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Kapitel 1
ОглавлениеLea´s
Nordseetraum
Endlich angekommen
Ein Roman von
Anne Moreno
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Leas heile Welt zerbricht
Was für ein Wochenende, es regnete schon seit Tagen und wie es aussieht keine Besserung in Sicht. Lea stand am Fenster und sah den Regentropfen nach. Ihr starrer Blick war in die Ferne gerichtet, als könnte sie durch die Tropfen hindurchsehen um zu begreifen was alles geschehen war. Viel war in der letzten Zeit in ihrem Leben passiert. „Vielleicht etwas zu viel ging es ihr durch den Sinn.“ Ich weiß nicht wie lange ich am Fenster gestanden habe, doch alles glich als sehe ich alles wie an eine Leinwand geworfene Bilder und es sah so aus als sollte ich nur an alles was geschehen war wieder erinnert werden. Meine Mutter war vor einem halben Jahr verstorben, naja, meine Mutter, so richtig Kontakt hatte ich in den letzten Jahren ja nicht gerade mit meiner Mutter, lag aber nicht unbedingt an mir, schoben sich ihre Gedanken durch den Kopf.
Doch wenn ich ehrlich bin, …. „ja doch,“ ……… nickte Lea und kniff ihre Augen zusammen in den letzten 2 Jahren hatte sich Mama verändert, es sah so aus, dass ihr anscheinend eingefallen war, dass es mich nämlich Lea ihre leibliche Tochter auch noch gibt. Mama telefonierte fast täglich mit mir, was sonst die anderen Jahre höchst selten vorkam. Lea nickte ein wenig als sehe sie alles Vergangene ganz nah auf sich zukommen.
Papa verstarb da war ich gerade 12 Jahre, ein Mädchen in diesem Alter verkraftet, dass ziemlich schwer, ich vergötterte meinen Vater, wenn ich ganz ehrlich bin, eigentlich mehr als meine Mutter. Warum das so war das kann ich nicht einmal sagen, es war ebenso, bis heute habe ich keine Erklärung warum das so war. Es kann auch so sein, dass Papa sich mehr Zeit für mich nahm als Mama. Ja so konnte man es sehen ohne Mama zu verletzen, war Leas leise Zwiesprache. ………
Mama war viel mit sich selbst beschäftig, das war jedenfalls fast bis zum heutigen Tage so, ich musste immer Rücksicht nehmen. 3 Jahre nach Papas Tod heiratete sie einen „naja,“…… ziemlich betuchten Mann mit zwei Töchtern und ich war dann die dritte im Bund. Ich kam mir immer vor wie eine die nur geduldet wurde, naja, an dem Geld lag es nicht, davon gab es anscheinend genug. Kaufen konnte ich mir alles, nur keine Liebe und vor allem Verständnis. Ja wenn ich ganz ehrlich bin, mein sogenannter Stiefvater war eigentlich der einzige der immer nett zu mir war.
Selbst die beiden Mädels missachteten mich schon deswegen. „Naja,“ …… es wurde auch nicht gerade jeder Frau mit in die Wiege gelegt später einmal eine gute Mutter zu werden? …… Bei meiner Mutter hatte man jedenfalls das Gefühl das es so zutraf. Ich kam mir immer vor wie die Stiefschwester, eigentlich die Stiefschwester war ich ja auch, so kam es mir vor als wäre dick auf meiner Stirn geschrieben: „Stiefschwester:“ …… Doch etwas mehr Freundlichkeit hätte mir damals auch gutgetan. Doch gegenüber ihren Stieftöchtern war Mama auch nicht anders. ………… Beide Mädels hatte sie immer spüren lassen ich bin jetzt die Herrin im Hause und ihr habt zu gehorchen. Doch was Mama mit ihrer Feindseligkeit gegenüber den beiden damals vergaß, dass Jahre später einmal Zahltag werden könnte? ……. Und so traf es auch später zu: Ich denke Mama wollte nur gut versorgt sein, denn eine Liebesheirat ihrerseits konnte ich mir nicht gerade vorstellen. Doch Heiraten ohne Liebe?........ Nur des Geldes wegen, naja, heute finde ich es ganz schön dreist, doch Mama dachte schon immer zuerst ich. Doch mit einem gutverdienenden Anlageberater sah Mamas Welt schon um einiges besser aus. Denn nach Papas Tod und einer Insolventen Firma an der Backe musste sie sich etwas einfallen lassen, was sie auch tat, nur ob das wirklich das Richtige war? …… Jedenfalls ich könnte es nicht einen Mann ohne Liebe heiraten.
„Liebe:“ …. „Da war es wieder das Stichwort:“ …… Immer noch prasselten die Regentropfen an die Fensterscheibe, ich stand noch immer und starrte den Regentropfen nach, ich weiß nicht wie lange ich dagestanden habe, alles Vergangene kam vor meinen Augen wie ein Film nieder. Da war Frank, wir waren fast 8 Jahre zusammen, arbeiteten im gleichen Büro, wie oft musste ich eine 7 gerade sein lassen, denn Treue war nicht unbedingt sein Ding. Doch nun war Schluss mit dem Verzeihen, er lachte mich frech an als ich ihm mit einer Praktikantin auf seinem Knie erwischt habe. Nicht dass ich schon genug Ärger mit ihm hatte, setzte er noch die Krone drauf und bandelte mit meiner besten Freundin an: ……. Mir war fast das Herz stehen geblieben, Frank grinste nur, ich würde alles missverstehen.
Doch bei dieser pikanten Sehne ob Praktikantin oder Freundin was sollte man da missverstehen? ………….
