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Warum verhält sich ein Mensch manchmal ungewöhnlich?

Aus Angst? Aus Liebe? Aus Eifersucht?

Ich habe meine unerklärlichen Handlungen meist auf meinen starken Sexualtrieb geschoben. Die ständige Suche nach einer Frau, die für mich die Beine spreizte, um meinem George ein warmes Nest zum Ficken zu geben, bestimmte mein Denken und Handeln.

Aber konnte es sich ein Mann so einfach machen, und die Schuld an den eigenen Fehlern auf seinen Penis schieben? Trug ein Schwanz wirklich die Verantwortung, wenn ein Mann sein Geld verspielte, seinen Job verlor, oder Drogen nahm?

Lautete nicht eine von Siegmund Freuds Theorien: Alles Verhalten ist letzten Endes triebbestimmt.

Also war doch die sexuelle Gier an allem schuld?

Als Lehrer hatte ich aber gelernt, dass man die Welt nicht nur in schwarz und weiß einteilen durfte. Es gab noch eine Menge Zwischenfarben, die einen Teil zum Ganzen beisteuerten.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich ein Arschloch bin.

Ich saß mit geöffneter Hose in meinem alten BMW, und wichste meinen Schwanz. Und dieses Glockenspiel mit meinen Eiern tat ich mitten in Traunstein, während meine Augen auf die Fenster einer Wohnung starrten, die im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses lag.

Aber warum tat ich diese Scheiße? Weil ich nicht nur ein blödes Arschloch war, sondern auch noch ein verliebtes. Mist.

Ich war verwirrt. War es nun Liebe, die mich in der Nacht in diese einsame Straße geführt hat, oder meine sexuellen Triebe, die mich meinen Schwanz wichsen lieb. Liebe oder Triebe? Gab es das eine ohne das andere überhaupt?

Ich blickte erneut zum zweiten Stock des Hauses empor. Gemäß der Personalakte, die ich in der Schule eingesehen hatte, würde hier Julie Waldenfels wohnen. Die Wohnung lag in völliger Dunkelheit. Kein Wunder, es war mittlerweile vier Uhr morgens.

Ich Arsch hatte die letzten zwei Stunden in einem Rosenheimer Nachtclub verbracht und dort eine dicke Tänzerin gevögelt (siehe Band 6). Aber dieser Akt hatte mich frustriert und mir die Augen geöffnet. Und nun parkte ich vor dem Mehrfamilienhaus indem die süße Referendarin wohnen sollte. Ich hatte nicht einmal die leiseste Ahnung, ob Julie hier allein wohnte, oder mit einem Freund, einem Ehemann oder den Eltern. Ich wusste gar nichts über das Mädchen.

Nein. Das war gelogen. Ich wusste, dass sie wunderschöne Augen besaß, deren Tiefgründigkeit mich in das Reich der Liebe gerissen hatte. Ständig sah ich diese Augen, egal ob ich wach war, oder schlief. Ich hätte nicht sagen könnten, ob sie lackierte Fingernägel besaß, oder Schmuck trug. Aber ich konnte die Farbe ihrer Pupillen in jeder einzelnen Farbnuance beschreiben.

Und genau das verwirrte mich. Denn es war nicht das erste Mal gewesen, das ich in diese Augen geblickt hatte.

Die Pupillen der Piraten Geisterfrau, die ich am Büfett beim Maskenball kennengelernt hatte, besaßen die gleichen Farbnuancen. Es waren die Pigmente der Iris gewesen, durch deren Einzigartigkeit ein Verwechseln ausschlossen war.

Es waren die gleichen Augen. Julie Waldenfels und die Frau im Piratenkostüm. Es gab keinen Zweifel. Und diese Erkenntnis hatte mich wie ein Blitzschlag getroffen, während ich in der Garderobe die dicke Tänzerin gerammelt hatte. Mist.

Warum wurde ich angelogen?

