Читать книгу Der Woodstone Killer - Anthony Springs - Страница 3
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ОглавлениеAls James die Haustüre öffnete und vor die Tür trat, hörte er die Kirchturmglocke 1 Uhr schlagen. Es war stockdunkel. Die dichten Wolkendecken die über den Himmel zogen, ließen keinen Blick auf den Mond zu. Sein Hund Rufus zerrte bereits ungeduldig an der kurzen Lederleine. Energisch zog er sie stramm, worauf er sich neben sein Herrchen setzte.
Rufus war ein wunderschöner großer Dobermann, mit einem seidig braun glänzenden Fell.
James liebte ihn über alles. Eine Liebe die seine Frau nicht verstand. Aby hatte für ihn nichts übrig, ihrer Meinung nach war er eine reine Geld- und Zeitverschwendung.
So kam es oft zu Reibereien zwischen ihnen, doch er war sich sicher, dass sie nie jemand trennen könnte.
Leise zog er die Tür ins Schloss und streifte sich die Kapuze seines Regenmantels über. Noch immer regnete es in Strömen und der Sturm peitschte die Wassertropfen durch die Luft. Doch im Gegensatz zu den meisten Leuten, machte ihm solches Wetter nichts aus. Ganz im Gegenteil, denn das was er vor hatte,war eine heikle Sache, nichts bei der man Zeugen brauchen konnte.
Gewiss war er mittlerweile in Übung, doch auch nach all der Zeit wollte er keine Beobachter.
Ihm war klar, dass er heute nicht viel Schlaf bekommen würde. Sein Vorhaben könnte ihn wenn es schlecht liefe die nächsten 3 Stunden ohne weiteres beschäftigen.
Denn auch wenn die Frauen noch so hübsch und zierlich waren, war es eine heilen Arbeit deren Leichen zu beseitigen.
Als er bei der Garage angekommen war, half er Rufus in den Kofferraum, der sich sogleich auf seine Decke legte. Eilig schlug er die Türe zu und stieg ein.
Als er den Motor startete, blies ihm die Lüftung die kalte Luft ins Gesicht und ließ ihn für einen kurzen Moment frösteln.
Als er die Auffahrt herunter fuhr, war alles dunkel. Niemand war zu sehen. Weder am Fenster noch am Gehweg. Alle waren bereits in ihrem Bett und bekamen von dem schrecklichen Vorhaben nichts mit.
Während er die Straßen entlang fuhr, immer weiter Stadt auswärts hin zum Woodstone Wald, kam ihm wieder der Gedanke an die Radiodurchsage, welche er gestern Abend gehört hatte.
Seit vorgestern Abend wird die 24 jährige Jasmin Bolden vermisst. Zuletzt sah man sie an der Tankstelle Eastenddrive. Wer nähere Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort hat soll sich bitte bei der örtlichen Polizeidienststelle melden. Sie ist etwa 1,70 cm groß, schlank, blaue Augen, blonde Haare und trägt eine blaue Jeans und einen roten Rollkragenpullover.
„Ach wie schrecklich! Das arme Ding, hoffentlich ist ihr nichts schlimmes passiert!“
Hatte seine Frau entsetzt gerufen. Er war sich sicher, dass sie glatt in Ohnmacht gefallen wäre wenn sie gewusst hätte, dass ihr Mann sie gefoltert, getötet und in einer alten Truhe zurück gelassen hatte.
Jasmin war bereits sein vierzehntes Opfer.
Doch er war nicht blöd. Er lebte zwar in einer Millionenstadt, jedoch war das die erste die dort auch wohnte. Für gewöhnlich suchte er sich Reisende aus, die man dann in ihrer Heimat vermisste, jedoch nicht unbedingt in seiner Stadt. So wusste man noch nicht, dass es einen Serientäter in Charlton gab, zumindest so lange niemand einen Zusammenhang erkennen würde.
