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Probiotika

Von Darmdesinfektion zu bulgarischen Bazillen

Was wir heute »Probiotika« nennen, übersetzt »für das Leben«, entspringt einer Entwicklung, die bereits lange vor der Erfindung der Antibiotika begann. Es war ja eine Zeitlang ungewiss, was Bakterien im Menschen denn wirklich zu suchen hatten.

Ab 1890 war die Idee des Tötens von Bakterien zur Beseitigung von Krankheiten zwar insgesamt vorherrschend, jedoch widmeten viele Forscher bis zum Beginn der Sulfonamidtherapie 1935 ihre Arbeit weiterhin den allgemeinen Fragen zum Bakterienleben. Etliche von ihnen beschäftigten sich mit ihrer Wirkung als »Autovaccine«, die das Immunsystem gegen Krankheiten stärken sollten (siehe Seite 186ff.). Man sammelte viele Erkenntnisse über das Mikrobiom, die dann über die Antibiotika-Ära wieder in Vergessenheit gerieten.

Am einfachsten waren beim Menschen dabei Versuche mit Bakterien aus dem Darm, weil man sie aus Stuhl bequem gewinnen konnte. Bis heute wird bevorzugt an Stuhlproben geforscht, obwohl diese in Wirklichkeit bloß einen Teil der Darmbakterien erfassen. Vielleicht auch, weil sich im Darm die größte bislang gefundene Bakteriendichte im Menschen versammelt findet.

Man stellte sich damals eine »Darmintoxikation« vor, eine Vergiftung, die aus dem Darminneren sich in den ganzen Körper auswirkte. Dafür machte man »Fäulnisbakterien« verantwortlich. Dass eine solche Vorstellung nicht ganz unberechtigt war, erweist sich heute, allerdings genau andersherum: nicht wegen der Bakterien, sondern bei ihrem Mangel. Bei Mikrobiomstörungen mit einer zu großen Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky Gut, siehe Seite 119f.) gelangen Stoffe ungefiltert direkt in Blut und Leber und »vergiften« von da aus tatsächlich den restlichen Organismus.

Als der bulgarische Medizinstudent Stamen Grigorow (1878–1945) Sauermilch zum Studium mit an die Universität nach Genf nahm, ahnte er nicht, dass er damit Geschichte schreiben würde. Er mikroskopierte sie und entdeckte im Jahr 1905 Bakterien darin, die später Bacillus bulgaricus genannt wurden, heute Lactobacillus delbrueckii subspecies bulgaricus. Davon schrieb sein Institutsleiter Dr. Massot dem Nachfolger von Louis Pasteur an dessen berühmtem Institut in Paris, Elias Metschnikow (1845–1916).78 Metschnikow hatte jahrzehntelang versucht,den Darm beim lebenden Menschen zu desinfizieren, um ihn völlig von diesen Bakterien zu befreien, die offensichtlich bloß das Leben verkürzten.79 Nun hatte eine Umfrage durch ihn ergeben, dass in Bulgarien die meisten Hundertjährigen Europas lebten.80 Als er nun von den bulgarischen Bakterien hörte, führte Metschnikow das hohe Alter der Bulgaren auf ihren regelmäßigen Verzehr der dortigen Sauermilch zurück. Zwar aß man damals dort natürlich genauso milchsauer fermentierte Gemüse und lebte vielleicht auch ansonsten gesund, doch darüber sprach man gerade nicht. Jedenfalls vollzog Metschnikow eine gedankliche Kehrtwende und empfahl fortan »Joghurt« zur Förderung der Gesundheit und Verlängerung des Lebens. Da er just im Jahr der Nobelpreisverleihung für seine Entdeckung von Fress-Immunzellen (Phagozyten), 1908, seine Gedanken über gesunde Lebensweise veröffentlichte, fanden sie große Verbreitung. Und Bulgarien wurde um ein nationales Wahrzeichen reicher.

Der im nördlichen Europa bis dato unbekannte »Joghurt« mit Lactobacillus bulgaricus wurde ab 1919 als Heilmittel für kindliche Durchfälle in Apotheken – zunächst in Spanien – vertrieben, und sein guter Ruf als förderliche Bakterienkur für den Darm nahm seinen Lauf. Da Joghurt jedoch nicht als Medikament, sondern als Lebensmittel galt, wurde seine Wirkung als Heilmittel gleicherweise angezweifelt. Ernährung und Heilmittel wurden spätestens seit damals als zweierlei verschiedene Dinge angesehen, was es absurderweise bis heute möglich macht, sich ungesund zu ernähren und dann Medikamente für die Gesundheit zu schlucken.

