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I.

„Wie genau schütze ich mich vor dem Coronavirus?“


Eine gute Frage.

Wie mit vielen Dinge im Leben, die man nicht haben will, kann es lohnenswert sein, sich zu Hause zu verschanzen und soziale Kontakte soweit möglich zu unterbinden.

Aber auch hier gibt es Dinge zu beachten: Lassen Sie den Pizzaboten das Essen vor der Tür abstellen und bitten Sie ihn schon in der Bestellung, schnell zu verschwinden.

In der Post landen eh nur Rechnungen, hören Sie also auf, den Briefkasten zu leeren. Mit dem DHL-Boten handhaben Sie es wie mit dem Mann, der Ihnen Ihr Essen bringt.

Behandeln Sie andere Menschen wie Ausgestoßene, die Ihrer nicht würdig sind.

Ihre Familie will Sie besuchen? Nein, danke.

Die Hausverwaltung muss in Ihre Wohnung? Nicht jetzt.

Ihr Partner hat den Hausschlüssel vergessen? Dann hat es mit der Beziehung eh nicht sein sollen.

Ganz wichtig: Melden Sie sich auf der Arbeit krank. Jetzt ist die Gelegenheit, von etwas gratis Urlaub zu profitieren. Bedenken Sie jedoch, Sie wollen nicht blaumachen, weil Sie keinen Bock haben, nein, nein, nein. So dürfen Sie das nicht am Telefon vortragen. Sie möchten aus Sorge den Kollegen und den Kunden gegenüber zu Hause bleiben, da Ihr Onkel, mit dem Sie das letzte Wochenende Geburtstag gefeiert haben, vor einer Woche jemanden an der Nase berührt hat, der aus Südtirol zurückgekehrt ist. Melden Sie sich beim Gesundheitsamt und lassen Sie sich offiziell unter Quarantäne stellen. Rums! Zwei Wochen Nichtstun mit Bezahlung.

Wenn Sie jedoch selbstständig sind, wird das schon schwieriger.

Sie brauchen einiges an offiziellen Schreiben, um diese später einzureichen. Auch hier kann einiges erschwindelt werden (wie immer in der deutschen Bürokratie), aber es gilt wie eh und je: Die beste Lüge enthält immer einen Funken Wahrheit, verlaufen Sie sich nicht in einem Labyrinth Ihres eigenen dummen Geschwätzes, wie Sie es mit einigen Ihrer ehemaligen Partner getan haben.1

Natürlich gibt es die Leute, die sagen, es würde helfen, sich die Hände zu waschen, keine Hände mehr zu schütteln und nicht mehr in die Disko zu gehen, um sich an wildfremden Menschen zu reiben.

Aber mal ehrlich, ich wasche mir die Hände seit 45 Jahre nicht und werde auch heute nicht damit anfangen. Erkältet bin ich so gut wie nie und in die Disko gehe ich auch nicht. Und was das Schütteln von Extremitäten anderer Menschen angeht? Dazu sollen Sie von mir nur ein generelles „Igitt!“ hören.

Wobei ich schon einiges über die sagenhaften Kräfte von Seife gehört habe. Ich vermute, dass meine Frau etwas Derartiges verwendet, um meine Kleider sauber zu bekommen. Allzu genau habe ich noch nie nachgesehen. Ich bin im Waschkeller nicht erlaubt. Unter der Dusche habe ich auch schon ab und an diese Plastikfläschchen gesehen, die mit zähflüssigem Schleim gefüllt sind, der nach Apfel-Pfirsich riecht. Neumodisches Gewäsch! Ich wasche mich noch wie zu Bundeswehrzeiten, und zwar von Kopf bis Fuß mit Kernseife. Dann weiß ich zumindest, wessen Haare das an meiner Seife sind.

Meine Frau hat mich darauf hingewiesen, dass ich, da ich die Seife in die Hände nehme, diese zwangsläufig auch wasche. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wozu ich imstande bin.

Desinfektionsmittel habe ich noch nie besessen. Ich bin kein Mediziner und finde, dass alles, was mehr als 60 % Alkohol enthält, nichts mehr mit Spaß, sondern mit Arbeit zu tun hat.

Wir fassen zusammen: Waschen Sie sich die Hände (manche Trends macht man besser mit) und wenn Sie Symptome verspüren (dazu kommen wir gleich), melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt. Der wird Ihnen dann sagen, dass Sie um alles in der Welt seiner Praxis bloß fernbleiben sollen und verweist Sie an das Gesundheitsamt. Die schicken Ihnen uniformierte Männer vorbei, welche einen Test durchführen (nein, Sie müssen sich dafür nicht vorbereiten). Anschließend geht es in die Quarantäne im eigenen Heim und nach sieben Tagen ist das Schlimmste vorbei.

Ansonsten verhalten Sie sich wie ein introvertierter Word of Warcraft-Spieler: Meiden Sie das Sonnenlicht, grunzen Sie nur im Gespräch mit anderen Leuten, und lassen Sie lautstark Night Wish laufen, damit die Nachbarn nicht auf die Idee kommen, zu fragen, wie es Ihnen geht.

Es kann helfen, Erkrankte zu vermeiden, aber wenn das der eigene Partner ist, wird es schon schwerer. Auch dazu kommen wir noch.

Jetzt fragen Sie sich natürlich, was dieser Coronavirus denn überhaupt ist, nicht wahr?

1 Vielleicht haben Sie sich auch in deren Lügenlabyrinth verlaufen. Das sei dahingestellt, so gut kennen wir uns nicht. Ich bin nur die Stimme in einer Broschüre, die Sie vor dem Schlimmsten bewahren will. Lesen Sie weiter!

Das kleine Coronavirus Handbuch - Von A wie Klopapier bis Z wie Fledermaus

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