Und warum brachte es mich dazu, um vier Uhr morgens in meinem beschissenen BMW zu sitzen, und meinen Schwanz zu wichsen?

Eigentlich wollte ich bei Julie klingeln und sie fragen, warum sie mich angelogen hat. Oder hat sie mir nur nicht davon erzählt, dass sie selbst die Frau im Piratenkostüm gewesen war? War es eine Lüge, etwas nicht zu erzählen? Oder begann die Lüge damit, die Tatsachen falsch wiederzugeben? Ach, Scheiße. Das war mir alles zu verwirrend, und aus diesem Grund wichste ich meinen Schwanz. Immer, wenn ich selbst den Überblick verlor, gab ich die Verantwortung an George weiter. Ich verbannte das Blut aus dem Gehirn und pumpte es in den Unterleib. Schon war der Kopf frei von Sorgen und der Penis hart.

So einfach ticken Männer. Ich hatte es begriffen. Und diese Erkenntnis gab mir die Einsicht, um vier Uhr morgens den Motor meines Autos anzulassen und nach Hause zu fahren. Blöde Weiber. Wichtig war nur, dass es George gut ging, und schon war alles wieder in Ordnung.

In dieser Nacht schlief ich zum ersten Mal wieder richtig gut. Ich hatte die Antwort auf viele Fragen gefunden, auch wenn sie mir nicht alle gefielen, aber die Unsicherheit war verschwunden. Der Nebel hatte sich gelichtet. Und ich konnte wieder schlafen.

Okay, nur zwei Stunden, denn um sieben Uhr klingelte bereits mein Wecker. Es war Montag und um acht Uhr begann der Unterricht. Immerhin war ich Lehrer an einem Gymnasium und trug die Verantwortung für wissbegierige Schüler, die sich für Geschichte interessierten. Also für höchstens einen oder sogar zwei Schüler.

Aber ich will nicht ungerecht sein. Das Leben hatte es bisher gut mit mir gemeint. Außer, dass ich ständig pleite war, und mich in eine Frau verliebt hatte, die mich belog und die vergangenen Lebensjahre damit verbracht hatte, ihren Körper für Gegenleistungen zu verkaufen.

Also führte ich wohl das normale, durchschnittliche Leben eines deutschen Mannes. Kein Grund zur Panik. Verkauft nicht jeder Mensch seinen Körper für das Recht des Lebens, für Nahrungsmittel oder Geld? Waren wir nicht alle Huren? Bevor ich wieder über so einen Scheiß nachdachte, beschloss ich einfach, loszulassen. Ich würde meine Sorgen und Ängste

in eine Schublade ablegen und diese verschließen.

Wie sagte doch Siegmund Freud: Alles Verhalten führt seelische Energie ab und wird durch seelische Energie reguliert.

Also Abwarten und Tee trinken. Alles würde sich regeln. Man musste dem Leben und der Liebe einfach nur eine Chance geben.

Und so erwartete ich an diesem Mittwochnachmittag Julie Waldenfels in einem seelisch völlig aufgeräumten Zustand. Ich machte mir keine Gedanken über eine unerfüllte Liebe, sondern über das Glück, mit dieser Frau etwas Lebenszeit verbringen zu dürfen. Warum sollte ich diese Augenblicke verderben, und sie auf eine nichtausgesprochene Lüge anzusprechen. Nein. Das würde ich nicht tun.

Ich war Vertrauenslehrer. Also beschloss ich, mich entsprechend zu verhalten.

Die Tür öffnete sich. Ich hob meinen Kopf. Julie trat ein, unsere Augen trafen sich. Ich blickte ihr nicht auf die Titten, wie ich es üblicherweise bei Frauen als erstes tat. Nein. Es waren nur zwei Augen, die auf mich zuschritten. Augen auf Füßen. Eine hübsche Vorstellung.