Für wie blöd hält der mich denn? ….. Eine Frechheit sondergleichen. Nur für mich etwas dumm gelaufen, dass ich mir auf Franks Drängen hin jetzt eine größere Wohnung gekauft habe, für mich alleine hätte es die kleinere auch getan. Lea drehte sich nun doch mal um, ihr Blick streifte durch die neue Wohnung, die sie seit kurzem bezogen hatte, diese Penthaus Wohnung war eigentlich ein Schnäppchen. Dank Franks Machenschaften mit einem Makler, der ihm angeblich noch etwas schuldig war, eigentlich will ich das gar nicht mehr so genau wissen was da gelaufen ist, die neue Wohnung gigantisch schön und sehr nobel, ein wirkliches Schnäppchen, ja so konnte man es wirklich sehen. Diese Wohnung hätte ich mir eigentlich alleine gar nicht leisten können, doch jetzt gehörte sie nun mal mir, ……… vielleicht so wie eine Art Wiedergutmachung für den Ärger den ich mit Frank lange Jahre in Kauf nahm. Aber für mich alleine etwas zu groß, sowie es nach alledem Ärger nun aussieht, werde ich hier in der großen Wohnung alleine wohnen. ………….
Damals bei Frank konnte es nicht nobel und groß genug sein. Lea fing an zu rechnen was noch für Kosten auf sie zu kommen, ja es passte, leisten kann ich mir die Wohnung alleine schon, daran sollte es nicht scheitern und die Einrichtung mit Liebe ausgewählt. Es ist ja auch mein Beruf als Innenarchitektin was ich für andere gut hinbekomme, dass schaffe ich für mein Privatleben allemal.
Nur kann ich meine Freude über diese wundervoll eingerichtete Wohnung mit niemanden teilen, naja ist ebenso ich bin alleine. Alles kam doch anders als geplant. ………….
Eigentlich ist es immer so, dass es meistens anders kommt als man denkt, zwar nicht unbedingt eine neue Erkenntnis in meinem Leben. Lea nun höre endlich auf dich zu bemitleiden, doch etwas grundsätzliches muss sich in meinem Leben ändern.
Doch wie soll ich es anstellen? ……
Ich kann es nicht sagen, jedenfalls heute noch nicht, aber dass sich etwas ändern musste, das lag auf der Hand: Durch die lange Grübelei am Fenster fröstelst es mich gerade, Lea drückte auf den Knopf ihrer Kaffeemaschine, welch ein Luxus für mich allein, auch schon scheißegal man gönnt sich ja sonst nichts. Das heiße Getränk tat gut, im Schrank fand Lea noch Plätzchen, vor lauter Frust futterte sie alle auf, eigentlich wollte ich das gar nicht, der lieben Figur wegen saß sie vieles mit Bedacht.
Eh, schon alles Wurscht: „Heute ist heute und das Morgen wird man sehen!“ …….. Morgen heißt es wieder arbeiten, den gerade Montag ist immer ein stressiger Tag im Büro, scheinbar haben viele Menschen über das Wochenende sich überlegt was man alles an seiner Wohnung ändern kann und dann sollte alles schon vorgestern fertig sein. Da gab es auch noch die Leute mit Geld, die ständig etwas zum Mäkeln hatten, anfangs war alles in Ordnung und dann sollte alles wieder anders werden. Verflixt wie oft habe ich schon Nachtschicht eingelegt damit endlich alles abgenickt wurde. Das nervte kolossal. Jetzt kam auch noch zu allem Übel dazu, dass ich Frank noch ständig über den Weg laufe. Frank war der Sohn von Chef, zwar nicht viel auf dem Kasten aber von Beruf Sohn und dass ließ er auch heraushängen. ………..
Gut ich gebe ja zu, es hatte bei mir etwas gedauert bis ich endlich auch begriff, dass er eigentlich von Beruf Sohn war.
Ständig musste ich seine Unkenntnis ausbügeln, sodass sein Vater ja nichts bemerkte. Naja, Franks Eltern, ich musste zugeben ich mag sie, ich hatte schon immer das Gefühl das sie froh waren das Frank und ich ein Paar waren. Über so manche Freiheiten die mir wegen dieser Beziehung in dieser Firma gewährt wurden und natürlich auch die saftige Gehaltserhöhung im letzten Jahr, ich glaube das dies nicht ganz ohne Hintergedanken des Chefs passierte. Der wird seinen Sohn schon kennen? Naja, seit es sich herumgesprochen hatte, dass ich dem Söhnchen in den Hintern getreten habe, ist bei Chefs eine kleine Distanz zu spüren. Man muss sich ja nicht gerade alles gefallen lassen. Ferner könnte es auch sein, dass Franks Vater in Erwägung gezogen hatte, ich könnte später die Firma übernehmen, wenn Frank mich heiratet. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, das er so dachte, dass ich dieses Büro mal übernehme, doch nach der heutigen Erkenntnis ist diese Seifenblase heute wohl geplatzt, jedenfalls an seinem Verhalten mir gegenüber passte es dem Chef ganz und gar nicht, dass ich seinen Sohn die Hake zeigte. ……..
Lea überlegte, ……… Frank und heiraten, der wusste bis heute nicht was eine Bindung bedeutete, nämlich auch Treue, die nun mal dazu gehörte, ich denke Frank weiß nicht mal wie man Treue schreibt und was dieses Wort bedeutete schon mal gar nicht. …….
Anscheinend traute er seinem Sohn nicht über den Weg, dass er mich vorzog. Ich gebe zu, es wäre schon ein verlockendes Angebot: Lea nickte etwas wütend: „Aber nicht um jeden Preis!“ …..
Und kaufen lassen: „Nein,“ …… mit mir sicherlich nicht. Nach der letzten Eskapade von Frank denke ich, dass ginge immer so weiter. Frank war ein toller Mann und das wusste er auch und nutzte dies scharmlos aus. Immer den neuesten Sportwagen, Designer Klamotten, das zog bei den Damen. Gut ich muss doch Fährnis halber zugeben, dass mir alles am Anfang auch imponierte, natürlich auch der Sohn von Chef, so ein Mann stößt man ja auch nicht gerade von der Bettkannte. Das Ganze hatte immerhin auch 8 Jahre angehalten, ich verzieh immer wieder, weil ich dachte Frank ändert sich, doch dieser Gedanke trüget immer wieder. Natürlich hing alles auch mit Franks Eltern zusammen ich hatte immer das Gefühl die sahen in mir schon die Schwiegertochter die ihren Sohn wieder auf den rechten Weg bringen könnte. Irgendetwas haben sie bei Frank in jungen Jahren falsch gemacht und ich sollte es wohl heute beheben: …….
