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Vorrede des Übersetzers.

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Die Schrift des Aristoteles „über die Dichtkunst“, welche dieser mit Griechenlands klassischer Poesie innig vertraute Philosoph (dessen Leben in die Jahre 384-322 vor Chr. fällt) um 330 verfasst hat, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Aristoteles handelt in den uns erhaltenen Partien über die Poesie überhaupt und über die Tragödie und das Epos insbesondere; was er über die Komödie und über andere Formen gesagt hat, ist verloren gegangen. Auch inmitten der noch vorhandenen Partien lassen sich mehrere, teils größere, teils kleinere Lücken nachweisen; andererseits ist der Text nicht ganz frei von fremdartigen Einschiebungen, auch mit noch andern Mängeln behaftet, die sich jedoch durch eine sorgfältige Erwägung des Zusammenhangs großenteils beseitigen lassen.

Was uns von dem Werke erhalten ist, ist von unschätzbarem Werte wegen der Tiefe der Einsicht in das Wesen der Kunst und der Fülle feiner und treffender Einzelurteile. Unserm Lessing gebührt die Anerkennung, dass er gegenüber einer Auffassung, welche sich zu sehr an den missverstandenen Buchstaben hielt, den Geist dieses Werkes zuerst wieder klar und rein erkannt und zu gebührender Geltung gebracht hat; einige Irrtümer, die seiner Auffassung anhaften, hat eine spätere, mit Genauigkeit und Gründlichkeit geführte Forschung zu beseitigen vermocht. Mag auch manches Einzelne in dieser Aristotelischen Schrift nur für den Altertumsforscher Interesse haben, so muss doch mit dem wesentlichen Gehalte derselben ein Jeder vertraut sein, dem es um philosophische Bildung und um ein gründliches Verständnis der neueren deutschen Poesie und Ästhetik, auf welche die Aristotelische Poetik einen wesentlichen Einfluss geübt hat, ernstlich zu tun ist.

Die Kenntnis des trefflichen Werkes weiteren Kreisen zu vermitteln, ist der nächste Zweck der vorliegenden Übersetzung, wie auch der beigefügten, die notwendigsten Erläuterungen enthaltenden Anmerkungen; wenn diese zu diesem Behuf großenteils Bekanntes reproduzieren, so suche ich doch durch manche derselben, wie auch durch den kritischen Anhang, noch unerledigte Streitfragen ihrer Lösung zuzuführen.

Die Resultate der kritischen Forschung enthält die gleichzeitig (in demselben Verlage) erscheinende Ausgabe des griechischen Textes, in welcher neben die Lesarten der ältesten Handschrift, aus der höchst wahrscheinlich alle anderen noch vorhandenen stammen, die auf Herstellung der ursprünglichen Form abzielenden Konjekturen gestellt worden sind.

Königsberg, im Oktober 1869.

F. Überweg.

Über die Dichtkunst

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