James hatte bereits die Stadt hinter sich gelassen und näherte sich seinem Zielort.
Er war schon als Kind oft hier gewesen.
Sein Vater war Jäger und hatte draußen im Wald eine große Jagdhütte. Er stammte aus einer reichen Familie. Seine Eltern waren sehr angesehene Leute und besaßen eine Praxis für Schönheitschirurgie.
Geld hatte noch nie eine Rolle gespielt, genauso wie Zeit mit dem eigenen Sohn zu verbringen. Eigentlich waren sie nur mit ihrer Arbeit beschäftigt und er war die ganze Zeit alleine. So war es auch kein großes Wunder, dass es ihn kaum berührte als sie beide bei einem Autounfall vor fast 2 Jahren ums Leben kamen. James hatte bereits in der Praxis mitgearbeitet. Auch er war Arzt und hatte neben ihr eine alte Villa, Berge von Geld und eben auch eine alte Waldhütte geerbt.
Als er diese renovierte, hatte er ganz zu seinem Erstaunen eine Falltüre versteckt unter einem roten Teppichläufer entdeckt.
Völlig überrascht und ohne jegliche Vorahnung war er damals die alte knarrende Treppe hinunter gegangen.
Am Ende der Treppe, ertastete er einen Lichtschalter. Die komplette Hütte war mit einem Stromgenerator vernetzt, der nach all den Jahren noch immer funktionierte.
Nach einem kurzen knistern, erleuchtete sich die kleine Lampe an der Decke.
Das Licht dass sie abwarf, war nicht besonders hell und es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Als er dann umher sah, zuckte er erschrocken zusammen. Jedoch nicht weil ihn der Anblick toter Tiere gruselte, sondern weil er nicht damit gerechnet hatte rundum in die großen weit aufgerissenen Augen zu blicken.
Er wusste, dass sein Vater Tiere schoss, schließlich gehörte das zu seinen Aufgaben, dass er aber diese in einer verborgenen Kammer ausnahm und präparierte, war ihm völlig neu.
Der Raum war etwa 10 qm groß. Die Wände waren über und über voll mit den Köpfen Toter Tiere. In der Ecke neben der Treppe befand sich ein Regal, in welchem sich die Felle nur so türmten und in der Mitte stand ein Tisch.
Ungläubig war er damals näher heran gegangen, denn sein Vater hatte tatsächlich einen OP Tisch. Hier mitten im Wald, jedoch nicht für seine übliche Arbeit als Arzt. In einem Rollwagen lag fein säuberlich aufgereiht, alles was man zum Ausnehmen brauchte. Nicht nur das Werkzeug, sondern auch Materialien zum Ausstopfen, Plastikaugen und noch vieles mehr.
James hatte damals als Jugendlicher schon kranke Fantasien. Sein Hass gegenüber Frauen, war in all der Zeit die bereits vergangen war, nicht verschwunden. Seine widerliche Mutter, die ihn wie ein Stück Dreck behandelte, ermöglichte es ihm ja auch gar nicht anders zu empfinden. Als Arzt hatte er seine Leidenschaft zum Foltern entdeckt.
Nur zu gerne hätte er eine Patientin während der OP aus der Narkose geholt und ihr das zu straffende Gesicht bei vollem Bewusstsein hinter die Ohren genäht oder die Implantate in die Brust geschoben.
Natürlich war dass nicht möglich und so genoss er es wenigstens an den Frauen herum zu schneiden.
Jedoch schrie sein Verlangen schon längst nach mehr und wie es schien hatte ihm sein Vater den Weg dafür frei gemacht.
Doch so gerne er damals schon los gezogen wäre und sich ein Opfer gesucht hätte, besann er sich und begann alles akribisch vorzubereiten.
Die Hütte stand weit ab von jedem Wanderpfad und nur die allerbesten Freunde seines Vaters kannten den Weg dorthin. Jedoch würden die nicht mitten in der Nacht vorbeikommen, dessen war er sich sicher.
