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Prolog

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»Wie bist Du zum Schamanismus gekommen?« »Durchs Essen,« antworte ich.

Ich sitze mit einer Kollegin im »Pro«, und noch vor der Suppe berichtet mir Monika Haslhofer begeistert, dass sie an einem schamanischen Seminar teilgenommen habe. Eine Woche später war ich schon auf dem Grundkurs und bald darauf auf dem Seminar über »Extraktion«.

Ich war fasziniert von der Tatsache, dass ich viele Heilungspraktiken unter anderen Namen bereits seit vielen Jahren kannte und (wenn auch nicht in identischer Form) praktizierte.

Und je weiter meine Ausbildung in der Foundation for Shamanic Studies voranschritt, umso sicherer war ich, nicht nur – aufbauend auf meinen bisherigen Ausbildungen und Erfahrungen – eine wesentliche Erweiterung meiner Heilmethoden, sondern auch eine neue Heimat gefunden zu haben.

Da ich mich aber auch im Christentum beheimatet fühle und von Herzen Psychotherapeut bin, musste ich diese drei, auf den ersten Blick doch sehr unterschiedlich erscheinenden Richtungen auf Kompatibilität prüfen – schon, um innere Konflikte zu vermeiden.

Gibt es – geheime – Verbindungen zwischen den dreien? Was ist ihre Schnittmenge? Sind es am Ende drei verschiedene Sprachen, vom Selben zu reden, dieselben Erfahrungen zu beschreiben? So begann ich darüber zu forschen, zu referieren und zu schreiben. Ein paar Aufsätze finden sich auf unserer Homepage:

www.thalhamer-haase.at.

Angeregt durch Karl M. Fischer habe ich nun in diesem Buch zusammengefasst, wie das alles zusammenpassen könnte. So habe ich versucht, den Wissenden zu bestärken, indem er seine Erfahrungen hier wiederfinden und sie vielleicht in einem neuen Licht wertschätzen kann. Schamanischen Greenhorns wollte ich eine Einführung bescheren, durch die sie vielleicht Verbindungen zu ihrer vertrauten Weltsicht herstellen können. Einerseits sollte das Buch persönlich und verständlich geschrieben sein, andererseits auch wissenschaftlichen Kriterien entsprechen.

Sollten Sie theoretische Überlegungen anöden, frage ich mich, wozu Sie dieses Buch gekauft haben. Aber extra für Sie habe ich Geschichten und anschauliche Berichte, ob selbst erlebt oder zitiert, in Schrägschrift dargestellt, sodass Sie ungehemmt (und unbemerkt) von Geschichte zu Geschichte hüpfen können.

Im Gegensatz zu katholischen Priestern, deren Berufung ja kirchenamtlicherseits auf Männer beschränkt wird, ist die Berufung bei SchamanInnen und PsychotherapeutInnen auf Männer und Frauen etwa gleich verteilt. Daher wechsle ich männliche und weibliche Formen ab und gelegentlich finden Sie wie hier das berühmte »Innen«. Es sind in jedem Fall beide Geschlechter gemeint.

Ich danke meinen KlientInnen, die mir so viele Erfahrungen ermöglicht haben, und meinen Freunden, die die Entstehung dieses Buches kritisch begleitet haben.

Da ich geschichtlich sehr interessiert bin, habe ich es nicht lassen können, zur leichteren Einordnung hinter jeden Autor das Todesjahr anzufügen, außer Sie sehen den Namen in Großbuchstaben geschrieben: dann finden Sie daneben das Erscheinungsjahr eines Buches, das hinten in der Literaturliste aufgelistet ist.

So berichte ich von meinen schamanischen Erfahrungen (Namen wurden verändert) und zeige auf, wie sie aus psychologischer und christlicher Sicht erklärt werden könnten.

Eine Einladung, auf seine Eingebungen zu hören, ihnen zu vertrauen und ihnen zu folgen – gleich, ob Sie sie als Botschaften der Spirits, der Weisheit des Unbewussten oder als göttlich bezeichnen.

August Thalhamer

Theologe, Psychologe und Stadtschamane

Linz an der Donau, im Februar 2007

Der Heilungsweg des Schamanen im Lichte westlicher Psychotherapie und christlicher Überlieferung

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