„Falsch gedacht nicht mit mir:“ ……... Ich bin nur froh, dass mich dieser Geistesblitz noch gerade rechtzeitig erwischt hatte. Nur gut, dass ich in 4 Wochen Urlaub habe. Urlaub was war das denn? ………. Ein Fremdwort für mich, seit 2 Jahren habe ich mehr oder weniger durchgearbeitet, naja, ständig kam etwas anderes dazwischen, der Chef lobte mich wegen meines Arbeitseifers ständig, gut es schmeichelte mir maulte Lea vor sich hin, naja so ein Lob tat ja auch gut. Aber mal ausspannen alleine der Gesundheit wegen, dass muss auch mal sein, doch dieser naheliegende Gedanke blieb bei Franks Vater aus, er selbst war ein Arbeitstier und dies verlangte er auch von anderen, ohne Rücksicht. Jetzt freue ich mich auf ein paar unbeschwerte Wochen an der Nordsee.
„Hm“……. Nordsee was mich da wohl erwartet? …..
Meine Eltern haben in Hooksiel schon seit langem ein Ferienhaus, dass mir Mama vor ihrem Tode überschrieb. Anscheinend hatte sie doch noch rechtzeitig den Geistesblitz gehabt, um mir das Haus zu überschreiben. Die angeheiratete reiche Sippschaft würde es nur verhökern. Ob von denen jemals einer da war? ……… Lea zog ihre Schulter hoch, ……… das ist doch fraglich, ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen. Ich selbst war auch schon seit Jahren nicht mehr da. Mama fuhr immer mal alleine hin, ich glaube sie brauchte mal Abstand. Denn zum Schluss gingen die beiden Damen auch nicht gerade zimperlich mit Mama um. Bei Mama hatten die beiden in ihren Jugendjahren nicht viel zu lachen und heute war wohl Zahltag. Man sieh sich immer zweimal, diese Erfahrung musste Mama in der letzten Zeit gemacht haben. Denn so oft wie wir in der letzten Zeit telefoniert hatten, musste ich schon mal nachdenken was der Anlass für ihre Mütterliche Fürsorge auf einmal war. „He,“ …… so musste es wohl gewesen sein. Der Spieß wurde einfach umgedreht, doch ich konnte Mama nicht verstehen, wenn sie auf ihre Stieftöchter schimpfte, sie hatte es den beiden Mädchen in dessen Kinderjahren nicht gerade leicht gemacht, ich wusste ja wie eigensinnig Mama sein konnte. Also machte ich bis zu ihrem Tode immer gute Miene zum bösen Spiel und dachte selbst schuld. Denn mit Mama wollte ich keinen Ärger, denn sie hatte nur mich zum Reden, sie brauchte wirklich einer der zuhört, da war ich als Tochter gefragt, obendrein hatte es mir auch gutgetan der Zuhörer meiner Mutter zu sein. Es schlich sich so langsam ein schönes Mutter Tochter Verhältnis ein, was ich all die Jahre vermisst hatte.
Jetzt freue ich mich erstmal auf das Haus an der See, es lag in einer sehr ruhigen Gegend, genau das was ich jetzt brauche. ….. Und das ist Ruhe, meine Gedanken die muss ich dringend ordnen, auch was mit meinem Arbeitsplatz werden sollte? ... Eine schwere Entscheidung stand an, die mir sogar schwerfallen könnte, nickte Lea, denn die Arbeit gerade in diesem Büro machte mir Freude, ob das auch weiterhin nach der Trennung von Frank so sein wird? Oh je, ………. dass könnte fraglich werden? ….. Naja, Franks Vater sah mich in der letzten Zeit immer so merkwürdig an, eigentlich richtig giftig und bissig, sodass man fast denken musste, was mir einfällt mich von seinem Sohn zu trennen.
In meinem Beruf habe ich Erfahrung und auch das Können, Frankfurt ist so groß da wird es sicher in meinem Beruf etwas Neues auftun. Zwar werde ich Franks Vater sehr verletzten, denn er hatte seine ganze Hoffnung auf mich gesetzt: Naja, …. jeder ist ersetzbar, Lea zuckte mit der Schulter und nur wegen der Karriere die ständigen Eskapaden seines Sohnes zu ertragen: ……. „Nicht mit mir!“ Die 4 Wochen bis zu ihrem Urlaub schlichen sich nur so dahin, nach der Trennung von Frank konnte man bemerken alle im Büro gingen etwas auf Distanz, ja ich bemerkte dass die Kluft was Franks Vater betraf, von Tag zu Tag größer wurde, er ging mir sogar etwas aus dem Weg, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Selbst am letzten Arbeitstag nicht mal einen schönen Urlaub, was ich eigentlich aus Anstand von einem Chef erwartet hätte, nichts dergleichen. Lea ließ sich natürlich ihre Enttäuschung nicht anmerken: Winkte mit der Hand allen zu, dann Tschüss bis in 3 Wochen lachte Lea allen zu.
Nur nicht anmerken lassen wie verletzt ich über dieses Verhalten bin, diese Genugtuung aller lasse ich mir nicht anmerken. Selbst die 2 Schreibkräfte getrauten sich nicht mir gegenüber freundlich zu sein. …………
Ein riesiger Seufzer der Erleichterung auf dem Weg zu ihrem Auto es hörte ja keiner, irgendwie bin ich auch etwas erleichtert, denn die letzten Tage zogen sich nur so dahin.
Ich muss mir wirklich etwas einfallen lassen, das war nicht mehr die Arbeit die unbedingt Spaß machte: Lea lasse dir nur nichts anmerken, denn den Triumpf der anderen gönnte sie denen nun mal nicht. Auf dem nach Hause Weg bremste Lea noch beim Chinesen ab, denn allmählig plagte doch der Hunger. Das ist halt das Schöne in so einer großen Stadt an jeder Ecke gab es etwas anderes, wo man schnell mal auch für kleines Geld eine Kleinigkeit zum Essen kaufen konnte. Und heute habe ich Appetit auf Chinesisch und vor allem bleibt die Küche sauber. Gut das ich schon die letzte Woche mit dem packen angefangen habe, 3 Wochen ist schon eine lange Zeit und was sie in Hooksiel erwartet nach einer so langen Zeit? …… Ich lasse mich überraschen. Ich glaube ich war über 10 Jahre nicht mehr da: „Stimmt überlegte Lea,“ ……. es könnten gut 10 Jahre her sein.