Und die Augen auf Füßen nahmen vor mir Platz, ohne einen Ton zu sprechen. Ich schaffte es aber nicht, den Augenkontakt zu unterbrechen und nachzusehen, ob sie ihren Mund dabeihatte. Denn dann wären es Augen auf Füßen mit einem Mund gewesen. Und das würde nicht passen.

Julie war nur Augen für mich. Und diese Augen schafften alles. Sie erhöhten meinen Pulsschlag, ließen mein Herz schneller schlagen, erzeugten eine Schweißschicht auf der Haut, ließen die Haare auf meinen Unterarmen aufstellen und erweckten in George eine hübsche Erektion. Augen waren toll.

„Du bist merkwürdig, Benny.“

„Und deine Augen haben Füße.“

„Vielleicht war merkwürdig etwas untertrieben“, meinte sie und zog nachdenkliche Falten auf der Stirn.

„Jede Merkwürdigkeit ist unteilbar, ist also mehrfach determiniert, nicht einfach nur Verhalten einer Instanz.“

„Muss ich mir Sorgen um dich machen, Benny?“

„Nein, Julie, es ist alles in Ordnung. Dein Name klingt übrigens wunderschön. Hm. Julie. Sehr hübsch.“

„Danke. Hast du heute etwas geschluckt, das auf der Dopingliste steht?“

„Nur Kaffee. Sehr viel Kaffee.“

„Das solltest du vielleicht etwas reduzieren. Es gibt Menschen, die vertragen kein Koffein.“

Warum konnte ich ihr nicht einfach sagen, dass Koffein für den Körper das gleiche war, wie die Liebe für die Seele. Das ich nur Kaffee getrunken hatte, um die verwirrenden Empfindungen meines Herzens zu unterdrücken.

„Koffein tut mir gut.“

„Klar. Eine Massage tut mir auch gut, sollte aber nicht täglich genossen werden. Durch die Übertreibung wird jedes positive Erlebnis zur Routine, die eine Freude daran schmälert.“

„Du wirst gerne massiert?“, hakte ich nach.

„Das wird jede Frau gerne. Aber es war nur ein Beispiel, und jetzt nicht speziell auf mich bezogen.“

„Schade. Ich würde dich gerne massieren.“

„Wie kommst du denn plötzlich darauf?“, fragte Julie und schüttelte leicht verwundert die blonde lange Haarpracht. Allein für diese Geste hätte sie einen Oscar verdient.

Kennt ihr das? Diese Geste, wie eine Frau die langen Haare nach hinten wirft? Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, dass so viel Gefühl, Romantik und Erotik besitzt. Ich hätte das stundenlang ansehen können. Es sollte ein Video geben, auf dem die Frauen nur ihre langen Haare nach hinten werfen. Das ist geiler als jeder Porno Film. Okay. Genauso geil. Na gut. Fast so geil. Auf jeden Fall sehr ansprechend.

„Äh. Du hast Augen mit Füßen. Daher dachte ich, ich sollte dir mal deine Füße massieren.“

„Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um dich. Hm.“

„Weil ich dir anbiete, deine Füße zu massieren?“

„Nein. Das wäre schön. Jede Frau liebt es, die Fußsohlen und Zehen massiert zu bekommen. Aber deine Worte mit Augen und Füßen klingen merkwürdig.“

„Ich finde es schön, dass du dir Gedanken über mich machst.“

„Natürlich, mache ich das. Wir sind doch Freunde, oder?“

Hm. Was soll ein Mann damit anfangen? Wir sind doch Freunde. Welcher Mann wollte mit der Frau, in die er verliebt war, nur eine Freundschaft? Ich wollte mehr, ich wollte alles.

„Wir sind bereits gute Freunde“, antwortete ich, ohne dabei meine Zunge abzubeißen.

„Das finde ich gut. Freunde sind sehr wertvoll im Leben.“

„Dürfen sich Freunde die Füße massieren?“, fragte ich und diesmal musste ich dabei grinsen.

„Ich soll dir deine Füße massieren?“, sagte Julie und lachte.

