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Kapitel 4 – Knapper Ausgang

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Rainbow Dash rannte rasch hinüber zur Tribüne und drehte eine kleine Pirouette, um den Mädels das schöne Blitzball-Trikot vorzuführen, das Rarity für sie geschneidert hatte. Natürlich in den Farben Schwarz und Gold, wie bei den Beehives. Die Schulterstreifen und die Seitenstreifen der Hosen waren in Gold gehalten, der Rest war schwarz. Auch der Helm glitzerte golden. „Na, wie seh‘ ich aus?“, fragte Rainbow Dash.

„Tadellos”, sagte Applejack.

„Na, leider nicht ganz tadellos, meine Liebe“, sagte Rarity, die aufgesprungen war, denn sie hatte bemerkt, dass ein Schulterstreifen des Trikots noch nicht richtig saß. An einer Stelle stand er ein bisschen ab. Rarity holte Nadel und Faden aus ihrer Tasche und nähte ihn mit wenigen Stichen fest.

Alle waren gekommen, um beim Testtraining zuzuschauen: Twilight Sparkle, Applejack, Pinkie Pie, Rarity, Sunset Shimmer und Fluttershy. Fluttershy hatte selbstgebastelte schwarz-goldene Pompons mitgebracht, mit denen die Freundinnen Rainbow Dash anfeuern wollten. Applejack hatte ein spezielles Mixgetränk für Sportler und ein Handtuch mitgebracht, falls Rainbow Dash eine Pause brauchte. Sunset Shimmer hatte ihr mit viel Zuspruch und aufmunternden Worten in den letzten Tagen geholfen, sich mental auf das Spiel vorzubereiten. Mit solchen Freundinnen konnte man gar nicht verlieren. Rainbow Dash war gerade dabei, ihren Pferdeschwanz unter dem Helm so unterzubringen, dass er während der Probespiele nicht störte. „Und, wie seh‘ ich jetzt aus?“ Mit erhobenen Armen drehte noch eine Pirouette. „Absolut stark!“, quiekte Pinkie Pie.

„Ich erkenn‘ dich kaum wieder“, sagte Fluttershy und verrenkte den Hals, um ihr von unten durch den Helm ins Gesicht zu sehen. Ein Pfiff ertönte. Rainbow Dash fuhr herum und sah, dass die Spieler bereits in der Mitte des Felds versammelt waren. Als Torpfosten standen Hütchen auf dem Feld, und mehr als ein Dutzend blaue Blitzbälle türmten sich an der Seitenlinie. Und dann betrat Comet Chaser das Spielfeld mit einer Trillerpfeife in der Hand.

„Drückt mir die Daumen“, sagte Rainbow Dash.

„Du brauchst unsre Daumen nicht“, sagte Sunset Shimmer. „Du hast genug Talent. Du schaffst das spielend.“

Rainbow Dash rannte zur Mittellinie und stieß knapp vor Comet zur Gruppe. Unter irgendeinem Helm meinte sie, Forest Thunder zu erkennen, doch das war bei den geborgten Football-Helmen der Canterlot High gar nicht so leicht. Nur wenige hatten, wie Rainbow Dash, eigene Helme mitgebracht. Alle trugen Nummern auf der Rückseite ihrer Trikots. Rarity hatte Rainbow eine riesige 22 aufgenäht, denn das war ihre Lieblingszahl.

„Blitzball ist ein Spiel, das Leidenschaft erfordert“, dozierte Comet, während er vor der Gruppe auf und ab lief. „Ihr müsst blitzschnell sein, clever und vor allem braucht ihr Mut. Wer nicht unbedingten Siegeswillen mitbringt, hat beim Blitzball nichts zu suchen. All das will ich von euch heute sehen.“ Keiner sagte ein Wort. Rainbow Dash blickte umher und zählte die Helme. Es waren zwanzig, aber es gab nur zehn Plätze, und da waren die drei Ersatzspieler auf der Bank schon eingerechnet. Normalerweise wurden sieben Spieler aufgestellt, auf dem Feld spielten jeweils nur fünf. Das hieß, mindestens die Hälfte der Gruppe würde nach dem Testtraining nach Hause geschickt werden.