Ja eine verdammt lange Zeit. Gleich morgen früh wollte sie in Richtung Norden aufbrechen, naja, doch nicht gerade vor dem Aufstehen nahm sich Lea vor und außerdem lasse ich den Berufsverkehr erstmal vorbei, denn diese Strecke hatte eine Baustelle hinter der anderen. So gute 5 Stunden Fahrzeit ohne Staus werde ich einplanen müssen, überlegte Lea. Natürlich wie sollte es auch anders sein, ich war natürlich schon sehr früh wach. …………
Das Café um die Ecke hat ja schon offen, überlegte Lea, ich gönne mir jetzt ein schönes Frühstück, ein schöner Anfang für den Beginn meines Urlaubes. Leas Wohnung lag in einer sehr ruhigen Wohngegend von Frankfurt, aber trotz allem auch sehr zentral was Hunger und Einkaufen betraf, um ein paar Ecken herum gab es alles was das Herz begehrte. Ist mir zwar am Anfang als ich die Wohnung besichtigte so gar nicht aufgefallen, doch in nachhinein besser konnte es gar nicht sein.
Der Cafébetreiber ein Italiener kannte Lea schon und staunte über den frühen Besuch, auch ein extra Kaffee gab es für Lea. Nach etwas plaudern über Gott und die Welt, natürlich auch über ihren anstehenden Urlaub, verabschiedete sich Lea, natürlich rief der Italienische Landsmann Lea noch zu, doch vorsichtig zu fahren und einen schönen Urlaub. „Naja,“ wenigstens einer der mir einen schönen Urlaub wünscht, ging es durch Leas Kopf. Gegen 10 Uhr brach Lea auf, LKW gab es auch um diese Zeit noch genügend, ist doch mit meinen errechneten 5 Stunden vielleicht etwas knapp kalkuliert. Was sollte es, ich habe Urlaub und auch Zeit. Nach 6 Stunden Fahrzeit hielt Lea vor ihrem Haus in Hooksiel…………
„Oh, ………… was war das denn?“ ……..
Das Unkraut wuchs schon über den Zaun. Lea überlegte Mama hatte doch immer einen Gärtner der nach dem Rechten sah. Wo war der denn geblieben? …… Hier scheint anscheinend etwas nicht zustimmen, oder ein Missverständnis lag vor. So wie sie wusste bezahlte Mama doch immer im Voraus. Ungläubig schüttelte Lea ihren Kopf. Wie das hier aussieht das war sicherlich nicht in Mamas Sinn. …………
Zwar war Mama knapp ein halbes Jahr tot., doch die Gartenpflege hatte sie bestimmt für das Jahr schon beglichen. Aber der Name des Gärtners ist mir natürlich entfallen, oder gab es vielleicht einen anderen der sich kümmern sollte? ………..
Oder etwa nicht, aber das müsste man ja in Erfahrung bringen können. Hooksiel ist ja nicht so groß, dass wäre gelacht, wenn ich das nicht in Erfahrung bringen könnte. Jedenfalls im Haus war alles in Ordnung, bis auf ein wenig Staub was nach einer so langen Zeit normal ist. Mama hatte auch einiges erneuert, schön und vor allem gemütlich das kleine Haus.
Nach dem auspacken machte sich Lea auf den Weg um einzukaufen, überall hieß es freundlich „Moin, Moin, nett sind diese Ostfriesen, dachte Lea. „Auweia,“ ……. An dem Stand mit den Fischbrötchen kann ich aber nicht vorbei gehen und wie das duftete: Herrlich, mit ganz vielen Zwiebeln, ich muss eines haben oder besser zwei, denn so langsam machte sich doch etwas Hunger bemerkbar. Frank den konnte ich mit so einer Köstlichkeit nicht begeistern, irgendwie störten ihn die Zwiebeln, die ja bei so einem Brötchen nicht fehlen durften, ach, weiß der Teufel warum, jedenfalls mochte er keine und heute brauche ich keine Rücksicht mehr nehmen. Ich verputzte gleich zwei, scheißegal mir schmeckte es und mit vielen Zwiebeln obendrein.
„Herrlich:“ ……. Waren die Brötchen nun zum Kaffee oder Abendessen? ……. Fragte ich mich, nein, ich nehme noch eine schöne geräucherte Makrele mit, die verputze ich noch abends. Der Verkäufer ein Waschechter Friese legte noch ein Stückchen geräucherter Aal dazu, als kleine Vorspeise und lachte mich verräterisch an. …………
Hier die schönste Makrele für sie und hob den Fisch hoch, damit ich ihn auch bewundern konnte, es war wirklich nicht übertrieben, ein wirkliches Prachtexemplar, aber ich gedachte den Fisch schon zu essen und nicht an die Wand nageln, rief ich dem Fischverkäufer zu.
Und dann wieder der Standardgruß „Moin, Moin. Wundervoll: Lea begann sich so langsam wohlzufühlen, wenn da nicht der verwilderte Garten wäre. Morgen werde ich das gleich angehen, was da los ist. Zuhause angekommen griff Lea doch noch zu Schaufel und Besen, so konnte es ja nicht bleiben, Lea liebte Ordnung und nach Ordnung sah es hier nicht gerade aus. Am nächsten Morgen machte sich Lea auf den Weg um in der Nachbarschaft nachzufragen, wer denn eine Ahnung hatte wegen des Gärtners und um sich auch den Nachbarn vorzustellen, denn sie war den Leuten mit Sicherheit unbekannt. Oh, hieß es von einer Nachbarin, der Garten hat doch immer bei ihrer Mutter der Fietje gepflegt. Schön nun weiß ich ja wenigstens wie er heißt und wo finde ich den Fietje, fragte Lea nach. Lea machte sich auch sofort auf den Weg um Fietje aufzusuchen. Als Lea vor dem Haus stand kam auch gleich ein Mann auf sie zu, dass musste wohl Fietje sein. Laut rief er: Moin, Moin, seine Kappe weit ins Gesicht gezogen, seine Gummistiefel gingen fast über die Knie, naja ein echter Naturbursche, dachte Lea. „Watt iss,“ im friesischen Dialekt. Lea kam auch gleich zur Sache mit ihrem Anliegen. Oh, mir wurde vor ein paar Monaten abgesagt, meinte Fietje, das Haus sollte verkauft werden und zuckte mit der Schulter. Ich zahlte sogar den Vorschuss den mir ihre Mutter gab zurück. Lea war sprachlos: Nach einiger Pause des Überlegens, wer hat ihnen denn abgesagt? ………..