Sicherlich ist der Zweifel bei der modernen industriellen Herstellung von Joghurt, der womöglich mit gentechnisch manipulierten Bakterien kultiviert wurde, vollkommen berechtigt. Wissenschaftliche Studien bestätigen jedoch grundsätzlich, dass sein Verzehr das bakterielle Leben im Darm unterstützt. Er senkte zum Beispiel das Durchfallrisiko bei Patienten, die Antibiotika schluckten, um 57 Prozent.81

Ging es Elias Metschnikow überwiegend um die Verlängerung des Lebens, erforschten damals andere Wissenschaftler die »Antagonismen«, also die Wechselwirkungen zwischen den Bakterien oder ihre Wirkung auf den Körper. Sie erkannten deren Bedeutung für die Gesundheit. Es wurden auch viele erfolgreiche Heilungswege mit Bakterien entwickelt (siehe Seite 172ff.), die aber bald durch die Dominanz der Antibiotika verdrängt wurden.

Escherichia coli

Der Freiburger Hygienearzt Alfred Nißle (1874–1965), ab 1912 Privatdozent und später Professor am Institut für Hygiene der Universität Freiburg im Breisgau, entdeckte, als er bei den Vorbereitungen mikrobiologischer Kurse E.-coli-Bakterien mit Typhusbakterien mischte, dass sie unterschiedliche Wechselwirkungen zeigten, je nachdem, von wessen Stuhl sie stammten. Manche Coli-Bakterien konnten die Typhusbakterien auf der angelegten Nährbodenkulturplatte einfach verdrängen.82 Er entwickelte Reinkulturen daraus und erstellte einen »Coli-Index« aus dem Verhältnis der beiden Bakterienstämme, der diese Fähigkeit widerspiegelte. Menschen, die solche Coli-Bakterien im Darm trugen, waren nach seinen Beobachtungen gegenüber Darmerkrankungen geschützt. Aus den Coli, die auf dem Index den stärksten »antagonistischen Wert« hatten, entwickelte er schließlich ein Medikament[1], mit dem er 1917 die »antagonistische Coli-Therapie« als neues Heilprinzip in die Medizin einführte (siehe Seite 193).83 Er gab die E. coli aus besagtem Stuhl Kranken in Kapseln zu schlucken. Viele Patienten, die zum Teil bereits jahrelang Durchfälle hatten, auch akut schwer erkrankte, wurden damit kuriert.

Der Stamm E. coli Nißle 1917 ist seither weltberühmt. Er ist in der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen in Braunschweig für den allgemeinen Gebrauch hinterlegt, wird beständig weitervermehrt und ist in etlichen modernen probiotischen Mitteln enthalten. Er ist ein treuer Begleiter der Menschen geworden.

Bereits damals bemerkte man, dass das Schlucken der Bakterienkapseln nicht nur Darmerkrankungen zu heilen imstande war, sondern zugleich Krankheiten kurierte wie Leber- und Gallenleiden, »ungenügende Nahrungsausnutzung«, Allergien, Hautausschläge, Frauenleiden, Migräne, Neurodermitis, Blutarmut, Gelenk-, Magen-, Blasenentzündungen, Gicht, Depressionen und mehr. Sogar Heilungen bei Krebs werden berichtet. Warum, konnte man damals nicht erklären, doch vermutete man, dass das Fehlen »wertvoller« Bakterien zur Ansiedelung solcher führt, die sich unpassend vermehren und zu einer ungesunden Gesamtheit führen. Nißle nannte dies »Dysbakterie«[2] und vermutete darin die Hauptursache für Krankheitszustände.84

Im Grunde genommen spricht Nißle unbemerkt in seinen damaligen Veröffentlichungen bereits das nötige Gleichgewicht in der Bakterienbesiedelungan, das die Mikrobiomforschung jetzt wieder als lebensnotwendig entdeckt. Er schrieb damals, dass es auf die Stärke der eigenen »persönlichen« Coli-Bakterien »gegenüber Infektionserregern« ankomme.85 Allerdings hielt er seine Coli für die einzigen Bakterien, die sich im Darm ansiedelten, während geschluckte Milchsäurebakterien dies dort den Stuhluntersuchungen nach nicht taten. Er begrenzte seinen Blick damals auf diese einzelne Bakterienart, und so fehlte ihm die Einsicht in die größere bakterielle Vielfalt.

Nißle war Stabsarzt, hatte also eine militärische Ausbildung, und als Lösung sah er standesgemäß die »Bekämpfung« der Situation. Auch er war in seinem Denken gefangen, hatte allerdings bereits ein anderes Menschenbild als das auf Seite 21ff. geschilderte.86 Während man sich zuvor den Menschen als bakterienfrei vorstellte und alle Bakterien als äußere Feinde betrachtete, die ihn bedrohen, entwickelte man nun das Bild, es gebe im Menschen gleichzeitig gesunde und krank machende Bakterien. Diese befänden sich beständig in Konkurrenz gegeneinander und bekämpften sich innerhalb des Organismus. Der Kampf wurde quasi ins Innere des Menschen verlagert. Daraus entwickelte sich die Vorstellung, es gebe »gute« und »schlechte« oder gar »böse« Bakterien, und die guten seien zu fördern und die schlechten auszurotten. Für die guten nimmt man folglich Probiotika, gegen die schlechten Antibiotika. So buk die heute zu Bahlsen gehörende sächsische Wurzener Biscuitfabrik in den dreißiger Jahren »Krietsch Yoghurt-Kekse«, deren »Gesundheitsbakterien« »Körper und Geist vor den verderblichsten Feinden«, den »giftigen Bakterien«, »sichern« sollten.