„Ich möchte, dass es in Zukunft eine Highschool-Liga für Blitzball gibt, weil wir junge Talente und versteckte Blitzball-Genies früh fördern müssen. Ich hoffe, ihr gebt mir recht.“

„Unbedingt, Comet!“, rief ein Junge aus der hinteren Reihe. Comet strich sich über seine langen roten Haare.

„Jeder von euch wird in fünf Durchgängen getestet. Zuerst gibt’s eine Runde mit drei Spielern auf jeder Seite. Ich will sehen, wie ihr den Ball nach vorn spielt und passt.“ Nachdem er die anderen Durchgänge erklärt hatte, nahm er an einem Tisch am Spielfeldrand Platz. Rainbow Dash war gleich bei der ersten Gruppe dabei. Zu dritt rannten sie das Spielfeld rauf und runter, sprinteten nach vorn, spielten sich zu, sprinteten wieder nach vorn und gaben ab. Rainbow fing jeden ihr zugespielten Ball. Sie machte mit dem Ball nie mehr als die drei erlaubten Dribblings, und alle von ihr abgespielten Bälle wurden von ihren Teamkollegen gefangen. Sie konnte sogar einen mit Applejack eingeübten, komplizierten Pass vorführen, bei dem sie den Ball unter ihrem Bein hindurch abspielte. Und es klappte! Die restlichen Läufe verliefen genauso reibungslos. Wenn Rainbow Dash gerade nicht spielte, beobachtete sie die anderen Spieler genau und merkte sich raffinierte Kombinationen und Bewegungsabläufe. Sie war eine der Besten, das war klar. Aber ob Comet das auch so sah, war schwer abzuschätzen. Hatte er bemerkt, was für eine rasend schnelle Sprinterin sie war? Wie rasant ihre Ballabgaben sein konnten? Wie sie den Ball immer ganz nah am Körper hielt, damit er ihr nicht so leicht weggeschnappt werden konnte?

Beim letzten Testdurchgang ließ Comet jeden Spieler einmal übers ganze Spielfeld sprinten, während sechs Spieler an verschiedenen Stellen versuchen mussten, dem Ballträger den Blitzball abzunehmen. Dazu mussten sich alle hintereinander in einer Schlange am Tor aufstellen. Rainbow Dash war die Letzte.

„Da geht es jetzt nochmal ganz hart zur Sache“, sagte der Junge vor ihr. Sie beobachteten, wie der gerade losgesprintete Spieler sich den Ball schon vom ersten Gegner aus der Hand reißen ließ. Er stolperte über ein Hütchen und stürzte der Länge nach hin.

Erneut ein Pfiff, und der Junge vor ihr war an der Reihe. Er schoss los, konnte die ersten drei Angreifer abwehren, aber dann schien ihn Panik zu ergreifen. Er schlug einen ziemlich gewagten Haken nach rechts, um den vierten Angreifer loszuwerden, und krachte dann mit Karacho in den fünften. Beide stürzten zu Boden, rappelten sich nach wenigen Sekunden aber wieder auf und klopften sich den Dreck vom Trikot. Sie wirkten ziemlich bedröppelt.

