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I. Einführung Viele Fragen – eine Antwort

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Vielleicht haben Sie sich eine der folgenden Fragen schon einmal selbst gestellt:

• Warum gibt es so viele nette und attraktive Menschen, die partnerlos und einsam sind?

• Wieso gibt es einige Menschen, die immer wieder an den falschen Partner geraten?

• Wieso beteuert ein Mensch seinem Partner seine Liebe und wird dann in einem Eifersuchtsanfall gewalttätig?

• Weshalb boomt die Branche der Partnerschaftsvermittlung, obwohl die Erfolgsquote in Bezug auf dauerhafte Beziehungen erschreckend niedrig ist?

Vielleicht haben Sie schon von Menschen gehört, die jahrelang in einer festen Beziehung lebten und von jetzt auf gleich ohne ersichtlichen Grund Reißaus nahmen. Wie soll das gehen, wenn Liebe doch angeblich ein Band fürs Leben ist?

Noch ein paar Fragen gefällig?

• Warum gibt es auch heute noch Menschen, die ihr Leben lang verheiratet sind, während viele Ehen schon nach kurzer Zeit geschieden werden? Und wieso macht eine Ehe allein noch keine glückliche Partnerschaft?

• Warum fällt es einigen Menschen so schwer, sich endgültig zu trennen, obwohl die Beziehung von Streit und Misstrauen geprägt ist?

• Wie kommt es, dass nach einem zwei- bis dreistündigen Analyse- und Beratungsgespräch in meiner Dortmunder Praxis vormals beziehungsgestörte Menschen plötzlich dauerhaftes Partnerglück fanden?

Meine Antwort wird Sie überraschen: weil Liebe, Sex und Partnerschaft erlernt werden müssen wie eine Fremdsprache. Beziehungs- oder Liebesfähigkeit und Sexualität sind nicht automatisch perfekt, reifen nicht von ganz allein. Sie führen ohne Training nicht zur erfüllten Partnerschaft, sondern werden durch unsere kindlichen Erfahrungen beeinflusst. Konflikte mit Eltern und Geschwistern verhindern oft echte Liebe. Menschen versuchen unterbewusst, durch ihren Partner einen alten Konflikt mit einem Elternteil oder Geschwister zu lösen, oder suchen in ihrem Partner etwas, das dieser gar nicht erfüllen kann, weil er oder sie gar nicht gemeint ist.

Hinzu kommt: Viele Menschen haben solch starke Minderwertigkeitsgefühle, dass sie sich selbst nicht mehr bedingungslos annehmen – und sich somit erst recht nicht auf andere einlassen können. Auch die Liebe zu sich selbst muss erlernt werden, um ein wertvoller Lebens- und Liebespartner zu sein. Je nachdem, von welchen Vorbildern wir lernen, leben, lieben – oder leiden wir.

So erklärt sich plötzlich das Unerklärliche. Alle oben gestellten Fragen werden beantwortet, wenn man weiß, dass die soziale Komponente der Beziehungsfähigkeit die biologische überwiegt. So etwa, warum eine Frau, die einen gewalttätigen Vater hatte, sich unbewusst einen gewalttätigen Mann sucht – weil sie gelernt hat, dass ein solches Verhalten offenbar zu einem durchsetzungsfähigen Mann gehört. Jetzt wird klar, weshalb eine attraktive Frau jahrelang erfolglos auf Partnersuche ist und plötzlich den „Richtigen“ findet. Nachdem sieden psychologischen Grund ihrer Isolation verarbeitet hat, hält sie nicht mehr länger nach einem Vaterersatz Ausschau, sondern ist offen für einen Partner auf gleicher Augenhöhe. Nun ist es nicht weiter verwunderlich, warum sehr viele Menschen lieber für Sex Geld bezahlen, anstelle sich auf das Abenteuer einer auch sexuell gleichberechtigten Partnerschaft einzulassen. Isolation in einer Beziehung ist meist kein Pech, sondern die Folge einer tiefsitzenden Angst.

Wenn Sie auch wissen möchten, was genau hinter Einsamkeit und Beziehungsstress steckt und wie man diese dennoch überwindet; wenn Sie Spaß an tiefenpsychologischer Detektivarbeit haben und offen für ungewöhnliche Sichtweisen sind, dann ist dieses Buch für Sie genau das Richtige. Liebe ist zwar ein recht philosophisches Thema, doch mit anschaulichen Praxisbeispielen werde ich Ihnen zeigen, was es alles Spannendes zu entdecken gibt bei der Suche nach dem Schlüssel zu partnerschaftlicher Erfüllung.

Natürlich ist dieses sehr vielschichtige Thema zu umfangreich, um es im Detail zu besprechen. Wenn wir über den Wald reden, besprechen wir auch nicht jeden Baum. Daher möchte ich mich auf einer formalen, übergeordneten Ebene bewegen, ich verspreche Ihnen jedoch, Sie nicht zu langweilen. Ich benutze beim Begriff „Partner“ stets die in der deutschen Sprache für Verallgemeinerungen gebräuchlichere maskuline Form. Gemeint sind natürlich beide Geschlechter.

Der Psychocoach 4: Liebe, Sex und Partnerschaft

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