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Pockendämon

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Der Pockendämon stand im vollen Mondlicht am Straßenrand und erwartete den Kuss der Frau. Die Pocken in seinem Gesicht eiterten und aus rissigen Lippen, die seinen stinkenden Mund mit den schwarzen Zahnstumpen umrahmen, rann das Blut.

Die fliehende Frau hinkte trotz ihres Ekels in seine Richtung. Ihre Nachbarn hatten Pocken in ihrem Gesicht entdeckt und die Angst hatte sie in beißendes Vieh verwandelt. Ihr Körper schmerzte. Aber schlimmer als der Schmerz war das Gefühl, ausgestoßen zu sein und die Menschen um sie herum zu fürchten.

„Küss mich“, flüsterte der Pockendämon. Sie kam zögerlich auf ihn zu, unterdrückte mühsam den Brechreiz. Saurer Magensaft stieg ihr in den Mund und ätzte.

Dann umschloss er sie fest mit seinen Armen und seine Lippen berührten ihre. Der Kuss schmeckte faulig, nach verdorbenem Fleisch. Und doch gab ihr die Umarmung Trost. Wenigstens ein bisschen.

50 Shorties of Horror

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