Читать книгу Das Tagebuch der Mademoiselle S. - Anonym - Страница 4

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II

Meine Eltern, wohlhabende, aber keineswegs reiche Leute, hatten mir eine musterhafte Erziehung gegeben. Mein lebhafter Charakter – das Talent, alles spielend zu erlernen und namentlich mein schon früh ausgebildetes Talent für Musik, machte mich zum Lieblinge nicht allein meiner Eltern, sondern aller, die unser Haus besuchten. Bis zum 13. Jahre hatte mein Temperament vollständig geschwiegen. Andere junge Mädchen hatten mir zwar erzählt, was es namentlich für eine Bewandtnis mit dem Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlechte habe, daß es eine Fabel sei, wenn man uns weiß machen wolle, der Storch bringe die Kinder und daß doch gewiß recht sonderbare und geheimnisvolle Dinge vorgehen müßten, wenn man sich verheirate. Mein Interesse an solchen Gesprächen war immer nur das der Neugierde gewesen. Meine Sinne sprachen dabei noch in keiner Weise mit. Erst als sich an meinem Körper die ersten Spuren der Mannbarkeit zeigten, als ein leichter Anflug gekräuselter Haare sich da bemerkbar machte, wo die Mutter nie selbst beim Anziehen und Waschen eine vollständige Entblößung litt, da gesellte sich zu der Neugierde auch noch das Wohlgefallen. Wenn ich allein war, untersuchte ich die mir unerklärliche Erscheinung des krausen Haarwuchses an jener Stelle, die doch eine große Bedeutung und Wichtigkeit haben mußte, da alle Welt sie so sorgfältig hütete und den Blicken entzog. Beim Aufstehen, wenn ich mich bei verschlossenen Türen allein wußte, nahm ich einen Spiegel von der Wand, stellte ihn davor und rückte ihn solange schräg, bis ich alles genau sehen konnte, öffnete mit den Fingern, was die Natur so sorgfältig verschlossen halt, begriff dann aber um so weniger, was meine Gespielinnen von der Art und Weise erzählten, wie die innigste Vereinigung zwischen Mann und Frau stattfinde. Der Augenschein überzeugte mich, daß das gar nicht möglich sei. An Bildsäulen hatte ich ja gesehen, wie anders der Mann von der Natur ausgestattet ist als das Mädchen. Da ich diese Untersuchung immer beim Waschen mit kaltem Wasser vornahm, wobei ich an den Wochentagen allein und ganz nackt war, während ich Sonntags in Gegenwart der Mutter die Hüfte bis zum Knie bedeckt halten mußte, so konnte es nicht fehlen, daß ich auch bald auf die immer mehr runden Formen der Hüften und Schenkel aufmerksam werden mußte. Das machte mir ein unerklärliches Vergnügen. Meine Gedanken schweiften ins Weite. Ich versuchte mir auf alle mögliche Weise zu erklären, was ich doch nicht begreifen konnte, erinnere mich aber genau, daß damals meine Eitelkeit begann. Um diese Zeit war es auch, wo ich mich selbst wunderte, wie abends beim Zubettgehen meine Hand unwillkürlich auf meinen Unterleib fiel und mit den eben aufkeimenden Haaren spielte. Das Kräuseln zwischen den Fingern, die Wärme der Hand machte mir Vergnügen, ohne daß ich damals schon ahnte, wie viel mehr dort schlummere. Ich preßte dann die Schenkel über der Hand zusammen und schlief regelmäßig in dieser Lage ein.

Mein Vater war ein sehr ernster Mann und meine Mutter ein Muster weiblicher Sitte und des feinsten Anstandes, so daß ich vor beiden einen außerordentlichen Respekt, gerade deswegen aber auch die größte Liebe für sie fühlte. Höchst selten kam ein Scherzwort über die Lippen meines Vaters und eben so selten sah ich von ihm eine Zärtlichkeit für meine Mutter. Dabei waren beide sehr schöne Leute. Der Vater war damals ungefähr 40, die Mutter 34 Jahre alt.

Nie war mir der geringste Gedanke gekommen, daß unter dieser ernsten und in jeder Beziehung gemessenen Außenseite so viel Sinnlichkeit und Lebensgenuß verborgen sei, als ich durch einen sonderbaren Zufall von ihnen erfahren sollte. Ich war 14 Jahre alt geworden und ging in den Konfirmationsunterricht bei einem Prediger, der, nebenbei gesagt, meine erste schwärmerische Liebe war, und nicht die meinige allein, sondern die aller seiner Schülerinnen, obgleich er nichts weniger als jung und schön war. Ich habe vielfach beobachtet, daß Lehrer, und vorzüglich Religionslehrer, den ersten nachhaltigen Eindruck auf das Gemüt junger Mädchen machen. Ist der Prediger ein guter Kanzelredner, – ein in der Gemeinde beliebter Mann, so schwärmen alle jungen Mädchen für ihn. Später komme ich vielleicht auf diesen Gegenstand zurück, der ja auch zur Beantwortung Ihrer Frage gehört.

Ich war also schon 14 Jahre und körperlich vollkommen ausgebildet, bis auf das eigentliche Zeichen der ganzen Weiblichkeit, die periodische Blume. Da kam der Geburtstag des Vaters heran und die Mutter traf mit der liebevollsten Geschäftigkeit alle Vorbereitungen dazu. Ich hatte ein Gedicht gemacht, – Sie kennen ja mein kleines poetisches Talent (unter uns gesagt, mit dem Wunsche, daß es unser Prediger korrigieren möge und ich dann einen Vorwand hatte, zu ihm zu gehen), – einen großen Blumenstrauß gewunden und war schon früh morgens festlich angezogen, weil der Vater schöne Toilette sehr liebte. Meine Eltern schliefen nicht zusammen, weil der Vater oft sehr spät arbeitete und dann die Mutter nicht stören wollte, – so sagten sie wenigstens; später habe ich auch darin ihren Lebensgenuß erkannt. Alle die Dinge, die vor dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen nötig sind, die Zwanglosigkeit, welche sich mit der Bequemlichkeit verbindet, die nachlässige, oft lächerliche Toilette des Nachtanzuges, kurz, die zu genaue Bekanntschaft sollten Eheleute von sich fern halten, damit sie sich immer neu und reizend bleiben. Mein Vater schlief also nicht in dem Schlafzimmer meiner Mutter. Gewöhnlich stand er um 7 Uhr auf. An seinem Geburtstage war die Mutter schon um 6 Uhr auf und im Hause tätig, um die Geschenke zu ordnen und des Vaters Bild zu bekränzen. Gegen 7 Uhr sagte sie: das frühe Aufstehen mache doch recht müde und sie wolle sich noch einen Augenblick aufs Bett legen, bis der Vater herüberkäme. Weiß der Himmel, wie mir die Idee kam, aber ich dachte, es müsse doch gar zu hübsch sein, wenn ich dem Vater gleichzeitig mit der Mutter gratulieren könne, denn ich hatte ihn schon in seinem Zimmer husten hören. Er war also auf und mußte bald herüberkommen. Während die Mutter noch mit dem Dienstmädchen sprach, schlüpfte ich in das Schlafzimmer, welches einen Alkoven mit einer Glastüre hatte, in welchem die sämtlichen Garderobenschränke standen. Dort wollte ich versteckt stehen bleiben, bis die Mutter dem Vater gratulierte, und dann durch mein Erscheinen die geliebten Eltern überraschen. Ganz stolz und glücklich über meinen Plan stand ich mäuschenstill hinter der Glastür des Alkovens, als meine Mutter hereintrat, sich schnell bis auf das Hemd entkleidete, sich auf ein bereitstehendes Bidet setzte und sich sorgfältig wusch. Ich sah dabei zum ersten Male, welch einen wunderschönen Körper meine Mutter hatte; dann stellte sie einen großen Stehspiegel, der am Fußende ihres Bettes neben ihrer Toilette stand, schräg gegen ihr Gesicht und legte sich dann ins Bett, die Augen aufmerksam nach der Tür gerichtet. Jetzt erst kam mir der Gedanke, daß ich wohl eine Ungeschicklichkeit begangen haben könne und wäre gern so weit wie möglich aus dem Alkoven weggewesen. Ein dunkles Gefühl sagte mir, daß vor meinen Augen etwas geschehen würde, was ein junges Mädchen nicht sehen dürfe. Ich hielt ängstlich meinen Atem an und zitterte an allen Gliedern. Da öffnete sich die Tür und der Vater trat ein, wie gewöhnlich des Morgens mit einem eleganten Schlafrocke bekleidet. In dem Augenblick, wo die Tür sich bewegte, hatte meine Mutter die Augen geschlossen und stellte sich fest schlafend. Der Vater trat an das Bett, betrachtete mit dem Ausdruck der größten liebe die Schlafende, ging dann zur Türe zurück und schob den Riegel vor. Mir wurde immer banger und es war mir zu Mute, als sollte ich in die Erde sinken, als mein Vater nun leise die Beinkleider abstreifte, so daß er unter dem Schlafrocke noch das Hemd hatte, sich dem Bette wieder näherte und vorsichtig die leichte Couvertüre abhob. Damals hielt ich es für Zufall, jetzt weiß ich es besser, daß die Mutter mit geöffneten Schenkeln, – das eine Bein angezogen, das andere ausgestreckt – dalag. Ich sah zum ersten Male einen anderen weiblichen Körper, aber ausgewachsen und in vollster Blüte, und dachte mit Beschämung an die Unreife des meinigen. Das Hemd war ganz heraufgeschlagen, so daß nichts verdeckt blieb, und auf der Brust war es so weit offen, daß der linke Busen in seiner ganzen Weiße hervorquoll. Wie wenige Frauen habe ich nachher kennengelernt, die es wagen durften, sich ihren Männern oder Liebhabern so zu zeigen, denn die bei weitem größere Zahl der Frauen hat über 20 Jahre hinaus keinen schönen Körper. Mein Vater schien den Anblick mit seinen Augen zu verschlingen, dann aber beugte er sich vorsichtig über die Schlafende, benetzte im Munde seinen Finger und führte ihn dahin, wo seine Augen sich noch nicht weggewandt hatten. Zart fuhr er auf und nieder und kaum war es einige Male geschehen, als meine Mutter seufzte und das andere Bein wie im Schlaf anzog und sich auf sonderbare Weise mit den Hüften bewegte. Ich fühlte mich wie mit Blut übergössen, schämte mich, wollte wegsehen und konnte nicht. Als die Bewegung der Hüften stärker wurde, benetzte der Vater noch einmal seinen Finger und ließ ihn dann so tief hineingleiten, daß seine ganze Hand von den reizenden krausen Haaren bedeckt war. In diesem Augenblicke öffnete meine Mutter die Augen, als ob sie eben erst erwacht wäre, schloß aber gleichzeitig die Schenkel, so daß sie die Hand meines Vaters gefangen hielt, und rief mit einem lauten Seufzer:

