Читать книгу Lache, und die Welt lacht mit dir! Schnarche, und du schläfst allein! - Arno Backhaus - Страница 5
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ОглавлениеWas könnte für Herz und Seele erfrischender sein als ein herzhaftes Lachen? Aber warum sind wir Christen oft so verkrampft, warum haben oder zeigen wir so wenig Humor, warum gibt es bei uns so wenig zu lachen? Liegt es daran, dass wir unseren Wert und unsere Anerkennung in dem suchen, was wir leisten? Ist unser Selbstbewusstsein von unserem Erfolg abhängig?
Eigentlich haben wir ja Grund genug zu lachen. In mehrfacher Hinsicht:
Weil Jesus uns so ernst genommen hat, brauchen wir das nicht mehr selbst zu tun. Ich werde von Gott ganzheitlich geliebt. Wenn ich das nicht nur glaube, sondern immer mehr daraus lebe, habe ich Grund genug, über mich selbst zu lachen: über mein Versagen, meine Schwächen, aber auch über meinen Erfolg.
Wenn ich diese bedingungslose Liebe immer wieder existenziell erlebe, motiviert sie mich, andere anzustecken mit einem heilenden Lachen und einer Barmherzigkeit der
Freude. Ich möchte andere anstecken, dass sie über sich lachen und unverkrampft mit sich und anderen umgehen können. Ich möchte mit meinen begrenzten und bescheidenen Mitteln Hoffnung weitergeben und mich für die einsetzen, deren einziges Entertainment darin besteht, etwas zu essen, zu trinken oder einen Platz zum Schlafen zu besorgen. Vor ein paar Jahren habe ich auf einem großen Festival einen Abend für Amnesty International veranstaltet. Ich wollte Witze erzählen.
Uns geht es in Deutschland sehr gut, wir lachen und amüsieren uns (zu Tode), wir schwimmen im Wohlstand (trotz zunehmender Einschränkungen!) – weitgehend auf Kosten der Dritten Welt. Wir sind die lachenden Gewinner. Die Schwachen und Armen zahlen für unser Gelächter.
Auf dem Festival wollte ich den Spieß mal umdrehen. Wir sollten zahlen für unser Gelächter, dass die Benachteiligten und Verfolgten vielleicht wieder etwas zu lachen haben. Mir ist klar, dass das natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein bedeutete. Es sollte auch mehr Symbolcharakter haben und andere anstecken, über die Problematik der Ungerechtigkeit in dieser Welt nachzudenken.
Ich hatte mir folgende Spielregeln gegeben:
Ich wollte nonstop Witze erzählen ohne schriftliche Notizen. Die Pausen von einem Witz zum anderen durften nicht länger als 30 Sekunden sein. Für jeden Witz sollte das Publikum 25 Cent zahlen. Nach zweieinhalb Stunden Gags war meine »Festplatte« leer, ich wusste nichts mehr. Ein paar hundert Euro konnten wir an Amnesty überweisen.
Lachen und Freude stecken an – Liebe auch. Das wünsche ich jedem Leser, dass er in seinem Umfeld den Virus der Freude weitergibt. Nicht nur mit Witzen und Worten, sondern vielmehr mit dem Leben und mit Taten.
Arno Backhaus