Читать книгу Теоретическая грамматика немецкого языка - Анжелика Бутусова, А. С. Бутусова, М. В. Лесняк - Страница 4
Teil 1. Einführung
1.4 Gegenstand der Grammatik
ОглавлениеGrammatik wird wie ein Bestandteil des sprachlichen Systems und wie Wissenschaft von diesem Bestandteil verstanden. Beide Bedeutungen sind auseinanderzuhalten, obwohl sie inhaltlich verbunden sind.
Die Wissenschaft Grammatik beschreibt den Gegenstand Grammatik. Grammatik in beiden Bedeutungen ist eine Abstraktion: Sie existiert in der Wirklichkeit nicht eigenständig, sondern offenbart sich in konkreten Wörtern mit einem bestimmten Lautkörper. Um eine grammatische Regel aufzustellen, strebt man Verallgemeinerungen an. Die können verschiedenen Grades sein.
Die Grammatik hängt mit anderen Bestandteilen der Sprache eng zusammen, das sind Lexik und Phonetik sowie Stilistik, z.B. der innere lexikalische Einfluss (die Einwirkung „von innen“). .
Die Bedeutung des Präsens ist allen Verben unabhängig von ihrer lexikalischen Bedeutung eigen, dagegen hängt die Wahl des Hilfsverbs von den semantischen Gruppen der Verben ab.
Jede gram. Form ist vieldeutig, sie ändert ihre Bedeutung je nach ihrem lexikalischen Inhalt, z.B. verschiedene Bedeutungen des Genitivs in den Wortfügungen: die Mappe des Lehrers, eine Sonate Beethovens, die Errichtung des Denkmals, das erste Kapitel des Buches u. a.
Von dem äußeren lexikalischen Einfluss spricht man, wenn die Bedeutung der grammatischen Form, dem Einfluss der lexikalischen „Nachbarn“ unterliegt) oder drei zeitliche Bedeutungen des Präsens, die von den Zeitangaben im Satz abhangen:
Wohin geht sie jetzt? (Gegenwart, das eigentliche Präsens);
Morgen gehe ich ins Theater. (Zukunft, Präsens futuralis);
Gestern gehe ich durch die Straße… (Vergangenheit, Präsens historicum).
Beispiele veranschaulichen unter anderem die Polysemie grammatischer Formen.
Lexik ist auch im grammatischen Bau von Bedeutung: alle Hilfswörter, die lexikalische Größen sind (Konjunktionen, Präpositionen, Partikeln), üben eine grammatische Funktion aus. Grammatik hat materielle Gestalt in Form von Lauten (grammatischen Inventar – Suffixe, Präfixe, Umlaute – sind einzelne Laute). Wortbetonung ist bestimmend bei trennbaren und untrennbaren Präfixen. An Satzbetonung erkennt man Satzglieder und Wortgruppengliederung. Die Pausen dienen als Grenzsignale der Sätze, Wortgruppen, wie auch die Stimmführung.
Verschiedene grammatische Formen zum Ausdruck desselben Inhalts (Präsens historicum und andere Vergangenheitsformen).
Grammatik besteht aus zwei Bereichen: Morphologie und Syntax. Die Morphologie erforscht den morphologischen Bestand des Wortes, die Bildung, Bedeutung und Funktion der Wortformen, die verschiedener Wortarten eigen sind.
Das Morphem und die Wortform sind die beiden Haupteinheiten der Morphologie. Die Syntax erforscht den Satzbau. Die syntaktischen Haupteinheiten sind Wortgruppe, Satzglied und Satz. Die Wortformen erhalten ihren eigentlichen Sinn und erfüllen ihre Funktionen erst, wenn sie zu Wortgruppen und Sätzen zusammengefügt werden- Erst dann kommt die Mehrdeutigkeit ihrer grammatischen Form hervor (z.B. den Tag: den ganzen Tag arbeiten, den Tag vorher, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben).