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Kapitel 1 - Der Einzug und das Jahr 2003

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Einleitung: eine wahre Geschichte über ein Katzenleben und Ihre Besitzer

25.Jänner 2003 der mein Leben wieder schön werden ließ und lernte was es heißt glücklich und geliebt zu werden !

Es war ein eisiger grauer Wintertag im Heizhaus eines Einfamilienhauses in Neckenmarkt im Burgenland. Dort fand ich schon einige Zeit Unterschlupf und ein bisschen Wärme wo ich meinen kleinen kranken Körper aufwärmen konnte.

Die Menschen die dort lebten, kamen immer nur am Wochenende weil sie unter der Woche in Wien arbeiten mussten. Sie hatten aber mit mir Mitleid und fütterten mich so gut es ging. Auch eine Nachbarin hatten sie gebeten, dass sie mir wochentags Futter und Wasser hinstellte.

So vergingen einige Wochen wo ich bleiben konnte. Vorher war ich rausgeschmissen worden, nicht erwünscht und ganz schlecht behandelt, ich möchte nicht mehr darüber reden. Ich hatte Angst vor Menschen bekommen und kein Vertrauen mehr. Auch krank war ich bereits und mir ging es nicht mehr gut. Mein Gewicht wurde immer weniger und ich konnte auch kein Fressen mehr behalten.

Dann kam der Tag und ein Wunder geschah. Es kam Besuch für mich, 2 Menschen die mein Katzenleben noch einmal wunderbar werden lassen sollten. Es war ein Pärchen aus Wien, die vor kurzen Ihren Kater verloren haben, der Schmerz noch tief ihn Ihrer Seele, aber weil die Familie die mir Unterschlupf gegeben haben, gute Freunde miteinander waren und Ihnen sagten, dass es da ein Kätzchen gibt, das Ihnen große Sorgen macht, fuhren sie extra aus Wien ins Burgenland um mich zu sehen.

Ich weiß es noch ganz genau, es war an einen Samstag, es ging mir wieder mal gar nicht gut, da kam die Frau vom Haus und rief mich. Sie war eine ältere ganz liebevolle Dame die ein großes Herz für uns Tiere hatte und sagte zu mir. Kätzchen heute musst Du da bleiben, es kommt Besuch für Dich, es sind ganz liebe Menschen und sie kommen wegen Dir. Sie haben Ihren Kater verloren und sind so traurig, vielleicht gefällst Du ihnen und Du findest ein neues Zuhause bei Ihnen.

Dort hättest Du alles was ein Katzenherz sich wünschen kann und Du würdest bis ans Ende deiner Tage geliebt aus ganzen Herzen werden.

Ich hörte Ihr ganz aufgeregt zu und spürte wie Hoffnung in mein kleines Katzenherz zurück kam. Auf einmal hörte ich schon das Tor aufgehen und ein Auto ganz langsam hereinfahren. Ganz aufgeregt wurde ich und mein Herz klopfte vor Spannung und Hoffnung, aber auch die Angst, die Angst, dass es wieder eine Enttäuschung wird.

Ich hörte zwei weiche freundliche Stimmen und dann sah ich die beiden Menschen, die über meine Zukunft entscheiden sollten. Ich saß versteckt bei der Treppe hinter dem Holzstoß und wartete. Alle begrüßten sich, die Kinder liefen umher und keiner rief nach mir.

Doch plötzlich hörte ich die Stimmer der Frau vom Haus die mich rief und sagte ich solle doch herkommen. Ganz vorsichtig und langsam kam ich hervor und ging zu ihr. Sie hob mich hoch und hielt mich vor die beiden Menschen und ich sah, wie auf einmal die Augen meines neuen Frauerl´s und Herrl´s zu leuchten begannen und sie mich gleich in den Arm nahm und an sich drückte. Ach wie schön war doch das Gefühl wieder Liebe zu bekommen. Auch der Mann wollte mich dann haben und auch er drückte mich ganz zärtlich an sich. Dann setzten sie mich wieder ab und ich stürzte wieder in ein Loch, denn ich glaubte, das war´s.

Alle gingen ins warme Haus und da es Mittag war, zum essen. Keiner sagte etwas zu mir. So ging ich wieder enttäuscht hinunter ins Heizhaus um ein bisschen mich zu wärmen, da meine Knochen alle wehtaten.