Und ich musste mitlachen. Wir hatten eindeutig den gleichen Humor.

„Wir sollten mit der üblichen Rollenverteilung beginnen … der Mann massiert die Frau.“

„Das klingt langweilig.“

„Ich bin ein langweiliger Lehrer.“

„Und ich eine langweilige Referendarin.“

„Na ja … das bezweifle ich. Und nun?“

„Ich erzähle weiter meine Geschichte aus Graz und du hörst als Vertrauenslehrer zu.“

„Und deine Füße?“

„Wenn du möchtest, kannst du sie mir nebenbei gerne massieren.“

„Ja, sehr gerne.“

„Okay, du Held“, sagte sie grinsend und erhob sich.

Sie nahm den Stuhl und trug ihn um meinen Schreibtisch. Direkt neben mir stellte sie ihn ab, nahm wieder Platz, schlüpfte aus ihren Schuhen und legte ihre Füße auf meinen Schoß. Sie trug eine enge Jeans und Nylonstrümpfe. Schade, dass es heute kein Rock war, sonst hätte ich vielleicht einen gelegentlichen Blick auf ihren Slip erhaschen können. Aber nicht an jedem Tag war Weihnachten.

Das Gefühl ihrer nylonbedeckten Füße auf meinen Oberschenkeln war für mich pure Erotik. Ich kann nicht einmal sagen, warum das so war. Es fühlte sich einfach richtig an. Und dies war der erste direkte Körperkontakt, okay, mit Kleidung bedeckt, zwischen Julie und mir. Ich musste nur aufpassen, dass ihre Füße nicht zu nahe an meinen George kamen, sonst hätte sie sofort meine beginnende Erektion gespürt.

„Was ist? Du darfst beginnen“, forderte sie und strich mit ihren Zehenspitzen über den Stoff meiner Hose.

Ich nahm ihre Füße in meine Hände. Sie fühlten sich warm, etwas feucht, aber auch spannend an. Julie beobachtete mich genau, zwar leicht skeptisch, aber auch neugierig.

Ich kümmerte mich zuerst um den rechten Fuß, legte die Ferse in meine geöffneten Handflächen und strich mit dem Daumen ihre Fußsohle mit einem leichten Druck rauf und wieder runter. Sie hatte wunderschöne Füße, schmal in den Fesseln, mit schlanken, süß geformten Zehen. Am liebsten hätte ich ihre Füße in den Mund genommen, und jede einzelne Zehe geküsst und gelutscht. Aber ich hielt mich diesbezüglich zurück.

Julie schien meine Massage zu gefallen. Sie entspannte sich von Sekunde zu Sekunde mehr. Nun wechselte ich mit meiner Tätigkeit an ihrem Fuß, und drückte und knetete sanft jede einzelne Zehe. Julie schnurrte wie eine Katze, die man kraulte.

„Nun?“

„Es fühlt sich gut an, Benny.“

„Danke, aber das meinte ich nicht. Du wolltest mit deiner Erzählung fortfahren, während ich dich massiere.“

„Richtig. Ich muss mich nur konzentrieren. Deine Finger lenken mich etwas ab.“

„Soll ich aufhören?“

„Untersteh dich! Wo hatte ich geendet?“

„Du hast dich mit deiner Sportlehrerin in der Turnhalle amüsiert.“

„Richtig. Und nach diesem Abenteuer war mein Ziel erreicht. Ich musste nie mehr zum Sportunterricht erscheinen und erhielt trotzdem den gewünschten Zettel.“

„Wie ging es anschließend weiter?“

„Die ersten Examensprüfungen standen an.“

„Und du hattest mal wieder keine Peilung, oder?“

„Stimmt. Ich war mit völliger Ahnungslosigkeit gesegnet. Aber ich fand auch dafür eine Lösung.“

„Ich bin gespannt.“

Julie lächelte und begann mit ihrer Erzählung:


Die Mädchen meiner Schule (Band 7)

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