Читать книгу Ad Personam - Die Selbsthilfegruppe - Anita Lang - Страница 3
2. Kapitel
ОглавлениеEiner hat mein Auto umgeparkt. Ich bin mir absolut sicher: es stand direkt im Sichtfeld meiner Fenster. Ich dachte noch, als ich es abschloss, der Platz sollte für mich reserviert sein. Auf einmal fand ich es eine Ecke weiter. Rückspiegel und Sitz waren auf meine Größe eingerichtet. Der Buchplan lag auf dem Beifahrersitz. Zuletzt hatte ich ihn in der Kunststoffhalterung an der Wagentüre verstaut.
„Wie könnte jemand an deine Schlüssel gekommen sein?“ Jan Kleister ist sichtlich interessiert, den Fall aufzuklären.
„Die waren im Vorzimmer. Wer immer meine Autoschlüssel hat, müsste zuerst in meine Wohnung gelangt sein.“
„Schau, mein Freund“, meint Jan. „Ich vergess auch oft, wo ich meinen SUV hingestellt habe. Das kann passieren.“ Er drücke dann bloß auf seine Fernbedienung, um ihn wiederzufinden.
„Der Buchplan“, sage ich und zeige auf. „Wie ist der auf dem Sitz gelandet?“
„Zerstreutheit.“ Abwägend neigt er den Kopf hin und her. „Ich bin zwar Orthopäde, doch während des Studiums haben wir uns mit psychischen Phänomenen beschäftigt.“
Bei Erwähnen der Universität ist Frau Magistra Ahnvoll hellwach.
„Herr Lebkuch“, sagt sie. „Wie ist es um ihre Essgewohnheiten bestellt?“
„Wie jetzt, da hat sich kaum was verändert.“
„Ich meine, essen sie regelmäßig? Haben sie Appetit?“
„Ja sicher. Wenn ich in meine Arbeit vertieft bin, plagt mich oft der Hunger. Dann mache ich weiter, um fertig zu werden. Ich falle schon nicht vom Fleisch.“ Gertrud kritzelt auf ihr Board und hebt erneut an, zu fragen.
„Und wie sieht es mit ihren Schlafgewohnheiten aus?“
„Null Problemo.“ Als hätte das was mit meinem Auto zu tun. Das sich anscheinend geisterhaft umgeparkt hat. Demonstrativ schaue ich ins Leere, dann auf den dunkelroten Vorhang.
„Herr Doktor Kleister.“ Ohne Umschweife reicht sie das Wort an Jan weiter.
„Es kommt aus dem Nichts.“ Eben wäre noch alles okay. Doch als er, im Vorbeigehen, die Sonnenblumen in den Bodenvasen am Blumenkiosk gesehen hätte, bekam er schreckliche Beklemmungen. So eine Art Atemproblem, das ihm die Luft abschnürt. „Am liebsten würde ich wegrennen. So schnell ich kann. Wäre da nicht diese Befindlichkeit.“
„Was fällt ihnen spontan dazu ein? Zu den Blumen.“ Es ist leise im Raum. Gitta scharrt mit den Zehenspitzen unter ihrem Sessel. Adele räuspert sich und fischt ein Bonbon aus ihrer Handtasche. Nur zu gerne wüsste ich, was sie mit sich herumträgt. Sicher die Notfallapotheke, Pflaster für die Kinder. Deodorant und Taschentücher. Nagelfeile. Ob es einen großen Unterschied macht – zwischen den Dingen, die eine ältere Dame mitnimmt oder einer jungen?
„Ich vermisse den Respekt im täglichen Umgang“, meldet sich Jan nach der Denkpause zurück. „Ja, das wünsche ich mir.“ Selbst wäre er ein gehorsames Kind seines Vaters gewesen, der Professor im anatomischen Institut sei. Der keine Frechheiten geduldet hätte.