Obwohl die Hütte noch gut in Schuss war, beschloss er einiges zu renovieren und da er keine Mitwisser wollte, entschied er kurzer Hand dies selbst zu tun.
Seine Frau hatte er für eine Woche in den Wellnessurlaub geschickt und sich somit genügend Zeit verschafft.
Zuerst wechselte er sämtliche Schlösser, da er nicht wusste wer alles einen Schlüssel besaß.
Dann besorgte er blick dichte Vorhänge mit denen er die Fenster verhängte.
Rund um die Hütte baute er einen hohen Drahtzaun, der Unbefugten den Zutritt verwehren sollte.
Er ließ den Holzhäcksler reparieren und befreite den Kellerraum von allem tierischen.
Neben vielen neuen Messern, Seilen, Sägen und diversen Haushaltsgeräten, die er schon immer einmal an einem Menschen ausprobieren wollte, schmückte er die Folterkammer auch mit einer großen Truhe.
Genau die Truhe, in der sich gerade Jasmin Bolden befand.
Als er in den holprigen Waldweg ein bog, war es bereits 1.15 Uhr.
Er wusste das er die Zeit nicht aus den Augen verlieren durfte. Immer wenn er sich auf die Beseitigung einer Leiche machte, mischte er seiner Frau Schlafmittel in den Tee, um auch sicher zu sein, dass sie nicht aus Versehen aufwachen würde. Um die Nachbarn brauchte er sich keine Gedanken zu machen, denn seine Frau sprach so gut wie mit keinem. Die Einzige Person mit der sie redete wie ein Wasserfall, war ihre Kosmetikerin und so würde sie wohl nie erfahren, dass ein Nachbar ihren Mann mitten in der Nacht gesehen hatte, falls dies einmal der Fall sein würde.
Er selbst hatte sich genügend Ausreden parat gelegt und so war das Risiko entdeckt zu werden minimal.
Für gewöhnlich trieb er sich nach der Arbeit am hiesigen Bahnhof herum. Hier gab es so viele Reisende, dass er sich beinahe wie im Paradies fühlte. In all dem Getümmel war er bisher noch nie jemandem aufgefallen und um allem vorzubeugen maskierte er sich. Bevor er aus der Tiefgarage kam, verkleidete er sich mit einem langem Mantel, einer Brille, einem Hut und zog eine schwarze Perücke auf.
So lief er so lang es ihm möglich war umher und suchte die nächste Auserwählte. Nicht immer hatte er das Glück, eine junge hübsche Frau zu finden die seinem Ideal entsprach und in die richtige Richtung lief. Doch wenn er das Glück hatte, dann zog er kurz vor der Tiefgarage seine Show ab. Gekonnt ließ er sich zu Boden fallen und blieb jammernd liegen, während er sich seinen Knöchel hielt. Die meisten Frauen hielten besorgt an und halfen ihm auf die Beine. Da er jedoch sehr unbeholfen hin und her taumelte, brachte er sie dazu ihm bis zu seinem Auto zu bringen, damit er zu einem Arzt fahren konnte.
Die Garage war glücklicherweise nicht Videoüberwacht und James hatte sich für derartige Angelegenheiten einen Transporter mit getönten Scheiben besorgt, den er sonst weit ab im Industriegebiet parkte, damit ihn keiner damit in Verbindung bringen konnte. Auch die Nummernschilder hatte er sich auf dem Schwarzmarkt besorgt und so war nichts auf ihn zurückzuführen.
Beim Auto angekommen betäubte er die Frauen mit Chloroform und verfrachtete sie in den Laderaum.
Die Methode war todsicher und auch wenn er strickt dabei bleiben wollte, so konnte er der Versuchung nicht widerstehen Jasmin zu entführen.
