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1 ~ 1836

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Valessa stand am Fenster und blickte nach draußen. Es war ein warmer Novembertag. Die Sonne schien, und nur über Nacht hatte es leichten Frost gegeben.

Die Bäume hatten eine rötlichbraune Färbung angenommen, und der Laubteppich darunter prangte in den gleichen Farben.

»Ein schöner Tag zum Sterben«, sagte Valessa laut zu sich selbst.

Sie verspürte auf einmal den Wunsch, trotz allem am Leben zu bleiben, und wußte doch, daß es unmöglich war.

Sie konnte so nicht weiterleben, und dieser plötzlich aufflackernde Lebenswille war wohl darauf zurückzuführen, daß sie etwas gegessen hatte.

Als sie gestern zu dem Schluß gekommen war, keine andere Wahl zu haben als den Tod, hatte sie sich vorgenommen, vorher noch einmal ordentlich zu frühstücken, sonst fehlte ihr womöglich die Kraft, zum Fluß hinunterzugehen und sich ins Wasser zu stürzen.

Das letzte Bettlaken, das sie erübrigen konnte, hatte sie gegen zwei Eier eingetauscht, und für einen von ihrer Mutter bestickten Kopfkissenüberzug hatte sie drei Scheiben Brot und ein winziges Stück Butter bekommen.

Sie wollte sich morgens früh ankleiden und dann hinunter in die Küche gehen, um das für ihre Begriffe frugale Frühstück einzunehmen.

Als sie aber heute morgen aufgewacht war, hatte der Hunger sie so geplagt, daß sie noch im Nachthemd nach unten gelaufen war und die Eier und den warmen Toast heißhungrig verschlungen hatte. Zu trinken hatte sie nur Wasser, aber da es ihr gelungen war, das Feuer im Herd in Gang zu halten, konnte sie zumindest das Wasser im Kessel heiß machen.

Sie war stolz darauf, daß es ihr gelungen war, Holz für den Kamin in ihrem Schlafzimmer und den Herd in der Küche zu beschaffen.

Das erforderliche Brennmaterial hatten ihr die Bäume geliefert, die das Haus umgaben. Mit dem Reisig, das sie gesammelt hatte, war es ihr gelungen, zumindest diese beiden Räume im Haus warm zu halten. Vermutlich, so sagte sie sich, war sie nur deshalb so lange am Leben geblieben.

Sie hatte immer weniger zu essen gehabt, weil es nichts mehr gab, was sie gegen Lebensmittel hätte eintauschen können.

Wenn sie nicht einen qualvollen Hungertod sterben wollte, dann war der einzige Ausweg für sie, ins Wasser zu gehen.

Sie konnte es selbst nicht fassen, daß alles so schnell gegangen und von dem Haus, in dem sie aufgewachsen war, nur noch eine leere Hülle verblieben war.

Sämtliche Räume waren leer. Nur die hellen Flecken an den Wänden zeugten noch davon, daß hier einmal Gemälde gehangen hatten.

Nur die schäbigen Teppichreste auf dem Fußboden wollte keiner haben.

Einst war dieses Haus ein Ort des Glücks und des Frohsinns gewesen. Ihre Familie hatte nie viel Geld gehabt, aber sie hatten trotz der ärmlichen Umgebung stets genügend zu essen gehabt und ein glückliches Familienleben geführt.

Rückblickend stellte Valessa bei sich fest, nie einem besser aussehenden und lebenslustigeren Mann begegnet zu sein als ihrem Vater, und doch trug er die Schuld an allem, was geschehen war.

Begonnen hatte alles lange vor ihrer Geburt, als Charles Chester sich heftig mit seinem Vater gestritten hatte.

»Ich müßte ja verrückt sein, wenn ich in die Armee einträte!« hatte er seinem Vater erklärt. »Seit ich denken kann, hast du mich behandelt wie einen Grünschnabel. Ich will mein Leben genießen und mir die Welt ansehen!«

»Wenn du nicht gehorchst, sorge ich dafür, daß du keinen müden Penny bekommst!« hatte sein Vater getobt.

Charles war jedoch entschlossen, seinen Willen durchzusetzen.

Zwei Tage später war er von zu Hause weggelaufen und hatte alles Bargeld mitgenommen, dessen er habhaft werden konnte.

Zudem hatte er auch die Tochter des Nachbarn überredet, mitzukommen, und das hatte man ihm äußerst übelgenommen. Elizabeth, um deren Gunst er heimlich über ein Jahr lang geworben hatte, weil ihr Vater einen Habenichts wie ihn niemals als Schwiegersohn akzeptiert hätte, erfuhr von ihm selbst, daß er fliehen wollte.

Er küßte sie zum Abschied, und in diesem Augenblick wußte sie, daß es für sie nichts Wichtigeres auf der Welt gab als ihn.