„Wollen sie darüber erzählen?“
„Es war so dies und das. Nichts von Belang. Ich musste mir überlegen, wie ich etwas sage. Da war er äußerst penibel und ist es immer noch. Ich wurde oft angeschrien.“
„Sind sie der Meinung, dass sie das belastet?“
„Das war schon in Ordnung so, jeder auf seinem Platz.“ Jedoch findet er, dass ihn seine Zustände unglücklich machen.
„Ich kann ihnen ein Medikament empfehlen“, sagt sie. „Für die akuten Situationen.“
„Danke, ich bin schon bei einem Therapeuten gewesen“, sagt Jan und senkt resignierend den Kopf. „Aber es hilft mir ein wenig, wenn ich darüber reden kann.“
Gitta Monserat ist aufgetakelt und regt sich fürchterlich auf, dass sie den khakifarbenen Nagellack mit der Nummer elf in der ganzen Stadt gesucht habe.
„Der ist jetzt total angesagt.“ Schrill leiert sie uns die Ohren voll. Ein Geschäft nach dem anderen habe sie abgeklappert und sie zählt sie auch noch auf. Jedes Mal die Parkplatzsuche, die Gebühr für die Kurzparkzone. Der spezielle Lack für ihre kultivierten Finger war jedoch ausverkauft.
„Ich hätte einfach eine ähnliche Farbe genommen“, sagt Adele mit einem Augenzwinkern. „Problemchen gelöst.“ Zuversichtlich lächelt sie in Gittas trotziges Gesicht.
„Das versteht ihr nicht, wie das ist im Showbusiness.“
„Aus dem Publikum kannst du so eine Farbnuance gar nicht ausmachen. Was hast du nochmal gesagt, was du beruflich machst?“
„Ja sag schon“, wirft Jan ein und richtet sich gerade, aus seiner bequemen Sitzposition. Auf einmal sieht er aus wie Euer Ehren aus der Gerichtsdoku.
„Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Aber mein Erscheinungsbild ist äußerst wichtig.“
Rasch richtet sie den Fokus auf ihr eigentliches Problem. Das wären ihre Albträume. Sie handeln von absurden Operationen, die Schönheit herbeizaubern sollten. Einmal hat sie von unüberwindbaren Hindernissen geträumt, die sie erklimmen müsse.
„Dann wache ich auf und kann verflixt nochmal nicht mehr einschlafen“, klagt sie. Wigand überlegt angestrengt, warum sie in ihrem Alter keine Freundin hat. Auch habe sie durch ihre Nachtaktivitäten keinen normalen Schlafrhythmus entwickelt. Da nütze auch kein Schlaftrunk.
„Das kann ich gut verstehen“, meint Gertrud Ahnvoll. Man müsse eben auch respektieren, wenn sie ihren Beruf nicht nennen wolle. Dann hört sie andächtig zu, wie er findet,
und geht penibel auf Gittas Durcheinander ein. Die Hindernisse entpuppen sich als Betonklötze in geometrischen Formen. Die horrormäßige Schönheits-OP transplantiert Gewebeklumpen nach du weißt schon was. „Der Magen würde sich euch umdrehen, wenn ich es euch verrate.“
‚Übermäßige Konzentration auf ihr Styling‘, kombiniert die Gruppenleiterin. Monserat ist fünfzig und geht aufs Alter zu. Der Druck verschärft sich, wenn das in ihrer Berufsausübung eine Rolle spielt. Sie hat keinen prominenten Namen, Gitta Monserat sagt mir eigentlich nichts. Unüberwindbar könnte bedeuten, ein essentielles Problem, wie der Alterungsprozess. Ich werde einfach abwarten, was sie zu dem Thema noch einbringt. Die Zeit drängt, die anderen in der Runde wollen auch noch gehört werden.
„Frau Bigottara, wollen sie weitermachen?“
„Gerne“, sagt Adele. „Ich bin sechzig, in Ehren ergraut.“ Dabei streicht sie sich über ihr dauergewelltes Haar. Komisch affektiert, ihr Lachen ist ansteckend. Sie ist schlank und elegant, mit einem natürlichen, hübsch proportionierten Gesicht.