»Bist du es, geliebter Mann? Eben träumte ich von dir. Wie schön weckst du mich! Tausend und abertausend Glückwünsche zu deinem Geburtstage!«

»Den schönsten bringst du mir damit, daß ich dich überraschen konnte. Wie reizend du heute wieder bist! Du hättest dich nur sehen sollen!«

»Mich aber auch so zu überraschen! Du hast doch die Tür verriegelt?«

»Sei unbesorgt. Willst du mir aber wirklich gratulieren, so öffne deine Schenkel wieder. Du bist ja so frisch und duftig wie eine Rose!«

»Alles, was du willst, du Engel von einem Mann. Aber willst du nicht lieber bis Abend warten?«

»Da hättest du nicht so einladend daliegen müssen. Fühle nur her, so wirst du dich überzeugen, daß ich nicht warten kann. Heute müssen wir alles genießen!«


Nun sank er auf ihr Gesicht nieder und die Küsse wollten gar kein Ende nehmen. Dabei blieb seine Hand in spielender liebkosender Bewegung an dem Orte, wo sie gewesen, und ich sah die Hand meiner Mutter sich unter den Schlafrock ihres Mannes stehlen, wo sie ebenso geschäftig schien, während die Küsse immer glühender wurden. Dann küßte mein Vater den Hals, den Busen, saugte an den Rosenknospen desselben, ging dann noch weiter herunter und heftete seine Lippen auf den Mittelpunkt aller weiblichen Reize. Kaum hatte der Vater ihn mit dem Munde berührt, so schob die Mutter sich herum, so daß sie quer über dem Bette lag. Der Vater kniete nieder und hielt mit den Händen ihre weit geöffneten Schenkel hoch aufwärts, ließ aber keinen Augenblick den Mund von der Quelle seines Vergnügens. Da er mir den Rücken zukehrte, so konnte ich nicht sehen, was er machte, schloß es aber aus den leisen Ausrufen meiner Mutter, welche ganz außerordentliches Vergnügen zu empfinden schien, denn die Augen verschwammen ihr, die Brust zitterte, die Schenkel bewegten sich hin und her. Seufzend und abgebrochen rief sie:

»Ach wie schön! Mehr oben! Wie liebenswürdig du heute bist! Ah, ah! Jetzt saugen! So! nicht auch küssen! – Himmlisch! – Etwas tiefer mit der Zunge! Nun rascher! Ach! ah – Ich spritze. – Es kommt gleich! Ach, warum kann ich dich dabei Ich – Ah! – Halt, nicht mehr! Das ist Überreiz! Ah! – h!«

Jedes dieser Worte ist mir unvergeßlich. Wie oft habe ich mir sie nachher in Gedanken wiederholt! Wieviel darüber nachgedacht und gegrübelt! Ist es mir doch, als tönten sie noch jetzt in meinen Ohren.

Es trat jetzt eine Pause ein. Die Mutter lag mit geschlossenen Augen regungslos; der ganze Körper schien seine Spannkraft verloren zu haben und die hochgehobenen Schenkel sanken auf den Rand des Bettes herab. Ich war erschrocken über den Ausdruck, den das Gesicht beider angenommen. Das war nicht mehr mein sanfter, ernster Vater, das war nicht mehr meine keusche, sittliche Mutter. Das waren ein paar Wesen, die keine Rücksicht mehr kannten, die glühend und wonnetrunken sich gegenseitig in einem mir unbekannten Genüsse überboten. Der Vater hielt sich einige Augenblicke ganz ruhig, setzte sich auf den Rand des Bettes und betrachtete nur mit brennenden, fast wilden Blicken den Punkt, dessen Liebkosungen meine Mutter zu so wollüstigen Ausrufungen veranlaßt. Mir war der Atem so vollständig bei dem Anblick vergangen, daß der heftige Herzschlag mich fast zu ersticken drohte. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber noch war die Besorgnis, wie ich unbemerkt aus dem Verstecke wieder herauskommen sollte, die Besorgnis, von meinen Eltern entdeckt zu werden, die Hauptsache. Lange sollte ich indessen in diesem Zustande nicht bleiben, denn was bis jetzt geschehen, war nur das Vorspiel gewesen. Ich sollte das erste Mal so viel lernen, daß ich keiner weiteren Belehrung mehr bedurfte.

Wie gesagt, hatte sich der Vater neben die noch immer unbeweglich daliegende Mutter auf den Rand des Bettes gesetzt, so daß er mir das Gesicht zukehrte. Es schien ihm heiß zu werden, denn plötzlich warf er seinen Schlafrock und Hemd ab, zog aber dann den Schlafrock allein wieder an. Nun sah ich mit einem Male, worüber ich mir nach den Erzählungen meiner Gespielinnen schon oft den Kopf zerbrochen. Mir gingen geradezu die Augen über, so starrte ich vor Neugier und Aufregung darauf hin. Wie anders war das, als ich es bei Statuen und bei kleinen Knaben gesehen! Ich erinnere mich deutlich, daß ich mich davor fürchtete und doch einen angenehmen Schauder über meinen Körper herabrieseln fühlte. Der Vater sah gar nicht darauf hin, sondern hielt die Augen immer auf den Körper meiner Mutter geheftet. Mit der Hand schien er das rebellische Glied bändigen zu wollen, denn er fuhr immer leise darüber hin, und ich sah, wie er plötzlich die Spitze desselben entblößte. Mir wurde immer ängstlicher zu Mute. Als ob mir etwas geschehen sollte, kniff ich unwillkürlich die Schenkel zusammen, denn so viel hatte ich im Umgange mit anderen Mädchen schon erfahren, daß die beiden Teile, die ich da zum ersten Male entblößt vor mir sah, zusammengehörten. Wie das aber möglich sei, da ihre Größe so verschieden war, konnte ich nicht begreifen. Nachdem diese Ruhe einige Minuten gedauert hatte, nahm mein Vater die kraftlos herabhängende Hand meiner Mutter und führte sie dahin, von wo ich meine Augen nicht abwenden konnte. Sowie sie fühlte, was er ihr in die Hand gab, schlug sie die Augen auf und lächelte unbeschreiblich holdselig, richtete sich auf und hing mit so leidenschaftlichen Küssen an seinem Munde, daß ich mir selbst sagte, alles Bisherige sei nur die Einleitung gewesen zu dem, was noch geschehen sollte. Beide sprachen kein Wort, aber nachdem sie einige Minuten die heißesten Küsse gewechselt, wobei seine Hand zwischen ihren und ihre Hand zwischen seinen Schenkeln beschäftigt war, warf sie das Hemd, er den Schlafrock ab. Meine Mutter legte sich dann so auf das Bett, daß sie eine Unterlage von Kissen gerade unter der Mitte des Körpers hatte, und ich bemerkte deutlich, daß sie sich so lange hin und her schob, bis sie in ihrer liegenden Stellung bequem in den Spiegel sehen konnte, den sie sich zurecht gerückt, ehe sie sich vor dem Eintritt meines Vaters schlafend gestellt. Mein Vater konnte das nicht bemerken, denn er sah weniger in das schöne freudenstrahlende Gesicht meiner Mutter, als zwischen ihre Schenkel, die sie jetzt weit auseinander legte, so daß mein Vater dazwischen knien konnte. Ich sah so angestrengt auf beide hin, daß mir die Augen fast aus dem Kopfe springen wollten. Ihre Lage war so, daß ich alles ganz genau sehen konnte. Meine Mutter nahm den stolzen Speer ihres Mannes in die Hand, führte ihn zu jener wunderbaren Spalte, benetzte den Kopf mit Speichel und wischte dann einige Male damit auf und nieder, wobei sie in eine Art von girrendem Seufzer ausbrach. Dann sagte sie:

»Jetzt! lieber Mann, aber langsam, damit wir zusammen genießen. Der erste Erguß war so reizend, daß ich fürchte, der zweite werde nicht so rasch kommen. Laß mich nur nicht im Stich!«

Ich armes, unwissendes Mädchen! Was verstand ich damals von dem, was meine Mutter sagte? Ich sah nur, daß, sowie meine Mutter »Jetzt!« gesagt hatte, das Glied meines Vaters langsam in ihrem Schöße versank. Weit entfernt, Schmerz darüber zu empfinden, wie ich erwartet hatte, leuchteten ihre Augen vor Vergnügen. Sie schlang beide Füße um die Hüften meines Vaters zusammen, als wollte sie ihn noch tiefer in sich hineindrücken; dabei waren ihre halbgeschlossenen Augen immer auf den Spiegel gerichtet, in dem sie genau alle Bewegungen meines Vaters sehen konnte und sich mit größter Begier an dem Bild im Spiegel ergötzte. Die tausend Gefühle, welche mich damals bewegten, ließen mich gar nicht daran denken, daß eigentlich beide Körper wunderschön waren. Jetzt weiß ich freilich, daß solche Schönheit zu den größten Seltenheiten gehört. Ich sah nur erstaunt die Sache, ohne an Nebendinge zu denken. Als der Vater mit dem ersten Eindringen ganz in ihr versunken und regungslos schien, öffnete sie nach einigen Minuten ihre pressenden Schenkel. Er hob sich und hob dadurch den glühend roten Pfeil aus der Spalte heraus, um gleich wieder bis an die Wurzel in ihr zu versinken. Bei jedem Stoße bewegte sie entgegenkommend die Hüften, und ich konnte deutlich sehen, wie ihr Vergnügen mit jeder Bewegung stieg. Das Gesicht des Vaters konnte ich leider nicht sehen; aus dem Zittern der so angenehm beschäftigten Teile und aus seinen immer lebhafter werdenden Bewegungen konnte ich aber schließen, daß ihn die Wollust übermannte. Er sprach kein Wort, sondern handelte nur. Die Mutter stieß dagegen einzelne Worte aus – manchmal unverständlich, als raubte das Vergnügen ihr die Besinnung, – aus denen ich mir zusammenreimen konnte, was zwischen beiden vorging.

