Anhäufen, forschen, erhalten
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Anna Joss. Anhäufen, forschen, erhalten
Inhalt
Einleitung
Sammlungstätigkeit als historiografischer Gegenstand
Praxis «Sammeln»
Die Protagonisten: Menschen und Dinge
Stand der Forschung: Museums- und Sammlungsgeschichte
Quellen: unabgeschlossen, hermetisch
Sammlungspraxis: anhäufen, forschen, erhalten
Platzprobleme um 1910
Debatte über die Mengenbildung
Die enge Verschränkung von Objekterwerbung und -präsentation
Das Ideal einer vollständigen Sammlung von Dingen der Vergangenheit
Bedeutend ist das Viele
Alles sichtbar machen für alle? – Bildungspolitische Argumente
Die Deutungshoheit der Museumsbehörden
Kein Einfluss auf den Geschenkfluss
Handhabung der Fülle
Orten und ordnen
Temporäre Ausleihen
Verkäufe
Wendepunkt um 1928: weggeben, einschränken
Blick auf spätere Mengenverhältnisse
Quantität als dauerhafter Wert
Aufwertung und Expansion der Depoträume
Die Einführung von Nachweisakten 1937
Auf der Suche nach der «inneren Geschichte» der Objekte
Was ist echt? Mangelnde Gewissheiten und veränderte Handelsbeziehungen
Neue Prüfmethoden der Echtheit von Objekten
Die Schweizerische Landesausstellung 1939 als Schaufenster der Forschung
Die Frage nach der Herkunft und die Dokumentation ihrer komplizierten Antworten
Eingestellte Nachforschungen und die Ausblendung des Kommerziellen
Durchsichtige Sammlungsstücke
In der Werkstatt: Reparieren und hinzufügen 1895–1936
In den Ateliers und im Labor: abtragen und freilegen ab 1937
Das Landesmuseum als schweizerisches Forschungszentrum: eine gescheiterte Idee
Forschen in den 1930er- bis 1960er-Jahren
Jüngere Geschichte statt alternde Altertümer um 1970
Konservierung der stofflichen Seite der Dinge
Abschirmen, verhüllen, klimatisieren: vom Schönen zum Substanziellen
Bestreichen, spritzen, kleben: der Faktor Zeit als Problem
Der Wunsch nach Reversibilität
Güterabwägung zum Nachteil der Materialerhaltung
Gegenwartsbezogene Vermittlung von historischem Wissen
Tour d’Horizon über die Ausstellungspraxis 1898–1960
Die Präsentation von Bildern statt Serien: die Querschnittausstellungen
Neue Themen, Objekte und Experten: die Zeiträume
Detailversessene Erinnerungsstützen: die Lebensbilder
Wechselwirkungen zwischen Ausstellen und Sammeln
Erleben
Nähe schaffen: Zweigmuseen und Wanderausstellungen
Alles eine Nummer grösser: Ausstellungspraxis in den 1990er-Jahren
Erhalten im neuen Jahrtausend
Erneute Pflege der materiellen Seite der Dinge
Präventive Konservierung und Materialgeschichte statt Reversibilität und Ursprünglichkeit
Regere Objektzirkulationen
Neuer Raum für die Traditionsbestände
«Weisse Masse in Glasbehälter». Materialität als Wissen
Schluss
Dank
Anmerkungen. Einleitung
Anhäufen
Forschen
Erhalten
Schluss
Abkürzungsverzeichnis
Bibliografie. Mündliche Quellen
Ungedruckte Quellen
Gedruckte Quellen, Forschungsliteratur, Websites
Abbildungsverzeichnis
Impressum
Отрывок из книги
«Man betrachte alle diese Dinge in dem Museum mit rechten Augen und bedenke dann die erstaunlichen Mengen gleichartiger Dinge, die notwendig in Gebrauch gewesen sind; man denke an die Millionen Teller, die während des hier vergegenwärtigten Zeitabschnittes hergestellt und in Gebrauch genommen werden mussten; danach erwäge man den Zugriff aller vorstellbaren zerstörenden Ursachen auf diese unermessliche Anzahl von Stücken; man denke an die Tonnen Scherben, an die Trümmerberge, die zu dem, was übriggeblieben ist, hinzuzurechnen sind; man denke an die Sterblichkeitsquote all dessen, was zerbrechlich ist; an die wahrscheinliche Lebensdauer einer Untertasse oder einer Gemüseschale… […]
Nichts gleicht dem bis zum heutigen Tage angehäuften Kapital unserer Kenntnisse, unserem Haben im Buche der Geschichte so, wie diese Sammlung von Dingen, die der Zufall uns erhalten hat. All unser Wissen ist wie sie ein Rückstand. Unsere Geschichtsurkunden sind Strandgut, das ein Zeitalter einem anderen überlässt, wie es der Zufall will, und in vollem Durcheinander.
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Meine Arbeit zur Geschichte des Schweizerischen Nationalmuseums und seiner Sammlung will ich zunächst in der bestehenden Literatur zur Sammlungs- und Museumsgeschichte verorten. Dabei gehe ich besonders auf den Forschungsstand zur Sammlungsgeschichte des Schweizerischen Nationalmuseums ein.
Über die Geschichte des Schweizerischen Nationalmuseums und die in diesem Rahmen praktizierten Sammlungstätigkeiten wurde bisher nur vereinzelt geschrieben, und dann mit dem Schwerpunkt auf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Zeit der Institutionsgründung. Hanspeter Draeyers Arbeit zur Bau- und Entwicklungsgeschichte des Nationalmuseums (1889–1998) ist die einzige Studie, die sich ausführlicher mit dem 20. Jahrhundert befasst, der Zeitspanne, die mich interessiert. Draeyer untersucht den Bau und Umbau des Museums sowie die Veränderungen der Ausstellungspräsentationen; andere museale Tätigkeiten kommen nur am Rand zur Sprache.63
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