Heimlich hatten sie sich davongemacht, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an den Skandal zu verschwenden, den sie verursachen würden.

Für Elizabeths Familie war die Lage besonders unangenehm. Ihr Vater hatte in ihre Verlobung mit einem Mann von hohem gesellschaftlichem Ansehen eingewilligt, obwohl der Auserwählte viel älter war als sie.

Die Vermählung sollte in zwei Wochen stattfinden.

Als Elizabeth von zu Hause fortlief, nahm sie auf Charles’ Geheiß den von ihrer Mutter geerbten Schmuck mit, aber auch die Pretiosen, die sie zu ihrer bevorstehenden Hochzeit geschenkt bekommen hatte.

»Mehr als aufhängen können sie uns nicht«, hatte Charles grinsend bemerkt. »Wenn sie tatsächlich versuchen sollten, uns zu verfolgen, was ich bezweifle, sind wir längst auf hoher See, bevor sie uns einholen.«

»Wohin fahren wir eigentlich?« erkundigte sich Elizabeth erst jetzt.

»Wenn’s nach mir geht, direkt ins Paradies«, entgegnete Charles. »Als erste Station unserer Reise dachte ich an Ägypten, um die Pyramiden zu besichtigen.«

Elizabeth war alles recht, wenn sie nur bei ihm sein konnte.

Als die beiden sich zur Flucht entschlossen hatten, kümmerte sie weder der Zorn ihrer Eltern noch die Empörung, die ihr Schritt in der Verwandtschaft hervorrufen würde.

Wie sich herausstellte, verfügten sie über ausreichende Mittel.

Elizabeths Mutter hatte außer ihrem Schmuck auch ihr gesamtes Vermögen ihrer Tochter vermacht. Es belief sich auf etwa dreihundert Pfund im Jahr und ermöglichte dem jungen Paar viele Reisen in ferne Länder und an entlegene Orte.

Erst kurz vor Valessas Geburt kehrten die beiden nach England zurück, unternahmen aber keinen Versuch, mit ihrer Verwandtschaft Verbindung aufzunehmen, zumal sie ohnehin keiner empfangen hätte. Charles fand ein kleines schwarz-weißes Fachwerkhaus in Leicestershire, das er nach eigenem Bekunden für ein Butterbrot erwarb.

Elizabeth richtete es gemütlich ein, und sie wohnten zwei Jahre mit der kleinen Valessa darin. Dann wurde Charles wieder ruhelos. Das Fernweh packte ihn, und bald begaben sie sich mit ihrer kleinen Tochter erneut auf Reisen.

Bevor sie alt genug war, Dinge und Ereignisse zu begreifen, genoß Valessa das Vergnügen, auf einem Kamel zu reiten oder mit ihrem Vater den Gipfel eines Berges zu erklimmen, weil er darauf bestand, die Welt von oben zu betrachten.

Sie fuhr mit ihren Eltern einen Fluß hinab, in dem es von Krokodilen nur so wimmelte, und lernte unerforschte Gegenden in Afrika kennen.

Es machte ihr nichts aus, völlig ungewohnte Nahrung zu sich zu nehmen und in Zelten, manchmal sogar in Höhlen zu übernachten.

Wieder in England lernte sie, mit Pferden umzugehen, und konnte bald ebenso gut reiten wie ihr Vater.

Er befaßte sich ausschließlich mit der Zucht und dem Verkauf von Pferden, als sich abzeichnete, daß seine Frau nicht mehr würde reisen können.

Elizabeth hatte sich auf den Auslandsreisen eine tückische tropische Fieberkrankheit zugezogen, gegen die kein Arzt in England ein Mittel wußte, und war körperlich sehr geschwächt. Sie war außerstande, mehr zu tun, als das Haus für ihren Gatten und ihre Tochter in Ordnung zu halten, und Charles empfand es daher als großes Glück, daß die heranwachsende Valessa ihm bei der Arbeit zur Hand gehen konnte.

Bald konnte sie die Pferde ebenso gut zureiten wie er.

Die Pferdezucht war seine einzige Einnahmequelle, als Elizabeth plötzlich und ganz friedlich starb.

Valessa konnte es nicht fassen. Eben noch war ihre Mutter mit ihr zusammen gewesen, hatte gelacht und mit liebevollem Blick ihren stattlichen Gemahl angesehen, und dann wurde sie schon in einem schlichten Sarg auf den Friedhof getragen.

Nach Elizabeths Tod war es dann mit einem Mal bergab gegangen. Später sollte Valessa erfahren, daß der Letzte Wille ihrer Großmutter mütterlicherseits die Tragödie ausgelöst hatte.

Danach erhielt ihr Vater die Vollmacht, das Familienvermögen zu verwalten.

Er benötigte nur drei Jahre, um es bis auf den letzten Penny aufzubrauchen.