»So recht tief, du einziger Mann! Halte recht lange an! Nun – langsam. Ah! – Wie stark du heute bist! Ist dir wohl? Ich denke, so feucht und schlüpfrig, wie von dem ersten Male, müßte sie dir Vergnügen machen! – Jetzt – et – was schnel – ler! So – Ach, wie schön! Es kommt doch noch nicht bei dir? – Halte so lange als mög – lich an! – Ah! – ah! O, wie schade. Nun hast du schon gespritzt – und ich bin noch nicht so weit! War das ein Strom! Bis zum Herzen habe ich den heißen Strahl gefühlt!«

Der Vater hatte noch immer kein Wort gesprochen. Von dem Augenblicke an, wo seine Bewegungen schneller geworden waren, schien er alle Besinnung verloren gehabt zu haben. Zwischen dem Herausziehen und wieder Hineinstürmen blieb auch nicht ein Augenblick Zwischenraum. Dann schienen sich Konvulsionen seines Körpers zu bemächtigen. Er zitterte und bebte, die Schenkel zuckten und endlich schien er sich so tief in meine Mutter hineinzubohren, daß er wie leblos liegenblieb, den Kopf auf ihren wogenden Busen sinken ließ und sich dann erschöpft auf die Seite legte. Während die Mutter nach einem Handtuch griff und erst sich und dann den Vater abtrocknete, hatte ich Gelegenheit, die Veränderung zu bemerken, die unterdessen bei beiden vorgegangen. Was bei meinem Vater groß, rot und drohend gewesen war, lag jetzt klein und matt da, und ich bemerkte nur einen weißen Schaum, mit dem die Spitze überzogen war, bis das Handtuch die Spuren desselben wegnahm. Was dagegen bei meiner Mutter eng geschlossen und kaum bemerkbar gewesen war, stand auseinander und erschien glühend rot. Sie öffnete die Schenkel und ließ ebenfalls einen weißen Schaum herausfließen, der die ganze Höhlung zu füllen schien und von dem ich dummes Ding nicht begriff, wo er hergekommen war. Dann holte sie Wasser, wusch erst den Vater auf das Zärtlichste und füllte dann eine Spritze, die eine krumme Röhre hatte, führte sie bei sich ein und reinigte sich gründlich, worauf sie sich an das Bett setzte, auf dem der Vater noch immer ausgestreckt und wie träumend lag. In seinem Gesichte lag die vollständige Befriedigung, in dem ihrigen nicht. Sie war offenbar in eben solcher Aufregung, als der Vater vorhin gewesen war, nachdem er sie so lange zwischen den Schenkeln geküßt. Bei dem Abtrocknen hatte sie auch wie zufällig dem Spiegel eine andere Richtung gegeben, so daß mein Vater, dessen Kopf jetzt an derselben Stelle lag, wo vorhin der ihrige ruhte, nicht dasselbe Bild in ihm sah, das sie mit solcher Gier genossen. Ich war in solcher Spannung, daß ich auch diese kleine, anscheinend unwillkürliche Bewegung bemerkte, aber freilich erst später die Erklärung dafür fand. Nun glaubte ich, es sei alles vorbei, und obgleich meine Sinne in einer unglaublichen, fast schmerzhaften Aufregung waren, so dachte ich doch nun daran, wie ich, ohne mich zu verraten, aus dem Schlafzimmer herauskommen könnte. Ich hatte mich aber geirrt und sollte noch mehr zu sehen bekommen. Vor dem Bette sitzend, beugte sich meine Mutter über den Liegenden und küßte ihn auf das Zärtlichste.

»Warst du glücklich?« frug sie schmeichelnd.

»Über alle Beschreibung, du herrliches Weib; aber es tut mir nur leid, daß du nicht mit mir zusammen fertig geworden bist. Ich war zu aufgeregt und konnte mich nicht mehr halten. Es schoß wie eine Fontäne heraus!«

»Das tut ja nichts! Ich will ja deinem heutigen Geburtstage nur die Freude machen und habe ja schon vorhin einen himmlischen Genuß gehabt.«

Dabei beugte sie sich auf ihn herab und küßte dieselbe Stelle bei ihm, die er vorhin bei ihr geküßt hatte. Diesmal konnte ich besser sehen, was geschah, als vorher, wo der Vater mir den Rücken zugedreht hatte. Erst küßte, streichelte und liebkoste sie sein Glied, dann nahm sie die Spitze in den Mund.

Mit der rechten Hand griff er der so wollüstig Beschäftigten erst an den Busen, dann zwischen die Schenkel, die sie auch sogleich öffnete, um ihm die vollste Freiheit zu gestatten. Ich sah, wie der Finger erst ganz oben in der Spalte spielte, dann tiefer ging und endlich ganz eindrang, während sie mit dem Munde immer rascher saugte, bis zu meiner größten Verwunderung unter ihren Liebkosungen das wunderbare Wesen sich wieder aufrichtete und dieselbe Gestalt annahm, wie ich es zuerst gesehen. – Offenbar hatte meine Mutter das gewollt, denn ihre Augen strahlten vor Vergnügen, und da mein Vater keine Bewegung machte, sondern zufrieden schien, daß seine Hand eine so angenehme Beschäftigung gefunden, so schwang sich meine Mutter unter einer Flut von Küssen über ihn her, so daß sein ganzer Körper zwischen ihren Schenkeln lag. Der Zufall hatte gewollt, daß ich das, was jetzt geschah, doppelt sehen konnte; einmal von der Seite, weil die Langseite des Bettes mir gerade gegenüber stand, das anderemal von hinten in dem Spiegelbilde. Was ich bis dahin immer nur teilweise hatte sehen können, je nachdem die Körper sich näherten oder von einander entfernten, das konnte ich nun im Spiegel so deutlich beobachten, als ob ich dicht dabei gestanden, und nie werde ich dies Schauspiel vergessen! Es war das Schönste, was man nur sehen konnte, und schöner, als ich es je erlebt. Beide Gatten waren aber auch in vollster Gesundheit, Kraft und Aufregung. Die Mutter war diesmal der eigentlich geschäftige Teil, während der Vater viel ruhiger schien als vorher. Er faßte sie zwar um die runden schneeweißen Hüften, nahm die Knospen ihres Busens zwischen seine Lippen und saugte daran, wenn sie sich vornüberbeugte, bewegte aber den Unterkörper fast gar nicht, während sie Feuer und Flamme schien und eine außerordentliche Lebendigkeit entwickelte. Sie führte mit der Hand die wieder drohend aufrecht stehende Lanze an die Öffnung und senkte sich dann soweit herab, daß sie ganz eindrang. Hatte ich alles vorhergehende mit Angst und Bestürzung angesehen, so kamen jetzt ganz andere Gefühle über mich. Wallungen, von denen ich mir keine Rechenschaft zu geben wußte, die aber unbeschreiblich süß waren. Hätte ich nicht das Rauschen und Knittern meiner Kleider gefürchtet, so würde ich mit meiner Hand dahin gefaßt haben, wo meine Mutter eine so überwältigende Wollust zu empfinden schien, daß sie alles um sich vergaß und aus einer stillen, höchst ruhigen Frau eine glühend Genießende wurde. Der Anblick war über alle Beschreibung schön! Die kräftigen Glieder meines Vaters, die blendend weißen, runden Formen und jene Teile in engster Verbindung und Bewegung, in welche sich das ganze Leben und Sein zweier glücklicher Menschen konzentriert zu haben schien! Wenn sie sich hob, sah ich, wie die roten Lippen ihrer Spalte sich nur ungern von dem Zeichen männlicher Kraft trennten, welches zwischen ihnen und eng von ihnen umschlossen, bald bis in das Innerste drang, bald ganz entblößt war, um gleich darauf wieder zu verschwinden. Diesmal sagte meine Mutter gar nichts, aber beide schienen in gleicher Steigerung zu genießen. Die Bewegungen wurden von beiden gleichmäßig schneller, beiden brachen die Augen gleichzeitig, und als die höchste Ekstase eintrat, stieß mein Vater plötzlich von unten herauf, als ob er ganz in das reizende Geheimnis hinein wollte, während meine Mutter ihre Schenkel so weit als möglich spreizte und von oben herab drückte, als ob sie alles hineinpressen wollte. Dann sagte der Vater: »Jetzt! Jetzt! Ich spritze! Himmlisch!« Und gleichzeitig meine Mutter: »Es kommt! Ach, welch ein süßer Strom!« Eine Sekunde wohl dauerte diese höchste Entzückung, dann sanken beide Arm in Arm auf das Bett nieder, zogen aber nun die leichte Decke über sich, um sich nicht zu erkälten, so daß mir der Anblick ihrer Körper entzogen wurde.

Ich stand wie versteinert! Die beiden Wesen, für welche ich bis jetzt die meiste Ehrfurcht und Liebe gefühlt, hatten mich über Dinge aufgeklärt, über welche sich junge Mädchen so wunderbar verkehrte Gedanken machen; hatten allen Schein und Vorstellung beiseite geworfen, durch welche sie mir bisher als ganz rein, leidenschaftslos und Ehrfurcht gebietend erschienen waren; hatten mir gezeigt, daß die Welt unter der äußeren Form der Sitte und des Anstandes den Genuß und die Wollust verbirgt. Aber ich will jetzt noch nicht philosophieren, sondern ich will erst erzählen. –

Zehn Minuten ungefähr mochten beide wie leblos unter der Decke gelegen haben, dann standen sie auf, wuschen sich, zogen sich an und verließen das Zimmer. Ich wußte, daß meine Mutter den Vater zunächst in das Zimmer führen würde, wo die Geburtstagsgeschenke aufgestellt waren, und dieses lag an dem Balkon, der in den Garten führte. Ich schlich mich daher einige Minuten nachher aus dem Schlafzimmer und lief so rasch als möglich in den Garten, von wo aus ich die Eltern begrüßte. Wie ich dann mein Gratulationsgedicht hergesagt habe, weiß ich nicht. Mein Vater hielt meine Verwirrung für Rührung. Konnte ich doch meine Eltern nicht ansehen, weil ich den Gedanken nicht los werden konnte, wie ich sie vor wenig Minuten in einer ganz anderen Beschäftigung gesehen hatte. Der Vater küßte mich und die Mutter; aber welch eine andere Art von Kuß war das! So kalt, so förmlich! Auch die Mutter küßte den Vater. Aber wie hatte ich sie vorher küssen sehen? Ich war so verwirrt und verlegen, daß es meinen Eltern endlich auffiel. Ich schützte Kopfweh vor, weil ich mich nur danach sehnte, auf mein Zimmer zu kommen und allein zu sein, denn ich vermochte keinen anderen Gedanken zu fassen, als das so unerwartet Gesehene zu ergründen und womöglich selbst Versuche anzustellen. Der Kopf brannte mir wie Feuer und das Blut jagte mir durch die Adern.

