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Keimlinge, Sprossen und Co.

Die Bezeichnungen gehen ein wenig durcheinander, wenn man sich in Büchern, Blogs, Zeitschriften und im Internet informiert. In den Rezepten dieses Buches verwende ich folgende Begriffe:

Angekeimte Samen: Durch Einweichen und dann regelmäßiges Spülen der Samen bricht die harte Samenschale auf, und der helle Keimling (botanisch: Spross) zeigt sich. Bei Erbsen und Hafer zum Beispiel schmiegt er sich noch eng an den Samen.

Keimlinge: Die Keimlinge (Sprossen) haben sich zu Stängelchen gestreckt, die beiden dicken Keimblättchen können wie Flügel deutlich abgespreizt oder – wie bei Getreide – auch so geschlossen sein, dass der Samen noch intakt wirkt und nur die Stängel herausspitzeln. Aus diesen Keimblättern, regelrechten Vorratsspeichern, holt sich die Jungpflanze in ihrer ersten Wachstumsphase Energie und Mineralstoffe. Am Stängel des Keimlings sieht man die winzigen Laubblättchen, die jetzt noch kaum Chlorophyll enthalten und deshalb meist gelblich, grüngelb oder – je nach Pflanze – auch rötlich oder cremeweiß sind.

Sprossenglas mit Siebdeckel und Keimlingen


Sprossen: Das sind die jungen Pflänzchen mit Stängel, entfalteten Laubblättchen und feinen Würzelchen. Eindeutig erkennbar ist jetzt, dass die Stängel mit den Laubblättchen nach oben streben, weil sie das Sonnenlicht für den Energiestoffwechsel (Fotosynthese) brauchen, während die Wurzeln weg vom Licht nach unten wachsen, um die Pflanze später in der Erde zu verankern und die Aufnahme von Mineralstoffen zu gewährleisten.

Sprossengrün: Das sind die grünen Blättchen von Samen, die entweder aus den Sprossen oder in der Erde wachsen. Getreidegras, Zwiebelgrün und Gemüseblätter, wie zum Beispiel von Radieschen oder Roten Beten, gehören dazu. Der Vorteil: In der Erde müssen Sie sich nicht auf spezielle Keimsaat beschränken, sondern können vitamin- und chlorophyllreiches Grün aus normalen Gemüsesamen ziehen, denn Samen-Beizmittel werden in der Erde abgebaut (→ Seite 28). Auch wachsen Zwiebelsamen im Keimglas nicht sehr gut, während sie, in Erde gestreut, bald einen schönen Rasen bilden, den Sie wie Schnittlauch regelmäßig schneiden können.

Wie man sie verwendet

Angekeimte Samen schmecken in Müsli, Porridge, Kuchen, Waffeln, Pfannkuchen und Brot. Mit ihrem milden, oft nussigen Aroma passen sie zu süßen Gerichten viel besser als Keimlinge oder Sprossen mit dem charakteristischen Eigengeschmack der Pflanze: der Schärfe von Kresse oder Rettich, dem erdigen Aroma von Roten Beten oder der Currywürze von Bockshornklee.

Keimlinge nimmt man vorwiegend für Gekochtes und Gebackenes, weil der Vitamingehalt noch relativ gering ist, sodass beim Garen also nicht viel verloren geht.

Sprossen mit ihrem hohen Vitamingehalt eignen sich für Salate, Rohkost und kalte Gerichte.

Sprossengrün können Sie wie Kräuter verwenden: für Salate, Suppen, Saucen und Smoothies.

Vitalität aus dem Glas, Gesundheit selbst gemacht!


Keimlinge und Sprossen. Kompakt-Ratgeber

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