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Das innere Kind

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Ich höre Geflüster, ein Wispern in mir,

ein Stimmchen, das mich leis ermahnt:

»Hast Du mich vergessen? Ich weile in Dir.

Sag, hast Du mich jemals erahnt?

Ich lebe in Dir mit den Wellen der Zeit,

bin im Strom Deines Lebens geschwommen,

Du nimmst mich nicht wahr, bist niemals bereit.

Gern wär’ ich bei Dir angekommen.«

Ich schau in den Spiegel vergangener Jahre.

Mein Kindlein – auf ewig verschwunden?

Wo bleibt sie, die Liebe, die ich nicht erfahre?

Ach, hätt’ ich mich nur überwunden!

Der Blick in die Augen verhindert das Wort,

weil ich nicht mehr auf mich zähle.

Wer bin ich? Wer war ich? Das Kind ging fort

und leer ist das Haus meiner Seele.

Bleibt mir nur die Trauer? Da tönt verhalten

in mir ein Klingen und Singen

mit leisen Worten: Du warst gespalten,

gemeinsam wird es gelingen.

Du hast Dich verleugnet. Was Du versteckst,

ist einfach ein klares Bekennen.

Ich werde Dich heilen, bis Du entdeckst,

wir beide sind nicht mehr zu trennen.

Für den Bildhauer Gerd Jörgens und seine Skulptur:

Das innere schlafende Kind, 2015

Aramesh

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