Nach der Beschreibung von Fietje waren es ihre angeheirateten Schwestern.
Die hatten nämlich gedacht sie bekämen das Haus vererbt. Doch Mama hatte vorgesorgt, weil sie genau wusste was beide mit dem Haus im Sinn hatten. Bei der Testamentseröffnung sah ich schon ihre langen Gesichter, ich hätte es wissen müssen? Doch dass sie schon nach ein paar Tagen nach Mamas Tod hierher kamen, das war nur traurig oder gar unverschämt, denn Geldgier konnte es nicht sein. Die wollten Mama im Grab noch eines auswischen. Lea bettelte Fietje um Hilfe an. Fietje wäre kein Ostfriese, wenn er nicht mit anpackte. 10 Uhr morgen stehe ich für sie bereit, wir beide wir schaffen das. Eine Erleichterung machte sich in Lea breit, mit einem festen friesischen Händedruck verabschieden sich beide. Pünktlich am nächsten Morgen stand Fietje mit Mütze, Gummistiefel, Schaufel, Rasenmäher und andere Gartenutensilien vor Lea. Moin, Moin, rief Fietje fröhlich Lea zu, na dann mal los! …… Ein Waschechter Friese und sogar einer der richtig anpacken konnte. „Wunderbar:“ …………
Das wird, ………. dachte Lea. ………. Und es wurde, denn in 2 Tagen war alles wieder in Ordnung. Fietje sollte sich auch weiterhin um den Garten kümmern. Dieses Haus wird nicht verkauft, wäre ja noch schöner, meinte Lea zu Fietje. Mama hätte das sicherlich auch nicht gewollt, eigentlich schon ganz schön frech von ihren Stiefschwestern, das Haus zu verschachern, denn es gehörte ja meinem Vater und mit dem hatten mit den beiden gar nichts zu tun. Das war einfach nur unverschämt schimpfte Lea. Hoffentlich höre ich von den beiden nichts mehr. Gott sei Dank ich habe mein Auskommen und brauche keine Hilfe von diesen Heuchlern. Lea, nun beruhige dich erst mal, das war ihr Bauchgefühl, das sie zu Beruhigung aufforderte, heute ist ein so schöner Tag den man am Strand verbringen sollte und das mache ich jetzt auch, pfiff sie vergnügt vor sich hin. Und schob all ihren Ärger zur Seite, es nützt nichts, wenn ich weiterhin wütend den Tag verbringe, ich verderbe mir nur meinen Urlaub. Ihr Auto mit Handtüchern und Badesachen gepackt und los ging es. Entlang am Deich, die Straße leicht holprig, am Deichrand grasten einige Schafe, sah ja richtig idyllisch aus, sodass man sich schon sofort heimisch fühlte. So ging es am FKK-Strand vorbei dann der Hundestand, „naja,“ …… ein Strand nur für Hunde, auch nicht schlecht, überlegte Lea. Danach erstreckte sich ein langer herrlicher Sandstrand, Lea bog rechts ab zu den Parkplätzen, da ein schöner Schattenplatz unter einem Baum, der gehört mir, rief Lea. Von da war es nicht mehr weit zum Strand, Lea kaufte noch am Einlasshäuschen ein Ticket für einen Strandkorb, etwas bequem wollte sie es doch auch haben. Vorbei an einigen Fressbuden ginge es an den langen Sandstrand. Überall roch es nach den leckeren Fischbrötchen, jedenfalls verhungern tut hier keiner. Lea hielt Ausschau nach ihrem Strandkorb, es dauerte eine Weile bis sie ihre Nummer fand. „Uff, …. dass wäre auch geschafft, denn bei den vielen Strandkörben, dass artet ja schon in Arbeit aus, bis man den gemieteten Korb findet. ……………
Lea machte es sich so richtig gemütlich, Beine hoch auf dem Fußbänkchen, einfach herrlich und der Strand sieht ja so aus, als befände man sich in einer südlichen Gegend, ganz feiner Sand. ………..
Man könnte fast denken wie am Mittelmeer. Nach einer Weile bemerkte sie doch ich muss wohl doch etwas eingenickt sein, denn ihr Gesicht brannte etwas von der Sonne. Ihre Tasche war umgefallen ihre gesamten Utensilien lagen im Sand, erst jetzt betrachtete Lea ihren Schlüsselbund doch etwas genauer: Was war das denn? Mama hatte ja doch einen Strandkorb? …… Jetzt wollte es Lea doch genau wissen und hielt Ausschau nach dem Korb. Oh, der stand ja noch ganz in ihrer Nähe und der Schlüssel passte auch noch. Ist ja nicht zu fassen, den gab es wirklich, ich hätte gar keinen mieten müssen. Naja, auch schon egal, jetzt kann ich es nicht mehr ändern, jetzt habe ich eben zwei. Lea wollte sich gerade umdrehen, oh je fast wäre sie mit einem Mann zusammengestoßen. Oh, Pardon, ich habe sie nicht bemerkt, entschuldigte sich Lea. „Sorry“ …… ich habe sie etwas beobachtet, lachte der Fremde Lea an. „Und,“ ……. zuckte Lea mit den Schultern, Lea dachte, was ist das denn für eine blöde Anmache. ……. Alle Strandkörbe sind vergeben und ich bin auf der Suche nach einem schönen Plätzchen, ich bezahle ihnen einen Korb, wie ich feststellen konnte haben sie zwei. „Stimmt,“ meinte Lea, gut beobachtet. Lea überließ ihm den neu gemieteten, ich werde den von meiner Mutter nehmen. Beide kamen etwas ins Gespräch, oh doch keine Anmache wie ich vermutet habe. Ich bin Moritz stellte sich der Fremde vor und zog auch gleich den ziemlich schweren Strandkorb etwas zu Lea hin. ………….
