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Blazer
Der Blazer ist eines jener essenziellen Kleidungsstücke in Ihrer Garderobe, mit dem Sie die verschiedensten Outfits kreieren können. Er sollte daher zu Ihren ersten Einkäufen zählen. Der Blazer wird sowohl in der einreihigen Version wie auch als Doppelreiher angeboten. Von den beiden hat, geschichtlich gesehen, nur die doppelreihige Version einen maritimen Hintergrund. Der einreihige Blazer ist ein Nachfahre der Clubjacke.
——— Grundlagen
Aufgrund seiner Herkunft hat der doppelreihige Blazer Anklänge an eine Marineuniform. Damit geht eine gewisse Förmlichkeit einher, die ihn etwas weniger kombinationsfreudig macht als die einreihige Variante. Vor dem Kauf sollten Sie sich daher Gedanken darüber machen, zu welchen Anlässen und in welchen Kombinationen Sie den Blazer tragen möchten. Die Kombinationsmöglichkeiten des Doppelreihers liegen eher im Bereich „updressed“, was nicht heißen soll, dass man ihm mit einem Paar gut getragener Loafer und einer Chino nicht auch einen etwas legereren Charakter verleihen kann.
Generell lässt sich die Position in der Bandbreite zwischen „downdressed“ und „updressed“ durch die Wahl der Kleidungsstücke bestimmen, die den Blazer begleiten. Mit Flanellhose, Krawatte, Einstecktuch und schwarzen Oxfords sind Sie für eine abendliche Geburtstagsfeier gut gekleidet. Kombiniert mit einer altrosafarbenen Baumwollhose und ohne Strümpfe getragenen Bootsschuhen sind Sie reif für die Strandparty.
Der Unterschied zwischen einem einfachen marineblauen Jackett und dem Blazer liegt nur in den Knöpfen. Diese bilden hier, im Gegensatz zu den Knöpfen der Anzugoder Sportjacke, immer einen möglichst starken Kontrast zum Stoff. Es bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen, ob Sie die klassischen Goldknöpfe tragen möchten oder beispielsweise helle Perlmutt- oder Hornknöpfe bevorzugen.
Goldknöpfe gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Vor allem Marinemotive wie etwa der Anker oder auch Wappen und Symbole von Universitäten und Clubs sind sehr beliebt. Solche Motive sollten Sie jedoch nur tragen, wenn Sie wahlweise Mitglied oder Absolvent der motivgebenden Organisation sind. Sich mit fremden Federn zu schmücken kann nie guter Stil sein.
Die klassische Farbe für den Blazer ist Marineblau. Für den einreihigen Blazer wären auch andere Farben wie zum Beispiel Flaschengrün denkbar. Besonders auffällig gestreifte Exemplare der Clubjacke in den kräftigsten Farben lassen sich alljährlich bei traditionellen Ruderregatten wie der Henley Royal Regatta oder der Eights-Week in Oxford finden. Die breiten Streifen und knalligen Farben sind für diese traditionsreichen Veranstaltungen genau das Richtige. In einem anderen Kontext getragen werden solche Jacken schnell zu einer Verkleidung.
Einreihiger Blazer oder Clubjacke mit aufgesetzten Taschen (engl. Patch Pockets)
Doppelreihiger Blazer
Eine weniger bekannte, aber sehr gut für Blazer geeignete Webstruktur ist das „Hopsack“. Die offene Webart dieses Stoffes gibt dem Blazer eine interessante Textur.
Ein Klassiker für den Blazer ist „Serge“. Dieses Gewebe ist mit seiner etwas feineren Struktur gut für den zweireihigen Blazer geeignet.
——— Qualität erkennen
Da der Blazer sich, abgesehen von den Knöpfen, nicht von einem Jackett unterscheidet, kann man hier die gleichen Qualitätsmaßstäbe anlegen wie an die Anzugjacke. Es ist daher sinnvoller, sich an dieser Stelle noch einmal mit den unterschiedlichen Stoffqualitäten zu befassen. Sowohl die Clubjacke wie auch das Reefer Jacket, das Vorbild für den doppelreihigen Blazer, sind von schwerer, letzteres sogar sehr schwerer Qualität. Diesem Umstand sollte ein guter Blazer Rechnung tragen, indem er ebenfalls mindestens aus einem mittelschweren Stoff mit deutlicher Webstruktur gearbeitet wird. Hopsack oder Serge sind bestens geeignete Stoffe, und wer sich eine Herbst-/Wintervariante anschaffen möchte, kann auch auf Flanell zurückgreifen. Für edlere Varianten könnte die Wahl auch auf Kaschmir oder Angora in einer der genannten Webarten fallen. Anzugstoffe sind für Blazer nicht geeignet, da sie aufgrund ihrer feineren Oberflächenstruktur einen unschönen Kontrast zu den Materialien der Hosen bilden, mit denen der Blazer im Regelfall kombiniert wird.
——— Kaufempfehlung
Wie bereits erwähnt, ist für den Anfang die einzige wirklich geeignete Farbe für den Blazer Marineblau. Der Kauf von mehr als zwei Modellen, nämlich einem einreihigen und einem zweireihigen Blazer, könnte also nur noch mit der Wahl unterschiedlicher Stoffe begründet werden oder mit verschiedenen Details, wie zum Beispiel aufgesetzten Taschen.
Für den Anfang ist folgende Anschaffung vollkommen ausreichend:
Ein marineblauer, einreihiger Blazer aus einem mittelschweren bis schweren (300 g bis 360 g) Hopsack-Gewebe mit zwei seitlichen Rückenschlitzen, fallenden Revers, aufgesetzten Taschen und Knöpfen Ihrer Wahl
Kombinieren lässt sich ein solcher Blazer zum Beispiel folgendermaßen:
Updressed: Blazer, hellblaues Hemd mit Umlegemanschetten, mittelgraue Flanellhose, schwarze Oxford-Schuhe, dunkelgraue Kniestrümpfe, marineblaue Seidenkrawatte mit weißen Polkadots und weißes Einstecktuch
Downdressed: Blazer, hellblaues Hemd aus Oxford-Gewebe mit Sportmanschetten, beigefarbene Chinos, braune Rauleder-Brogues, dunkelgrüne Kniestrümpfe, marineblaue Strickkrawatte, blau-weiß-grün kariertes Einstecktuch
——— Interessante Adressen
Einen Blazer bekommen Sie bei den meisten Herrenausstattern, die auch Anzüge im Angebot haben, von der Stange. Die passenden Adressen finden Sie im Kapitel Anzüge. Falls Sie sich gegen eine Maßanfertigung entscheiden, aber dennoch einen außergewöhnlichen Blazer oder eine Clubjacke erwerben wollen, seien Ihnen die folgenden Adressen empfohlen:
Ede & Ravenscroft www.edeandravenscroft.co.uk | New & Lingwood www.newandlingwood.com |
Eine interessante Auswahl an Köpfen finden Sie bei:
Benson & Clegg
www.bensonandclegg.com