Diese Vorstellung ist heute noch weit verbreitet,[3] obwohl sie ebenfalls längst überholt ist. Sie deckte sich natürlich leicht mit einem Denken zu Kriegszeiten, in denen die Welt in »Freund« und »Feind« aufgeteilt wird, was eine häufige Projektion des Menschen ist, nicht nur auf die Einzeller. Mit deren Dasein und der Lebenswirklichkeit auf der Erde hat es jedenfalls nichts zu tun. Diese ist nachweislich überall auf Miteinander ausgelegt, mit beständiger Kommunikation zugunsten höheren Lebens.

Alfred Nißle gilt als der Begründer der probiotischen Therapie, auch wenn es diesen Begriff erst später gab. Er hatte gezeigt, dass Bakterien Krankheiten heilen. Tragischerweise entwickelte sich sein Therapieansatz in einer Zeit, die politisch anders ausgerichtet war und in der bald darauf der »Siegeszug« der Antibiotika begann.

Belächelt von Vertretern der »offiziellen« Medizin, lebte die Darmbehandlung mit Bakterien daraufhin erfolgreich ein bescheidenes Schattendasein in der »Alternativmedizin«, bis die Mikrobiom-Forschungswelle sie jetzt wiederbelebte. Im Jahr 2015 nennt Die Rote Liste, das Arzneimittelverzeichnis für Deutschland, 19 370 Medikamente in 5503 Präparate-Einträgen.87 Darunter sind nur 446 pflanzliche und bloß 46 mit Mikroorganismen.

In gewisser Hinsicht wird die alte Coli-Therapie neuerdings sogar wieder aufgegriffen, denn in der modernen »Stuhltransplantation« mit dem Schlucken von Kapseln mit Stuhl einer anderen Person (siehe Seite 206) kehrt man, ohne bewusst darauf zurückzugreifen, nach hundert Jahren in die Anfänge der Darmbakterientherapie zurück.

Heilen mit Bakterien wurde in dem Jahrhundert ihres Bestehens immer wieder diskutiert, und die positiven Wirkungen bei Mensch und Tier wurden in wissenschaftlichen Studien vielfach nachgewiesen.88 Solange man die Therapie jedoch auf nur einen Einzelstamm beschränkt, bleibt sie unvollständig. Sie wurde daher nicht allgemein anerkannt.

Milchsäurebakterien

In den Jahren nach Nißle entwickelten zahlreiche Forscher mit den offenbar sympathischeren Milchsäurebakterienstämmen ebenfalls Heilkonzepte. Während die Coli-Präparate zu Medikamenten wurden, wurden aus Milchsäurebakterien eher »Probiotika«. Einen kläglichen Versuch, den bekannt werdenden Antibiotikaresistenzen im Körper etwas Schützendes entgegenzusetzen, gab es dazwischen in den sechziger Jahren mit dem »Antibiophilus«, einem Medikament mit »antibiotikaresistentem Lactobacterium acidophilum«[4]: 10 Gramm für 9,05 (!) DM, Dosierung: 3 bis 4 halbe Kaffeelöffel täglich.

Albert Döderlein (1860–1941) hatte im Jahr 1890 die Milchsäurebakterien als gesunde Besiedelung der Vagina entdeckt. Der Kinderarzt Ernst Moro (1874–1951) kultivierte sie in saurer Bierwürzebrühe und nannte sie acidophilus, »säureliebend«. Henri Tissier (1866–1926), Kinderarzt im Institut Pasteur in Paris, isolierte 1899 aus dem Stuhl gestillter Babys das milchsäurebildende Bifidobakterium, das durchfallkranken und flaschenmilchgefütterten Kindern mangelte. Seinen Namen bifidus, lateinisch für »in zwei Teile gespalten«, erhielt es 1924wegen seiner Y-ähnlichen Form. Lactobacillus und Bifidobacterium sind bis heute zwei der gängigsten Probiotika-Gattungen. Sie können für ein Gleichgewicht im Mikrobiom sorgen.89

Man versuchte, besonders geeignete Stämme zu vermehren, um sie mit fermentierten Lebensmitteln für die Gesundheit einzusetzen, stieß jedoch auf verschiedene Schwierigkeiten, etwa dass sie ihren Stoffwechsel änderten,90 im gewünschten Lebensmittel nicht ausreichend überlebten, es nicht möglich war, sie präzise zu identifizieren und zu benennen. Außerdem wusste man nicht, welche Wirkung sie im Körper überhaupt entfalteten.