Naja, eigentlich hatte ich vor ein Buch zu lesen, Lea hatte einige eingepackt, denn beim Lesen kann man so richtig abschalten und genau das brauche ich nach alledem Ärger.
Doch Moritz dachte er müsste mir seine ganze Lebensgeschichte erzählen. So eine Quasselstrippe der hört ja gar nicht mehr auf. Lea verzog ihre Mundwinkel und dachte, ob der dachte sein Leben interessierte mich, ich habe genug mit meinem Leben zu tun, damit alles wieder in geregelte Bahnen kam. Lea nahm einfach ihr Buch in die Hand und fing an sich mit dem Buch zu beschäftigen, naja, vielleicht etwas unhöflich. Doch die Lebensgeschichte eines Fremden anhören wollte sie auch nicht gerade. Selbst auf mein Gähnen hin, es sollte ihm zeigen, dass mich sein Lebensbericht eher langweilt als aufmuntert, doch nichts tat sich, er blubberte weiter. Ich war so in mein Buch vertieft, das ich gar nicht bemerkte, dass sich Moritz von seinem Strandkorb entfernte. Auf einmal stand er vor mir und wedelte mit einer Tüte Fischbrötchen vor meiner Nase herum. Mittagspause muss sein, eigentlich wollte ich das gar nicht, dachte Lea, aber nun gab es die Brötchen nun mal. „Lecker;“ …… Lea biss genüsslich in das Brötchen. Eine Woche wollte Moritz im Hooksiel verbringen, das wird wohl doch nicht jeden Tag so weiter gehen überlegte Lea, denn anscheinend suchte er Anschluss. Doch der sich seine Lebensgeschichte anhört, dass musste nicht ich gerade sein. Ich hatte genug selbst Probleme. Trinken wir heute Abend ein Glas Wein zusammen, meinte Moritz: Auch das noch? …….. Wie stelle ich es an um den wieder los zu werden? Denn mein Typ Mann ist er auch nicht gerade, dass ich mich auf ein kleines Abendheuer einlasse.
Aber verletzten wollte Lea ihn auch nicht gerade. Ein wenig Anstand, dass musste sein. Es war aber schon eine teuflische Situation und ich sollte auch noch eine höfliche Miene zum bösen Spiel zeigen.
Natürlich sagte ich zu um nicht unhöflich zu wirken, denn Lust auf einen Snack mit einem Fremden habe ich nicht gerade. Na, …… was soll es, vielleicht wird es doch ein netter Abend und ich bin ja auch alleine, ich werde es riskieren. Lea entschied genug geplaudert ich gehe jetzt baden, Moritz zeigte keine Anstalten mit ins Wasser zugehen. Oh, das kam ich auch ganz gut alleine und zog alleine los.
Herrlich dieses Wasser, Lea schwamm doch ein großes Stück hinaus ehe sie wieder wendete. Wunderbar war es, Lea streifte ihre nassen Haare aus dem Gesicht und setzte sich noch etwas in dem warmen Sand. Einfach mal die Ruhe genießen, denn Moritz nahm mich den ganzen Tag über in Beschlag mit seinen Lebensgeschichten. Darauf habe ich nicht schon wieder Bock, entschied Lea einfach. Lea schaute einfach den Wellen zu und den vielen Möwen die in der Luft herum kreischten. Leas Blick immer noch weit in die Ferne gerichtet, was war das denn, was ihr Fuß berührte? …… Was die Leute so alles ins Meer werfen, schimpfte Lea, es war nämlich eine Flasche die angeschwemmt wurde. Leicht sauer nahm Lea die Flasche an sich, irgendwie sah die Flasche merkwürdig aus und schwer war sie auch, naja, etwas mulmig wurde es ihr ja schon was es mit dem Fund auf sich hatte. „Moritz,“ fiel ihr ein, so machte sich Lea auf den Weg zum Strandkorb. Nach dem äußeren zu urteilen muss die Flasche schon lange im Meer geschwommen sein. Vorsichtig öffneten beide ihr Schwemmgut, was kam denn da zum Vorschein? Lauter kleine Herz Muschelschalen fielen in den Sand, da haben Kinder beim Spielen die Muscheln in die Flasche gefüllt und schwimmen lassen, so kann es gewesen sein, meinte Lea.
Da lag nun der Muschelhaufen, Lea wollte die Schalen gerade in ihre Tüte stecken, da gab es noch ein Stück Papier, Lea faltete es vorsichtig auseinander und rief: „He,“ …… schaue mal her, das ist ja eine Flaschenpost: Das Bild eines kleinem etwa 9 jährigem Mädchens und was für ein hübsches Kind noch obendrein. Lea betrachtete lange das Bild in ihrer Hand: Sehr merkwürdig musste sie doch zugeben.
„He,“ …… schau mal, rief Moritz drehe das Foto mal um. Eine Schrift mit vielen leuchten Farben kam zum Vorschein, damit es später noch gut lesbar sein sollte, das Kind hatte da schon mitgedacht. Da hieß es unter anderem: Lieber Weihnachtsmann: Ich habe keine großen Wünsche: …. „Nur den einen:“ ……. „Eine liebe Mama:“ So eine Mama wie meine war. „Wau,“ …. dass war mal eine Ansage. Lea sahs eine Weile schweigend im Sand und starrte in die Weite, ihre Mutter fiel ihr ein: Es war nicht gerade jeder Frau in die Wiege gelegt, später einmal eine gute Mutter zu sein. „Bei mir war es wohl so:“ Doch die Mutter dieses Mädchens muss wohl etwas Besonderes gewesen sein. Dieses Bild mit dieser Bittschrift, dass hinterließ Spuren bei Lea, etwas aufgewühlt hatte sie immer noch das Bild in ihrer Hand, ihr fehlten einfach die Worte, ich weiß gar nicht was ich zu so einem einzigartigen Wunsch sagen sollte, mehr kam von Lea nicht. Auch Moritz war Mucks Mäuschen still, wohl das erste Mal an diesem Tage, Lea dachte schon, bei dem kommt das wohl niemals vor: ………….
