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Was finden viele so toll daran, unterwürfig zu sein?

Viele Menschen finden es noch gut nachvollziehbar, wenn jemand der dominante Partner bei erotischen Unterwerfungsspielen sein möchte. Einen begehrenswerten Menschen sexuell vollkommen zu seiner Verfügung zu haben, sich von ihm bedienen zu lassen und mit ihm machen zu können, was man möchte – das klingt nach einem echten Wunschtraum. Aber warum macht es vielen anderen Menschen Spaß, das alles mit sich anstellen zu lassen?

Ehrlich gesagt: Wirklich genau wissen wir das bis heute nicht. Es macht entsprechend veranlagte Menschen einfach scharf, so wie andere Menschen von einer breiten Männerbrust oder schlanken Frauenbeinen erregt werden. Um diese angenehmen Gefühle zu genießen, lässt man sich auch gerne mal herumscheuchen oder misshandeln.

Trotzdem gibt es einige Aspekte bei der Unterwerfung, die sie vielleicht auch für jene nachvollziehbar machen, die emotional nicht selbst entsprechend orientiert sind. Beispielsweise empfinden es viele »Sklaven« als entlastend, einmal nicht der Chef sein, sondern die Kontrolle über das, was passiert, weitgehend aus der Hand geben zu können. Andere lieben den Tabubruch, der mit vielen solcher Aktionen verbunden ist, beispielsweise einem anderen Menschen die Füße zu küssen, vielleicht sogar in der Öffentlichkeit. Manche Sklaven empfinden es als enorm reizvoll, bei solchen Spielen mit Emotionen konfrontiert zu werden, die sie im Alltag nur selten erleben, etwa Ohnmacht und Scham.

Für viele gilt Unterwerfung unter einen anderen Menschen auch als besonders tiefgehender Ausdruck von Liebe und Hingabe. Wir kennen es vermutlich alle, dass wir jemanden so toll finden, dass wir ihn verehren und idealisieren und alles mögliche für ihn tun würden. Es gibt nicht ohne Grund romantische Gesten wie dass ein Mann vor einer Frau auf die Knie geht, wenn er ihr einen Heiratsantrag macht. Diese extreme Romantik mag in unserem pragmatischen Zeitalter zu einem Großteil verloren gegangen sein, aber in SM-Spielen wird sie wiederbelebt und verstärkt. Darüber hinaus kann es besonderes Vertrauen ausdrücken, wenn man sich vor jemand anderem verletzlich zeigt und sich gänzlich in seine Hände begibt. Unterwerfungsspiele sind insofern eine Extremform der Romantik.

Man kann aber auch ganz nüchtern an die Sache heran gehen und argumentieren: Letzten Endes beruht alles auf biochemischen Reaktionen im menschlichen Körper. So haben Labortests mit Mäusen gezeigt, dass bei einer im Kampf verletzten Maus im Moment ihrer Unterwerfung (und nicht zuvor) Endorphine und damit Lustgefühle freigesetzt wurden. Endorphine werden auch in anderen Belastungssituationen ausgeschüttet, beispielsweise auch als Folge von starken Schmerzen. Wenn die Schmerzen also in einem erotischen Zusammenhang gespürt werden, können sie zur sexuellen Erregung beitragen – falls man zu jenen Menschen gehört, bei denen das gut funktioniert.

Unterwerfung | Erotischer Ratgeber

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