Zunächst gab er es für Pferde aus, die er nicht wie bisher auf dem Pferdemarkt erstand, sondern im kostspieligen Tattersall in London. Dann begann er zu spielen, weil er sich einsam fühlte.

In der Nachbarschaft gab es zwei große Häuser, in denen er sich mit Freunden zum Spiel zu treffen pflegte.

Valessa stellte er diese Freunde nie vor, und von ihrer Mutter wären sie ganz sicher nicht empfangen worden.

Es waren trinkfeste Herrenreiter, die das Spiel mit hohen Einsätzen liebten. Wenn sie betrunken waren, brachten sie es fertig, Wetten über die Schnelligkeit von zwei Fliegen an der Fensterscheibe abzuschließen.

Als Valessa im Alter von achtzehn Jahren erfuhr, daß ihr Vater kein Geld mehr hatte, war nichts mehr zu retten.

Alles, was er besaß, war ein Haufen Schulden. Bedrängt von seinen Gläubigern, begann er das gesamte Inventar des Hauses zu verkaufen.

Es schmerzte Valessa zutiefst, mitansehen zu müssen, wie die hübschen goldgerahmten Spiegel, die ihre Mutter so geliebt hatte, von den Wänden genommen wurden. Der französische Sekretär, an dem ihre Mutter ihre Briefe zu schreiben pflegte, verschwand über Nacht.

Die Teppiche, die sie von Persien mitgebracht hatten, wurden zusammengerollt und auf einen Karren geladen.

»So kann es doch nicht weitergehen, Papa!« hatte Valessa eines Tages zu ihrem Vater gesagt.

»Ich weiß, Püppchen«, erwiderte er, »und ich schäme mich entsetzlich dafür!«

Dann ließ er sein unbekümmertes Lachen hören, das auf jeden, der es hörte, ansteckend wirkte.

»Ich nehme heute abend an einer Party teil«, sagte er, »und ich habe das Gefühl, daß ich den Haupttreffer landen werde!«

»O . . . nein, Papa!« rief Valessa verzweifelt.

Doch es war sinnlos, ihn davon abbringen zu wollen. Er haßte die Leere und Stille im Haus, die nach dem Tode ihrer Mutter eingezogen waren.

Sie wußte, daß er der Mittelpunkt jeder Party war und deshalb so viele Einladungen erhielt; sie wünschte nur, es wären Leute gewesen, die ihrer Mutter gefallen und die hin und wieder auch sie miteingeladen hätten.

Sie war jetzt erwachsen, aber sie kannte außer den Dorfbewohnern keine Menschenseele, und Little Fladbury war ein sehr kleines Nest.

Natürlich gab es da den Pfarrer, der sie unterrichtet hatte und der ein sehr gebildeter Mann war, er hatte ihr nicht nur die klassische Literatur, sondern natürlich auch die Bibel nahegebracht. Dann gab es noch die Schullehrerin, die Valessa in Mathematik und Geographie unterrichtet hatte, wenn sie nicht zu sehr mit den Dorfkindern beschäftigt war, die keine Lust verspürten, irgendetwas zu lernen.

Doch die wichtigste Quelle, um ihren Wissensdurst zu stillen, war die Bibliothek ihrer Mutter gewesen, die für ein so bescheidenes Haus auffallend umfangreich war.

Ihre Mutter hatte überall in der Welt gute Bücher gesammelt, weil sie eine große Vorliebe für Literatur hatte.

Sie hatte Valessa in Französisch, Italienisch und auch in Spanisch unterrichtet, während sie auf Reisen gewesen waren.

Wenn sie nach Hause zurückkehrten, hatte sie darauf bestanden, daß ihre Tochter die Bücher über das Land, in dem sie gewesen waren, las.

Valessa hatte einen wachen Verstand und eine rasche Auffassungsgabe, und es dauerte nicht lange, bis sie sich mit ihrer Mutter in den verschiedenen Sprachen fließend unterhalten konnte. Sie pflegte die Bücher, die so viele Regale in der Bibliothek füllten, auch zuweilen laut zu lesen.

Die Bücher befanden sich in dem sogenannten Studierzimmer, einem kleinen Raum, der als einziger noch möbliert war.

Als man ihr die Nachricht vom Tod ihres Vaters überbrachte, war Valessa sicher, daß er den Tod gesucht hatte.

Er hatte die Gesellschaft, auf der er den Haupttreffer zu machen hoffte, verlassen, nachdem er, wie sie später erfuhr, eine hohe Summe verspielt hatte, die er nicht besaß.

Sie würde nie erfahren, ob er aus Scham, ihr seine Niederlage eingestehen zu müssen, oder aus Angst vor dem Spott und Hohn seiner sogenannten Freunde aus dem Leben geschieden war.