Nach ein paar traurigen nachdenklichen Minuten hörte ich auf einmal die Stimme meines Frauerls mich rufen – Mäuschen !! Mäuschen !!! Ich wusste zuerst nicht, dass sie mich meinte, da ich ja den Namen nicht kannte, aber da sah ich sie auch schon die Treppe zum Heizhaus runter steigen. Ich schreckte zuerst zurück als sie nach mir greifen wollte, da ich ja doch sehr misstrauisch wahr, denn Schläge hatte ich genug schon bekommen, aber sie sprach ganz ruhig auf mich ein, dass ich herkommen solle, sie macht mir nichts, sie will mich nur ins Haus nehmen.

Also ließ ich mich von ihr hochnehmen und ins Haus tragen. Dort hörte ich auch den Namen meines neuen Herrl´s – Felix, der mit Brigitta – mein neues Frauerl sprach, ob sie mich mit nehmen wolle nach Wien und mir ein neues Zuhause geben möchte, oder ob sie noch warten möchte bis einige Zeit über den Verlust Ihres Katers vergangen ist.

Mein Herz raste vor Aufregung und Angst, dass es nicht klappen sollte, denn ich spürte in Brigittas Armen, die Liebe und Gefühl das sie mir jetzt schon entgegenbrachte und was sie für ein großes Herz für uns Tiere hat und das wollte ich nicht mehr missen. Bei Felix wusste ich, das ich mich noch sehr bemühen muss, denn wenn ich mitfahren darf, dann nur wegen Brigitta weil sie sich so kränk über Ihren Verlust.

Also kuschelte ich mich im Haus ganz viel bei Felix auf Schoß herum, schmeichelte und schnurrte und gab alles um das er mich auch attraktiv findet. Er wollte ja unbedingt einen Kater wieder und das war ich ja nicht.

Brigitta war schon ganz enttäuscht, weil ich sie fast nicht beachtete, aber ich wusste, denn Felix war jetzt der Wichtige für die letzte Entscheidung, Brigittas Liebe zu mir spürte ich schon und daher wahr Felix jetzt die Entscheidung.

Alle sagten schon wie sehr ich eine Herrlikatze bin (was ich überhaupt nicht wahr, denn die Männer waren es die mich so schlecht behandelt haben) und da kann er mich nicht ablehnen und Felix gefiel es auch sehr. Das war sehr wichtig an diesen Tag für die Entscheidung und mein weiteres Leben.

Der Nachmittag verging sehr schnell, ich bekam viel Streicheleinheiten, Leckerle und Milch, aber mir wurde wieder schlecht und mir passierte ein Unglück, mein Bauch rumorte und ich habe im Vorraum vom Haus meinen Durchfall nicht mehr halten können. Auch das noch, jetzt ist es aus dachte ich, nein da will mich niemand, wenn ich ein Haus verschmutze.

Alles vorbei – Felix fragte gleich ob ich das immer mache und ob ich krank sei ? Mann hatte ich Herzklopfen, sollte mein Traum zerplatzen nur weil ich krank bin – nein bitte nicht lieber Gott – Ich weiß, dass ich diese Menschen glücklich machen kann – gib mir die Chance.

Alles wurde geputzt und weggeräumt, die Frau sagte zu Felix, das es sicher nur Bauchweh ist und man ja nicht weiß woher ich komme und da kann das Essen auch schuld daran sein. Brigitta fiel gleich in die Worte, das ist egal – das kriegen wir schon hin, sie will mich haben und schaute zu Felix bittend hin.

Ich ging ganz vorsichtig hervor von dem Sessel wo ich mich versteckte und schnurrte um Felix herum, mein Herz klopfte so schnell und stark, dass ich glaubte es zerspringt gleich, nur aus Angst ich könne nicht mit.

Auf einmal die Worte – Na gut, wenn Du unbedingt willst und Dir sicher bist das Du sie haben möchtest, dann nehmen wir sie mit !!

Ich glaubte es zuerst nicht, ich wusste nicht wie mir geschah – Ich sprang von Schoß zu Schoß und schnurrte, trotzt das mein Bauch weh tat, aber ich war glücklich und wusste es wird alles gut.

Alle lachten über meine Akrobatik, es war egal, alles egal, ich bekam ein neues Zuhause bei ganz lieben Menschen. Die Frau vom Haus sagte noch, dass sie froh ist über die Entscheidung und sie weiß, dass wir es nicht bereuen werden. Ich bin ein gutes Tier und ich werde über den Verlust uns weghelfen. Felix meinte nur noch, er ist gespannt wie ich mich beim Autofahren anstelle, da habe er noch bedenken, aber sie hatten ja eine Katzentasche mit und ich werde ganz brav sein.

