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Einführung

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Es gibt viele Arten, sich mit Tieren zu beschäftigen. Eine der schönsten ist es, Tiere in ihrem natürlichem Verhalten zu beobachten, wie sie stundenlang über die Wiesen tollen, anderen Hunden begegnen oder ohne menschliche Einmischung ein Problem lösen. Aber im Alltag von Mensch und Hund müssen von beiden Seiten viele Regeln eingehalten werden, damit alle Beteiligten und die Umwelt zufrieden sein können. Da der Mensch sich bis zu einem gewissen Grad in einen Hund hineinversetzen kann, aber umgekehrt der Hund nur in seiner Hundewelt lebt, liegt es am Menschen, möglichst viel über seinen vierbeinigen Gefährten zu wissen.

Seit einiger Zeit hat sich ein Zweig der Ethologie (Verhaltensforschung) verstärkt der Tierpsychologie zugewandt. Im Gegensatz zur Ethologie, die inzwischen vorwiegend physiologisch ausgerichtet ist und sich meist summarisch mit einer ganzen Tierart beschäftigt, sieht die Tierpsychologie im Tier nicht nur einen »Forschungsgegenstand«, sondern das unverwechselbare Individuum. Die Tierpsychologie versucht, das einzelne Tier in seinem Fühlen und Verhalten zu verstehen. Nach einer Definition von Heini Hediger, einem der wichtigsten Tierpsychologen unserer Zeit, ist die Tierpsychologie Verhaltensforschung plus einfühlendes Verstehen.

Das Tier wird zur Persönlichkeit, ohne es zu vermenschlichen. Die neuere Forschung bestärkt mich aber in meiner Meinung, dass man speziell den höher entwickelten Tieren durchaus ein Bewusstsein zusprechen sollte. Man darf aber nur nicht den Fehler machen, den Menschen als Maß aller Dinge zu nehmen. Unsere Hunde leben überwiegend in einer Geruchswelt, die der Mensch so wenig versteht, dass er sie nicht einmal genau sprachlich bezeichnen kann und von einem Geruchs-»Bild« spricht.

Die genaue Kenntnis des normalen oder durchschnittlichen Verhaltens eines einzelnen Tieres oder einer kleineren Gruppe ist die Basis für das Hauptbetätigungsfeld des Tierpsychologen: das Erkennen von persönlichen Eigenarten und die Behandlung von abnormen Verhaltensmustern. Wichtig ist dabei, die Gesetze des Lernens genau zu kennen. Nur so kann man Verhalten verstehen und auch eventuell ändern.

Dieser kleine Leitfaden soll dem Leser einen Überblick über die wichtigsten theoretischen Kenntnisse geben und vor allem praktische Anleitungen, wie problematisches Verhalten positiv beeinflusst, beseitigt oder noch besser vermieden werden kann.

Zahlreiche Fallbeispiele aus meiner therapeutischen Praxis erleichtern die richtige Diagnose und Therapie des am eigenen Hund beobachteten Fehlverhaltens.

An dieser Stelle möchte ich Herrn Dr. Dennis C. Turner vom Institut für angewandte Ethologie und Tierpsychologie (I.E.T.), Präsident des Berufsverbandes V.I.E.T.A. (Adressen siehe Anhang), für die Vermittlung wertvoller Erkenntnisse aus der Tierpsychologie danken.

Wenn mein Hund nicht hören will

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