Als er gerade auf dem Heimweg von einem Hausbesuch war, entdeckte er die junge Frau am Straßenrand. Ihr Wagen qualmte aus dem Kotflügel und ließ nichts geringeres als einen Motorschaden vermuten. Hier oben in den Bergen hatte man mit dem Handy keinen Empfang und so bot es sich an ihr zu helfen.
Dankend nahm sie an und ehe sie sich versah, drückte er ihr den alten grauen mit Chloroform getränkten Lappen ins Gesicht. Schon nach wenigen Sekunden sackte sie zusammen und er warf sie in den Kofferraum.
Der Platz den sie für eine Panne gewählt hatte, kam ihm wie gelegen, denn nur wenige Meter die abschüssige Böschung entlang, kam man zu den Klippen.
Eilig löste er die Handbremse und lenkte den Wagen bis fast zur Kante.
Fast zeitgleich zog er den Fuß von der Bremse und sprang aus der Fahrertür um nicht mitgerissen zu werden.
Von unten hörte man nur noch einen lauten Knall und der Wagen begann sich mit dem Wasser zu füllen wie eine Badewanne.
James wusste nicht wie tief das Wasser genau war, jedoch war er sicher, dass man den Wagen wohl lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen würde.
Vorsichtig fuhr er in den Waldweg. Der Boden war bereits vom Wasser durchtränkt und gab schmatzend nach.
Langsam trat wieder leben ein im Kofferraum. Rufus hatte die ganze Fahrt über bis jetzt da gelegen und nun wo sie fast am Ziel waren, richtete er sich auf und sah aus dem Fenster.
Schmunzelnd beobachtete er ihn im Rückspiegel, während er den Wagen am Ende des Waldweges parkte.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich nicht zu hetzen brauchte, seit seinem letzten Check waren gerade einmal fünf Minuten vergangen.
Sorgsam zog er die Handbremse und aktivierte die Lenkradsperre, auch wenn ein Diebstahl hier draußen wohl mehr als unwahrscheinlich war.
Langsam öffnete er die Fahrertür und stieg aus. Der Weg war an dieser Stelle sehr schmal und man musste höllisch aufpassen, dass man nicht mit einem Baum kollidieren.
Rufus erwartete sein Herrchen bereits sehnsüchtig.
Per Knopfdruck öffnete sich der Kofferraum und Rufus sprang heraus.
Die Leine ließ er getrost im Wagen. Rufus war kein Jäger und außerdem hörte er ausgesprochen gut.
Sie waren ein eingespieltes Team und konnten sich aufeinander verlassen.
Während Rufus schnüffelnd hin und her eilte, schloss James den Kofferraum.
Er kannte den Weg zwar schon im Schlaf, aber trotz allem knipste er seine Taschenlampe an. Der kleine Lichtkegel leuchtete circa 10 Meter weit. Es regnete noch immer, doch je weiter er in den Wald kam, umso weniger wurden die Regentropfen. Hin und wieder kreuzte Rufus seinen Weg um dann wieder schnüffelnd weiter zu eilen.
Für Spaziergänger war es unmöglich sich hier noch zurechtzufinden. Die meisten gingen nur bis zum Ende des Waldweges. Hier führte nicht einmal ein Trampelpfad entlang. Eigentlich gab es hier nur noch Bäume und für unkundige somit auch keine Anhaltspunkte. Ab und zu verirrten sich ein paar Pilzsucher hier her, aber die waren noch immer weit genug weg von seiner Hütte. Die Stadt hatte hier draußen einen großen Wanderweg angelegt, um die Städte miteinander zu verbinden, jedoch lag auch der in einer anderen Richtung. Doch auch wenn er sich anfangs noch geärgert hatte, dass immer mehr Leute hier raus kamen, um die herrliche Natur zu sehen, hatte er dies schnell zu seinem Vorteil nutzen können.
Der Wanderweg war entlang eines Flusses gebaut. Der war nicht nur sehr breit, sondern auch sehr lang und ideal um dort die Spuren für seine Verbrechen zu beseitigen.