Die Mutter meinte, ich sei wohl zu fest geschnürt. Das war eine willkommene Gelegenheit, mich in meinem Zimmer auskleiden zu können, und das tat ich auch mit einer Eile, daß ich fast alles zerriß. Wie war aber mein unreifer Körper so wenig schön im Vergleich zu der vollendeten Schönheit meiner Mutter! Kaum rundete sich bei mir, was bei ihr schon die üppigsten Formen angenommen hatte. Das vollste Gebüsch bei ihr war bei mir kaum ein leichtes Moos. Sofort versuchte ich mit der Hand an mir selbst, was ich den Vater hatte tun sehen. Ich rieb hin und her, auf und nieder, öffnete die Lippen des Einganges so weit als möglich, aber den Finger tiefer hinein zu bringen war nicht möglich, ohne Schmerzen zu empfinden. Es war wohl ein angenehmes Gefühl, wenn ich ganz oben am Eingang, wo ich zwischen den Lippen einen kleinen hervorragenden Fleck fühlen konnte, sanft und besonders mit warmem Speichel benetzt, rieb; aber daß man davon so außer sich geraten, so alle Besinnung verlieren könne, wie ich es bei meiner Mutter gesehen, das konnte ich nicht begreifen. Ich schloß daraus, daß zu solcher Wollust ein Mann gehöre und verglich in Gedanken den Prediger mit meinem Vater. Ob der sich wohl auch mit seinem ersten Wesen nur so verstellte, wie sich offenbar mein Vater gegen uns verstellt? Ob er wohl auch so feurig, so wollüstig, so besinnungslos wird, wenn er sich mit seiner Frau allein befindet? Ob er es wohl auch mit mir tun würde, wenn ich das täte, was die Mutter getan? Namentlich konnte ich das Bild nicht vergessen, wie sie jenes wunderbare Glied geküßt, daran gesaugt, seinen Kopf in den Mund genommen und so lange geliebkost, bis es sich aufgerichtet, um sich aufs neue in sie zu versenken.

In einer Stunde war ich zehn Jahre älter geworden. Als meine eigenen Versuche nichts helfen wollten und ich ermattet davon ablassen mußte, überlegte ich hin und her, was ich nun tun müsse? Schon damals war ich in allen Dingen ungemein systematisch, ich führte ein Tagebuch, hielt Rechnung über meine kleinen Einnahmen und Ausgaben und schrieb alles Mögliche auf. So kam ich denn auf den Gedanken, mir erst alle Worte aufzuschreiben, die ich gehört, aber vorsichtig auf einzelne Papierschnitzel, damit niemand daraus klug werden konnte. Dann dachte ich über alles Gehörte und Gesehene nach und baute mir ein Phantasieschloß zurecht.

Erstens: hatte die Mutter sich schlafend gestellt und sich so zurecht gelegt, daß der Vater das tun mußte, was sie wünschte. Sie war also die Verlangende, wollte aber nur als die Gewährende erscheinen. Sie hatte sich ferner den Spiegel so zurecht gerückt, daß sie durch den Anblick doppeltes Vergnügen haben mußte. Hatte mir der Anblick im Spiegel doch auch mehr Vergnügen gemacht als die Wirklichkeit, weil ich die Dinge ganz deutlich sah, die ich sonst nicht hätte sehen können. Aber auch das hatte sie vor dem Vater versteckt. Sie hatte ihm also nicht eingestehen wollen, daß sie noch mehr genösse als er. Endlich hatte sie ihn gefragt, ob er nicht bis heute abend warten wolle, während sie doch alles vorbereitet hatte, um gleich morgens zu genießen, was sie wünschte.

Zweitens hatten beide mehrmals ausgerufen: »Es kommt!« Es war von einem »Erguß« die Rede gewesen, und als das höchste Vergnügen eintrat, hatten beide gesagt: »Ich spritze!« Was war das? Vergebens zerbrach ich mir den Kopf, was das wohl bedeuten könnte? Ich mag gar nicht niederschreiben, welche widersinnige Erklärung ich mir damals erfand. Bei aller gewöhnlichen Schlauheit junger Mädchen ist es erstaunlich, wie lange sie über alle Dinge im Dunkeln tappen und wie selten sie gerade auf die einfachste und natürlichste Erklärung kommen.

Das Küssen und Saugen war jedenfalls nicht die Hauptsache, sondern nur eine Vorbereitung gewesen, obgleich die Mutter offenbar gerade dabei das meiste Vergnügen gehabt hatte, sowohl als der Vater ihr an der Spalte saugte und wahrscheinlich mit der Zunge spielte, denn sie hatte ja dabei gesagt: »Jetzt tiefer!« und nachher, daß das ein »himmlischer Genuß« gewesen sei – als auch, wie sie dem Vater dasselbe tat.

Kurz, es gab so viel zu denken und zu erklären, daß ich den ganzen Tag nicht zur Ruhe kam. Fragen wollte ich niemand, denn da die Eltern das alles so vorsichtig verborgen hatten, so mußte es wohl etwas Unschickliches sein. Wir bekamen viel Besuch den Tag über, und des Nachmittags kam auch der Onkel mit seiner Familie nach der Stadt. Er brachte seine Frau, meine Cousine, ein zehnjähriges Mädchen, meinen Cousin von 16 Jahren und eine französische Gouvernante aus der Schweiz mit. Da der Onkel am anderen Tage noch Geschäfte in der Stadt hatte, so blieben sie die Nacht bei uns, und die Cousine mit ihrer Gouvernante mußten in meinem Zimmer schlafen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich im Bette der Gouvernante hätte schlafen können, denn sie war ein sehr lebhaftes Frauenzimmer, 28 Jahre alt, nie um eine Antwort verlegen, und von ihr hätte ich vielleicht Belehrung erhalten können, obgleich ich nicht wußte, wie ich das anfangen sollte, da sie doch eine Erzieherin war und meine kleine Cousine sehr strenge hielt. Aber ich dachte mir, die Vertraulichkeit des Zusammenliegens im Bette würde schon eine Gelegenheit herbeiführen, und machte tausend Pläne. Als die Zeit zum Zubettegehen herangekommen war, fand ich Marguerite schon in unserem Schlafzimmer. Sie hatte eine spanische Wand zwischen die Betten geschoben, so daß die Schlafenden vollständig von einander getrennt waren. Sorgfältig brachte sie uns beide zu Bett, ließ uns unser Abendgebet hersagen, nahm dann die Lampe auf ihre Seite mit herüber, wünschte uns gute Nacht und ermahnte uns, bald einzuschlafen. Das hätte sie bei meiner Cousine kaum nötig gehabt, denn kaum unter der Decke, war sie auch schon eingeschlafen; bei mir aber war vom Schlafen keine Rede. Allerlei Gedanken gingen mir im Kopfe herum. Ich hörte Marguerite noch einige Zeit herumwirtschaften, sich dann ausziehen und das Nachtkleid anlegen. Ein schwacher Lichtschein durch die spanische Wand zeigte mir eine kleine, kaum einen Stecknadelkopf große Öffnung, und schnell hatte ich eine Haarnadel zur Hand, um das Loch unbemerkt größer zu machen, so daß ich mich im Bette nur etwas herabzuschieben brauchte, um ganz bequem zu Margueriten hinüber zu sehen. Sie hatte eben das Hemd ausgezogen, um das Nachtkleid anzuziehen.

Ich sah freilich keinen so schönen Körper wie den meiner Mutter, aber doch runde, reife Formen, eine kleine, aber wohlgeformte Brust und geschlossene Schenkel. Ich hatte kaum eine Sekunde Zeit für das Beschauen, denn rasch warf sie das Nachthemd über, setzte eine Haube auf und holte dann aus einem Reisesack ein Buch, mit dem sie sich an einen Tisch, dem Bette gegenüber, setzte und zu lesen begann.

