Читать книгу Winterfee Chiarina auf dem Weihnachtsmarkt - Annina Boger - Страница 4

Der große Wunsch der kleinen Winterfee

Оглавление

Kalt ist es geworden im hohen Norden. Die kleine Winterfee hat ihren Zauberstab tüchtig geschwenkt, damit im Feenland und auf der Erde der Winter leuchtend weiß werde.

Wer jetzt an glitzernden, weichen Pulverschnee, an Schneeballschlachten, Rodeln und Skifahren denkt, der kriegt einen Silbertaler geschenkt.

Denn er liegt genau richtig! Doch das ist im Moment weniger wichtig, weil Chiarina, die klitzekleine Winterfee, einen Herzenswunsch hat: Sie möchte zur Erde hinunter, um die Kinder dort zu besuchen. Diese singen zur Weihnachtszeit so schöne Lieder; dazu musizieren sie auf der Laute oder Fiedel, und schmausen leckere Honigkuchen.

Warum also sollte nur der Weihnachtsmann mit seinem Ren-Gespann jedes Jahr hinunter brausen?

Chiarina ist fest entschlossen; diesmal wird sie selbst zur Erde sausen: auf dem Rücken ihres Silberschimmels, und das möglichst noch heute!

»Bald bin ich bei euch, liebe Erdenleute«, ruft die kleine Winterfee und dreht an ihrer Kugelleuchte. »Wie gut, dass der Weihnachtsmann mir dieses Geschenk gemacht hat ― weil es das beste Geschenk der Welt ist«, murmelt sie begeistert.


Denn durch ihre beleuchtete Zauber-Weltkugel sieht Chiarina nicht nur von weit oben auf die Erde nieder. Sobald sie einen Punkt auswählt, den sie mit dem Zeigefinger einmal leicht anklickt, geschieht etwas wahrhaft Feenhaftes: Wie durch Zauberhand öffnet sich genau diese Stelle im Erdenland, und Chiarina blickt hindurch, als würde sie dicht darüber schweben.

Ihre Augen werden tellerrund; die Erde ist so herrlich bunt! Staunend beobachtet die kleine Winterfee, was gerade geschieht dort unten:

Die Erdenkinder strahlen vor Freude und sind putzmunter. Mit ihren Mamas, Papas, den Geschwistern, Tanten und weiteren Verwandten backen sie Torten, Kuchen und Plätzchen. Diese schmücken sie mit farbigen Zuckerkugeln, Schokoraspeln und Nusskernen. Chiarina wird ganz kribbelig beim Anblick der süßen Schätze.

»Mmmh, solche Leckereien hätte ich auch gerne«, ruft sie aus der Ferne, was natürlich keiner hört.

Drum guckt sie sich weiter um in der Erdenstadt, wo es rund um einen verschneiten Platz lauter Häuser hat; mittendrin reckt sich ein Tannenbaum fast bis zum Himmel hoch. Auf den Tannenzweigen und in den Fenstern blinken viele kleine Lichter. Es ist entzückend anzusehen, und das Schneetreiben wird immer dichter.

Die kleine Winterfee drückt sich beinah die Stirn an der Kugellampe platt, und sieht sich an dem bunten Treiben erst einmal satt.


»Ach, es ist wie im Traum! Schlafe ich oder bin ich wach?«, seufzt Chiarina ein wenig bange und zwickt sich zwei Mal in die Wange. Doch die schönen Bilder sind noch da!

Neben dem schmalen Fahrweg entdeckt sie winzige Holzhäuschen; Seite an Seite und so nah, dass sie einander fast berühren. Vor jeder dieser kleinen Buden steht ein Tisch mit verlockenden Auslagen.

Chiarina entdeckt dicke Weihnachtsmänner in roten Gewändern; bunte Tüten mit Maschen und farbigen Bändern; Christbäume, behängt mit Glaskugeln und golden glänzenden Glocken ― und ein Paar rotweiß geringelte Socken. Dazu gibt es Glitzerschmuck und Glimmertand, hergestellt von Menschenhand.


Da wird die kleine Winterfee ganz zappelig. So etwas gibt es nicht im Feenland! Sie rückt noch näher an ihre Zauberkugel heran, damit sie es deutlich lesen kann:

»W E I H N A C H T S M A R K T«, spricht sie das Wort laut aus, bevor sie rennt zur Tür hinaus.

»Genau da möcht‘ ich hin! Aber erst muss ich der Oberfee sagen, dass ich unbedingt heut' noch verreisen will.«


Winterfee Chiarina auf dem Weihnachtsmarkt

Подняться наверх