Der Weg war zwar anfänglich sehr beschwerlich, doch sobald er auf die schöne geschotterte Piste trat, schob sich der Schubkarren von fast alleine.
Mittlerweile war er schon einige Minuten unterwegs, doch er wusste genau wo er war.
Wie immer orientierte er sich an den Birken die den Weg säumten, bis hin zu einem alten Steinhaufen.
Einst hatte hier ein Steinhäuschen gestanden. Noch vor seiner Zeit, hatten dies die Waldarbeiter genutzt, doch nachdem die Arbeiten hier eingestellt wurden, hatte sich niemand mehr darum gekümmert und so war es über die Jahre hinweg in sich zusammen gesackt.
Doch die Natur wusste die Überbleibsel zu nutzen und so war es nun ein zu Hause für zahlreiche Tiere. Doch als der kleine Lichtkegel nun über die verwitterten Steine glitt, regte sich nichts. Tagsüber hatte er schon häufig die ein oder andere Schlange beim Sonnen beobachtet, doch jetzt war alles wie verlassen.
Für einen kurzen Moment stoppte er. Das Knistern, dass ihm bis hierher gefolgt war, war verstummt. Suchend drehte er sich im Kreis, doch Rufus war nicht zu sehen.
Verwundert rief er nach seinem Hund.
„Rufus bei Fuß!“, ohne lange warten zu müssen, hörte er wie sich ein immer lauter werdendes Knistern auf ihn zu bewegte.
Hechelnd stoppte er vor seinen Füßen und setzte sich. Treu doof blickte er zu ihm auf und er tätschelte liebevoll seinen großen nassen Kopf.
„Na mein großer, wo hast du dich denn wieder mal herumgetrieben?“, fragte er ihn neugierig.
Gewiss konnte er ihm nicht antworten und eigentlich wartete er auch nicht auf eine Antwort. Er unterhielt sich nur gerne mit ihm und er war sich sicher, dass er jedes einzelne Wort verstand. Seine Frau trieb das oft in den Wahnsinn, aber von der alten Schreckschraube war auch nichts anderes zu erwarten.
„Na komm,wir gehen lieber mal weiter“, forderte er Rufus auf und ging los.
Er bog nach der Ruine rechts ab und durchquerte eine Waldlichtung.
Der Ort war in der Tat sehr schön. Mal abgesehen von dem was er hier so tat.
Alleine war es auch kein Problem den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen, doch zusammen mit einer Frau war es eine echte Herausforderung.
Ganz am Anfang hatte er sich die leblosen Körper noch über die Schultern geschmissen und ist den weiten Weg gelaufen. Doch schon bald zeigte sich, dass sein Rücken dies nicht auf ewig aushalten konnte.
James war kein Bodybuilder, er war ein ganz normaler Mann.
1,80 cm groß, hatte kurzes blondes Haar, blaue Augen und eine mittlere Statur.
Seine jetzige Transportmethode war zwar nicht perfekt, aber das beste was ihm bisher eingefallen war.
An einer Sackkarre, hatte er an der Lehne zwei Bretter befestigt und an diese Gurte montiert.
So konnte er ohne weiteres die betäubten Körper auf die Karre legen, die Gurte festziehen und dann bis hin zur Hütte fahren.
Sicher war dies angesichts des holprigen Waldbodens nicht ideal, aber bis er eine bessere Idee hatte, war es definitiv gut genug.
Die Lichtung hatte er schnell durchquert und sein Ziel lag nur noch wenige Meter von ihm entfernt.
Von nun an musste er sich nur noch links halten und Ausschau nach einem großen alten morschen Baumstamm halten, der einst von einem Blitz getroffen und gespalten worden war.
Rufus wich seinem Herrchen nicht mehr von der Seite. Er hatte sich bereits genug ausgetobt und schien sich auf seinen trockenen Platz in der Hütte zu freuen.