Kaum aber hatte sie einige Minuten gelesen, als sie aufstand, die Lampe nahm und auf unsere Seite kam, um nachzusehen, ob wir auch schliefen. Natürlich schloß ich die Augen so fest als möglich und öffnete sie erst wieder, als ich hörte, daß sich die Erzieherin auf ihrer Seite auf den Stuhl setzte. Gleich war mein Auge auch wieder an der Öffnung. Marguerite las mit größter Aufmerksamkeit in dem Buche, und sein Inhalt mußte etwas ganz Besonderes sein, denn ihre Wangen röteten sich und ihre Augen glänzten, die Brust hob sich unruhig und plötzlich ließ sie die rechte Hand unter das Hemd sinken, setzte den einen Fuß auf die Bettstelle und schien noch eifriger, – mit noch größerem Vergnügen zu lesen. Was ihre Hand unter dem Hemde machte, konnte ich freilich nicht erkennen, da sie bedeckt war; aber ich reimte mir das heute Morgen Gesehene zusammen. Manchmal schien sie nur mit den Fingerspitzen in den Haaren zu spielen, dann drückte sie wieder die Schenkel zusammen und bewegte sich mit dem Unterkörper hin und her. Vor lauter Aufmerksamkeit auf die Hauptsache hatte ich gar nicht bemerkt, daß neben ihr auf dem Tische ein kleines Blechgefäß auf einer Spirituslampe stand, dessen Inhalt bald anfing zu dampfen. Wahrscheinlich hatte sie die Flamme schon vor dem Entkleiden angezündet, denn ich hatte es nicht gesehen. Plötzlich legte sie das Buch weg, faßte in das dampfende Gefäß, und als sie den Finger herauszog, sah ich, daß Milch darin erwärmt worden war. Sie schien sich nur überzeugt zu haben, ob die Milch heiß genug sei. Denn nun holte sie aus ihrer Reisetasche ein Paket Wäsche hervor, wickelte es auf und hatte plötzlich ein sonderbares, mir unerklärliches Instrument in der Hand. Es war schwarz und hatte genau dieselbe Form wie das, was ich heute früh bei meinem Vater gesehen. Ich armes Kind, was wußte ich damals von einem Godemiche! Sie senkte ihn in die heiße Milch, ließ ihn eine Zeitlang darin, legte ihn dann an ihre Backe, als wollte sie prüfen, ob das Instrument die rechte Wärme habe. Kaum hatte sie sich davon überzeugt, als sie die Spitze desselben wieder in die Milch legte, die beiden Kugeln am anderen Ende zusammen drückte und beim Loslassen das Innere der Kugeln mit der warmen Milch füllte. Nun setzte sie sich wieder, stellte beide Füße hoch auf das Bett, und zwar meinen Augen gerade gegenüber, so daß ich zwischen ihre ausgebreiteten Schenkel sehen konnte, da sie das Hemd hoch herauf geschlagen und unter dem Gürtel des Kamisols befestigt hatte. Mir quollen vom angestrengten Sehen fast die Augen aus dem Kopf. Nun nahm Marguerite das Buch wieder in die linke Hand, – ich hatte beim Aufnehmen bunte Bilder darin bemerkt, ohne erkennen zu können, was sie darstellten – jenes Instrument in die rechte Hand und führte dessen Spitze an den wunderbaren Teil, den ich eben auch bei mir selbst in der Hand hatte. Ganz langsam fuhr sie erst auf und nieder, von oben bis unten, rieb leise eine gewisse Stelle, wobei ihre Augen immer sonderbarer glänzten und das Buch mit seinen Bildern fast zu verschlingen schienen; dann leitete sie die Spritze zu der eigentlichen Öffnung und drängte langsam den ganzen Schaft hinein, wobei sie die Schenkel noch mehr auseinander spreizte, den Unterkörper entgegenschob und einen leisen Seufzer ausstieß. Sie schob so lange, bis der Schaft nicht weiter eindringen konnte und die Kugeln sich fast mit den Haaren vereinigten. Ebenso langsam, wie er eingedrungen war, zog sie ihn auch wieder heraus und nun wiederholte sich das Spiel nach und nach immer schneller, bis Sie das Buch fallen ließ, die Augen schloß, die linke Hand im Munde befeuchtete und sich – während das Instrument unten immer rascher eindrang – oben in der Spalte kitzelte und rieb. Ihr Körper schien in Konvulsionen zu geraten. Sie kniff die Lippen gewaltsam aufeinander, als fürchte sie sich durch einen Seufzer zu verraten; endlich schien der höchste Moment bei ihr gekommen; mit beiden Händen preßte sie die Kugeln, daß die Milch gewaltsam in ihr Innerstes spritzen mußte, schloß dann die Schenkel über dem noch immer tief eingedrungenen Instrumente und lag regungslos, aber tief atmend still auf dem Stuhle. Ich rührte mich immer noch nicht. Endlich öffnete sie die Schenkel wieder, zog das Instrument, das ganz mit Schaum bedeckt schien, heraus und fing den nachstürzenden Milchstrom in einem Tuche auf. Dann trocknete sie alles, – packte Buch und Instrument sorgfältig ein, kam darauf noch einmal mit der Lampe an unser Bett, um zu sehen, ob wir schliefen, und legte sich dann selbst zur Ruhe, mit so ruhigem, glücklichem Gesichte, als sei sie nun vollständig befriedigt. Während sie in das Bett stieg, schob auch ich mich zurecht und freute mich, nun eine Gelegenheit gefunden zu haben, die mir Lösung aller Rätsel verhieß, welche sich unruhig in meinem kleinen Kopfe umhertummelten.

Ich war außer mir! Aber auch fest entschlossen, daß Marguerite mir beichten, mich aufklären, mir helfen sollte! Tausend Pläne durchkreuzten meinen Kopf. Wie ich sie ausführte, soll mein zweiter Brief Ihnen sagen.

War ich aufrichtig?

Marguerite war also meine Hoffnung. Gern wäre ich gleich zu ihr hinübergeeilt, hätte mich zu ihr ins Bett gedrängt, hätte gebeten oder gedroht, bis sie mich vollständig über alle die seltsamen, verbotenen und aufregenden Dinge aufgeklärt, die ich heute gesehen, bis sie mich gelehrt, das nachzuahmen, was mich so unbeschreiblich lüstern gemacht. Aber so jung ich war, hatte ich doch denselben Verstand und dieselbe vorsichtige Berechnung, die mich später vor so vielen Unannehmlichkeiten bewahrt hat. – Konnte ich nicht durch irgendeinen Zufall ebenso belauscht werden, wie ich sie belauscht hatte, wie ich meine Eltern gesehen? Ich fühlte, daß es sich um Unerlaubtes handelte, und wollte ganz sicher sein. Obgleich ich ganz in Feuer war und das rebellische Fleckchen da unten prickelte und juckte, so verhielt ich mich doch ganz ruhig, preßte die Schenkel zusammen, und als ich mit meinem Plane fertig war, den Onkel auf das Land zu begleiten, weil sich dort Gelegenheit finden mußte, mit Marguerite ganz allein und unbelauscht zu sein, – schlief ich spät ein.

Es wurde mir nicht schwer, beim Onkel und bei meinen Eltern meinen Plan durchzusetzen, und ich erhielt die Erlaubnis, acht Tage auf dem Lande zuzubringen. Das Gut meines Onkels lag nur wenige Meilen von der Stadt, und nach dem Mittagessen wurde hinausgefahren. Den ganzen Tag über war ich so liebenswürdig und zuvorkommend als möglich gewesen, und auch Marguerite schien großen Gefallen an mir zu finden. Meine kleine Cousine war mir ganz gleichgültig und vor meinem Cousin fühlte ich eine unerklärliche Scheu. Da ich sonst keinen jungen Mann kannte, mit dem ich so nahe und so unverdächtig hätte zusammenkommen können als mit ihm, so war er mein erster Gedanke gewesen, um über all die Rätsel aufgeklärt zu werden, die mich seit meinem Versteck im Alkoven quälten. Ich war so freundlich und auffordernd als möglich gegen ihn gewesen, er war mir aber immer scheu ausgewichen. – Bleich und mager, hatte sein Auge einen ganz sonderbaren unsteten und trüben Ausdruck, und wenn ich ihn neckend berührte, schien es ihm entschieden unangenehm zu sein. Ich sollte bald den Grund dieser auffallenden Erscheinung kennenlernen, die ich um so weniger begriff, als ich immer gesehen, daß Jünglinge seines Alters sich in Gesellschaft junger Mädchen drängen. Es war gegen acht Uhr abends, als wir auf dem Gut ankamen, hoher Sommer und sehr heiß. Von der Fahrt ermüdet, eilte alles, sich bequemer zu kleiden. Es wurde Tee getrunken, und ganz unbefangen scheinend, sorgte ich dafür, daß ich in das Schlafzimmer der Gouvernante gebettet wurde, weil ich vorgab, mich zu fürchten, wenn ich in einem fremden Zimmer allein schlafen solle. Man fand das ganz natürlich und so hatte ich meinen Willen durchgesetzt, so daß ich getrost das Übrige meiner Schlauheit überlassen konnte. Ich sollte indessen nicht zu Bette kommen, ehe ich nicht noch eine andere Erfahrung gemacht, an die ich indessen erst jetzt beim Niederschreiben mit Widerwillen zurückdenke, wenn sie auch damals einen Eindruck ganz anderer Art auf mich machte. Nach dem Tee fühlte ich die Notwendigkeit, ein natürliches Bedürfnis zu befriedigen, und die Gouvernante wies mich an den dafür bestimmten Ort.

Es waren zwei Türen nebeneinander, die beiden Gemächer aber nur durch eine Bretterwand getrennt, die von der Hitze so ausgetrocknet war, daß einige Fugen auseinander standen. Eben wollte ich wieder gehen, als ich jemand kommen hörte, der die Tür neben mir aufmachte und sogleich hinter sich verriegelte. Ich hielt mich mäuschenstill, um nicht bemerkt zu werden, und wollte meinen unbekannten Nachbar erst wieder fortgehen lassen, ehe ich mich entfernte. Nur aus ganz gewöhnlicher Neugier, ohne alle Nebengedanken, lauschte ich durch eine Spalte und sah meinen Cousin, der sich entblößt hatte, aber sehr viel anders beschäftigt war, als ich erwartet hatte. Er saß, hatte die Füße ausgestreckt und hatte beide Hände da, wo sie mein Vater gehabt, als er meine Mutter nach den ersten Küssen betrachtete. Eifrig war er bemüht, etwas aus seiner Lethargie zu wecken, was nicht von selbst dazu bereitwillig schien, und ich sah es endlich in seiner Hand eine andere Gestalt annehmen. So wenig mein unreifer Körper eines Vergleiches mit meiner Mutter würdig war, so wenig war es der meines Cousins mit meinem Vater. Wiederholt benetzte er das Wachsende und Schwellende mit Speichel, wobei seine matten Augen nach und nach einen merkwürdigen Glanz annahmen, dann sah ich ihn in Zuckungen geraten, mit den Lippen beben und endlich einen Strahl weißen Schaumes aus jenem rätselhaften Teile hervor spritzen, der anfangs weitab auf den Boden fiel, dann aber träge aus einer kleinen Öffnung nachquoll und den Schaft hinab auf die Hand lief, welche aufgehört hatte sich zu bewegen und matt daneben niedergesunken war. Obgleich ich durch dieses sonderbare Schauspiel über vieles aufgeklärt worden war, – namentlich reimte ich nun alles zusammen, was meine Eltern von jenem Erguß gesprochen hatten und was Marguerite sich gestern Abend künstlich durch Milch ersetzt hatte, – so war mir doch das, was ich hatte sehen müssen, unbeschreiblich widerwärtig, – nicht während seines Verlaufs, denn da war Neugier und erwachende Sinnlichkeit mit im Spiele gewesen; aber jetzt, wo ich diese vollkommene Schlaffheit und Entkräftung eines noch so jungen Mannes sah, wo ich Zeuge sein mußte, daß er die Spuren seiner heimlichen Sünde abwischte und wo er dabei so stier und gläsern aus den Augen blickte. Mein Vater und meine Mutter waren schön geworden, als sie riefen: Es kommt! Ich spritze! mein Cousin aber häßlich, fahl und zerknickt. Daß Marguerite so etwas trieb, begriff ich, denn ein Mädchen ist überall auf Heimlichkeit angewiesen, wenn es sich um Gefühl und Genuß handelt. Und dann hatte sie es mit einer wahren Begeisterung, mit äußerster Heftigkeit und vollster Hingebung getrieben. Mein Cousin hingegen maschinenmäßig, ohne alle Poesie, matt und tierisch. Was konnte einen kräftigen jungen Mann dazu veranlassen, ein so elendes Vergnügen zu genießen, wenn er es bei Frauen und Mädchen besser haben konnte?