„Es ist mir ein Dorn im Auge, dass meine Enkelkinder so früh aus den Federn gerissen werden. “ Sie sagt, dass Kinder Muße bräuchten und mehr Zeit zum Experimentieren.
„Du siehst es oft nur mehr in Filmen. Junge Menschen, die malerisch auf den Stiegen vor dem Mietshaus sitzen. Wie die Musiker, die ich unlängst in ‚Can a song safe your life‘ sah.“
„Naja, der Musikproduzent war auch schon etwas überwuzelt. Ein paar graue Strähnen im Haar.“ Adele scheint Horstls Bemerkung völlig überhört zu haben.
„Dieses Disziplinieren killt jede Kreativität.“ Inzwischen wisse man schon sehr viel aus der Montessori-Pädagogik und den Erkenntnissen der Waldorfschulen, in welchem Umfeld sich der kindliche Geist optimal entwickeln könne.
„Da bin ich ganz bei ihnen“, sagt Gertrud.
„Adele“, sagt Jan. „Ich darf dich doch so nennen, oder?“ Zaghaft nickt sie, den Einwand erwartend. „Die Disziplin hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.“ Undenkbar wäre eine Knie-Operation, bei der nicht alles bis ins kleinste Detail stimme.
„Da könnt ihr froh sein, dass der Arzt seine Chose peinlichst genau studiert hat, wenn er dich aufschnippelt.“
„Ja, schon klar“, sagt sie. „Was ich in Frage stelle, ist: wann beginnt das? Bei den Dreijährigen?“
„Glaubst du nicht, dass es Ziel sein sollte, Kinder zu Personen zu erziehen, die in der Gemeinschaft funktionieren?“
„Doch. Aber sie sollen sich selbst verwirklichen. Mit all ihren Talenten, die ihnen von der Natur geschenkt wurden.“
„In unserer Gesellschaft wimmelt es doch nur so von eigensinnigen Knallköpfen, die sich für den Nabel der Welt halten.“
„Wenn das dieselbe Gesellschaft ist, in der ich lebe: ich bin keinesfalls bereit, deinen Pessimismus zu teilen.“ Sie ist selbst zeitig auf den Beinen, noch voll positiver Energie. Bereit, diese hoffnungsvoll einzusetzen. Jedoch am Nachmittag wäre sie meist wie gerädert. „Es würde mich interessieren, ob du schon als Kind so funktionieren musstest, Jan.“
„Ihr Lieben, wir weichen vom Thema ab“, sagt Gertrud. „Heute geht es uns ums Kennenlernen. Wir werden noch ausreichend Zeit haben, uns auszutauschen.“
„Das beschäftigt mich sehr“, meint Adele. Sie wolle aber noch Grundsätzliches erzählen. Sie wäre in Pension, war vielbeschäftigte Angestellte im Bezirksamt. Sie lebt in einem der inneren Bezirke. Als Hobbygärtnerin kümmert sie sich um einen Teil des Gemeinschaftsgartens, in dem sie Kräuter hegt und pflegt.
„Rosmarin, Lavendel und Melisse.“
„Ich liebe Lavendelduft“, sagt Sabine. „Von da her, kann ich das nur gut finden.“
Adele hebt die Augenbrauen und gibt eine Kostprobe ihrer Kenntnisse um heilende Düfte an uns weiter.
„Wie alt sind denn deine Racker“, fragt Wigand. Gerne hätte er Mäuschen gespielt und das bunte Treiben rund um sie beobachtet. Das ist Life pur, die ehrlichen Antworten der Kinder und ihre unkonventionellen Einfälle.
„Phil ist zwölf, Andre zehn und Babsi vier Jahre alt.“ Adele bringt die Kids in die Schule beziehungsweise in den Kindergarten, holt sie nachmittags wieder ab. „Die Betreuung meiner Enkelkinder bereichert mein Leben, raubt mir jedoch mitunter den Nerv.“ Sie möchte ihre Nerven sanieren und ihr Zähneknirschen loswerden, das sich unkontrolliert einstelle.
„Nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich überlege bloß, einen Teil der täglichen Pflichten abzuwerfen.“ Sie genieße es jedoch auch, in vielen Bereichen gefragt zu werden.
„Gartenarbeit ist sehr wertvoll für die seelische Entwicklung. Das baut Substanz auf.“
Wigand lässt seine Ideen kreisen, ob der Substanz und ihrer Attribute. Das muss positiv sein, wie das wohlschmeckende Fruchtfleisch eines Pfirsichs. Gedankensprung. Ist es eine Substanz, die einen Tank zu befüllen vermag oder etwa ein Energiestrom, der in Fernleitungen zirkuliert?
Ahnvolls freudige Miene meint, dass sie mit ihren Enkerln und dem Gärtchen eine sinnstiftende Tätigkeit gefunden hätte. Vielleicht ergäbe sie das eine oder andere, welches sie delegieren könne. Adele holt die Hälfte ihrer Brille hervor und beäugt das Plakat neben der Eingangstüre, das eine Esoterikveranstaltung in der Nähe ankündigt.
„Ich Tollpatsch habe mich heute am Morgen versehentlich auf meine Lesebrille gesetzt. Nun muss ich mich mit dem Fragment behelfen, bis ich Ersatz finde.“
„Die Enkelkinder müssen sich darüber halb tot gelacht haben“, sagt Jan erheitert.
„Das kann man wohl sagen.“
Wigand findet es gut, dass sie sich engagiert. Plötzlich sieht er es vor sich. Das Bild des Stalkers. Am Vortag hat er sich kurz gezeigt. Als er nichts ahnend aus der Haustür ging, verschwand der hinter der Hausecke im Nachbargarten. Er ist zirka in meiner Größe, eins fünfundsiebzig und geht wie auf höheren Absätzen. Eigentlich ist er unauffällig in seinem Äußeren, mit schütterem Haar. Es könnte auch ein Bekannter der Nachbarn sein. Warum jedoch beobachtet er mich und läuft weg. Daraus kann man nicht schlau werden. Wenn ich es hier erzähle, werden sie mich erneut für einen Spinner halten.
Jetzt ist Sabine Jericho dran. Man hört es ihr an, dass sie sich durch den Alltag schleppt.
„Im Unterricht bete ich meinen Lehrstoff herunter“, sagt sie. „Alles nach Vorschrift der Obrigkeit.“ Schier endlose Formulare ausfüllen, wie es früher nicht nötig gewesen wäre. Für eigene Ideen zur Unterrichtsgestaltung bliebe ihr keine Zeit. ‚Von da her, fadisiert mich alles‘, scheint sie zu sagen. In ihrer Freizeit kann sie sich weder für das Fernsehprogramm, noch für Musik oder Bücher erwärmen. Sabine ist in den besten Jahren, Mitte Vierzig. Ein schön geformter Mund, ein kindhaftes Lächeln.
„Ich bin Single“, verrät sie uns noch. Sie hätte ein Problem damit, den passenden Partner zu finden. Kaum vorstellbar. Ihr dunkelbraunes Haar, lockig kurz, ist erneut künstlich zerrauft. Eher die typische Umweltaktivistin. Kundig, wo es um Umweltschonung und freundlichen Umgang geht. Verständnislos gegenüber ruppigen Menschen und Fleischfressern. Eigentlich bewegt sie sich wie auf Schienen, einsam ohne Fernsehgerät. Mit sorgenvollem Blick sieht sie dem neuen Schuljahr entgegen. Dann setzt sie ihre dunkle Brille auf die zierliche Nase.
„Das Kunstlicht tut mir weh.“
„Vermutlich sind sie sehr sensibel“, meint Gertrud.
„Kann sein.“ Oje, das wirkt uncool auf ihre Schüler im Teenageralter. Lichtscheue ist ihr Handicap, wenn sie sich bemüßigt fühlt, abends im Kunstlicht eine Sonnenbrille aufzuziehen. Übersensibel, wie Libellenflügeln. Wigand findet sie sexy, jedoch unnahbar, gleich einem simplen Stern. Die Psychologin dankt für die Wortspende.
