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Wer sagt bei SM-Spielen eigentlich wirklich, wo’s langgeht: der Herr oder der Sklave?

Manche Menschen, die über Erfahrung mit SM-Spielen verfügen, behaupten, es sei in Wahrheit der unterwürfige Partner, der festlege, was bei einem solchen Spiel passiere, denn er lege von Anfang an fest, was erlaubt und was verboten sei, und steuere das Spiel oft auch aus seiner Rolle als »Sklave« heraus. (»Du kannst mich ruhig noch fester peitschen! Aua, nein, das ist zu fest!«)

Diese Behauptung geht allerdings ein bisschen weit. Letzten Endes unterhalten sich beide Partner vor solchen Aktionen darüber, was dabei stattfinden wird und was nicht. Im Idealfall herrscht also Gleichberechtigung. Es kann aber auch gut sein, dass sich wie in zahlreichen anderen Bereichen einer Partnerschaft immer wieder einer der beiden Partner durchsetzt – etwa weil er besser argumentieren kann, der andere nachgiebiger ist und unnötige Konflikte vermeiden möchte oder weil dem einen Partner diese Beziehung oder diese Form von Sex einfach wichtiger ist als dem anderen. All diese Faktoren sind aber unabhängig davon, wer innerhalb einer solchen Aktion den Herrn und wer den Sklaven spielt.

Letzten Endes kommt es hier also auf den Einzelfall an. Es gibt Sklaven, die ihre Herren immer wieder zu bestimmten Handlungen hinlenken und sie so letztlich zu steuern versuchen. Sobald ihnen etwas auch nur im Ansatz unangenehm wird, legen sie durch ein sogenanntes Safeword (dazu kommen wir noch) ein Veto ein. Oder, im umgekehrten Fall, sie benehmen sich besonders aufsässig, um auf die gewünschte Weise bestraft zu werden. Dieses Steuern des Spiels, das als »topping from the bottom« bezeichnet wird, empfinden viele Herren als nervig. Andere fühlen sich dadurch kaum gestört.

Auf der anderen Seite kann aber auch derjenige die Oberhand haben, der in einem dieser Spiele die Rolle des Herrn innehat. Das wäre beispielsweise dann der Fall, wenn er seinen Sklaven immer wieder über dessen Komfortzone hinaus und an seine Grenzen führt, während der Sklave sich das widerspruchslos gefallen lässt – beispielsweise weil ihn das erregt, weil er die Stimmung des Spiels nicht zerstören möchte oder weil er findet, dass ein »Herr« tatsächlich zumindest einige kleine Vorrechte genießen darf. In all diesen Fällen ist es aber die jeweils freiwillige Entscheidung des »Sklaven«.

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