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Vorbemerkung

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Im allgemeinen Verständnis beruht Demokratie auf drei Voraussetzungen:

- Wir Menschen sind alle gleich;

- Wir Menschen haben Vernunft und lassen uns von ihr leiten.

Im Grunde gehören beide Voraussetzungen zusammen, denn von der Vernunft her können wir erkennen, dass wir alle gleich sind.

- Eine dritte Voraussetzung ist die Freiheit. Wir glauben, als freie Menschen zu existieren und fordern das Recht ein, frei zu leben. Wir unterliegen aber einer ganzen Reihe von Einschränkungen. Wir sind sowohl von unserem Körperbau als auch von unserer psychischen Verfassung her in vielerlei Hinsicht determiniert; Erziehung und Umwelteinflüsse bestimmen unser gesamtes Leben. Aber auch durch die Gesetze des Staates sind wir in erheblichem Maße in unserer freien Entfaltung eingeschränkt. Jeder, der in einer Partnerschaft lebt, wer Kinder hat, Verwandte und Freunde, ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr frei, so dass er beileibe nicht tun und lassen kann, was ihm beliebt.

Jede Entscheidung, die ich treffe, engt meinen freien Spielraum ein, denn durch eine Entscheidung schließe ich immer andere Möglichkeiten aus. Wenn ich mich für eine/n Partner/in entscheide, schließe ich alle anderen aus, wenn ich mich für einen Beruf entscheide, schließe ich alle anderen aus. Freiheit ist eine reine Idee; sie ist eine Illusion. Die Wirklichkeit sieht anders aus.

Ich werde im Verlauf der Abhandlung zeigen, dass alle drei Voraussetzungen an der konkreten Wirklichkeit des Menschen weitgehend vorbei gehen. Weder sind wir alle gleich, noch leben wir nach der Vernunft und frei sind wir auch nicht.

Somit bleibt von den drei Voraussetzungen, die Demokratie erfordert und beinhaltet, nicht viel übrig, so dass es gerechtfertigt ist zu sagen, dass Demokratie nicht gelingen kann und letztlich zum Scheitern verurteilt ist.

Demokratie? Ja, wo denn?

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