Der Kopenhagener Milchforscher Sigurd Orla-Jensen (1870–1949) versuchte 1912, den traditionellen Lactobacillus bulgaricus bei der Joghurtherstellung durch Lactobacillus acidophilus zu ersetzen, weil er ihn wegen seines Vorkommens im Menschen für diesen für verträglicher hielt. Man suchte nämlich Stämme, die angeblich besser die »Magen-Dünndarm-Passage« überlebten, mit dem Wunsch, bestimmte Bakterien im Dickdarm anzusiedeln. Daraus entstand die sogenannte »Azidophilus-Milch« und 1934 ein »Reformjoghurt«,91 der auf die Arbeiten von Gärungsforscher Wilhelm Henneberg (1871–1936) in Kiel zurückging. Da damit jedoch keine gewinnbringende Herstellung mehr gelang, begnügte man sich schließlich damit, ihn den beiden üblichen Joghurt-Stämmen Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus hinzuzugeben.

Die europäische mikrobiologische Forschungswelle zu gesundheitsfördernden Mikrobenkulturen hatte weltweit Interesse ausgelöst. In Japan isolierte im Jahr 1930 Minoru Shirota (1899–1982) Lactobazillen aus dem Darm eines Kindes und brachte sie 1935 als gezuckerten Azidophilus-Joghurt-Drink in hübschen handlichen Fläschchen als »Yacult« in den Handel. 1974 stellte sich zwar heraus, dass andere Lactobazillen darin waren als deklariert, nämlich Lactobacillus casei. Das Produkt gelangte dennoch, künstlich vitaminisiert, gezuckert, aromatisiert oder mit Süßstoff versetzt, nach Europa und wurde 1995 auch in Deutschland eingeführt.

Der Zweite Weltkrieg verschob die Perspektive der Bakteriologen in Richtung Antibiotika, sodass der Gedanke an Ernährung und Medizin mit heilenden Bakterien weitgehend verdrängt wurde.

Einige Ärzte, die früh vor dem Gebrauch und den Folgen der Antibiotika warnten, widmeten sich dennoch dem praktischen Einsatz von Bakterien für die Heilung. Ihr Arbeiten war nicht immer leicht. Arthur Becker (1893–1952), Facharzt für innere Medizin und Bakteriologie, war der damalige Pionier der Heilanwendung von Bakterien. Er arbeiteteals Arzt, derweil er über mikrobiologische Therapie forschte, war aber Repressionen ausgesetzt und musste in den dreißiger Jahren mehrfach in die Schweiz flüchten, weil man ihm ein Berufsverbot auferlegte und die jeweiligen Forschungslabore schloss. Erst nachdem wieder Frieden eingekehrt war und sich die Lebensbedingungen nach 1945 wieder normalisierten, konnte er weiterforschen. Mit ihm arbeiteten Kollegen zusammen, sie trafen sich, tauschten ihre guten Erfahrungen mit der Bakterientherapie untereinander aus, entwickelten sie weiter und begründeten im Jahr 1954 in Hessen den »Arbeitskreis Mikrobiologische Therapie«, den es seither gibt (siehe Seite 190).

In dieser Zeit trennte sich die Entwicklung probiotischer Medikamente und der Lebensmittelprobiotika, obwohl die Bakterien dabei an sich natürlich die gleichen sind.

Bakterien wirken immer probiotisch

Der Begriff »Probiotikum« wurde anscheinend erstmals im Jahr 1953 verwendet, und zwar von Werner Kollath (1892–1970), der etwas gänzlich anderes damit meinte. Er bezeichnete damit nämlich Nahrungsbestandteile, die dem Leben förderlich seien, im Gegensatz zu schädlichen »Antibiotika«. Damit begann geradezu eine Laufbahn des Begriffs: 1965 verstand man unter Probiotika Substanzen, die von Bakterien abgegeben wurden, um das Wachstum anderer Mikroben zu fördern, als Gegensatz zu den sie hemmenden »Antibiotika«.92 Später waren es Organismen oder Stoffe, die das Bakteriengleichgewicht im Darm förderten,93 dann meinte man damit lebende Mikroorganismen, die als Zusätze zur Gesundheitsförderung der Nahrung oder dem Tierfutter zugegeben wurden,94 noch später lebende Mikroben, die zu Gesundheitszwecken verzehrt wurden. Diese vergeblichen Versuche, »Probiotika« genau zu definieren, mündeten in die heutigen Begriffsfassung der WHO aus dem Jahr 2001, nach der Probiotika lebende Mikroorganismen sind, »die, wenn in ausreichender Menge verabreicht, dem Wirtsorganismus einen gesundheitlichen Nutzen bringen«. Nimmt man diese Definition beim Wort, zählten folgerichtig auch Bier und Champagner, Rohmilchkäse sowie der Salat aus dem Garten zu »Probiotika«, da auch sie mikrobenreich sind und dem Menschen einen gesundheitlichen Nutzen bringen. Kurzum: Alles Essen mit Bakterien ist probiotisch. Essen ohne Bakterien gibt es allerdings nicht. Gleichzeitig gelten auch äußerlich angewendete Mikroben, also Vaginalzäpfchen mit Bakterien oder Hautcremes, als Probiotikum. DieVerwirrung besteht jetzt darin, dass man nun gar nicht mehr weiß, was ein Probiotikum eigentlich Besonderes sei und was es von einem Lebensmittel oder Medikament unterscheidet.