Ich fühlte mich förmlich beleidigt von ihm. Hätte er sich mir genähert und es nur ein wenig klug angefangen, so hätte ich es ihm vielleicht gemacht, wie es meine Mutter dem Vater gemacht, und wobei er so überselig zu sein schien.

Ich wußte nun so vieles und schloß daraus so richtig auf anderes, daß ich nur noch der Bestätigung durch Marguerite bedurfte, um ganz aufgeklärt zu sein. Diese mußte und wollte ich haben, wollte wissen, warum man diese Dinge so sorgfältig verbirgt, wollte erfahren, was davon gefährlich, was erlaubt sei, und wollte an mir selbst erfahren, worin diese Entzückungen beständen, von denen ich so verschiedene Ausbrüche gesehen hatte.

Der Abend kam und mit ihm zog ein schweres Gewitter herauf. Gegen 10 Uhr, als eben die ersten Blitze leuchteten, gingen wir zu Bett. Meine kleine Cousine war in das Schlafzimmer ihrer Eltern gebettet worden und ich war so mit Marguerite ganz allein. Mit größter Aufmerksamkeit beobachtete ich alles, was sie tat. Als sie die Tür verriegelt hatte, machte sie es sich erst bequem und packte dann die sämtlichen Sachen aus ihrer verschlossenen Reisetasche in Kommoden und Schränke. Auch das Bündel Wäsche sah ich zum Vorschein kommen, und sie packte es sorgfältig unter einen Stoß Wäsche. Auch das Buch, in dem sie gelesen, verbarg sie dort. Gleich war ich entschlossen, während der Zeit, die ich auf dem Gute bleiben würde, dieser Sachen habhaft zu werden und sie mir so aufmerksam als möglich zu besehen. Beichten sollte mir Marguerite aber auch, ohne daß ich ihr mit der Entdeckung ihrer heimlichen Freuden drohte. Meine natürliche Schlauheit gefiel sich in dem Gedanken, sie durch Überraschung, Bitten und Überreden so zu bestricken, daß sich alles wie zufällig und von selbst machte. Ich weiß nicht warum, aber so schien es mir hübscher und versprach meiner Neugier ein größeres Vergnügen.

Das Gewitter war unterdessen immer mehr zum Ausbruch gekommen und der Donner rollte fast unaufhörlich. Ich stellte mich sehr ängstlich, und kaum hatte sich Marguerite ins Bett gelegt, als ich bei einem heftigen Donnerschlage aus dem meinigen sprang und unter Ausrufen der größten Furcht mich zu ihr flüchtete. Ich bat sie, mich doch bei ihr aufzunehmen, weil meine Mutter das auch bei jedem Gewitter getan hätte. Mit allerlei Trost und beruhigendem Zuspruch nahm sie mich neben sich, ich umklammerte sie und drückte mich so fest als möglich an sie, als wollte ich mich bei jedem Blitze in sie hinein verstecken. Alles Mögliche zu meiner Beruhigung anwendend, küßte, streichelte und drückte sie mich an sich, aber so gleichgültig und gar nicht, wie ich es eigentlich wünschte, daß ich nun doch nicht recht wußte, wie ich es eigentlich anfangen sollte, um mehr von ihr zu erlangen.

Die Wärme ihres Körpers machte mir ein unbeschreibliches Vergnügen und ich drückte mein Gesicht fortwährend zwischen ihren Busen, wobei ich jedesmal einen eigentümlichen Schauder herabrieseln fühlte. Dahin zu fühlen, wo ich eigentlich hin wollte, getraute ich mich aber nicht, und so fest ich auch zu allem Möglichen entschlossen gewesen war, so hatte ich doch jetzt, wo ich der Erfüllung so nahe war, gar keinen Mut. Plötzlich kam mir ein Einfall, über einen Schmerz zwischen meinen Schenkeln zu klagen. Ich wimmerte förmlich und wußte gar nicht, was das sein könne, bis Marguerite dahin fühlte und ich ihre Hand bald hier-, bald dahin lockte. Ich versicherte, der Schmerz ließe nach, sobald ich nur die Wärme ihrer Hand fühlte, und wenn sie hin und her riebe, höre das schmerzliche Gefühl ganz auf. Ich sagte das so unbefangen, daß sie damals gewiß noch nichts von meiner Absicht gemerkt hat. Ihre Berührungen waren auch nur noch dienstfertig, ohne irgendein Mitgefühl zu verraten. Als ich sie aber vor Dankbarkeit küßte und mich immer enger an sie anschmiegte und ihre Hand zwischen meine Schenkel drückte, merkte ich doch, daß in ihr ganz andere Gefühle sich zu regen begannen.

Während sie mit der ganzen Hand das Moos an der entscheidenden Stelle drückte, fühlte ich, wie ihre Finger behutsam die jungen Lippen öffneten und einen Eingang suchten, der leider noch nicht da war. Das tat sie aber so vorsichtig, daß ich merkte, sie sei ebenso ängstlich, weiter zu gehen, als ich es eben noch gewesen war. Dieses gegenseitige Tappen und Suchen machte mir ganz außerordentliches Vergnügen. Ich empfand ganz deutlich, daß bei ihr dieselben Begierden erwachten, die mich zu ihr geführt hatten; hütete mich aber sehr wohl, zu erkennen zu geben, daß mir ihre Hand ganz andere Empfindungen bereitete, als die Linderungen eines vorgeblichen Schmerzes. Und wirklich war es etwas ganz anderes, dort eine fremde Hand zu fühlen, als die eigene. Eine wundersame Wärme ergoß sich über meinen Körper, und als sie mit dem Finger jenen kleinen Teil berührte, durchzuckte es mich so angenehm, daß ich sofort erklärte, da sitze der Schmerz und da müsse ich mich wohl erkältet haben, daß es mir so weh tue. Offenbar machte es ihr Vergnügen, einen Vorwand zu haben, daß sie mit der Hand die Erkältung vertreiben konnte. Außerordentlich sanft rieb sie hin und her, herauf und herunter und versuchte dabei immer wieder hineinzukommen. Das tat mir aber wirklich weh, und wenn sie das an meinem Zucken merkte, kehrte sie jedesmal wieder zu dem wohltuenden Punkte zurück. Unzweifelhaft regte sie das auf, und ich merkte an ihrer wachsenden Zärtlichkeit, an der Art, wie sie mich an sich preßte und das Hemd soweit als möglich hinauf schob, um die nackten Körper recht nahe aneinander zu bringen, – daß ich meinen Zweck erreicht hatte. So wenig geistreich das Mittel auch war, so klagte sie plötzlich an derselben Stelle über Schmerz. Wahrscheinlich hatte sie sich ebenso erkältet wie ich, und was war natürlicher, als daß ich ihr ganz treuherzig anbot, den schmerzhaften Fleck ebenfalls zu wärmen, da mir das so vollkommen geholfen. Wie der Blitz öffnete sie schnell die Schenkel und machte mir freie Bahn. Triumphierend, daß meine List erreicht, was ich gewünscht, faßte ich schüchtern und ungeschickt, um mich nicht zu verraten, an den Gegenstand meiner Neugier und fand schon bei der ersten Berührung einen gewaltigen Unterschied gegen mich selbst. Absichtlich hielt ich anfangs die Hand still und überzeugte mich nur, daß alles viel größer, weiter und reifer sei als bei mir.

Marguerite hielt auch die Ruhe meiner Hand nicht aus, sondern hob und drehte sich ihr entgegen; die Schenkel kamen in eine eigentümlich zitternde und bohrende Bewegung, und nun erklärte sie mir, daß der Schmerz bei ihr mehr unten, mehr im Innern sei. Gefällig, aber keineswegs übereilt oder mich verratend, suchte ich ihr den unglücklichen Schmerz zu lindern und ließ den Zeigefinger so tief als möglich die schmerzhafte Stelle suchen. Es machte mir ein ganz unbeschreibliches Vergnügen, den wunderbaren Bau dieser Öffnung auf das genaueste zu untersuchen, aber immer noch so plump und anscheinend unwissend, daß sie sich bewegen mußte, wenn sie die Frucht ihrer Verstellung ernten wollte. Das tat sie denn auch, und meine Hand spielte nun dieselbe Rolle, die mein Vater gespielt, als meine Mutter sich über ihn gesetzt. Meine Hand verhielt sich still und Marguerite kam seufzend, küssend und zitternd in eine so heftige Bewegung, stieß so leidenschaftlich von unten herauf gegen meine Hand, daß meine Finger bis an die Wurzel in ihr versinken mußten. Anfangs war es feucht und schlüpfrig gewesen, bald aber heiß und trocken geworden, und nun fühlte ich plötzlich, während sie seufzende und unartikulierte Töne ausstieß, meine Hand über und über mit einer heißen Flüssigkeit benetzt, von der ich schloß, daß sie wohl dasselbe sein müsse, was ich bei meinem Cousin gesehen. – Gleich darauf hörte ihre Bewegung auf, und sie lag schwer atmend ganz still neben mir.