Endlich war es Abend und die Fahrt in mein neues Zuhause bestand bevor. Ich war schon ganz aufgeregt und neugierig wie es dort sein wird. Alle tranken noch gemütlich Kaffee und ich lag zusammen gerollt auf der warmen weichen Schoß von Brigitta. Zärtlich graulte mich ihre warme Hand durch mein Fell – es tat so gut – ich weiß, spürte, dass sie mich schon sehr mochte auch wenn ich den Schmerz noch von meinen Vorgänger wahrnahm.

Endlich war es soweit, der Aufbruch zur Heimfahrt. Felix holte die Tasche und gab mich vorsichtig hinein. Ich war ganz brav, legte mich nieder und hoffte nur bald im neuen Zuhause zu sein. Dann hörte ich alle Verabschieden und es ging los. Es war eine lange Fahrt und Felix hatte mich auf seinen Schoß stehen. Brigitta fuhr ganz vorsichtig, damit ich mich nicht fürchtete.

Nach einiger Zeit öffnete Felix die Tasche und streichelte mich zärtlich und sagte wir sind bald zu Hause, er ist sehr stolz das ich so brav bin. Ich durfte auch immer wieder beim Fenster rausschauen und nach ca. 1,5 Stunden waren wir angekommen. Jetzt war ich gleich in meinen neuen Zuhause, nur noch ein paar Meter.


Kapitel 1 - Der Einzug und das Jahr 2003

Endlich kam das Auto zum stehen, der Motor ging aus und ganz finster war es, wir waren in der Garage angekommen. Felix hatte inzwischen meine Tasche wieder geschlossen und ich hörte, wie Brigitta sagte, ob noch etwas Futter für mich da ist und Felix bejahte. Die Türen fielen ins Schloss und wir gingen Richtung Wohnung. Ich sah bei meinem Fenster von der Tasche dass viel Schnee lag, Beton und Häuser, also in der Stadt. Mir war alles egal, was nützen Wiesen und Blumen, wenn der Bauch leer bleibt und man überall weggejagt wird und frieren muss. Ach war ich aufgeregt, was erwartet mich da, werden sie mich für immer lieb haben und darf ich bleiben?

All diese Fragen gingen durch meinen Kopf. Endlich hörte ich Schlüssel, das kannte ich noch von meinen vorigen Menschen, aufgesperrt und die Tasche niedergestellt – der Zipp wurde geöffnet und Felix sagte zu mir – na komm raus, Du bist zu Hause. Schau dich um, wir zeigen Dir gleich alles. Ich sprang heraus und ging ganz vorsichtig auf dem schönen blauen weichen Teppich in den nächsten Raum. Als aber Felix nachkam, versteckte ich mich unter der Bank, ich dachte da dürfe ich nicht hinein.

Da hörte er wie er sagte, schau wie blöd sie ist, verkriecht sich, dann soll sie es bleiben lassen. Ich hatte so Angst, ich wusste nicht was ich darf und wohin ich überall darf, es war alles so schön und sauber, das kannte ich nicht.

Brigitta aber schrie gleich vom Vorzimmer rein, las sie in Ruhe, sie muss erst alles kennenlernen und entdecken, Du weißt doch wie es ihr vorher ging. Sie braucht Zeit – Gott sei Dank konnte sie mit uns Tieren umgehen, Männer sind immer gleich so brutal und ungeduldig.

Als sie ausgezogen war und ins Zimmer kam, lockte sie mich hervor und sagte, dass sie mir jetzt alles zeigt und erklärt. Sie nahm mich auf den Arm, ging mit mir zum Kisterl und sagte, dass ich nur da mein Geschäft machen darf. Ok, das hatte ich verstanden. Dann ging es weiter in die Küche, dort standen viele Schüsseln und Teller, die waren mit Wasser gefüllt für meinen Durst und Keksen zum naschen.

Dann gab sie mir Futter frisch auf den Teller. Ich hatte eh schon so Hunger nach all dem Stress und Aufregungen, aber ich wollte es mir nicht anmerken lassen. Hoffentlich verträgt mein Bauch das wieder, ich darf keine Fehler machen, denn das Felix sehr hart sein kann und mit Katzen nicht so viel Erfahrung das habe ich schon gemerkt. Und Geduld ist auch nicht seine Stärke wenn was nicht gleich geht.

Mit Brigitta hatte ich einen Glücksgriff gemacht, die hatte unendlich Geduld und Verständnis für alles, Hauptsache uns Tieren geht es gut. Ich fraß mein Nachtmahl mit Genuss auf, so was Gutes hatte ich schon lange nicht mehr. Als ich fertig war ging ich wieder unter die Bank, damit ich beide nicht beim Fernsehen störe und sie vielleicht es bereuen könnten, dass sie mich mitgenommen haben.