„Können wir hier nicht lüften“, fragt Sabine. „Es ist so stickig wie in einem Walfischbauch.“
Gertrud huscht zu den Flügeltüren und öffnet beide. An dem menschenleeren Trottoir rauschen Autos vorbei. Fantasieloser Asphalt und grauer Lärm vor dem alten Kinosaal.
„Haben sie ein Hobby“, fragt sie beiläufig.
„Ich will nicht zu viele Türen auf einmal öffnen.“
„Damit wollen sie sagen, dass sie nichts Neues ausprobieren möchten?“
„Naja, weiß’s nicht.“
„Zeichnen“, wirft Wigand ein. „Das kann sehr befreiend sein.“
„Ich kann nicht gut malen“, sagt sie. „Da war ich noch nie gut darin. Von da her…“
„Sicher habt ihr in der Ausbildung zum Lehreramt Musik gemacht“, gibt Adele zu bedenken.
„Ich singe gern. Gitarre hab‘ ich auch gelernt.“
„Karaoke“, sagt Jan. „Wer ist dabei?“
„Warum nicht“, meint Sabine unsicher. Gitta sitzt da, abwartend wie ein Ölgötze.
„Bin dabei“, beeilt sich Wigand. Adele nickt. Ein Freudenstrahl huscht über ihre Blicke.
„Ich singe wahnsinnig gern“, sagt Horstl. „Aber wahrscheinlich fehlt mir die Zeit.“
„Für heute müssen wir uns verabschieden“, meint Gertrud mit einem sonnigen Lächeln. „Ich wünsche euch eine schöne Zeit.“
Als Wigand am Abend um die Ecke biegt, sieht er den Nachbarn, wie er sich bemüht, den Grill anzufachen.
„Guten Abend“, ruft er über die Hecke. „Ich wohne gleich nebenan.“
„Hallo, wie geht’s?“
„Danke, kann nicht klagen.“ „Heute ist Grillabend?“
„Genau. Wir brutzeln uns etwas Leckeres.“ Wigand fragt ihn, ob seine Frau dabei wäre.
„Meine Freundin.“
„Und ihr Besuch. Ich habe ihn gestern in ihrem Garten gesehen.“
Verwundert sieht er auf. Die Scheiter haben Feuer gefangen. Der Nachbar schüttet Holzkohle darauf.
„Wir haben keine Gäste“, sagt er.
„Er war in meiner Größe, mit schütterem Haar.“
„Es sind bloß wir. In trauter Zweisamkeit“, sagt er lachend.
„Achso.“ Wigand grüßt höflich und wendet sich zum Gehen. Ich stehe schlichtweg blöd da, findet er, als er die Treppen hinaufsteigt. In sein Apartment, im ersten Stock. Wenn ich ihm doch nur begreiflich machen könnte, dass sich tatsächlich ein Unbekannter in seinem Garten befunden hat. Unlängst. Auch wäre es in seinem Sinne, informiert zu sein. Hausfriedensbruch nennt sich das. Peinlich berührt presst er die Lippen zusammen und stellt seine Sneakers auf die Stellage im Vorzimmer. Als sich knurrend sein Magen bemerkbar macht. Das letzte Mal hat er zu Mittag eine Pizzaschnitte verdrückt. Ein zähes Frösteln steigt auf. Unheimlich, der Schleicher in unserer Gegend. Am besten lege ich eine Musik-CD ein. Saxophon, das vertreibt bad Vibrations. Was zu essen wäre auch dringend nötig. Im Eiskasten ist noch Pasta asciutta von gestern. Nanu, kein Bier mehr da? Ich war mir sicher, dass ich vor Kurzem drei Flaschen eingekühlt habe. Wenn ich die Leerflaschen dazu finden könnte. Im Mistkübel sind sie nicht, auch nicht in der Leergutkiste im Abstellraum. Jemand hat mein Bier ausgetrunken. Da bin ich mir sicher.