Es war mir gelungen! Zufall und Schlauheit hatten mir geholfen, eine Vertraulichkeit herzustellen, die nun jedenfalls weiterführen mußte. Als sie wieder zu sich kam, war sie offenbar verlegen, wie sie mir ihr Benehmen erklären, ihre Wollust verbergen sollte, denn nach meiner Regungslosigkeit mußte sie schließen, daß ich noch ganz unwissend sei. Unzweifelhaft überlegte sie, was sie tun und sagen solle, um den Vorgang unschädlich für ihre Stellung im Hause des Onkels zu machen und mich über den eigentlichen Charakter des Schmerzes zu täuschen, den sie gefühlt. Auch ich überlegte, was nun das Beste sei, ob ich mich ganz unwissend stellen sollte oder nur die Neugierde meine Entschuldigung übernehmen lassen sollte. Tat ich das erstere, so konnte sie mir Falsches er zählen, mir irgend etwas aufbinden, was ich dann glauben mußte, wenn ich mich nicht verraten wollte, noch mehr Lust als Neugier für die Sache zu haben. So entschloß ich mich, offen zu sein und nur zu verheimlichen, daß keineswegs der Zufall, sondern meine Berechnung die neue Lage herbeigeführt, in der wir uns befanden. Als Marguerite wieder ganz zu sich gekommen war, schien sie zu bereuen, daß sie sich so ganz ihrem Temperamente überlassen und daß ich sie verraten könnte. Ich beruhigte sie aber bald darüber, indem ich ihr nach und nach alles erzählte, was ich seit dem Tage vorher alles gesehen, und sie bat, mir zu erklären, was das eigentlich sei, da auch ihr Seufzen, ihre Bewegungen und die sonderbare Feuchtigkeit, mit der sie meine Hand überströmt, mir bewiesen, daß sie wohl damit bekannt sei. Nur verschwieg ich ihr, daß ich auch sie belauscht und recht gut wisse, was sie im Stillen treibe, weil ich mich überzeugen wollte, ob sie ganz aufrichtig gegen mich sein würde. Meine neugierigen Fragen schienen ihr eine schwere Last vom Herzen zu nehmen. Sie fühlte sich wieder in ihrem richtigen Verhältnisse als älteres Mädchen gegen eine Unerfahrene, und als ich ihr alles gestand und umständlich erzählte, mit welcher Leidenschaft sich meine Mutter benommen, so schämte sie sich auch nicht mehr vor mir und gestand mir ein, daß sie nächst ihrer Religion nichts Wichtigeres und Schöneres kenne auf Erden als den Genuß, mit welchem die Natur alles ausgestattet und umgeben, was Bezug auf die sinnliche Liebe hat. Ich erfuhr nun alles, und wenn Sie in meinen späteren Schilderungen und Betrachtungen einige Philosophie und Menschenkenntnis finden, so verdanke ich die erste Grundlage dazu der Belehrung meiner lieben Marguerite, die gerade in dieser Beziehung reiche Erfahrungen gemacht hatte.

Ich erfuhr genau, wie die Natur beide Geschlechter gestaltet, wie die Vereinigung geschieht, durch welche kostbaren Säfte der Zweck der Natur – die Fortpflanzung des Menschengeschlechts – und der Zweck der meisten Menschen – das höchste irdische Vergnügen – erreicht wird; – warum die menschlichen Einrichtungen alle diese Dinge mit einem sorgfältig bewachten Geheimnisse umgeben; – wie bei der Gefahr, die in der unbeschränkten Vereinigung liegt, bei der Geschlechter sich wenigstens eine annähernde Befriedigung ihres natürlichen Triebes verschaffen können, und welche Folgen es hat, wenn ein Mädchen sich rücksichtslos diesem Trieb überlassen wollte. Wozu ich ihr eben noch durch meine unerfahrene Hand verholfen und was ich bei meinem Cousin belauscht, sei eine solche annähernde Befriedigung gewesen, und obgleich sie die vollen Freuden der Liebe in den Armen eines jungen und schönen Mannes in ihrer ganzen Stärke kennengelernt, so sei sie doch mit dem beschränkten Genüsse durch sich selbst zufrieden, da sie durch die Geburt eines Kindes auch die für eine Unverheiratete traurigen Folgen der ganzen Hingebung an einen Mann erkannt. Auch mich warnte sie auf das Eindringlichste davor. Mit Vorsicht und Selbstbeherrschung könne man vieler Freuden teilhaftig werden, das bewies sie mir durch die Erzählung dessen, was sie selbst erlebt und erfahren, und es war so interessant, zugleich aber auch so belehrend und maßgebend bis zu meinem dreißigsten Jahre, daß ihre Erzählungen in meinem nächsten Briefe eine ausführliche Stelle finden sollen. In vielen Dingen sagte Marguerite mir nur, was ich mir selbst schon kombiniert; in andern aber doch Neues und Überraschendes.

Das war nun alles recht schön und gut, aber es war doch immer nicht die Sache selbst. Ich brannte nun auch, selbst die Empfindungen kennenzulernen und zu teilen, von denen ich jetzt schon vier so ganz verschiedene Menschen bis zur Ohnmacht berauscht gesehen. Während Marguerite sprach, hatte ich keinen Augenblick die Hand von der Stelle fortgelassen, die bei ihr so überaus wollüstig war. Ich hatte in den krausen Haaren gespielt, so oft sie recht lebhaft schilderte, die Lefzen zärtlich gedrückt und ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, daß zur vollständigen Belehrung mir nun auch noch die Praxis fehle. Als sie mir schilderte, was sie empfunden, als sie sich zum ersten Male dem jungen Manne hingegeben, der sie später durch fortgesetzten Umgang zur Mutter gemacht, als sie mir deutlich machen wollte, welch ein himmlisches Gefühl es sei, wenn man jenes wunderbare Glied in seiner ganzen Kraft und seinem Feuer nach und nach in sich eindringen fühle, wenn man fast in einander verschmelze, wenn endlich jener so beruhigende Balsam gleichzeitig aus dem tiefsten Innern beider Liebenden hervorsprudelt, – da fühlte ich recht gut, wie sie wieder warm dabei wurde, wie es in meiner Hand zuckte und schwoll, wie sie unwillkürlich ihre Schenkel über meiner Hand zusammendrückte. Nun dachte ich, wäre es Zeit, ihr die Erinnerung daran noch lebhafter zu vergegenwärtigen, und als sie eben sagte: »Das muß man selbst gefühlt haben, um es zu verstehen!« fuhr ich mit dem Finger so tief ich konnte in die ganz offenstehende und erwartende Spalte, worauf ein tiefer Seufzer augenblicklich ihr Sprechen unterbrach. – Einige Male rieb ich mit größter Heftigkeit die aufgequollenen und sich fast an meine Hände ansaugenden Lefzen auf und nieder, dann aber hielt ich plötzlich inne und sagte: »Wenn ich aber fortfahren soll, dann müssen Sie mir auch einen Vorgeschmack von dem verschaffen, was ich einst zu erwarten habe und was Sie so schön beschreiben!« Wie der Blitz war ihr Finger an meiner kleinen aufrührerischen Öffnung, und aus dem Feuer ihrer Küsse, die mir den Mund verstopften, merkte ich, daß ich ihr mit meinem Verlangen die größte Freude gemacht hatte. Sie zog meinen Finger aus ihrem Körper, fuhr tief mit dem ihrigen hinein, um ihn anzufeuchten und kam dann wieder zu mir, wo sie nun einzudringen versuchte. Das ging aber nicht; so weit ich auch meine Schenkel auseinanderspreizte, so sehr ich ihr auch durch Entgegendrängen zu Hilfe kam. Ganz traurig sagte sie: »Es geht nicht, mein liebes hübsches Paulinchen! Dein Schoß ist noch verschlossen! Aber ganz leer sollst du doch nicht ausgehen. Komm‘, setze dich über mich, so daß mein Mund gerade an deine wunderniedliche Liebesmuschel kommt. Ich werde versuchen, ob dir meine Zunge das ersetzen kann, was deine Jungfernschaft dir noch versagt.« Das hatte mein Vater der Mutter auch getan. Ich ließ mich also nicht lange bitten, setzte mich rittlings über sie, so daß ihr Kopf gerade zwischen meine Schenkel zu liegen kam. Kaum konnte sie mich erreichen, so fühlte ich die Spitze ihrer Zunge auch schon an der Stelle, wo mir das versuchte Eindringen ihres Fingers wehe getan hatte. Aber welch eine andere Empfindung war das gegen alles, was ich bisher versucht hatte! Mit den ersten Berührungen der schlüpfrigen, gespitzten und dadurch harten Zunge Margueritens kam ein so wonnevolles Gefühl über mich, daß ich gar nicht wußte, wie mir geschah. Wegen der Hitze hatten wir längst die Decken abgeworfen und unsere nackten Körper lagen dicht übereinander. Ich stützte mich vornübergebeugt auf die linke Hand, während die rechte anfing, ihr vorhin so plötzlich unterbrochenes Spiel tief in ihrer Muschel – so hatte sie es ja genannt – fortzusetzen. Schon die erste unvollkommene Ahnung der Wollust, die mich in reiferen Jahren erwartete, erfüllte mich mit ganz unnennbaren Gefühlen. Sie fuhr mit der Zunge auf und nieder, kitzelte oben, saugte unten, lutschte an den Lippen, schlürfte an jedem kleinen Fältchen, küßte dann feurig das Ganze, benetzte das Innere mit Speichel und war dann gleich mit der Zunge wieder an dem eigentlichen Eingange, wo sie mir einen unbeschreiblich heftigen, aber auch süßen Kitzel verursachte. Ich fühlte, daß etwas Wunderbares, nie Gekanntes in mir vorging, daß meine Säfte einer Entladung entgegendrängten, daß ich trotz meiner Jugend auch schon zu den höchsten Empfindungen berechtigt sei. Was ich empfand, wollte ich wiedergeben und der Freudenbringerin unter mir vergelten, was sie mir tat. Mit einer förmlichen Wut stieß ich erst zwei, dann drei Finger, dann die ganze, damals noch so schmale Hand tief in die feuchte Grotte, welche jedem Stoße nachgab, ja ihn verschlang. Wir gerieten beide ganz außer uns, alle Sinne waren nur auf einen Moment gedrängt und – wie selten hatte ich das später erlebt! – in demselben Augenblicke, wo ich fühlte, daß mein Inneres von einer warmen Feuchtigkeit überströmt wurde, schoß ein solcher Strahl ihres Lebenssaftes über meine Hand, daß ich alle Besinnung verlor, auf das bebende Mädchen niedersank und gar nicht wußte, was mit mir vorging.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich vorsichtig zugedeckt neben Margueriten, die mich mit rührender Zärtlichkeit liebkoste. Bis dahin nur Feuer und Sehnsucht, war ich mir plötzlich bewußt, doch wohl etwas Unrechtes getan zu haben. Eine außerordentliche Mattigkeit lag in allen meinen Gliedern, und obgleich ich fühlte, daß eine lindernde Feuchtigkeit herabfloß, empfand ich doch ein heftiges Brennen an den Teilen, die Marguerite vorhin so reizend geliebkost. Mir war zu Mute, als habe ich ein Verbrechen begangen, und ohne daß ich es wollte, fing ich bitterlich zu weinen an. Marguerite mochte wohl wissen, daß in solchen Fällen nicht viel mit einem jungen, unerfahrenen Dinge anzufangen sei, sagte kein Wort, drückte mein Gesicht auf ihren Busen, ließ mich ruhig ausweinen und dann einschlafen.