Auf einmal fing wieder mein Bauch an, ach wurde mir schlecht – und gerade noch kam ich aufs Kisterl. Da hörte ich Brigitta zu Felix sagen, dass sie mit mir am Montag zum Tierarzt fährt und mich durchchecken und impfen lasse. Es muss ja wegen meinen Durchfall was gemacht werden. Auch das noch, jetzt kostete ich Ihnen gleich Geld, kaum eingezogen. Ich traute mich schon gar nichts mehr essen, denn alles was ich bekam, kam wieder als Durchfall retour. Ich hatte ganze 1,2 Kilo und schon keine Kraft mehr.

Den Sonntag verbrachten wir alle gemeinsam gemütlich in der warmen Stube zu Hause. Ich genoss es von beiden immer wieder genommen und gekuschelt zu werden, aber nur in der Wohnung einfach herumgehen habe ich mich noch nicht getraut, ich musste ja erst lernen, was ich alles darf und was nicht.

Es war der Montag gekommen und die Fahrt zum Tierarzt. Ach hatte ich Angst davor – was wird er sagen, was habe ich und was geschieht. Es war ein sehr netter Arzt, er nahm mich, horchte mich ab und untersuchte mich komplett. Als Brigitta ihn dann sagte, dass ich seit Samstag wo ich zu ihnen kam immer Durchfall nach dem Fressen habe, meinte er, das sie mir 4 Tage Tabletten geben soll und sich dann melden, da müsste es weg sein. Also fuhren wir wieder heim. Die 4 Tage vergingen, aber mein Bauch wurde nicht besser und ich immer weniger.

Brigitta nahm mich und wir fuhren wieder zum Arzt. Dieser sah gleich wie dünn ich schon war und nahm mir Blut für alle Werte ab. Dies dauerte wieder 3 Tage und dann kam der Befund. Eine NIERE kaputt – die Werte viel zu hoch – sieht nicht gut aus.

Brigitta verfiel, sie hatte doch erst einen Freund verloren, nein, das darf nicht sein, ich werde kämpfen und es schaffen. Ich will Leben – Leben für dieses Frauerl - ich konnte kein besseres finden. Der Arzt sagte zu Brigitta das er es nur versuchen kann, täglich mit 2 Infusionen, da müsste sie mit mir 2x kommen und das ein paar Wochen vorerst, dann werden wir weitersehen, dass Pulver täglich kann sie mir geben, aber viel Hoffnung solle sie sich nicht machen.

Also fuhren wir wieder heim. Felix wartete schon auf das Ergebnis und Brigitta erzählte es ihn. Na super war die Antwort und was willst Du jetzt machen, weißt Du was das Geld kostet und Stress ist? Wir haben eine Katze und nur Probleme damit bekommen. War das notwendig? Wer macht die ganze Tomdur – ich sicher nicht.

Aus dachte ich, vorbei der Traum eines Zuhauses, es tat mir so weh, wie Brigitta unter dem Streit mit Felix wegen mir litt – aber ich konnte nichts machen. Ich traute mich nicht einmal vom Sofa vor, weil ich dachte, ich bekomme wieder Schläge wie es mir bei meinen letzten Besitzern schon erging. Meine Angst war zu groß und so blieb ich liegen und hoffte dass alles bald vorbei war und doch noch gut ausging. Am nächsten Tag war alles wieder ruhig und Brigitta fing mit mir die

Behandlung an. So ging es Woche für Woche und mein Gewicht fing an zu steigen und das Fressen behielt ich auch. Ich konnte aber nur Thunfisch fressen und nichts anderes, da drehte sich mein Magen noch immer um. Aber für Brigitta war das kein Problem. Felix wurde auch jeden Tag lieber und lieber zu mir und wir wurden feste Freunde. Wenn er nach Hause kam, sich ausgezogen hatte, war das erste, er setzte sich zu mir im Wohnzimmer am Boden und bürstet ganz behutsam mein Fell.

Dieses wurde von Tag zu Tag schöner und auch mein Gewicht ist auf 4,5 Kilo schon gewachsen. Ja ich musste gesund werden – diese beiden Menschen haben es verdient.

Es kam das Frühjahr, es kam der Sommer und die Wärme war so angenehm. Ich hatte einen wunderschönen Kratzbaum beim Fenster im Schlafzimmer stehen, dort wo die Morgensonne mich weckte und mein Fell erwärmte. Ja die beiden taten alles um das es mir gut geht. Felix kaufte Spielzeug und sogar einen zweiten Kater hätte er mir gegeben, damit ich nicht so alleine bin wenn beide fort sind und arbeiten. Aber das wollte ich gar nicht. Nein, ich hatte alles und mehr als genug und die Zeit wo ich alleine war, nützte ich zum schlafen und ruhen um mich dann wenn die beiden zuhause waren, mich ganz ihnen widmen zu können.

