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Ohne Termin

Marylebone 05.März 2015

»Guten Morgen lieber Sherlock. Oh haben wir Gäste?«, wollte ich wissen. Das wunderte mich, ich hatte gerade noch im Terminkalender nachgeschaut und keinen Eintrag für heute morgen gesehen. Trotzdem hatte mein Freund für drei Personen den Tisch decken lassen. »Dir auch einen wunderschönen guten Morgen«, antwortete der Detektiv gutgelaunt. »Kommissar Strade wird uns mit seinem Besuch erfreuen.« »Oh, wann er sich angemeldet, ich habe gar nichts mitbekommen.« »Er hat sich nicht angemeldet, aber ich vermute, er ist so in der Bredouille, dass er unangemeldet kommt.« Ich hatte sicherlich seltsam komisch dreingeschaut, denn Holmes musste herzhaft lachen. Er gab mir zwei Ausgaben des Maryleboner Tageblatts. »Lies selbst, dann weißt Du was ich meine«, sagte er und widmete sich wieder seinem Tee.

»Ich kann hier nicht entdecken, warum uns heute Strade besuchen kommen sollte«, sagte ich, nachdem ich die Zeitungen mehrmals durchgesehen hatte. In diesem Moment trat Sherlocks Sekretärin Frau Nosduh ein und meldete, dass Kommissar Strade nachfragen ließe, ob wir ein wenig Zeit für ihn hätten.

Lachend bat er Strade herein. Kommissar L.E.Strade war ein riesen Kerl mit beachtlichen Muskeln. Alleine seine Erscheinung sorgte meist, wenn es irgendwo Ärger gab, um Ruhe. »Guten Morgen die Herren, ich benötige mal wieder Ihren Rat«, begann er das Gespräch. »Hallo Herr Strade, das ist ja wieder eine Nummer. Holmes wusste bereits vorhin das Sie uns besuchen wollen, daher das dritte Gedeck.«

»Wie kann das sein, ich habe mit niemandem darüber gesprochen?«, wunderte sich der Kommissar.

»Das kann ich Ihnen nicht sagen, der große Meister geniest und schweigt mal wieder«, gab ich zurück.

»Es stand in der Zeitung«, sagte Holmes schmunzelnd. »Aber dazu vielleicht später mehr. Ich denke Sie haben keine Zeit verlieren und möchten mich bitten, das ich Herr Merten veranlasse mit seinem Spürhund Tobi die verschwundene Frau zu suchen? Aber das brauchen Sie nicht. Die Dame ist entführt worden. Wenn alles glatt läuft, können Sie den Entführer aber heute Abend verhaften.« »Aber wie, was zur Hölle, woher wissen Sie das ich Tobi holen wollte. Ich verstehe gar nichts mehr. Und was ist das für eine Entführung?«, stammelte Strade. »Ist das denn nicht offensichtlich?«, schüttelte Holmes den Kopf. »Es stand doch in der Zeitung, dass eine Frau einen Unfall hatte bei dem sie ohne ersichtlichen Grund in den Graben und gegen ein Zaun fuhr. Der Verdacht liegt nahe, dass ein fremdes Fahrzeug beteiligt war. Dann ist die Frau verschwunden. Eine Spürhund der Polizei nahm die Fährte auf und konnte diese bis zum Fluss verfolgen. Hier war er am Ende. Sie hofften daher, dass Tobi mit seinen weltklasse Talenten, mehr ausrichten kann.« »Stimmt genau aber was hat das jetzt mit einer Entführung zu tun?«, bestätigte Strade. »Das erkläre ich später, jetzt müssen wir erst zum Tatort und dann zum Vater der Entführten. Ich vermute, dass dieser das Lösegeld zahlen soll.« Also gingen wir gemeinsam zu Sherlocks Autohalle, hier suchten wir aus seinem umfangreichen Fuhrpark einen VW-Bus aus und fuhren zum Tatort.