Auch James hatte nichts dagegen endlich anzukommen und so legte er noch einen Schritt zu. Schon von weitem konnte er den mächtigen Baumstamm sehen. Bisher hatte ihn keiner gestört und er hatte ebenfalls nicht die Absicht ihn zu beseitigen.
Der Boden war hier noch fast trocken. Die Bäume standen an dieser Stelle am dichtesten. Sein Vater hatte damals viele dieser Fichten selbst gepflanzt, jedoch nicht berücksichtigt, dass so große Baumstämme den Weg zur Hütte irgendwann erheblich erschweren würden. Vor allem, wenn man nicht alleine war.
Nachdem er sich mühselig durch sie hindurch geschlängelt hatte, kletterte er zusammen mit seinem Hund über den Baumstamm um nicht noch mehrere Meter Umweg auf sich zu nehmen.
Der Zaun funkelte im Licht der Taschenlampe und während er sich näherte, suchte er bereits in seiner linken Jackentasche nach dem Schlüssel.
Rufus saß bereits ungeduldig da. Auch er wollte raus aus dem Regen und endlich ins Trockene. Nach kurzem probieren rutschte der Schlüssel ins Schloss und bereits nach einer Drehung öffnete sich die Türe. Quietschend gab sie nach.
Rufus flitzte bereits zur Holzhütte, während James das Schloss anbrachte.
Mittlerweile fror er und seine Hände waren vom Regen eiskalt.
Hastig sprintete er die letzten fünf Meter bis hin zur großen Holztür.
Erst unter der kleinen überdachten Veranda stoppte er und suchte nach dem passenden Schlüssel.
Im Wald war es nach wie vor totenstill. Nur der Regen ließ ein leises Prasseln ertönen. Die Luft roch frisch und kühl. Eine leichte Brise von Holz lag in ihr.
Endlich hatte er ihn gefunden und nachdem beide eingetreten waren, versperrte er die Tür ebenfalls und betätigte den Lichtschalter. An der Holzdecke befanden sich mehrere Lichter. Die sich nun flackernd erhellten.
Der Raum war circa 20 qm groß. Über die Jahre hinweg hatte sich hier viel getan. Immer wieder hatte er Veränderungen vorgenommen, bis die kleine Hütte schließlich perfekt war.
Gleich links neben der Tür befand sich eine Kochecke. Die Arbeitsfläche erstreckte sich über mehrere Küchenschränke, die genug Stauraum boten. Neben einem Wasserkocher und einer Mikrowelle, gab es auch eine Campingplatte sowie diverse Utensilien die man hier und da brauchte. Natürlich kam er hier nicht zum Essen hin, aber den ein oder anderen Snack hatte er sich schon gemacht, denn dass was er hier tat, war körperlich genauso anstrengend wie Extremsport.
Hinter einer Sitzecke, befand sich ein kleiner Kamin. Das Herzstück der ganzen Hütte. Ohne ihn hätte man hier im Winter sich keines Falls mehrere Stunden aufhalten können. Vor allem nicht Nachts, wo es teilweise bis 25 Grad minus hatte.
Auch ein Feldbett, dass noch von seinem Vater stammte, gab es.
Dann war da noch ein kleinerer abgetrennter Bereich. James hatte hier ein Plumpsklo und ein Waschbecken. Sicher gab es kein fließendes Wasser, aber einmal die Woche brachte er einen Wasserkanister mit, mit dem er sich ohne weiteres waschen und von dem ganzen Blut befreien konnte.
Früher tötete James in seiner Kleidung, doch da er diese jedes Mal verbrennen musste, hatte er seine eigene Lösung gefunden.
Er war einfach nackt. Das Blut getränkte Wasser entsorgte er jedoch nicht im Wald. Das hätte nur Tiere angelockt und unerwünschte Aufmerksamkeit auf ihn gezogen. Er füllte das Wasser zurück in einen Kanister und entsorgte es zusammen mit der Leiche auf eine Art und Weise die keine Beweise hinterließ.