Doch auch er war fassungslos und auch gleichzeitig sprachlos. Die Flasche musste aber schon eine ganze Weile im Meer geschwommen haben, oder irgendwo gelagert haben, denn jetzt war Sommer.
Weihnachten das war schon lange vorbei: …………
„Weihnachtswünsche und dass mitten im Sommer.“ ……. „Das hinterließ Eindrücke.“ …….. Lea wollte nun doch nach Hause, vergiss bitte nicht den Schlüssel vom Strandkorb in den Briefkasten des Einlasshäuschen zu werfen, wenn du gehst, meinte sie noch zu Moritz. Und was wird mit heute Abend wollte Moritz wissen, ach ja, …… heute Abend, nickte Lea und tat so als habe sie diese Verabredung vergessen.
Da war noch etwas, diese Verabredung die gab es ja auch noch. Wir könnten uns ja um 20 Uhr in der Fußgängerzone treffen. Da gibt es 2 Eisdielen die genau gegenüber liegen, erst ein Eis und dann ein Glas Wein, hörte Lea ihre lustlose Stimme wie aus weiter Ferne hersagen, von Moritz kam nur ein nicken. Zuhause packte Lea das Bild des Mädchens aus ihrer Tasche und steckte es an ein anderes Bild das an der Wand im Wohnzimmer hing. Es war für sie ein namenloses Bild, denn das Mädchen hatte sicher in der Aufregung beim Schreiben des kleinen Briefes den Namen vergessen, oder dachte sie der Weihnachtsmann sieht alles, ja so könnte es auch gewesen sein, schmunzelte Lea. Jedenfalls dieser Fund hinterließ Spuren zum Nachdenken und grübeln und genau das tat Lea auch. Zweimal steckte Lea das kleine Bild noch des Öfteren um, bis es den richtigen Ehrenplatz gefunden hatte. Das Kind auf dem Bild war wunderschön, so eine Schönheit das habe ich noch nie gesehen, das Bild glich fast wie eine Kunst von einem Maler, der so eine Schönheit mit einem feinen Pinsel ganz vorsichtig das nichts zerbrach zu einem Kunstwerk verwirklichte. …..
Lea kräuselte ihre Stirn, etwas Schicksalhaftes oder gar Verzweiflung muss das Kind veranlasst haben eine Flaschenpost an das Christkind oder Weihnachtsmann gerichtet ins Meer zuwerfen. Lea bekam diese Gedanken nicht mehr aus ihrem Kopf, ja alles fraß sich regelrecht in ihrem Kopf fest. „Traurig“ ……. Heute war sehr warmer Sommertag, Lea schlenderte durch ihren Garten und war zufrieden mit dem was Fietje aus dem Unkrautacker gezaubert hatte. In der einen Hand hielt sie ihre Brotscheibe in die sie genüsslich biss. Eigentlich könnte ich es mir beim Essen so richtig gemütlich machen, statt mit der Brotscheibe in der Hand im Garten herumzulaufen …... „He, Lea, wenn du so weiter machst verbauerst doch noch komplett, hörte sie ihre innere Stimme auf einmal sagen. Dass muss anders werden, doch wenn man alleine ist, vergisst man automatisch, dass man auch alleine vieles genießen kann. Und mit der Tischordnung beginne ich, nahm sich Lea fest vor. Langsam ginge es auf 8 Uhr zu, Zeit für die Verabredung mit Moritz. Lea zuckte mit der Schulter, Lust verspüre ich keine, doch ich habe es ihm zugesagt, also nichts wie hin, kann auch durchaus ein netter Abend werden. Lea hatte es nicht weit bis in die Fußgängerzone, schlaksig an die Wand gelehnt wartete Moritz auf Lea. Naja, ……… eine andere Hose hätte er sich schon überziehen können, es war noch genau die abgetragen und ausgebeulte Jens wie heute am Strand. Lea schaute an sich herunter, ihr rotgeblümtes Sommerkleid passte nicht ganz zu dem Outfit von Moritz. Lea achtete immer auf korrekte und modische Kleidung, alleine schon Berufswegen, ihr Chef schickte sie immer, wenn es Pläne zu präsentieren gab zu der Kundschaft, eine Frau wie du, die Stil und Geschmack hatte, bewirkt immer positives bei der Kundschaft, hieß es immer: …….
Also musste ich immer dran. Naja so langsam hatte sich mein Kleiderschrank durch diese präsentierende Aufgaben Stück für Stück gefüllt.
Moritz kam auch gleich auf Lea zu als er sie entdeckte, an seinem Verhalten konnte ich doch feststellen, dass er selbst bemerkte, dass seine Kleidung für ein Rondeau, so wie er es nannte nicht gerade passend war. Erst ein Eis und dann ein Wein, fragte Moritz ob es bei dieser Reihenfolge noch geblieben war. Nach dem Eis machte Lea den Vorschlag, wir gehen wieder in Richtung Wasser, da befindet sich ein nettes Lokal mit direktem Blick auf das Wasser, da lassen wir den Tag ausklingen. Ich war schon mal hier zum Essen, hier gibt es köstliche Kutterscholle verriet Lea. Die war so gut, dass ich nochmal hierher zum Essen kommen muss. Dein Urlaub ist ja schon in ein paar Tagen zu Ende, fragte Lea. Doch in Gedanken war sie froh, wenn ich wieder alleine bin, zwar ist eine Gesellschaft mal ganz schön, doch Moritz war mir doch auf Dauer etwas anstrengend. Moritz gefiel es hier, jedenfalls betonte er es ständig. Wie wäre es, wenn wir uns morgen wieder verabreden und fragte auch gleich nach, wo sich Leas Haus befindet: Oh, …… gerade, dass wollte Lea nicht unbedingt preisgeben und deutete mit der Hand in die ungefähre Richtung. Lea biss sich etwas auf ihre Lippe und dachte, wenn ich den preisgebe wo ich wohne rückt der mir ja nie mehr von der Pelle, nein Lea, lasse dass lieber mal sein. Laut meinte Lea dann, morgen wollte ich eigentlich mein Gartenhäuschen streichen und erst später zum Stand kommen. Oh, diese Arbeit kann ich dir noch abnehmen, rief Moritz mit vollem Arbeitseifer. Na, gerade dass wollte Lea nicht, das hat mir gerade noch gefehlt.
