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Ein seltsames Wiedersehen


Dienstag den 16. Dezember 2014

Draußen lag meterhoch der Schnee und ich war froh, hier im warmen Zimmer zu sitzen und mit meinem Freund Sherlock Holmes zu frühstücken. In unserem ersten gemeinsamen Fall im April, hatten wir gemerkt, dass dieser Anfang eines Tages den gesamten restlichen Tag verschönerte. So war unser Frühstück zu einem Ritual geworden. »Ich werde das gleich übernehmen, mein lieber Watson. Ich denke Du solltest Deine Erkältung noch ein wenig auskurieren«, meinte Sherlock.

»Wie bitte, ich wollte tatsächlich gleich Schnee schippen. Aber woher weißt Du davon?« Immer wieder verblüffte Holmes mich damit, zu wissen was ich als nächstes vorhatte. »Du hast aus dem Fenster geschaut, dann in den Himmel und als nächstes beobachtetest Du den Schneeschiebewagen. Dann ging Dein Blick zum Bürgersteig. Anschließend wanderte Dein Blick zur Wand hinter mir dort hängt das Schlüsselbrett und an diesem der Schlüssel zu unserem Schneeräumfahrzeug. Ergo, du wolltest Schnee räumen. Aber wie gesagt, das werde ich gleich übernehmen.«

Er hatte natürlich Recht. Holmes hatte sämtliche Häuser der Nachbarschaft aufgekauft und musste vor diesen auch den Schnee wegräumen. Also hatte er einen kleinen Schneeräumtrecker angeschafft. Dieser stand bei diversen anderen Fahrzeugen in einer eigens für diesen Zweck gebauten Halle. Im Moment war es etwas ruhig, sowohl Sherlocks Detektei als auch meine Heilpraxis und mein Schriftstellertum liefen auf Sparflamme. Da Holmes diese Ruhe immer schwer zu schaffen machte, war er vermutlich froh Schnee schieben zu können. Meine Erkältung lag schon Wochen zurück. Zum weiter Auskurieren bestand also keine Veranlassung. Aber ich hatte sowieso keine große Lust. »Dann schieb mal los«, sagte ich daher.

Gerade als Holmes sich dick eingepackt hatte, meldete sich sein Smartphone. Er hatte eine Depesche, so nannte er Kurznachrichten immer, bekommen.

»Du kommst niemals darauf, wer uns gleich besuchen kommt«, rief er und freute sich sichtlich. Sherlock rieb seine Hände aneinander, was ein untrügliches Zeichen war, dass er aufgeregt war.

»Ich gebe Dir einen Tipp. Er kommt aus Bamberg und arbeitet dort bei der Spurensicherung.« »Herr Münder. Warum kommt der denn her und warum freust Du Dich darüber so? Wir kennen den Mann doch kaum«, bemerkte ich. »Wenn Müner extra aus dem fernen Bamberg kommt, riecht das schwer nach einem vertracktem Fall. Da der letzte Fall für die Bamberger Polizei etwas peinlich und für uns Zeitverschwendung war, hatte er sicherlich Angst, dass wenn er schriftlich anfragt, er eine Ablehnung von mir erhält. Daher kommt er persönlich um mich zu überreden«.

Wir waren tatsächlich bereits im April in Bamberg. Die dortige Polizei hatte Holmes dringend gebeten, die Frau von Herr Müner zu finden. Sie war entführt worden und die Behörden vermuteten, dass Herr Müner erpresst werden sollte, bestimmte Beweise verschwinden zu lassen. Müner war nach dem seine Frau verschwunden war aber sofort zu seinen Vorgesetzten gegangen. Als die Entführer sich nicht meldeten, war man vom Schlimmsten ausgegangen und hatte Holmes gebeten sich einzuschalten. Das tat er dann auch. Wir kamen um 15.00 in Bamberg an und fuhren um 16.00 Uhr wieder nach Hause. In dieser Zeit hatte Holmes herausgefunden, dass Frau Müner nicht entführt wurde, sondern mit ihrem Geliebten durchgebrannt war.

Das war natürlich eine peinliche Pleite für die Bamberger Ermittler. Holmes war dann auf die gute Idee gekommen einen Kurzurlaub in dieser schönen Stadt zu machen. Aus diesem Kurzurlaub wurden dann zwei Wochen. Und dieser Urlaub war einfach nur gut. Trotzdem ärgerte sich Holmes noch immer über den Grund dieser Erholung. Er schrieb daher eine unverschämt hohe Honorarforderung und wunderte sich, das diese anstandslos innerhalb weniger Tage beglichen wurde.

Also wurde das Schnee schieben verschoben und wir warteten gespannt auf Müner.

Nach kurzer Zeit trat Holmes Sekretärin Frau Nosduh ein verkündete die Ankunft Müners. Dieser betrat sichtlich verklemmt den Raum, »Guten Tag Herr Holmes, guten Tag Dr. Watson. Meine Chefs in Bamberg hatten Angst, dass Sie einen weiteren Auftrag von uns ablehnen könnten. Daher haben sie mich hergeschickt, Sie zu überzeugen«, stotterte er los. Sherlock warf mir einen Blick zu, aus dem ein - hab ich doch gesagt- zu lesen war. »Guten Tag Herr Müner, nehmen Sie doch bitte Platz. Auch wenn sich das kaum lohnen dürfte, da ich tatsächlich keinen Fall aus Bamberg annehmen werde«, gab Holmes zurück. Müner rutschte förmlich in sich zusammen.

»Herr Holmes, ich bitte Sie. Wenn ich ohne Sie zurückkomme, kann ich meinen Hut nehmen. Dieser Fall ist genau das Richtige für Sie. Keiner kann ihn lösen. Man munkelt schon, hier wären höhere Mächte am Werk.« Holmes Augen blitzten auf.

»Weil Sie mich neugierig gemacht haben, hör ich mir das Ganze mal an. Aber ich denke wir kommen nicht zusammen.« Holmes hatte sich längst entschlossen den Fall anzunehmen aber er wollte Müner noch ein wenig leiden lassen.

Sherlock Holmes Mord in Bamberg

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