Читать книгу Katerfrühstück - Andreas Schulz - Страница 4
ОглавлениеVorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
falls Sie nicht auch das Gefühl haben, Sie wären in der letzten Zeit nicht schon genug mit Büchern zum Thema Karlsruhe überhäuft worden, dann habe ich etwas ganz Besonderes für Sie: Ein brandneues Buch zum Thema Karlsruhe!
Nun gut, ich gebe zu: Bücher über Karlsruhe gab es zum 300. Stadtgeburtstag 2015 reichlich. Ich aber, auch das gebe ich zu, wollte etwas aus der Reihe tanzen und erst dann ein Buch veröffentlichen, wenn keiner mehr daran denkt, ein Buch über „300 Jahre Karlsruhe“ zu schreiben: dann, wenn die Party bereits vorbei ist, wenn die Böden gewischt und die letzten Überreste der Sause beseitigt sind. In gewisser Hinsicht ist dieses Büchlein also ein Katerfrühstück mit Freunden, bei dem man mit ordentlichem Brummschädel krampfhaft versucht, den Abend – oder in unserem Fall ein ganzes Jahr – zu rekonstruieren.
Damit das Sich-Erinnern leichter fällt, habe ich für Sie das Jahr über Tagebuch geführt. Und in der Tat: So einiges hat sich in diesem Jubiläumsjahr ereignet. Baustellen haben uns auch in diesem Jahr geistig fit gehalten, Bürgerinnen und Bürger haben in der Flüchtlingskrise ein Zeichen der Weltoffenheit in ihrer Stadt gesetzt, und wir haben – was in Karlsruhe gar nicht so selbstverständlich erscheint – kräftig gefeiert!
Zudem habe ich in diesem Band aber auch Alltagsprobleme festgehalten, die vermutlich die meisten von Ihnen so oder so ähnlich kennen dürften. Denken Sie zum Beispiel an eine ganz gewöhnliche Fahrt mit der Straßenbahn, die in Karlsruhe schon einmal zum absoluten Abenteuer-Trip werden kann.
Manchmal haben aber auch Ereignisse dazu geführt, dass meine Fantasie mit mir durchging. Dabei dachte ich anfangs nur, man könnte an der ein oder anderen Stelle die Realität etwas aufhübschen, so zum Beispiel was die öffentlich in der Stadt aufgestellten Klaviere betrifft, die von mafiösen Beifall-Klatscher-Syndikaten unterwandert werden sollten.
Allerdings kam ich dabei auch einmal an den Punkt, an dem meine Fantasie Wirklichkeit werden sollte, als ich plötzlich in den nur erfundenen Abgrund in der Kaiserstraße blickte.
Sie können sich aus meinem Geschenkkorb einfach an jenen Texten erfreuen, die Sie gerade interessieren – sei es Lustiges oder Nachdenkliches, Erfundenes oder Historisches, Politisches oder Unpolitisches.
Wenn man mir am Ende der Lektüre vorwerfen möchte, ich hätte nicht an alles gedacht, was sich in diesem Jahr ereignet hat, so möchte ich mich dafür mit folgender Ausrede entschuldigen: Karlsruhe ist ja tatsächlich eine sehr vielfältige Stadt. Mal erscheint sie so gemütlich und gelassen, dass man sich fast langweilen könnte, mal passieren Dinge, die man Karlsruhe und seinen Bewohnern nicht zugetraut hätte. Wir können uns in Karlsruhe in der Politik, in Kunst und Kultur, in der Forschung oder auch im Nachtleben betätigen. Ich habe in diesem Jahr versucht, alles davon zu tun, um Ihnen schließlich zumindest einige Besonderheiten meiner Heimatstadt zeigen zu können.
Stuttgart – nein, Spaß! – Karlsruhe,
im Dezember 2015