Brummend stupste Rufus sein Bein.
Lächelnd blickte er herab.
„Ach du armer! Komm ich hab dich ganz vergessen!“, entschuldigte er sich liebevoll.
Schnell holte er ein frisches Handtuch aus dem Schrank und trocknete das nasse Fell. Dankend leckte Rufus ihm über die Hand und James erwiderte seine Zuwendung mit einem leichten Kraulen.
Aus einer Dose im Küchenschrank holte er einen Hundekuchen. Nachdem Rufus sich ihn geschnappt hatte, legte er sich in seinen Korb neben dem Kamin.
James folgte ihm. In der Hütte war es mittlerweile sehr kühl geworden.
Hastig schichtete er das Holz zu einem Haufen und schob einen kleinen Anzünder darunter.
Nachdem dieser durch die Flamme seines Feuerzeugs entfacht wurde, schloss er die Glasscheibe.
Während Rufus sein knackendes Leckerli aß, kochte er sich einen Tee.
Das was noch vor ihm lag war keines falls einfach und erforderte viel Kraft. Das Wetter lud auch nicht gerade zu einem Spaziergang ein, aber etwas anderes blieb ihm kaum übrig.
Schließlich konnte er keine Leichen im Keller lagern.
Gedankenverloren goss er das heiße Wasser in eine Tasse und hängte einen Beutel Früchtetee hinein.
Während sich das Wasser langsam rot färbte, ließ er zwei Stückchen Zucker hinein fallen.
Langsam durchquerte er den Raum bis zum Hintereingang. Die Türe war nicht verschlossen, denn nach seinem Umbau hatte er einen Abstellraum angebaut, der nur von innen betretbar war.
Knarrend öffnete sich die Tür und James drückte den Lichtschalter.
In dem circa 6 qm großen Raum befand sich lediglich ein Gerät.
Ein Holzhäcksler.
Nachdem er die große Abdeckplane herunter gezogen hatte, legte er sie zusammen und packte sie in die Ecke. Danach steckte er den Stecker in die Steckdose und ging zurück.
Das Feuer brannte mittlerweile und der Raum erwärmte sich langsam.
Doch bevor er sich an die Arbeit machen würde um die Leiche zu beseitigen, setzte er sich an den Tisch, trank seinen Tee und sah ins Feuer. Der Regen trommelte noch immer gegen die Scheiben und in den nächsten Stunden war kein Ende zu erwarten.
Doch die Zeit drängte. Seine Alte würde nicht ewig schlafen. Das Medikament versuchte er so niedrig wie möglich zu dosieren, um eine Suchtgefahr zu vermeiden. Schließlich brauchte er es doch häufiger. Am einfachsten wäre es gewesen Aby einfach aus dem Weg zu räumen, doch bisher hatte sich noch nie die Möglichkeit dazu geboten.
Außerdem war es besser keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wer weiß was die Polizei erst einmal finden würde, wenn sie anfinge ihre Nase überall hineinzustecken.
„Na dann Rufus, machen wir uns mal an die Arbeit!“, rief er in Richtung Körbchen. Doch sein Hund schlief bereits. Lediglich die Ohren waren für einen kurzen Moment nach oben gezuckt. Doch auf eine weitere Reaktion wartete er vergebens.
Schlürfend nahm er den letzten Schluck Tee aus seiner Tasse und stellte sie bei Seite.
Schweren Schrittes ging er zum Teppich und rollte ihn bei Seite.
Die Falltür ließ sich ohne weiteres öffnen und so stieg er behutsam nach unten.
Nachdem er den Lichtschalter betätigt hatte und seine Folterkammer in vollem Glanz erstrahlte, fiel sein erster Blick auf die Truhe.
Wie zu erwarten lag sie noch immer in ihr.