Manchmal am Wochenende fuhren sie sogar mit mir ins Grüne, nur damit ich die Wiesen spüren konnte, die Schmetterlinge sehen und vieles mehr. Sie glaubten das ginge mir ab und ich habe Heimweh danach. Fast einmal wäre ich sogar aus der Leine ausgekommen weil ich mich so über eine Biene geschreckt habe, Felix hat mich gerade noch erwischt, aber ich habe ihn schwer verletzt, überall hat er geblutet, meine Krallen waren so scharf, aber ich konnte nicht anders, ich hatte mich so erschreckt.

Da dachte ich mir auch, jetzt ist es aus, das wird er mir nie verzeihen. Zu Hause habe ich mich ganz viel und fest an ihn geschmiegt, damit er weiß, dass es mir so leid tat, aber Gott sei Dank, er war mir nicht böse, er hatte mich schon zu sehr ins Herz geschlossen. Ich war froh, als Brigitta sagte, ich glaube das lassen wir mit den Ausflügen, ich glaube sie will das gar nicht, sie konnte mich halt wirklich verstehen, auch wenn wir nicht miteinander reden konnten, aber wir fühlten es und somit war das auch erledigt.

Der Sommer verging auch und der Herbst zog ins Land. Die Blätter färbten sich in all die schönen Farben und die Nächte wurden kühler. Auch meine Infusionen hatte ich noch immer, aber meine Nierenwerte haben sich wesentlich gebessert. Jetzt musste ich nur mehr 3x die Woche in die Klinik und das machte Brigitta ganz gewissenhaft. Nichts auf der Welt hätte sie davon abhalten können. Selbst ihr Job war ihr da nicht so wichtig, ich musste gesund werden. Ich liebte sie so sehr und ich konnte es nur mit ganz brav sein und viel kuscheln und schnurren zurückgeben. Sie machte alles, nur damit es mir gut geht und auch Felix sprang ein, wenn sie wirklich nicht konnte.

Ich fühlte mich das erste Mal im Leben so sicher und gut aufgehoben, so wohl, was hätte mir besseres passieren können als diese beiden Menschen. Auch meine Angst haben sie aus mir gebracht und ich hatte das erste Mal wieder im Leben vertrauen gefunden.

Mittlerweilen war es schon Winter geworden und Weihnachten kam näher. Der Schnee vor dem Fenster, die Wohnung schön kuschelig warm, der Duft der Kerzen die Brigitta immer so liebte und der Weihnachtsschmuck der die Räume schmückte. Auch der Adventkranz stand am Tisch und duftete nach den Nadeln. Es war wirklich wunderschön und romantisch und auf mich wurde nie vergessen. Ich war so glücklich.

Nun endlich war es soweit – Heiliger Abend – einen wunderschönen Baum hat Brigitta gemacht, kleine Päckchen lagen unter ihn, der Fisch duftete in der Küche und es war eine ganz warme gemütliche Stimmung im Raum. Bei der Bescherung habe auch ich von Felix und Brigitta Geschenke bekommen – viel Spielzeug, Leckerli und ganz viel Liebe und obendrein einen ganzen Fisch nur für mich alleine auf einen schönen Weihnachtsteller serviert. Ach war ich glücklich und mein größter Wunsch war für die beiden, dass sie mit mir genauso glücklich sind wie ich es mit ihnen.

Die nächsten Tage verliefen ganz schnell und der Jahreswechsel war gekommen. Raketen, Böller usw. es waren grausige Stunden für mich, aber da musste ich durch. Meine beiden Lieben ließen mich nicht alleine, sie beschützten mich und redeten gut auf mich ein – ich brauche keine Angst zu haben. Froh war ich, als alles vorbei war und der Alltag einkehrte und damit die Ruhe.

So war das erste Jahr schon vorbei gegangen und ich bin noch immer in meinen wunderschönen Zuhause, es geht mir gut, bin auch schon fast gesund und meine beiden haben mich mächtig lieb und würden mich nicht mehr hergeben – das sagen sie mir immer wieder – und so konnte ich auch wieder ohne Angst und Sorgen zum Leben beginnen. Ich bin ganz brav, habe alle Regeln in der Wohnung kennen gelernt und halte sie auch ein und somit gibt es keine Probleme und wir können unser Leben miteinander genießen.

Tagebuch aus dem Katzenleben von Mäuschen 2003 - 2012

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