Den werde ich ja so schnell nicht wieder los. Ich muss mir etwas einfallen lassen, doch beleidigen oder gar verletzen das wollte Lea auch nicht. Der suchte nur Anschluss und dass gerade wollte ich hier vermeiden. Morgen habe ich noch einige Termine und zum Baumarkt nach Wilhelmshaven muss ich auch noch, auch mein Urlaub ist in 3 Wochen zu Ende und ich muss mich kümmern, wie ich dir schon sagte ich habe das Haus von meiner Mutter erst kürzlich bekommen, da sind noch Behörde Gänge zu erledigen. Um nicht so ganz unhöflich zu wirken meinte Lea, wir könnten uns ja die letzten Tage spät nachmittags am Strand treffen, wir genießen ein Fischbrötchen zusammen und planschen etwas im Meer. Naja, nach dem Gesichtsausdruck von Moritz zu urteilen hatte er sich doch etwas mehr erhofft. Moritz ich habe hier Pflichten die zu erledigen sind, meinte Lea mit einem etwas schärferen Ton, damit sich keinerlei Missverständnisse einschlichen. Diese Sprache scheint er anscheinend zu verstehen und ein offenes und vor allem ein klares Wort musste hier gesprochen werden, denn so langsam dämmerte es bei Lea, der wollte mehr und das ist nicht und es würde auch niemals in Frage kommen. Dass musste nun mal gesagt werden und das knallhart und ganz deutlich, das war die Sprache die Moritz verstand. Moritz wir können uns natürlich mittags am Strand treffen und natürlich auch später auf ein Glas Wein, doch wenn du mehr von mir erwartest das ist nicht und es wird auch nicht geben. Du bist ein netter Mann für mich, mehr nicht. Das waren Worte die keinerlei Missverständnisse zuließen. Zum ersten Mal war Moritz sprachlos: „Hm:“ …. „Geht doch,“ ……. man musste bei ihm nur auf den richtigen Knopf drücken.
Jetzt habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, vielleicht war ich doch etwas zu direkt: Naja, aber das war die Sprache die auch ankam. Von Moritz hörte ich die restlichen Tage nichts mehr, er war anscheinend beleidigt. Die restlichen Tage flossen nur so dahin, die Bodengänge nahmen doch sehr viel Zeit in Anspruch und die Warterei auf den Ämtern, die denken in ihren Büros, das es Spaß macht sich den Hintern platt zu sitzen, man hatte ja sonst nichts anderes zu tun, dachte Lea etwas zornig. Heute habe ich den ganzen Tag mit Warten zugebracht, Lea hatte zu gar nichts mehr Lust, selbst der Kaffee den sie auf ihrer Terrasse trank, schmeckte nicht. Leichter Hunger verspüre ich auch: „Doch Kochen:“ …… „Nein heute mal nicht.“ Ich glaube ich gönne mir nach dem ganzen Stress den ich heute auf den Ämtern hatte, in dem netten Lokal am Wasser eine frische Kutterscholle. Das war es: „Hm,“ …… mir läuft ja schon das Wasser im Mund zusammen. Lea zog ihren Liegestuhl noch etwas in die Sonne, eigentlich war es auch nicht was mir im Moment so vorschwebte, ja ich wusste es selbst nicht, was auf einmal mit mir los war. Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meinem Körper aus, so wie ein schlechtes Gewissen kommt es mir vor. Ich kann es nicht zuordnen, doch es gab es nun mal. Naja, heute war ja auch nicht gerade etwas Besonderes, nur die ewige Warterei auf dem Amt, dass mir kolossal auf den Wecker ginge.
Und die Ruhe auf dem Liegestuhl war im Moment auch nicht das Richtige. Es war spät nachmittags für Essen gehen zu früh. „He.“ …. Was soll das denn? …. so ein unruhiges Gefühl, dass gab es bei mir schon lange nicht mehr. Alles nicht Recht, ich führe mich ja auf wie eine Memme, die nicht weiß was sie will. Strandspaziergang, das wäre es? Lea sah auf ihre Uhr, es war gerade Ebbe. Eine Wattwanderung ich alleine? ….. Das war es: …. Das mache ich! Am Strand waren um diese Zeit fast keine Leute, das ist genau das was ich jetzt brauche. Die Quasselstrippe Moritz war wohl abgereist, jedenfalls ist der mir nicht mehr über die Füße gelaufen. Barfuß stapfte Lea alleine durch den Schlick, „huch,“ …. ist das rutschig, als kleines Mädchen mit meinen Eltern erinnerte sich Lea, haben wir das oft gemacht. Alles Schöne in ihrer Kindheit war auf einmal zum Greifen nahe. Papa rutschte einmal aus, Lea musste lächeln: …. Papa war total mit Schlamm bedenkt. Und Mama hatte das fotografiert, da muss es doch noch Bilder geben, überlegte Lea.
Meine Eltern? ….
Alles Vergangenheit, doch die Gedanken an die schönen Tage an der Nordsee, alles spiegelte sich auf einmal wieder, als könnte man danach greifen. Einiges wäre doch anders verlaufen wäre Papa nicht so früh von uns gegangen. Mama war gezwungen sein gutgehendes Ingenieurbüro zu verkaufen. Sie selbst hatte keine Ahnung von diesem Beruf. Und außerdem gab es Verbindlichkeiten von denen sie nichts wusste, sie war nach diesen unerwarteten Einblicken in Papas Finanzen gezwungen zu verkaufen. Unser Leben veränderte sie ab diesem Tage schlagartig.