Durch diese für mein ganzes Leben entscheidende Nacht war mein ganzes Wesen verändert worden, so daß es meinen Eltern bei meiner Rückkehr in die Stadt auffiel und dieselben verwundert nach der Veranlassung fragten. Mein Verhältnis zu Margueriten war ebenfalls ein eigentümliches geworden. Bei Tage fremd, so daß wir uns kaum gegenseitig ansehen konnten, bei Nacht die ausgelassenste Vertraulichkeit, die lüsternsten Gespräche, die wollüstigen Liebkosungen. Ich versprach ihr eben so hoch und teuer, mich nie dazu verführen lassen zu wollen, daß ein Mann jenen gefährlichen Saft in mich ausgieße, als ich ihr erklärte, ich wolle alles genießen, was sich ohne Gefahr genießen ließe. Wenige Tage hatten hingereicht, mich zu dem zu machen, was ich noch jetzt bin und was Sie so oft an mir bewundert haben. Ich hatte gesehen, daß alle Welt um mich her sich verstellte, auch die besten, achtungswertesten Menschen, und daß sogar Marguerite, die sich doch ganz in meine Hände gegeben, mir nichts von jenem Instrumente erzählte, oder es mir zeigte, welches doch noch mehr Vergnügen machen mußte, als Zunge oder Hand, da es ja die Hauptsache, jenen Erguß, nach dem meine ganze Seele verlangte, verschaffen konnte. Teils weil ich Margueriten nicht in Verlegenheit setzen wollte, teils weil mich der Gedanke reizte, meiner Schlauheit mehr als dem guten Willen anderer zu verdanken, ließ mich meine unbezähmbare Neugier auf die Idee kommen, den Schlüssel zu dem Schranke in meine Gewalt zu bekommen, ehe ich nach der Stadt zurück mußte. Fünf Tage lang war alle meine List vergebens, dann aber gelang es mir, den Schlüssel zu erhaschen, und ich benutzte die Stunde, wo Marguerite meiner Cousine unten in Gegenwart der Mutter Unterricht geben mußte, um meine Neugierde zu befriedigen. Da hatte ich nun das seltsame Ding in der Hand, besah und befühlte es von allen Seiten, prüfte seine Elastizität; aber es war so kalt, so hart. Ich versuchte mit seiner Spitze an die Stelle zu dringen, wo ich es bei Margueriten fast ganz hatte versinken sehen. Aber vergebens. Davon hatte ich kein Vergnügen, sondern nur Schmerz zu erwarten. Warme Milch konnte ich ohne Aufsehen zu erregen in jener Stunde nicht bekommen; ich mußte mich also begnügen, das Instrument in meinen Händen zu erwärmen. Fest war ich entschlossen, mir den Eingang zu den Freuden zu eröffnen, die ich bis jetzt nur bei anderen in so überwältigender Kraft gesehen, selbst aber nur erst ahnen gelernt. Marguerite hatte mich ja so vollständig unterrichtet, daß die Eröffnung jener geheimnisvollen Bahn zu den höchsten Entzückungen auch in den Armen eines Mannes mit Schmerz verbunden wäre und daß sich bei vielen Frauen erst nach jahrelang fortgesetzter Hingabe an die Zärtlichkeit eines Mannes die volle Empfindung für diese Genüsse einzustellen pflegt. Ich wußte nicht, aber ich konnte mir denken, was ich entbehren mußte, weil ich nicht eindringen konnte, wohin ich mich sehnte und dachte, wenn doch der Schmerz nicht zu ersparen ist, so wollte ich ihn lieber jetzt als später ausstehen. So versuchte ich es denn. Während ich das Instrument noch immer in meinem Busen wärmte, bereitete ich durch die benetzten Finger mein Spältchen auf den unbescheidenen Gast vor und überzeugte mich, daß die vier Nächte, die ich mit meiner Lehrerin zugebracht, schon eine wesentliche Veränderung bewirkt. Ich konnte mit dem kleinen Finger beinahe bis zur Hälfte hinein, fühlte aber deutlich, wie ein Muskel sich fest um den Finger schloß. Diesen mußte ich zur Nachgiebigkeit zwingen, das war mir klar. Marguerite hatte Öl angewendet, also ließ auch ich es daran nicht fehlen, setzte die Spitze genau auf die noch kaum bemerkbare Öffnung, drückte, bohrte und drehte so lange, bis daß der sonderbar geformte Kopf hinein war. Wirklich tat es mir sehr weh! Die Lippen brannten wie Feuer, aber meine Phantasie war nun nachgerade zu solcher Spannung hinaufgeschraubt, daß ich den Schmerz verbiß und niederdrückte. Endlich fühlte ich deutlich, daß etwas zerriß und daß etwas Heißes herausspritzte. Wie ich hinsah, bemerkte ich zu meinem größten Schrecken Blut und daß wirklich das Instrument wenigsten einen Finger lang in der Öffnung steckte. Aber keine Spur von einem so angenehmen Gefühl, wie Marguerite es mir verschafft. Auch das Herausziehen des bösen Gastes war schmerzlich und ich war ganz trostlos über das Erfahrene. Sorgfältig wischte ich das Blut ab, wusch mich wiederholt, fühlte aber den ganzen Tag noch das Brennen und den Schmerz einer Verwundung. Vollkommen enttäuscht schloß ich das Instrument wieder in seinem Versteck ein und war unzufrieden mit mir und Marguerite, daß sie mir nicht geholfen, daß ich etwas hinter ihrem Rücken getan.

Nach so vielen angenehmen Erfahrungen war dies auch wieder einmal eine angenehme. Ich fürchtete mich vor der nächsten Nacht, Margueritens Zärtlichkeit und der Entdeckung, die sie dann machen mußte. Hatte ich sie schon einmal getäuscht, so kostete mich das zweite Mal um so weniger Überwindung. Rasch war ich mit einem Vorwande bei der Hand. Nach Tische vertraute ich ihr, daß ich im Garten von einer Leiter gefallen sei, mir beim Ausgleiten des einen Beins sehr wehe getan, sogar geblutet habe. Beim zu Bette gehen untersuchte sie, und weit entfernt, die Veranlassung zu ahnen, bestätigte sie mir, daß jener unglückliche Fall mich um meine Jungfrauenschaft gebracht, bedauerte aber nicht mich, sondern meinen künftigen Mann, der dadurch um den Genuß meiner Erstlinge gebracht sei. Das war mir damals sehr gleichgültig und ist mir auch später sehr gleichgültig geblieben! Aus Schonung für mich litt Marguerite es nicht, daß ich in dieser Nacht zu ihr in das Bett kam, was mir auch sehr willkommen war. Sie legte mir Goldcreme auf, was mir so wohl tat, daß ich schon am andern Morgen nichts mehr fühlte. Für die kurze Entbehrung entschädigten mich aber die beiden letzten Nächte, die ich auf dem Gute meines Onkels zubrachte, desto vollständiger. Zum ersten Male lernte ich die ganze Gewalt der Wollust kennen, die das Eindringen eines fremden, warmen, lebendigen Körpers in das Innere eines Weibes hervorbringt. Zum ersten Male ergossen sich die Quellen des Vergnügens so erschöpfend, daß mir kein Wunsch mehr übrig blieb und die Befriedigung in einem langen, unbeschreiblich süßen Ermatten und Hinbrüten kund gab.

Und das alles schon mit 14 Jahren, bei noch nicht vollkommen reifem Körper! Ja, und was noch mehr ist, es hat mir weder an der Gesundheit geschadet, noch meinem späteren recht genußreichen Leben irgendeinen Reiz verkümmert. Dazu gehört nun allerdings ein so früh entwickelter fester Charakter, wie der meinige. An meinem Cousin hatte ich die Erschlaffung kennen und fürchten gelernt, die einem zu häufigen Selbstgenusse folgt. Mein scharfer Verstand ließ mich jedes Übermaß vermeiden. Immer berechnete ich die Folgen, die entstehen können, und nur einmal in meinem Leben hat mich die Besinnung und Überlegung verlassen. Schon früh wurde mir die Erkenntnis, daß es nach den Gesetzen, welche die menschliche Gesellschaft sich nun einmal gegeben, nur darauf ankommt, mit Vorsicht zu genießen, wenn man ohne Nachteil für sich und andere genießen will. Wer mit starrem Kopfe gegen diese notwendigen Gesetze anstürmen will, zerschellt an ihnen und erntet lange Reue für kurze Befriedigung. Das Glück führte mich allerdings bei meinen ersten Schritten in die Hände eines erfahrenen und gebildeten Mädchens. Hätte ein junger Mann in meiner Nähe gelebt, der sich um mich bemüht, so würde ich bei meinem Temperament und meiner Neugier wahrscheinlich sehr bald ein verlorenes Geschöpf gewesen sein. Daß ich es nicht wurde, verdanke ich den Umständen, unter denen ich die erste Belehrung über Dinge empfing, die sehr viel weniger reizend wären, wenn sie nicht verschleiert würden. Und doch sind sie der Mittelpunkt alles menschlichen Strebens und Seins. Das weiß ich jetzt, während ich es damals nur fühlte und mit dem Takte, den wir Frauen nun einmal vor den Männern voraushaben, ganz richtig ahnte.

Ehe ich in meinem nächsten Briefe weiter gehe, bemerke ich nur noch, daß ich wenige Wochen nach meiner Bekanntschaft mit Marguerite zum ersten Male die Zeichen eines vollständig entwickelten Körpers an mir sah.

Das Tagebuch der Mademoiselle S.

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