Spielschulden galten als Ehrenschulden. Jedenfalls war sie überzeugt, daß er freiwillig in den Tod gegangen war. Gewiß, er hatte viel getrunken, als er sein Pferd auf das unüberwindliche Hindernis getrieben hatte. Bei dem unvermeidlichen Sturz hatte er sich das Genick gebrochen.

Sein Tod hatte auch Valessas Schicksal besiegelt.

Der Schneider ihres Vaters nahm ihr den Speisezimmertisch, die Stühle und die Anrichte weg und murrte, daß es nicht genug sei, um seine Unkosten zu decken.

Der Weinhändler hatte alles Wertvolle, das der Salon enthielt, mitgenommen. Der Sattler hatte die Gemälde im Treppenaufgang und auch das Porträt ihrer Mutter über dem Kamin im Arbeitszimmer kassiert.

Die Schlafzimmermöbel gingen an einen anderen Gläubiger. Alles, was man Valessa gelassen hatte, war ihr eigenes Schlafzimmer, dazu einige Dinge, die man für wertlos hielt.

Diesen Gegenständen verdankte sie jedoch, daß sie in den vergangenen sechs Monaten dem Hungertod entronnen war.

Zunächst verkaufte sie Stück für Stück von dem, was die Leute im Dorf haben wollten. Sie gaben ihr für die kleinen Meißner-Figuren und die Statuen heidnischer Götter, die ihr Vater auf seinen Reisen gesammelt hatte, einige wenige Shillings.

Als das alles verkauft war, mußte sie die Bettwäsche gegen Lebensmittel enttäuschen. Damals hatte sie schon erkannt, daß eines Tages auch ihre Aussteuer aufgebraucht sein würde und sie mit leeren Händen dastünde.

In ihrer Verzweiflung hatte sie Anfang dieser Woche den Entschluß gefaßt, aus dem Leben zu scheiden.

Sie sah in ihrer jetzigen Lage keine Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und die Leute im Dorf konnten sie auch nicht aufnehmen, denn sie waren selbst arm. Sie lebten von dem Obst und Gemüse, das sie selbst anbauten und auf dem Markt verkauften, der jeden Sonnabend in der kleinen Stadt drei Meilen entfernt stattfand.

Wenn Valessa genügend Geld für eine Fahrkarte nach London hätte aufbringen können, dann hätte sie sich dort um eine Arbeit bemüht. Allerdings bezweifelte sie, daß jemand sie einstellen würde, und hatte auch viel zu viel Angst, allein auf Reisen zu gehen.

Als ihr Vater und ihre Mutter noch lebten, war das etwas anderes gewesen. Da hatte man sie beschützt und sich um sie gekümmert.

Kurz vor Ausbruch der Krankheit ihrer Mutter war ihr bewußt geworden, daß die Männer sie mit Blicken ansahen, die ihr angst machten. Sie brachten ihr nicht mehr nur Schokolade und kleine Geschenke mit, sondern legten auch den Arm um sie und versuchten, sie zu küssen, was ihren Vater sehr erzürnt hatte.

»Laß meine Tochter in Ruhe!« pflegte er zu sagen.

»Dazu ist sie zu hübsch«, hatte ein Mann erwidert. »Du mußt sie in einen Käfig einsperren, wenn sie älter wird, Charles!«

»Auf jeden Fall werde ich Casanovas wie dich von ihr fernhalten!« hatte ihr Vater geantwortet.

Valessa erinnerte sich, daß alle darüber gelacht hatten.

Danach war sie jedes Mal früh zu Bett geschickt worden, wenn ihre Eltern Gäste empfingen.

Als sie in Frankreich waren, durfte sie niemals allein ausgehen, sondern nur in Begleitung Erwachsener.

Wenn sie sich jetzt so im Spiegel betrachtete, dann bezweifelte sie stark, daß noch irgendjemand sie hübsch finden würde, so abgemagert wie sie war, mit den übergroß wirkenden Augen, die das ganze Gesicht zu beherrschen schienen.

Der ständige Hunger, der sie quälte, machte es ihr schwer, überhaupt noch zu lächeln; das Lachen hatte sie längst verlernt.

Ihr Haar hatte früher geglänzt wie gesponnenes Gold, jetzt hing es stumpf und strähnig herunter.

Ihre Augen blitzten nicht mehr so lebhaft wie einst die ihrer Mutter.

Bedächtig, weil ihr jede hastige Bewegung schwerfiel, obwohl sie im Augenblick gesättigt war, begann Valessa sich anzukleiden. Die Kleider, die im Garderobenschrank hingen, waren alle alt und abgetragen, und sie überlegte, welches wohl noch am hübschesten aussehen würde, wenn man sie früher oder später aus dem Fluß zog.

Am wahrscheinlichsten war, daß spielende Kinder sie als erste entdeckten oder vielleicht ein Landarbeiter auf der Suche nach einem Kaninchen oder Hasen für den Kochtopf.

