Erzherzogin Sophie

Erzherzogin Sophie
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»Leider wird nicht von jenen, die mich kennen, Geschichte gemacht! Und es ist ein böses Gefühl, zu bedenken, dass selbst bis über das Grab hinaus die üble Nachrede dauert.«
Man nannte Erzherzogin Sophie die heimliche Kaiserin, den bösen Geist und den einzigen Mann bei Hof, aber auch eine bigotte Frömmlerin und politische Intrigantin. Seit der »Sissi«-Filmtrilogie von Regisseur Ernst Marischka aus den 1950er-Jahren haftet ihr darüber hinaus der Ruf der bösen Schwiegermutter Kaiserin Elisabeths an. So entstand ein widersprüchliches, meist negatives Bild der intelligenten Frau. Dieses Buch zeichnet auf der Grundlage einer Fülle von Äußerungen Sophies, überliefert in ihren Tagebüchern und Briefen, und Mitteilungen ihrer Zeitgenossen ein neues Bild der Mutter Franz Josephs. Als überaus engagierte Mutter leitete sie die Erziehung des künftigen Kaisers Franz Joseph und wurde damit zur Weichenstellerin für seinen Charakter und sein Weltbild.
Besuchen Sie auch die Website zum Buch: erzherzoginsophie.at Mit zahlreichen Abbildungen

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Anna Ehrlich. Erzherzogin Sophie

Erzherzogin. Sophie

Vorwort

Kindheit und Jugendjahre. Eltern und Geschwister

Vom Herzog ohne Land zum. König von Napoleons Gnaden

Sophies Geschwister

Das häusliche Umfeld. München

Nymphenburg

Tegernsee

Familienleben

Kinderbriefe

Die Ausbildung

Die Religion

Heiratspläne und Verlobung

Sophies Abreise

Finanzielles und Geschenke

Die Hochzeit

Heimweh

Die ersten Jahre in Wien. Die neue Heimatstadt

Die Residenzen. Die Hofburg

Schloss Schönbrunn

Schloss Laxenburg

Baden bei Wien

Sophies neue Familie

Der »gute Kaiser Franz«

Die kaiserliche Familie

Erzherzog Ferdinand, der arme Unglückliche

Die Brüder des Kaisers

Der Sohn des Leibhaftigen

Prinz Gustav Wasa

Der Vormärz. Der Fürst von Mitternacht

Österreichs Finanzen

Das Biedermeier

Das Gesellschaftsleben. Musik und Theater

Repräsentationspflichten

Reisen

Familienereignisse. Der Tod von König Max

Die unglückliche Kaiserin von Brasilien

Die Hochzeit Erzherzog Johanns

Der Tod Neippergs

Die Hochzeit Ludovikas

Der Tod Henriettes von Nassau

Eine neue Aufgabe für Franz Karl

In freudiger Erwartung

Eisstoß und Hochwasser

Die Zeit der Schwangerschaft

Die Wahl der Kinderfrau

Ein Schlag für Sophies Ehrgeiz

Die Niederkunft

Die junge Mutter. Seuchenalarm

Das Gottheitel

Der König von Ungarn

Mutterglück

Die Cholera wütet weiter

Familienglück und Familienleid

Die Familie vergrößert sich

Böse Gerüchte

Todesfälle

Die Sorge um den Kronprinzen

Kindergeschichten

Der Tod des Kaisers

Das Vermächtnis des Kaisers

Sophie und Metternich

»Die Cholera den Franzosen«

Drei Regenten und eine Null

Der neue Kaiser

Die Hausherren bei Hof

Familienzuwachs, Erziehung und Alltag. Ännchen und Bubi

Kindererziehung

Der Tagesablauf

Alltag am Kaiserhof

Erkrankung und Gesellschaftsleben

Familiäre Angelegenheiten

Herbe Verluste. Ein Blümlein entschwindet

Der Tod der Mutter

Die technische und wirtschaftliche Entwicklung

Der Wendepunkt. Die Kehrseite der Romantik

Das Interregnum von Souveränität

Die Nationalitätenfrage

Franz Joseph betritt die politische Bühne

Die Revolution. Der Sturm bricht los

Der arme liebe Mann!

Franz Joseph geht auf Reisen

Ruhige Tage in Innsbruck

Briefwechsel

Wartet nur, wir kehren bald wieder

Flucht nach Olmütz

Der neue Kaiser

Das »Mordweib« Sophie

Die Kaiserinmutter. Das Ende der Aufstände. Die Niederwerfung Ungarns 1849

Die Rückkehr zum Absolutismus 1849

Sophies Einfluss auf den Kaiser

Die stolze und besorgte Mutter

Das Attentat

Auf Brautschau

Dem kaiserlichen Brautpaar

Der Krimkrieg

Schwiegermutter Sophie

Der Streit ums Kinderzimmer

Zeitgeschehen. Das Konkordat von 1855

Der Bau der Ringstraße

Sophies andere Söhne

Maximilian

Karl Ludwig

Ludwig Viktor

Das Versagen der Kaiserin. Elisabeth auf Reisen

Kronprinz Rudolf

Der Weg zur Verfassung. Der Krieg gegen Preußen

Der ungarische Ausgleich

Die Verfassung von 1867

Die letzten Jahre. Die mexikanische Tragödie

Die trauernde Mutter

Der deutsch-französische Krieg

Der Rückzug ins Privatleben

Krankheit und Tod

Nachwort

Anmerkungen

Zeittafel

Quellen- und Literaturverzeichnis. Literatur

Quellen. Zeitungen

Archive

Personenregister

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Anna Ehrlich/Christa Bauer

Erzherzogin Sophie

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Die Stimmung am bayerischen Königshof war heiter, die Mädchen genossen das Leben in den königlichen Schlössern und die harmonische Verbindung ihrer Eltern. Das Königspaar liebte seine Kinder innig und war sehr stolz auf sie. Der herzliche Umgangston zeigte sich auch darin, dass sich die Mädchen ganz offen über eine Eigenart ihres Vaters lustig machten: Er legte extremen Wert auf Pünktlichkeit, was manches Mal zur Pedanterie ausartete. »Papa wird jeden Tag genauer, man kann nicht zu Atem kommen. Wir tun aber unser Möglichstes, dieser Pünktlichkeit zu willfahren«, schrieb Sophie an ihre Mutter.

König Max war humorvoll und unkompliziert im Umgang mit seinen Mitmenschen. Nicht selten sprach er unterwegs einfache Leute an. Der Gesellschaft seiner Berater und Minister zog er eindeutig die seiner Familie und seiner Freunde vor, nicht selten amüsierte er sie mit »humoristischen Neckereien«: So ließ er einmal eine unbekannte Speise servieren und wollte wissen, wie sie denn schmecke. Alle waren voll des Lobs, nur Graf Reigersberg rief: »Das ist ja abscheulich!« Max lachte und gab ihm recht: »Du bist grob, aber wahr, denn dies ist Käsegefrorenes! Es hat gewiss keinem geschmeckt, aber die Wahrheit sagen die Schmeichler nicht.« Er hielt sich sogar noch einen Hofnarren namens Georg Prangerl Pranger (1745–1820), den letzten dieses Standes. Dieser trieb seine Scherze auch gerne in der Stadt. So ging er einmal am helllichten Tag mit einer Laterne durch die Straßen und bat die Leute, ihm bei der Suche nach seinem verlorenen Verstand zu helfen.

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