Im Oktober 2013 fand sich daher eine Gruppe von Spezialisten zu einer Tagung zusammen und fragte sich, ob wegen der neuen Mikrobiom-Erkenntnisse die derzeitige Definition denn noch gültig sei. Man fand ja, schloss aber neu diejenigen Mikrobenstämme darein, die in kontrollierten wissenschaftlichen Studien bestimmte Gesundheitswirkungen gezeigt haben. Hingegen sollten Mikrobenstämme, für die es entweder keine Studien gibt, die zu fermentierten Lebensmitteln gehören oder die als Stuhltransplantationen verwendet werden, gar nicht mehr als »Probiotika« gelten. Übrig blieben dann nur die industriell hergestellten Mittel unter Verwendung isolierter Stämme, die vom Menschen künstlich kultiviert in eine streng kontrollierte Form gebracht wurden.95

Damit wird die Verwirrung leider noch vergrößert, abgesehen davon, dass darin obendrein ein weiterer Versuch liegt, die grenzenlose Fülle und Vielfalt der Kleinstlebewesen in ein menschengemachtes Korsett zu zwängen. Der freie Fluss unseres Lebensursprungs, der durch die Mikroben unentwegt im Lebendigen vermittelt wird, würde damit fortgesetzt blockiert.

In den »Probiotika« verschwimmen Ernährung und Medizin. Nichts macht deutlicher, dass unsere Gesundheit tatsächlich von dem abhängt, was wir aufnehmen, egal wie es heißt. Der Spruch »Eure Nahrung sei euer Heilmittel, und eure Heilmittel seien eure Nahrung« stammt zwar nicht von Hippokrates, dem er fälschlicherweise zugeschrieben wird.[5] Er drückt nichtsdestotrotz die tiefe Weisheit aus, dass die Gesundheit von der Ernährung abhängt. Deren Wirkung auf den Organismus wird, wie wir jetzt wissen, durch die »Übersetzung« durch die Darmbakterien bestimmt (siehe Seite 131ff.).

Der Begriff »Probiotika« bezeichnet daher eigentlich etwas, was Nahrung und Heilmittel zugleich ist: nämlich eine bakterienhaltige Ernährung. Denkt man diese Bedeutung der definierten »Probiotika« zu Ende, implizieren sie, dass sie Medizin überflüssig machen könnten, wenn man sich nur gut genug ernährt. Kein Wunder also, dass Probiotika aus mancher Sicht eher unerwünscht sein mussten.

Jetzt, wo die Mikrobiomforschung die große Bedeutung der Bakterien bewiesen hat, gelten sie aber doch auf einmal wieder als Medizin der Zukunft. Daher ist es umso wichtiger, tatsächlich umzudenkenund ein wahres Bild von Mikroben und Mensch zu entwickeln, um nicht dem nächsten Irrtum in der Medizin anheimzufallen.

Vor fast hundert Jahren gab es also eine Weichenstellung in der akademischen Medizin: Entweder man behandelte mithilfe der Bakterien, oder man ging gegen sie an. Vielleicht gefördert durch das Denken in Kriegszeiten, wählte man den Umweg des Bekämpfens. Wir haben die Möglichkeit, die Wege jetzt wieder zusammenzuführen und an den Pfad eines friedlichen Umgangs mit Bakterien anzuknüpfen.

Die Wirkung von Probiotika

Es gibt noch einen Grund, der den Ruf der Probiotika minderte: Die Forscher, die die Wechselwirkungen zwischen Mikroben und Mensch erforschten, taten dies im Labor. Sie führten dort objektivierbare Studien durch, deren Ergebnisse erst auf den Tierversuch, dann auf den Menschen übertragen wurden. Solange man dabei auf ein bestimmtes Symptom blickte, zum Beispiel auf Durchfall, ließ sich ein Prozentsatz derer ermitteln, bei denen es verschwand. Das ist bei den Antibiotika leicht möglich. Bei einem Probiotikum, das ja definitionsgemäß direkt im Menschen wirkt, sind Laborversuche für die Ergebnisse hingegen wenig aussagekräftig und die Wirkungen im Lebendigen kaum objektivierbar, weil jeder Mensch natürlich anders ist als der nächste. Da die Wirkung nicht immer nachweisbar ist, ist der Begriff »probiotisch« seit Dezember 2012 mit gesundheitsbezogenen Aussagen bei Lebensmitteln in Europa verboten.96

Die diversen Menschenbilder der Ärzte entwickelten somit unterschiedliche therapeutische Richtungen. Probiotika galten als »alternativ«. Sie wurden in der Erfahrungsheilkunde eingesetzt, die auf den einzelnen Menschen und seine ganz persönliche Konstitution sah. Antibiotika hingegen wurden zur offiziellen und daher auch von den Krankenkassen bezahlten, naturwissenschaftlich-akademischen Medizin. Während ein Antibiotikum eine zwingende Wirkung hat, die in entsprechenden Studien nachweisbar sein kann, ist dies bei Probiotika nicht möglich, da sie auf ein persönliches Mikrobiom treffen. Dementsprechend unterschiedlich fielen die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zu Probiotika aus. Erst ab den neunziger Jahren gab es überhaupt welche, dann eine stetig zunehmende Anzahl. Doch untereinander vergleichen lassen sie sich ebensowenig. Damit wurden sie für viele Ärzte nicht nachvollziehbar. Es ist auch hier so: Mikroorganismen sprengen das menschliche Begreifen.

Geht man heutzutage in ein Reformhaus, um ein Probiotikum zu erwerben, findet man Pulver oder Kapseln, die aus verschiedenen Stämmen von zum Beispiel bei minus 180 Grad Celsius schockgefrosteten und gefriergetrockneten Mikroben bestehen. Meistens sind es Milchsäurebakterien der Stämme Lactobacillus oder Bifidus. Sie werden geschluckt oder in Wasser eingerührt und zum Essen eingenommen. Viele enthalten auch sogenannte Prä- oder Prebiotika, worunter man Substanzen versteht, die Bakterien im Körper als spezifische Nahrung dienen, sogenannte Ballaststoffe (siehe Seite 143ff.). Werden »Probiotikum« und »Präbiotikum« kombiniert, nennt man dies »Symbiotikum«. Diese Bezeichnung ist jedoch eher theoretischer Natur, denn niemand bittet im Geschäft um ein »Symbiotikum«, und auch in der Fachliteratur ist dieser Begriff unüblich.

Mit der Einnahme eines Probiotikums verbindet sich die Vorstellung, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, speziell bei Darmerkrankungen oder wenn ein Antibiotikum angewendet wurde. Erst »Anti«, dann »Pro« – damit drückt sich die Gegensätzlichkeit aus, die sich im vergangenen Jahrhundert entwickelt hat. Beide Begriffe waren zuvor überflüssig. Man ernährte sich ganz natürlicherweise mit einer ausreichenden Menge von Bakterien. Jetzt gibt es Probiotika für jedes Lebensalter, vom Baby bis zum Greis, für Sportler, gestresste Manager und Reisende in ferne Länder. Sie heißen nach Kuscheltieren, tragen kraftvolle Marken wie »Stress Repair«, so als ob man Stress mit Bakterien reparieren könne. Sogar ein »Breitband«-Probiotikum wird bereits beworben.

Damit werden Bakterien für eine weitere Medikamentierung des Lebens benutzt. Eine Monatsration derlei Probiotika kann gut und gern so kostspielig werden, dass man stattdessen gleich bakteriengerechte und naturnah angebaute Lebensmittel kaufen kann. Heilung besteht darin, sein Leben in ein gesundes Fließgleichgewicht zu bringen, und nicht, den kranken Zustand durch Pulver und Pillen zu stabilisieren. Die meisten solcher Präparate sind zwar tauglich, sie genügen jedoch in der Regel nicht für eine Genesung.

Man muss Bakterien auch nicht mit »magensaftresistenten« Kapseln schlucken. Kapseln bestehen aus künstlich gefärbter Hart- oder Weichgelatine[6], die in der Regel bereits nach kurzer Verweildauer im Magen aufgelöst wird[7]. Ebenso können die enthaltenen Bakterien künstlich mit magensaftresistenten Eigenschaften versehen worden sein.

Dick- und Sauermilch

Alle alten Kulturen kannten »probiotische« Gärgetränke, die einen Reichtum an lebenden Bakterien und an bakteriellen Stoffwechselprodukten mit sich brachten – die übrigens den künstlich hergestellten Probiotika fehlen. Honig wurde zu Met vergoren, Früchte zu Wein, Getreide zu Bier und Korn (siehe Seite 172ff.). Wo es Milch gab, gab es auch Sauermilch. Diese bildet sich, wenn Bakterien aus der Luft sich mit der Milch spontan verbinden, und die Mikroben beginnen, die Milch zu verdauen. (Im deutschsprachigen Raum spricht man eher von »Dickmilch«). Der Milchzucker wird dabei von den Bakterien in Säuren umgesetzt, in Milchsäuren, Buttersäuren, Essigsäure, Ameisensäure, daher der Zusatz »sauer«. Und dadurch sinkt der pH-Wert. Dies löst die zuvor homogenen Milcheiweiße aus ihrem Zusammenhang, indem die als Micellen bezeichneten Milchkügelchen gelockert werden und bei weiterer Säuerung ein kurzkettiges Gel entsteht, eine Art Netz. In dessen Zwischenräumen liegen dann bakterielle Verdauungsenzyme und bakteriell verdaute Milchbestandteile als Mikronährstoffe vor, darunter enzymatisch abgespaltene Aminosäuren und gelöste Mineralien.98 Dieser Vorgang bringt die »Dicklegung« der Sauermilchprodukte mit sich, was sie besser transportierbar und über längere Zeit haltbar macht. Je nach beteiligten Bakterien werden dazugehörige Aromata, Eiweißketten oder wie bei Crème fraîche Gummi- und Schleimstoffe abgegeben.