Valessa hatte ebenfalls versucht, eine Kaninchenfalle im Garten aufzustellen, aber sie hatte kein Glück gehabt. Nur eine Krähe hatte sich in der Schlinge verfangen, und diese schwarzen Vögel bedeuteten bekanntlich Unglück. Deshalb hatte sie das Tier befreit und erleichtert aufgeatmet, als es davongeflattert war.

Später erst überlegte sie, daß sie sich vielleicht eine Mahlzeit von der Krähe hätte bereiten können, bezweifelte jedoch, daß das zähe Fleisch genießbar gewesen wäre.

Seufzend griff sie nach dem besten Kleid, das ihr noch geblieben war. Es hatte ihrer Mutter gehört und war ihr viel zu weit, doch sie würde darin wenigstens nicht so armselig aussehen, wenn sie tot war.

Außer der Garderobe ihrer Mutter hatte sie alle Kleider verkauft und herzlich wenig dafür bekommen. Ihre eigenen Kleider war sie schon deshalb nicht losgeworden, weil niemand so schlank war wie sie.

Das einzige einigermaßen ansehnliche Kleidungsstück, das sie besaß, war ein warmer, weiter Mantel, den sie auf ihrem Weg zum Fluß tragen wollte.

Mehrmals hatte sie mit dem Gedanken gespielt, auch ihn gegen ein Stück Fleisch einzutauschen, doch dann überlegte sie sich, daß es auf dem Weg zum Fluß kalt sein könnte und sie Gefahr lief, unterwegs vor Erschöpfung und Kälte zusammenzubrechen und ihr Ziel nie zu erreichen.

Sie konnte nicht schwimmen, und der Fluß führte nach dem anhaltenden Regen im vergangenen Monat genügend Hochwasser, um kurz vor der Schleuse für ihr Vorhaben tief genug zu sein. Der vollgesogene Mantel würde sie dann auch schneller in die Tiefe ziehen, als es ohne ihn der Fall wäre.

Jemand hatte einmal gesagt, der Tod durch Ertrinken sei eine schnelle und angenehme Todesart.

Valessa hatte auch gehört, daß dabei das Leben kaleidoskopartig an einem vorüberziehe und man sich all seiner Sünden und Verdienste im Leben erinnere.

Wenn sie es sich recht überlegte, glaubte sie nicht, mit irgendwelchen Sünden aufwarten zu können, aber vielleicht gab es da eine Überraschung.

Sie knöpfte das Kleid zu, ordnete vor dem Spiegel ihr Haar und ging dann mit entschlossenen Schritten auf den Schrank zu, um den Mantel herauszuholen.

Mittlerweile war es fast Mittag, und da sie keinen Bissen mehr zu essen hatte, sagte sie sich, daß es höchste Zeit wurde, zum Fluß zu gehen. Je eher sie es hinter sich brachte, desto besser.

Sie nahm gerade den Mantel vom Haken, als sie zu ihrem Erstaunen ein Klopfen an der Haustür vernahm.

Sie überlegte, wer das sein könnte.

In der vergangenen Woche hatte niemand sie besucht, und das einzige Mal, daß sie mit jemandem gesprochen hatte, war bei ihrem Gang durchs Dorf gewesen.

Der kleine Ort war etwa eine Viertelmeile von ihrem Haus entfernt, und das war ihr mittlerweile zu weit und zu beschwerlich geworden.

Gestern hatte sie sich noch einmal aufgerafft, um sich die Eier zu holen, die sie heute morgen verspeist hatte.

Erneut ertönte ein Klopfen an der Haustür. Sie legte den Mantel aufs Bett, lief die Treppe hinunter und durch den Flur zur Haustür, um sie zu öffnen.

Draußen standen drei Gentlemen in Jagdröcken, dahinter drei Pferde und zwei Reitknechte.

Dann sah sie, daß einer der Herren eine Dame in Reitkleidung auf den Armen trug.

»Dürfen wir eintreten?« fragte einer der Fremden. »Lady Barton ist gestürzt und hat sich ziemlich schwer am Arm verletzt. Ihr Haus lag der Unfallstelle am nächsten.«

Valessa machte die Tür weiter auf.

»Ja, selbstverständlich«, sagte sie.

Valessa ging voraus, um den unverhofften Besuchern die Tür Zinn Salon zu öffnen. Erst jetzt sah sie, daß Blut von Lady Bartons Hand auf den Fußboden tropfte.

Im Salon gab es nur noch ein schäbiges Sofa, das sie aus einem der Schuppen hierher gezerrt hatte, nachdem das Zimmer völlig ausgeräumt worden war.

Damit hatte sie eine Sitzgelegenheit vor dem Kamin wie zu Lebzeiten ihrer Eltern und konnte sich einbilden, die beiden lebten noch und es sei alles wie früher, wenn sie allein hier saß.

Die Herren betteten Lady Barton, deren Augen geschlossen waren, behutsam auf das Sofa.

