Schizophrenie als Chance
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Anton Weiß. Schizophrenie als Chance
Vorwort
Mein Leben:
Geistige Orientierung
Psychologischer Hintergrund:
Grundlegende Erkenntnisse über Schizophrenie
Grundsätzliches
Schizophrenie als Ich-Störung
Isolierung
Vulnerabilität
Angsterleben und Depression
Negativsymptome
Lebenswende-Situationen
Aspekte des Ichs. Das Ich als Mittelpunkt des Menschseins
Der Halt als Illusion
Spaltung in Subjekt und Objekt
Ich-Existenz im Innenraum
Das Ich als Über-Ich
Ich-Ich und Ich-Mensch
Ich und Wahn
Das Ich und das Unbewusste
Transzendierung des Ichs
Grundsätzliches
Voraussetzungen
Vertrauen
Geduld
Verstehen wollen
Das Leben als sinnvoll anerkennen
Der archimedische Punkt
Überwindung der Spaltung
Der Kampf
Der Sprung
Das neue Zentrum
Verhaltensweisen
Abschließende Zusammenfassung
Nachwort
Literatur
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort
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Ein verletzlicher Mensch gerät leicht in Panik, wenn sich die Dinge, die nicht seinen Vorstellungen entsprechen, häufen und er sich nicht in der Lage sieht, einzugreifen. Hier steht das Erleben der Ohnmacht im Vordergrund. Ohnmächtig zu sein, die Dinge geschehen lassen zu müssen ohne eingreifen zu können, ist einem verletzlichen Menschen unerträglich. Er gerät aus dem Gleichgewicht, wenn sich Ereignisse häufen, die über ihn hinwegrollen und in denen er sich als Rädchen in einem großen anonymen Getriebe erlebt. Der Mensch im Ich meint, alles selber machen zu müssen und ist dann überfordert, wenn er eine Fülle oft divergierenden Informationen nicht mehr ordnen kann. Das führt schließlich dazu, dass er „durch eine unbegrenzte Zahl nicht mehr zu verarbeitender Eindrücke überwältigt wird“ (Häfner, S. 250) Umgangssprachlich haben wir durchaus Ausdrücke dafür, wenn einem die Dinge über den Kopf wachsen, man also völlig kopflos umherrennt, was ebenfalls viele Menschen kennen, in der Schizophrenie aber zum Zusammenbruch führt.
Angst ist allgegenwärtig und hängt mit der Ungesichertheit des Daseins zusammen, letztlich mit dem unabwendbaren Tod. Schon immer hat der Mensch Praktiken entwickelt, um die Angst zu bannen. Heute sind es Versicherungen gegen alle möglichen Risiken des Lebens und es wird alles getan, um Krankheit und möglichst auch den Tod zu verbannen. Wie ich zeigen werde, hängt die Angst mit der Illusion des Ichs zusammen, Substanz zu sein, Dauer zu haben, sich selbst Halt geben zu können, Herr über die Dinge zu sein und alles im Griff haben zu können. In der Schizophrenie und der Depression erlebt der Mensch diese Illusion; er erlebt, dass er keinen Halt mehr findet, dass er ins Bodenlose fällt, dass ihm alles entgleitet – der Verstand, der Lebenswille, Empfindungen, alles verliert seinen Wert – und er reagiert mit panischer Angst, ins Nichts zu fallen, verrückt zu werden. Der Schizophrene erlebt die Angst vor Auflösung und den Verlust des Verstandes.
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