In der Kulturentwicklung der Menschheit lernte man, diesen mikrobiellen Prozess bewusst zu lenken und dadurch unterschiedliche Sauermilchbereitungen entstehen zu lassen. Aus der vollen Milch zum Beispiel Kumys, Kefir, Dickmilch oder Joghurt, aus dem Rahm saure Sahne, Schmand oder Crème fraîche. Die Dicklegung der Milch erfolgt spontan nur, wenn sich frische Milch mit geeigneten Bakterien vermischt. Sie setzt also handwerkliches Melken und die passende natürliche Luftzusammensetzung voraus, wie es in Deutschland bis zum letzten Jahrhundert auf dem Land gegeben war. Sobald die Milch gekühlt oder erhitzt wurde oder wenn die Bakterienzusammensetzung in der Raumluft nicht passt, wird die Milch stattdessen nach längerem Stehen ungenießbar.

Im 19. Jahrhundert wurde von Louis Pasteur die Keimabtötung mittels Hitze initiiert, die nach ihm »Pasteurisierung« genannt wurde. Da man ja damals fälschlich noch davon ausging, dass Bakterien im menschlichen Körper nichts zu suchen hätten, und da man »Krankheitskeime« abtöten wollte, führte man die Milcherhitzung von Gesetzeswegen ein.[8] Damit verschwanden nicht nur die Milchbakterien aus unserer Ernährung, sondern auch das Verspeisen frischer »Dick«milch mit all ihren hilfreichen Effekten für die Gesundheit (siehe Seite 174). Um weiterhin Käse und Dickmilch zu produzieren, gab man ab 1890 der Milch künstlich gezüchtete Starterkulturen für die Sauerlegung bei.99 So war der natürliche Bakterienkreislauf fortan abgeschnitten. Zur Bakterienversorgung wurde stattdessen ab 1919 der künstlich unter besonderem Wärmeeinsatz hergestellte Joghurt ins nördliche Europa eingeführt.100

Inzwischen weiß man, dass die Milchbakterien über das Blut aus dem Verdauungstrakt der Muttertiere stammen. Für einen gesunden Milchverzehr ist es also wichtiger, sich um Futterqualität, Wohlbefinden und Bakterienversorgung der milchspendenden Tiere zu kümmern, als in einer ungesunden Milch hinterher Bakterien zu töten. Zuerst Tiere in unnatürlicher Massenhaltung aufzuziehen, ihre dadurch entstandenen Krankheiten antibiotisch zu behandeln und dann ihre Milch zu erhitzen ist abwegig und entfernt Tiere, Milch und ihre Produkte immer weiter vom natürlichen lebendigen Nahrungskreislauf. Gesunde Tiere geben auch gesunde Milch.

Kefir

Im Kaukasus war diese Sauermilch der Kefir[9]101 oder »Milchwein«, ein Volksgetränk und Heilmittel zugleich. Er bildet sich im Miteinander mehrerer Pilze und Bakterien[10].102 Kefirknollen werden mit Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch an der Luft angesetzt – früher in ledernen Schläuchen –, und die daraus nach einem Tag gebildete Gärmilch samt Mikroben wird abgegossen, mit frischer Milch vermischt und luftdicht abgefüllt weiter fermentiert. 1892 wurde Kefir in Deutschland erstmals mikrobiologisch beschrieben.103 Frisch gemacht ist er kohlesäure-, milchsäurereich und alkoholhaltig. Die Milcheiweiße werden durch die Mikroben vorverdaut