Einer schlitzte mit einem Jagdmesser den Ärmel des eleganten Reitkostüms bis zur Schulter auf.

Jetzt wurde die klaffende Wunde sichtbar, die sich vom Ellbogen der Lady bis zum Handgelenk hinzog.

»Wir brauchen Wasser und Verbandszeug«, sagte einer der Männer.

Valessa zuckte zusammen. Ihr wurde erst in diesem Augenblick bewußt, daß sie Lady Barton die ganze Zeit nur angestarrt und nichts getan hatte.

Während sie in die Küche lief, rief sie sich ins Gedächtnis zurück, was sie über Lady Barton wußte.

Little Fladbury war zwar ein abgelegenes Nest, aber trotzdem blühte der Klatsch. Einmal in der Woche traf der Fuhrmann im Dorf ein und brachte immer die letzten Neuigkeiten mit. Außerdem waren zwei Söhne aus einer Häuslerfamilie in Herrschaftshäusern angestellt und hatten immer eine Menge zu erzählen, wenn sie nach Hause kamen.

Lady Barton galt als sagenhaft reich, erinnerte sich Valessa, während sie den Wasserkessel vom Herd nahm. Ihr gehörte Ridgeley Towers, ein prächtiges Herrenhaus, außerdem war sie Besitzerin der erfolgreichsten Rennpferde und der besten Jagdpferde des Countys.

Valessa hatte sich sagen lassen, daß die Dame auch sehr schön sei und abgesehen von ihrem Reichtum vor allem wegen ihrer äußeren Erscheinung von jedem Mann der besseren Gesellschaft in London begehrt werde.

»Das müßtet ihr mal sehen«, sagte der Sohn des Gemüsehändlers im Dorf nach seiner Rückkehr, »die Männer umschwirren sie wie Fliegen den Honigtopf.«

Valessa war auch etwas von wilden Partys zu Ohren gekommen.

»Ihrem alten Herrn hat sie’s zu verdanken«, erzählte man ihr, »der hat mit seinen Schiffen viel, viel Geld gemacht, und einige behaupten, damit wären Sklaven transportiert worden.«

Valessa war starr gewesen vor Entsetzen. Sie hatte viele Aufrufe gegen den Sklavenhandel gelesen und konnte sich vorstellen, daß dieser hohen Profit abwarf, wenn man skrupellos genug war, sich darauf einzulassen. Jedenfalls war Lady Barton als brillante Gastgeberin bekannt, und ihre Gesellschaften waren die glänzendsten Feste weit und breit.

Die Söhne des Gemüsehändlers wußten zu berichten, daß die Dienstboten dabei so schuften mußten, daß sie sich abends kaum noch auf den Beinen halten konnten.

Als Valessa das erste Mal von Lady Barton gehört hatte, glaubte sie, die Dame müsse schon ziemlich alt sein. Dann erfuhr sie jedoch, daß sie Witwe und noch nicht einmal dreißig Jahre alt war.

Sie ist wirklich schön! dachte Valessa und goß heißes Wasser in eine Schüssel. Zum Glück besaß sie noch ein Leinentuch, das zu zerschlissen war, um es gegen etwas Eßbares einzutauschen. Damit lief sie in den Salon zurück.

Lady Barton hatte jetzt die Augen geöffnet und trank einen Schluck Brandy aus der Taschenflasche, die ihr einer der Herren an die Lippen hielt.

»Ah, da sind Sie ja!« rief der Mann, der sie gebeten hatte, Wasser zu holen.

Sie stellte die Schüssel ab.

»Ich hole noch ein paar Leinentücher von oben, um die Wunde zu verbinden.«

»Und bringen Sie gleich was mit, um das Blut wegzuwischen«, sagte er in barschem Ton.

Valessa fühlte sich wie ein Dienstmädchen herumkommandiert, aber angesichts ihrer ärmlichen Kleidung war das nicht weiter verwunderlich.

Sie lief nach oben und riß ihre eigenen Bettlaken in schmale Streifen, denn andere Leinentücher besaß sie nicht mehr. Damit lief sie wieder nach unten.

Diesmal hörte sie Lady Barton reden.

»Das reicht, Harry«, sagte sie und schob die Flasche mit ihrer unverletzten Hand beiseite. »Wenn ich mehr trinke, bekomme ich einen Schwips.«

»Hauptsache, du bist am Leben, Sarah«, sagte einer der Männer.

»Wie konnte ich nur so ungeschickt sein, an diesem Zaun zu stürzen?« fragte Lady Barton ungehalten.

Valessa trat zu ihr und stellte fest, daß sich noch keiner um ihren verletzten Arm gekümmert hatte. Das sollte offenbar sie tun.

»Könnten Sie bitte«, sagte sie zu einem der Männer, »ein Stück von dem Tuch abschneiden, damit ich die Wunde am Arm von Mylady auswaschen kann?«

Ihr Tonfall ließ keinen Widerspruch gelten.

