Читать книгу Gestrandet, gelandet, gezüchtigt - Aurelie Amoux - Страница 4
Erstes Kapitel
ОглавлениеDie Wellen schlugen gegen meine Beine, und mein Mund fühlte sich immer noch trocken an. Ich hatte es geschafft, sollte endlich aus der Sonne gehen, aber meine Beine wollten nicht. Aber wenn ich nicht bald … und ein Krampf fuhr durch meine Muskeln, als ich mich aus dem nassen Sand aufraffte. Ich humpelte ein paar Meter, dieses Kribbeln verblasste immer mehr – ging doch. War ich wirklich …? Hinter mir war nur das offene Meer, und vor mir erstreckten sich nur Palmen und ein paar Felsen.
Ich blickte nochmals nach links und rechts und zog meine komplett nassen Sachen aus. Irgendwo sollte ich sie von den glühenden Sonnenstrahlen trocken lassen, auch meine kurze Hose. Hier gab es keine Straßen, keine Boote, keine Hotels, nicht einmal Hütten. Wer sollte hier so schnell vorbeikommen? Erst einmal alles trocken lassen, dann würde ich mich umsehen und mir schon etwas einfallen. Aber was, wenn ich nichts fand?
Ein schwarzes Flimmern wollte vor meinen Augen aufkommen – und ich trat einfach in den Schatten und atmete tief durch. Was denn? Ich lachte beim Gedanken daran, dass ich vielleicht zur Beruhigung … vielleicht später. Ich hatte nicht einmal einen Kratzer, und hier gab es sogar Kokosnüsse. Manche schienen sogar irgendwie erreichbar. Da gab es auch ein paar Steine …
*
Nach einer halben Stunde den Strand entlang kam mir die Gegend wieder bekannt vor. Ich hatte nur ein kurzes Stück gehen wollen, doch es war immer mehr geworden. Es war also wirklich eine Insel und ich sicher weit vom Festland entfernt. Ob meine Sachen schon trocken waren? In allen Richtungen gab es nichts außer Wasser und keine Schiffe, keine Flugzeuge, nichts. Ich bemerkte die Palme von vorhin und wollte nach meiner Kleidung greifen – als ich jemand weiter vorne auf dem Strand herumstehen sah. Ein Kribbeln lief über meinen Rücken. War das … eine Frau? Sie war völlig nackt und schien zu überlegen, ob sie eine Runde schwimmen sollte. Es schien eine Asiatin zu sein, vielleicht wohnte sie hier? Dann musste die ganze Insel bewohnt sein, doch wo waren die anderen? Sie schien auch höchstens 25 oder so zu sein.
Diese Frau drehte sich zu mir, und der Stamm bot kaum Gelegenheit, mich zu verstecken. Sie zuckte zusammen, um mich die folgenden Sekunden mit offenem Mund anzusehen. Langsam und zunehmend schneller wandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem Lächeln. Begann sich bei ihrem Anblick etwas in meiner nicht vorhandenen Hose aufzurichten? Wahrscheinlich würde sie bei einer Meisterschaft im Schwimmen ziemlich gut abschneiden, zumindest passte ihr Körperbau dazu. Sie musste meine Nacktheit bemerkt haben, suchte nicht nach einer Möglichkeit, ihre zu verdecken – und kam über den heißen Sand auf mich zu.
„Hello! Guten Tag! Bonjour!“, probierte ich und deutete einen Händedruck an.
Sie überlegte, lächelte mir noch ein wenig intensiver entgegen und drückte fest zu. Sie legte, nackt wie sie und nicht nur ich war, ihre Hand auf mich und zog mich enger zu sich. Oh, stand sie jetzt schon auf mich? Lag meine Erregung besonders an ihrer ansehnlichen und doch festen und straffen Oberweite? Es war fast mehr sie, die sich an mich drückte als umgekehrt, und wer sollte uns beobachten? Was war dabei, sie noch ein bisschen meinen Rücken erkunden zu lassen, oder gleich meinen ganzen Körper?
Ob wir eine gemeinsame Sprache fanden? Dann konnte ich ihr die ganze Geschichte erzählen, von meinem Urlaub und dem Schiff. Vielleicht auch, dass ich zu lange an der Bar hängengeblieben war. Wer sich dann noch zu weit über den Rand lehnte und nur mit einer Hand festhielt, sollte eben aufpassen. War die laute Musik schuld gewesen, oder mein zu leises Schreien?
Sie ließ von mir ab und wandte sich dem Meer zu. Ob sie doch nicht sehen wollte, was halb aufgerichtet von mir abstand? So, wie sie zuerst angefangen hatte? Die Wassertemperatur erschien mir einen Hauch kühler als zuvor. Doch wenn sie wollte, konnte ich gern folgen.