Joghurt

Die Herstellung von Joghurt gelangte offenbar von den Nomadenvölkern über das Osmanische Reich und den Balkan nach Europa. Sie unterscheidet sich in dem Sauerlegen der Milch durch eine andere Bakterienmischung, die bei einer höheren Temperatur gedeiht, so wie sie in den südlichen Ländern häufig ist. Bereits im 16. Jahrhundert wird von Reisenden vom jugurt aus der Türkei nach Deutschland berichtet.104 Doch auch in Homers Ilias, etwa im 7. Jahrhundert vor Christus, ist bereits von der »Milchkost« der Thraker, eines Reitervolksstammes im heutigen Bulgarien, die Rede. Der von Elias Metschnikow zur Joghurtbereitung eingeführte Lactobacillus bulgaricus stammt von dort. Das Wort kommt vielleicht von yogurmak, dem türkischen Wort für »kneten, mischen, hart machen«,[11] und lautet in quasi allen europäischen Sprachen ähnlich. Es benennt ein fermentiertes Sauermilchprodukt, bei dem die beteiligten Bakterien Milchbestandteile umwandeln. Dies macht Joghurt lange haltbar. Im Produkt sind schließlich nicht nur die Bakterien, sondern ebenso ihre Stoffwechselprodukte enthalten, die beim Verzehr im Körper ihrerseits wirken. Der Herstellungsprozess ist folglich entscheidend für seine Wirksamkeit. Vielleicht machen die bakteriellen Stoffwechselendprodukte im Joghurt einen Gutteil seiner Wirkung aus. Es handelt sich dabei gewissermaßen um eine »Botschaft« der Nahrung an die Darmbakterien.

Die Bakterien der Sauermilchprodukte wirken im Körper, siedeln sich dort aber nicht an. Früher wurde Joghurt in Lederbeuteln geschüttelt, die die Mikrobenkulturen von Mal zu Mal, ja von Generation zu Generation weitertrugen. Die heutige industrielle Massenproduktion ist davon weit entfernt. Lebende Bakterien sind im Verkaufsprodukt nur dann noch enthalten, wenn die Milch nicht wärmebehandelt, zum Beispiel pasteurisiert wurde, also in der Regel in biologischen Joghurts aus Rohmilchqualität. Eingesetzt werden möglicherweise künstlich gentechnisch veränderte Bakterienstämme. Zusätze von Lactose oder Magermilchpulver zur Verdickung müssen nicht deklariert werden, außer bei biologisch klassifizierten Produkten. Konservierungsstoffe, die das Verderben durch Schimmelwachstum und Gären zugesetzter Früchte verzögern sollen, entfalten natürlich auch im Körper ihre Wirkung. Dort ist eine »Konservierung« das Gegenteil von »Verdauung«.[12] Nachträglich zugesetzter Zucker, wie er in Handelsjoghurt üblich gewordenist, nimmt ihm seine eigentliche Gesundheitswirkung. Gezuckerte Trinkjoghurts, die als »probiotisch« beworben werden, in handlich schönen Fläschchen daherkommen und unter dem Druck massiven Marketings sogar in Krankenhäusern verteilt werden, stellen eine ungute Entstellung der ursprünglichen Rolle dar, die Joghurt und Sauermilch in der Menschheitsernährung seit Jahrtausenden einnehmen. Ein namhaftes dieser Produkte enthält neben Joghurt und Mager(!)milch bei 2,8 Prozent Eiweißen und 1,1 Prozent Fett satte 10,5 Prozent Zucker, dazu synthetische Vitaminzusätze. Eine fruchthaltige Variante davon für Kinder kommt sogar auf einen 15,3-prozentigen Zuckeranteil. Das ist mehr als bei Cola. Man muss also sehr genau hinschauen, wenn man sich mit einem Sauermilchprodukt etwas Gutes tun möchte.

Ein Joghurt sollte dafür aus biologischer reiner Milch, zuckerfrei, ohne Zusätze, unerhitzt und mit natürlichen Bakterienstämmen fermentiert worden sein. Da Joghurt ballaststofffrei ist, die Bakterien im Körper also nicht ernährt (siehe Seite 143ff.), empfiehlt es sich, ihn mit ballaststoffhaltiger Ernährung zu kombinieren. (Zu weiteren Bakterienstämmen in Probiotika siehe Seite 172ff.).

[1] »Mutaflor«

[2] Vom griechischen dys für »schlecht, krankhaft, von der Norm abweichend« und baktḗrion für »Stöckchen«.

[3] Das aktuelle Förderprogramm der Europäischen Union zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen heißt: »New Drugs 4 Bad Bugs«, »Neue Mittel für schlechte Bakterien«.

[4] Von der Firma M. Woelm, Eschwege.

[5] Weder in Schriften, die die Worte des Hippokrates überliefern, noch in denen der Ärzteschule von Kos ist er zu finden.

[6] Als Weichmacher dienen »Glycerol« oder »Sorbit«.

[7] Hartgelatinekapseln lösen sich in wässriger Umgebung bei 37 Grad Celsius binnen 2 Minuten auf.97

[8] Die Sterilisation von Milch wurde 1886 vom Agrarchemiker Franz von Soxhlet (1848–1926) entwickelt.

[9] Tartarisch für »die Wonne«.

[10] Saccharomyces, Streptococcus, Diaspora caucasica und andere.

[11] Yogun heißt im Alttürkischen »dick«, im Neutürkischen »dicht«.

[12] Wird ein Joghurt mit »frei von Konservierungsstoffen« beworben, können solche trotzdem in den Früchten im Joghurt sein, wenn deren Menge einen gewissen Prozentsatz einhält.

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