»Sie könnten mir danach auch diese Leinenstreifen reichen.«

Der Angesprochene schaute sie verdutzt an, doch Valessa ließ sich nicht beirren.

Sie kniete sich neben das Sofa und stellte die Wasserschüssel zurecht.

Der Mann starrte sie immer noch fassungslos an.

»Na los, Cyril! Mach dich ein bißchen nützlich!«

»Ich sehe gar nicht ein, warum ich die ganze Dreckarbeit tun soll«, entgegnete Cyril, »und ihr mich nur herumkommandiert.«

»Wenn du nicht mal so viel für mich tun willst«, jammerte Lady Barton wehleidig, »lade ich dich nie wieder ein.«

»Für dich tue ich doch alles«, beeilte sich Cyril zu versichern.

»Das gilt natürlich für uns alle«, fügte Harry hinzu.

Cyril schnitt ein taschentuchgroßes Stück Leinen ab und reichte es Valessa.

»Ich hoffe, es tut nicht allzu sehr weh«, sagte sie zu Lady Barton, »aber ich muß die Wunde säubern.«

Lady Barton sah sie zum ersten Mal an.

»Wer sind Sie?« fragte sie. »Und was machen Sie in diesem leeren Haus?«

»Ich . . . wollte gerade gehen«, sagte Valessa leise.

Sie begann behutsam die Wunde auszuwaschen. Lady Barton stieß einen Schmerzenslaut aus.

»Das tut weh!« klagte sie.

»Verzeihen Sie.«

»Nimm noch einen Schluck«, schlug Harry vor.

»In Ordnung. Das ist auf jeden Fall besser, als solche Schmerzen ertragen zu müssen.«

Harry reichte ihr die Brandyflasche, und sie nahm einen kräftigen Schluck.

»Verdammt!« rief sie. »Die Saison ließ sich so prächtig an. Ich würde etwas vermissen, könnte ich nicht mehr teilnehmen.«

»Du hattest nur Pech, daß du ausgerechnet an diesem Gatter gestürzt bist«, sagte Harry. »Wyndonbury hat ihn mit Bravour genommen.

»Leider«, bemerkte Lady Barton. »Ich hoffe, er hat sich beim nächsten Hindernis das Genick gebrochen!«

»Gütiger Himmel!« rief der Mann, der zuerst mit Valessa gesprochen hatte. »Ich dachte, du würdest ihm genauso zu Füßen liegen wie alle anderen weiblichen Wesen!«

»Das hast du gut ausgedrückt, Roland!« warf Harry ein.

»Wenn du es genau wissen möchtest«, sagte Lady Barton, »ich hasse ihn wie die Pest!«

Valessa hielt den Atem an.

Lady Barton mochte sehr reich und sehr schön sein, aber ihre Mutter wäre schockiert gewesen, hätte sie die Dame so vulgär reden hören.

Harry ließ sich am anderen Ende des Sofas nieder.

»Was soll das?« fragte er verwundert. »Ich hab schon nach einem Hochzeitsgeschenk Ausschau gehalten.«

»Spar dir dein Geld!« bemerkte Lady Barton mürrisch.

»Aber wieso denn? Was ist passiert?« fragte Harry.

»Frag doch den edlen Marquis danach. Er wird dir die passende Antwort geben.«

Lady Barton spie diese Worte förmlich aus.

Valessa, die immer noch damit beschäftigt war, die Wunde zu reinigen, dachte sich, daß der Brandy sehr stark gewesen sein mußte. Cyril hatte zwei Verbandsstreifen vom Tuch abgeschnitten und reichte sie ihr.

»Wenn Wyndonbury dich beleidigt hat, drehen wir ihm den Hals um«, sagte er.

»Dann tut das!« erwiderte Lady Barton heftig. »Er hat es verdient!«

»Was hat er nur verbrochen?« wollte Roland wissen. »Ihr zwei wart doch immer wie die Turteltäubchen.«

Lady Barton preßte die Lippen zusammen, dann würgte sie hervor: »Wenn ihr die Wahrheit wissen wollt - und da ihr meine besten Freunde seid, gibt es keinen Grund, sie euch zu verschweigen - er hat mir erklärt, ich sei nicht gut genug für ihn!«

Einen Augenblick lang herrschte betroffenes Schweigen.

»Was meinst du damit?« fragte Harry schließlich. »Was soll das heißen?«

»Letzte Nacht habe ich mich erdreistet, Seine Hoheit darauf aufmerksam zu machen, daß wir uns doch so gut verstehen und eigentlich für immer zusammenbleiben könnten«, erwiderte Lady Barton.

