich kann nämlich nicht mehr warten.« Er flitzt los, bevor der Roboter ihn stoppen kann.
Mitten im Garten steht ein großes Etwas, über dem eine Plane hängt. Es ist mindestens so groß wie ein Wohnmobil. Daneben steht Tante Agnetha und zupft die Abdeckung zurecht.
»Leo! Du bist schon hier«, ruft sie überrascht.
»Hallo Tantchen«, grüßt Leo und lässt sich umarmen. Dabei kann er den Blick nicht von dem riesigen Ding unter der Plane lassen.
»Tut mir leid. Er war zu schnell. Und ich kann nicht lügen«, knarzt Albert, der in den Garten rollt.
»Schon gut, Albert.« Tante Agnetha lächelt den Roboter an. »Ich bin gerade rechtzeitig fertig geworden.«
Leo zeigt auf das verhüllte Riesen-Etwas. »Ist das … mein …?«
Seine Tante sieht ihn unschuldig an. »Dein was?«
»Na, mein Geschenk!«, stößt Leo aufgeregt hervor.
Tante Agnetha schüttelt den Kopf. »Da muss ich dich enttäuschen, Leolein. Das ist nicht dein Geschenk.«