Dann kam Rainbow Dash dran. Sie hatte einen Knoten im Bauch, während sie auf den Startpfiff wartete. Konzentriert starrte sie aufs Spielfeld vor sich, wo bereits sechs Angreifer darauf lauerten, ihr den Blitzball abspenstig zu machen. Sie hielt den Ball fest unterm rechten Arm. Der Pfiff ertönte und sie sprintete los ohne nachzudenken. Ihr größter Vorteil war, dass sie blitzschnell war. An den ersten beiden Angreifern dribbelte sie problemlos vorbei. Nummer drei und vier kamen dem Blitzball zwar bedrohlich nah, doch sie drehte sich jedes Mal geschickt in letzter Sekunde in eine andere Richtung weg und vergaß auch die Beinarbeit nicht, die sie mit Applejack eingeübt hatte. Als sie durch die letzten beiden Angreifer durchpreschte, war sie sicher, dass sie es geschafft hatte. Ein gekonntes Täuschungsmanöver setzte den fünften außer Gefecht und der letzte Gegenspieler hechtete auf sie zu, um sich den Ball zu schnappen, doch sie war wendiger und sprintete an ihm vorbei aufs Tor zu.

Auf der Tribüne brach lauter Jubel aus. Rainbow Dash sah hinüber und sah, dass ihre Freundinnen auf den Sitzen standen und mit den schwarz-goldenen Pompons wedelten. Applejack machte eine „Daumen-rauf“-Geste. Doch sie konnte ihren Erfolg noch nicht genießen. Denn nun lief ihnen Comet mit einem Klemmbrett unterm Arm entgegen. Während der Testläufe hatte er sich darauf Notizen gemacht und die Spieler benotet. „Ich danke allen Teilnehmenden dafür, dass sie wirklich ihr Bestes gegeben haben“, sagte er. „Ich bin sehr beeindruckt von dem, was ich heute gesehen habe. Die Finalisten für das Liga-Team stehen nun fest.“ Es war so still, dass man nur den eigenen Atem hörte. Keiner traute sich zu bewegen. Der Junge neben ihr stand reglos auf seinem Platz und wartete mit weit aufgerissenen Augen darauf, dass Comet über sein Schicksal entschied.

Comet seufzte erst einmal ausgiebig. Offenbar machte es ihm Vergnügen, die Bewerber warten zu lassen. Nach langen Sekunden hob er dann an: „Spieler Nummer 54, 33, 96, 101 und 86 sind im Team.“ Die nahmen sofort die Helme ab und schüttelten die verschwitzten Haare. Rainbow Dash erkannte Forest Thunder, er war Nummer 86. „Auch die Spieler 43, 52, 97 und ... 122 haben es ins Team geschafft.“ Auch sie nahmen die Helme ab. Alles Jungs. Rainbow musste nicht lange rechnen, um zu wissen, dass nur noch ein Platz im Team übrig war. Ihr Puls raste. Warum hatte Comet sie nicht aufgerufen? Es konnte nicht sein, dass sie es nicht geschafft hatte. Er musste gesehen haben, wie gut sie war. Warum spannte er sie auf die Folter? „Und als Letzter wird Nummer 22 aufgenommen. Du hast mir außerordentlich gut gefallen und großes Potenzial, 22. Tolle Sprints, großartige Pässe. Ich würde sagen, du bist der Spieler des Tages heute.” Rainbow konnte einen kleinen Jubelschrei nicht unterdrücken. Dann nahm sie den Helm ab und ihr Pferdeschwanz fiel ihr über die Schulter. Gerade wollte sie den Mund aufmachen, um sich zu bedanken und Comet sagen, wie viel es ihr bedeutete, im Team – SEINEM Team aufgenommen zu werden. Und sie wollte ihm auch gleich sagen, dass sie von der ersten Sekunde an von Blitzball begeistert, ja fast ein bisschen besessen war. Dass sie alle seine Spiele in Internet gesehen hatte, sogar das Meisterschaftsspiel vor zehn Jahren, als er diesem Blaze den Ball in letzter Sekunde abgenommen und damit das entscheidende Tor erzielt hatte. Doch Comet starrte sie an, als sei sie ein Außerirdischer. Er wirkte geradezu schockiert.

Sie blickte in die Runde. Nur Jungs um sie herum, und alle sahen sie fassungslos an.

„Was ist?“, fragte Rainbow Dash und zuckte mit den Schultern. „Was habt ihr denn?“

My Little Pony - Equestria Girls - Rainbow Dash schlägt ein wie der Blitz

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