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II. Der letzte Gast

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Der Alte

Was machst du hier? Der Wind durchsaust

Die menschenleeren Gassen,

Nicht hier, wo Sturm und Regen braust,

Will ich zurück dich lassen.


Komm mit herein ins heitre Haus,

Siehst du die Lichter glänzen?

Dort leert sich mancher Becher aus

Bei frohen Hochzeittänzen.


Man sieht die Freude lustiglaut

Auf allen Zügen weilen,

Nur scheint die schöne junge Braut

Allein sie nicht zu teilen.


Ich führe dich, so komm herein,

Nur keck und unbeklommen!

Mein froher Herr lädt Jeden ein,

Und Jeder ist willkommen!


Der Jüngling


Dank, Alter; aber laßt mich hier

Gelehnt an diese Säule:

Mehr als Musik dort lob ich mir

Dies rauhe Sturmgeheule.


Nicht weil ich, wo beim Kerzenschein

Der Becher kreist am Tische,

Daß nicht sich in den süßen Wein

Die bittre Zähre mische!


Nie wird die Freude lustiglaut

Mir aus den Augen blitzen;

Denn ach, die schöne junge Braut,

Ich kann sie nicht besitzen!


Sagt eurem Herrn, der fröhlich praßt,

Daß er den Reigen meide;

Denn unten warte noch ein Gast,

Den Degen aus der Scheide!

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