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Kapitel 1

Guten Morgen!

Guten Morgen! Heute geht es mir gut, die Nacht war ruhig, ein Blick aus dem Fenster – die Sonne scheint. Ein Lächeln in meinem Gesicht stellt sich ein, der Tag kann beginnen.

Blickkontakt im Spiegel – Sorgen-Zorn-Falten – nein – die kann ich nicht gebrauchen, also Make-up tue deine Pflicht! Die Frisur wird heute mal nicht so brav, fetziger darf es sein, hebt die Stimmung. Bei schöner Musik wird jetzt noch der Kleiderschrank geöffnet und plötzlich sticht mir in Augenhöhe ein farbiges Kleidungsstück entgegen. Juhu! Freu*! Chic – sagte ich zu mir, selbst beim Anblick im Spiegel. Es gibt heute Einiges zu erledigen, da wäre zuerst der Arztbesuch.

Ah, Frau Bauer, gut, dass sie etwas früher gekommen sind, sie können gleich hier vorne Platz nehmen. Die freundliche Arzthelferin weist mich zum Stuhl und sagt: Donnerwetter,

Frau …, man sieht gar nicht, dass sie krank sind!? Gut sehen sie aus! Ja, entgegne ich – Heute geht es mir auch gut! Obwohl ich diese Sprüche nicht mehr hören kann! Aber, es geht vielen so, die von einer Krankheit – die man nicht sieht – betroffen sind. Hinzu kommen noch diese Machtkämpfe mit Ärzten – die diese Krankheit – Verwachsungen mit fatalen Folgen der anderen Organe im Bauchraum – nicht einschätzen können, bzw. die sich damit überhaupt nicht auskennen! Aber „Rumdoktern“ – bringt ja Geld in die Kasse. Dann gibt es noch die Sachbearbeiter beim Amt, z. B. für einen GdB-Grad der Behinderung, auch hier das Problem – keine Ahnung vom Krankheitsbild! Laut Aktenlage wird entschieden; Antrag – abgelehnt, die Patientin kann Widerspruch einlegen und irgendwann die Klage einreichen. Ja, ja, richtig gelesen immer schön lange rauszögern, dann haben diese Personen alle ihren Arbeitsplatz erhalten.

Man könnte auch sagen – „Dauerwelle“ – Hi Hi!

Genauso geht es bei der Rentenkasse und dem Gericht zu, ein Gutachter – und noch einer, was das alles kostet, aber wir haben´s ja. Anstatt einen zu nehmen, der Ahnung vom Krankheitsbild hat. Aber, hierzu wird einfach jemand von der Liste genommen, die dem „Auftraggeber zum Gutachten“ vorliegt – ohne

nachzudenken!

Gehst du mit einem Lächeln und gewaschenen Haaren dorthin, bist du nicht krank!

Legst du noch ein Make-up auf, bist du ein „Simulant“ der null Bock auf ein Arbeitsleben hat!

Die Lebensqualität und die gesellschaftliche Isolation interessieren überhaupt nicht! Hast du noch einen Arbeitgeber und möchtest nach einigen Monaten wieder arbeiten, steht eine Wiedereingliederung zur Verfügung.

Doch Vorsicht – bissiger Chef in Sicht!

Denn du sollst „kleine Brötchen backen“ – den noch zu bekommenden Urlaub, evtl. U-Geld, Lohnanpassung die viel höher bei deiner Qualifizierung ist, Weihnachtsgeld fordern?

Irrtum, man hält die Klappe und ist froh, überhaupt einen Job zu haben! Und nicht zu vergessen: Sie sind doch schon sooooo lange raus, da kann man nicht noch das persönliche Schicksal bedauern.***

Die Zeit zu Hause, das war doch wohl Urlaub pur!?

„Fred Feuerstein mit Keule“ und dir fehlen die Worte.

Ein Chef zum Knutschen oder ?!

Ja, so hart ist heute die Arbeitswelt – funktionierst du aus Krankheitsgründen nicht mehr so wie früher, bist du nicht mehr erwünscht. Deine Zeit ist abgelaufen – die Ellbogen sind spitzer und rauer geworden. Das Menschliche – bleibt auf der Strecke – interessiert niemanden mehr. Sorry, wenn es da draußen in der Arbeitswelt noch liebenswerte, nette Chefs nach „alten Brauch“ gibt, die mögen sich bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen!

Tja, nun sagt mir jemand – die Psyche – ist in „Balance“. Bitte?! Wie das alles zu verarbeiten ist? Oh, da habe ich einen Tipp, es gibt in solchen Fällen für jeden eine passende SHG-Selbsthilfegruppe, wo man unter Gleichgesinnten ist und sich helfen kann und sollte. So eine Gruppe baut dich auf!

Eine weitere Möglichkeit: „Über den Tellerrand schauen“ – es gibt noch andere gut bezahlte Jobs; trotz Behinderung und Ausfallzeit! Auf geht’s …

Gemeinsam durchs Leben! Hilfestellung der Ärzte, Ämter u.v.m., genau das braucht man, um mit all den Sorgen fertig zu werden. Das Familienleben ändert sich von heute auf morgen – du bist nicht allein, schau dich um, es gibt auch jemanden in deiner Nähe – der für dich da ist!

Narben, die keiner sieht

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