Jegliches Leben war aus ihr entwichen und die einzige Farbe die ihren Körper noch zierte, war das getrocknete Blut, dass sich von dem schönen leuchtenden hellrot in ein sattes weinrot verwandelt hatte.
James verspüre bei ihrem Anblick keinen Ekel.
Selbst ein harter Polizist, hätte sich wohl schwer getan angesichts dessen den Mageninhalt zu behalten.
Das schöne blonde lange Haar, war durchzogen von roten Strähnen.
Das Gesicht überzogen von Blutergüssen, blutigen Schrammen und mehreren Bissverletzungen, die sich auch über den weiteren Körper erstreckten.
Doch dieses Mal hatte er sich an Grauen selbst übertroffen, denn nach alledem hatte er ein Messer gezückt.
Die Klinge hatte sich im Licht gespiegelt.
Jasmin war zu diesem Zeitpunkt bereits am Ende. Die unsäglichen Schmerzen und die Angst hatten sie zum Schweigen gebracht.
Als er mit der Klinge an ihrem Backen entlang Richtung Bauch fuhr war sie lediglich hin und wieder zusammen gezuckt.
Er genoss es den Moment auszukosten. Sie hatte ja keine Ahnung was ihr noch bevor stehen würde.
James hatte dies zuvor noch nie ausprobiert. Die Inspiration dazu kam ihm beim Fernsehen und er war stets offen für Neues.
Als er mit der Klinge oberhalb ihres Baunabels war stoppte er.
Sie hatte ihren Blick abgewandt.
Die Augen konnte sie jedoch nicht schließen, denn die Lider hatte er vorher mit Sekundenkleber nach oben geklebt.
Ohne etwas zu sagen stach er zu.
Der Schrei der aus ihrem Mund entwich, war laut und schrill und schien gar nicht zu enden. Erst als sie Luft holte, verstummte sie für einen Moment.
Doch er zog das Messer nicht wieder heraus, ganz im Gegenteil. Er eröffnete ihren gesamten Bauch.
Während Jasmin schreiend und weinend zuckte, starrte er begeistert auf sein Werk.
Noch nie hatte er den Bauchinnraum eines lebenden Menschen gesehen.
In der Tat ein faszinierend und zugleich qualvoller Anblick. Jedoch nicht für ihn.
Wer dachte ein Mensch würde dies nur kurze Zeit überleben, täuscht sich. Ganz im Gegenteil, es war sogar möglich mehrere Stunden so zu verharren.
Jedoch hatte er dafür keine Zeit.Wie immer gab es die Arbeit und die lästige Frau die dem Vergnügen regelmäßig ein Ende setzten.
Hemmungslos begann er in ihren Därmen zu wühlen. Er suchte nach nichts bestimmten, es war lediglich die Neugier die ihn dazu antrieb, die glitschigen warmen Organe zu durchsuchen.
Jasmins Schreie ließen langsam nach. Nach Stunden ohne Wasser, war ihre Kehle zu trocken und so ging sie hinüber in ein jämmerliches Krächzen.
Die Tränen rannten ihr nach wie vor über die schönen Wangen und während er ihr Gesicht genau beobachtet begann er die Darmschlingen Stück für Stück zu durchtrennen. Das Schmerzverzerrte Gesicht veränderte sich kaum und als sie schließlich ohnmächtig wurde, zog er seine Hände samt Messer wieder heraus.
Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Doch er wusste, dass dieses Gefühl nicht lange andauern würde.
Berauscht von den Eindrücken, griff er zur Axt. Beherzt holte er aus und trennte geübt die Gliedmaßen vom Torso und legte sie in die Truhe.
Stück für Stück brachte er die Teile nun verpackt in Folie nach oben. Die sechsmal mehr, mal weniger handlichen Pakete, schmiss er nach und nach in den Holzhäcksler.
Der erledigte den Rest und spuckte die Überreste in einer zähen Masse, durchzogen von kleinen Knochensplittern in Kanister.