Roland schwieg überrascht, doch Harry sagte: »Das nahm ich auch an. Wenn ihr zwei ein Paar würdet, dann wärt ihr im Besitz der bedeutendsten Rennställe des Landes!«

»Das dachte ich auch«, erwiderte Lady Barton, »denn selbst er mußte zugeben, daß meine Tiere besser sind als seine!«

»Was ist also passiert?« fragte Roland.

»Das habe ich euch doch gerade erzählt. Er sagte zu mir: ,Meine liebe Sarah, du bist sehr schön und sehr aufregend! Doch wenn ich mich vermähle, dann nur mit einer Frau, die meine Familie als standesgemäß akzeptiert.‘«

»Ich kann es einfach nicht glauben!« rief Harry. »Diese Arroganz steht doch keinem Mann zu!«

»O doch, ihm schon!« rief Cyril grimmig.

Er richtete sich steif auf und fuhr mit völlig veränderter Stimme fort:»Schließlich und endlich müßte euch unbedeutenden Knaben doch einmal klarwerden, daß ich Marquis bin und auf höchster gesellschaftlicher Stufe stehe!«

Die Art, wie er das sagte, mußte eine sehr treffende Imitation der Stimme des Marquis von Wyndonbury sein, denn sowohl Harry als auch Roland brachen in brüllendes Gelächter aus.

»Das ist er, wie er leibt und lebt, Cyril!« rief Harry begeistert. »Ich hatte ganz vergessen, wie gut du Stimmen imitieren kannst!«

»Warum hat mir das noch keiner erzählt?« fragte Lady Barton unwillig.

»Ich hatte es vergessen«, erwiderte Harry. »Als wir zusammen in Eton waren, hat er immer Prügel bezogen, weil er die Lehrer so treffend nachahmte und den Direktor lächerlich machte.«

Er lachte, als er sich daran erinnerte, dann fuhr er fort:»Er konnte jede Stimme täuschend echt nachahmen und erteilte mit der Stimme des Internatsleiters den Jungs Befehle, um sie dazu zu bringen, die verrücktesten Dinge zu tun, bevor ihnen dämmerte, daß Cyril dahintersteckte.«

»Imitiere den Marquis noch einmal«, bat ihn Lady Barton.

Cyril richtete sich steif auf.

»Was ich euch Knaben zu verstehen geben möchte«, sagte er, »ist folgendes: Ich gebe mich nur mit gewöhnlichen Burschen wie euch ab, weil wir alle an Pferden interessiert sind. Ansonsten finde ich euch unter Niveau und kann natürlich nicht darüber hinwegsehen, daß euer Blut die falsche Farbe hat.«

Erneut brachen alle in dröhnendes Gelächter aus, und auch Valessa mußte unwillkürlich über die gelungene Darbietung lächeln.

Sie hatte Lady Bartons Wunde gesäubert und wandte sich, als das Lachen allmählich verebbte, an Cyril: »Würden Sie mir bitte noch ein Stück Leinen abschneiden, damit ich es auf die Wunde legen kann?«

»Selbstverständlich. Sie scheinen eine sehr gute Krankenschwester zu sein.«

»Ich mußte meinen Vater gelegentlich verbinden, wenn er beim Reiten gestürzt war.«

»Ihr Vater besitzt Pferde?«

»Er hatte nur wenige«, gab Valessa in abweisendem Ton zu, weil sie kein Verlangen hatte, mit diesen unbekümmerten jungen Männern über ihren Vater zu reden. Außerdem hatte sie das dumpfe Gefühl, daß sie von ihm gehört haben könnten.

»Wißt ihr, was ich jetzt brauchen könnte«, sagte Lady Barton, während Valessa ihr den Arm verband, »eine kleine Stärkung, etwas zu essen.«

Erwartungsvolle Stille trat ein, und Valessa hatte das Gefühl, daß alle sie ansahen.

»Tut mir . . . sehr leid«, sagte sie stockend, »aber . . . aber es ist nichts im Haus.«

»Wieso nicht?«

Lady Barton starrte sie ungläubig an.

»Weil. . . weil ich gerade fortgehen wollte und alles, was noch da war, aufgegessen habe.«

Sicher war es ein Fehler, die Wahrheit zu sagen, aber sie sah keinen anderen Ausweg.

Sie spürte, daß alle sie ansahen, als hätten sie sie jetzt erst richtig wahrgenommen.

»Sie sind sehr dünn«, sagte Lady Barton gedehnt, »soll das etwa heißen . . .«

»Ich habe für Ihren Arm getan, was ich konnte, Mylady«, sagte Valessa steif. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, dann bringe ich das schmutzige Wasser weg.«

Sie erhob sich, nahm die Schüssel mit dem rotgefärbten Wasser und den Wasserkessel auf und verließ den Raum.

In dem Augenblick, als sie die Tür von außen schloß, hörte sie Lady Barton sagen: »Ich habe eine Idee! Jetzt hört mir mal alle genau zu . . .«

Lady Bartons Rache

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