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UNSERE BEGEHREN ALS TREIBENDE KRAFT DES LEBENS

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Wir sind der Stoff, aus dem Träume entstehen und unser kleines Leben wird mit einem Schlaf abgerundet.

William Shakespeare

Unsere Begehren sind die wahre und eigentliche Kraft unseres gesamten Daseins.

Zur Geburt kommen wir völlig „frei“ zur Welt und sind Wesen, die weder sich selbst noch die uns umgebende Welt wahrnehmen.

Unser Leben wird anfangs vollständig von Überlebensinstinkten beherrscht. Dies gilt für jede Form des Lebens, einschließlich der Mineralien, obwohl sie gemäß der Biologie leblos sind.

Es ist eine Art Kampf um den eigenen Platz im Universum und im Dasein. Dies gilt selbst für unsere Zellen und Atome, obwohl sie zu einem geschlossenen Ganzen gehören, von dem sie sich nicht trennen können. Dieser Instinkt entspricht der unbewussten Erhaltung.

Das Neugeborene sorgt unbewusst für sein Überleben. Es ist die unterste Stufe der Pyramide, die Abraham Maslow entwickelt hat, und stellt die Rangfolge der menschlichen Bedürfnisse hinsichtlich der individuellen Erfüllung dar.

Diese Skala verdeutlicht die Verwirklichung des Individuums. Um den Gipfel zu erreichen, das heißt die volle Verwirklichung des Individuums, müssen zwangsläufig die erste und wichtigste bis hin zur letzten Stufe erfüllt sein.

Die Grundlage der Pyramide besteht aus physiologischen Bedürfnisse, wie Hunger, Durst und Schlaf. Danach kommt das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz. Auf dritter Ebene steht das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Zuneigung und Familie. An vierter Ebene kommt das Bedürfnis nach Wertschätzung, Ansehen und Erfolg. Die letzte Ebene besteht darin, sich selbst zu verwirklichen.

Jedes Bedürfnis erfordert für seine Befriedigung eine spezielle Energie, die wir das Verlangen nennen.

Ohne das Verlangen wird sich eine Person niemals verwirklichen können, noch eine angesehene Position einnehmen.

Ohne es zu begehren, ist der Mensch nicht in der Lage, eine Familie zu haben und Zuneigung, noch Sicherheit zu erhalten.

Bezüglich dem Überleben sind Verlangen automatisch und unbewusst, sodass jedes Individuum vor allem anderen leben will.

Hinsichtlich der Fortpflanzung hat die Natur dafür gesorgt, dass dieser Akt derart starke Gefühle und Vergnügungen hervorruft, dass kaum darauf zu verzichten ist.

Das oben genannte Kind baut sich zwischen der Flut an Informationen sein Dasein auf und macht diese zu eigen. Es macht sich ein Bild von den Außenwelt, von sich selbst und seiner Persönlichkeit. Als einzigartiges Wesen zeichnen sie diese Person als einmalig und unnachahmlich aus.

Was bildet sich somit mit der Persönlichkeit heraus und was genau prägt das Kind aus dem Kontext, in dem es sich befindet? Wie entwickelt sich sein Dasein?

Durch das Begehren.

Das Begehren ist die treibende Kraft des individuellen Daseins. Es entsteht aus einem Willen und äußert sich durch diesen.

Jedes Begehren ist somit ein Bestreben und während des gesamten Lebens begehren wir in einem fort. Das mag merkwürdig erscheinen, aber es ist so. Gewöhnlich betrachten wir das Begehren als etwas „Großes und Starkes“, als „unrealistisch", als „(fast) unerreichbar“ oder als etwas, für das wir uns sehr anstrengen müssen, um es zu erreichen". Fakt ist, dass unser gesamtes Dasein auf vielen kleinen und großen Begehren basiert. Sie prägen unser Leben, wie beispielsweise das Begehren, in bestimmter Weise zu erscheinen, zu sein, zu wirken, zu handeln, zu glauben, zu wissen, zu wollen, zu haben, zu können usw.

Dies sehen wir besonders deutlich bei Kindern. Bereits beim Spielen können wir beobachten, wie unersättlich ihr ununterbrochenes Verlangen ist. Der erwachsene Mensch versucht hingegen zumindest teilweise seine Begehren zu verbergen, auch wenn sie es nicht vollständig abgelegt haben. Eine erwachsene Person äußert seine Begehren entsprechend der Situation und der anwesenden Personen, in wieweit sie diese für angemessen oder machbar hält.

Das Verlangen ist somit die treibende Kraft, die unser Dasein in eine bestimmte Richtung bewegt. Diese Richtung ist entsprechend unseren Begehren von uns gewollt.

Das Begehren bewirkt tätig zu werden. Unsere Begehren bestimmen somit unser Verhalten, beziehungsweise beeinflusst das negative Gegenstück des Begehrens, was wir nicht wollen.

Auch dies ist ein Verlangen, jedoch von negativer Prägung. Es ist etwas, bei dem wir nicht wollen, dass es eintrifft. Es verleitet uns in Situationen, damit etwas Bestimmtes eintrifft.

Es klingt seltsam, aber dies ist oft so. Wenn wir nicht wollen, das etwas Bestimmtes eintrifft und diese Gedanken mehrmals aufkommen, veranlassen sie unser Unbewusstes dazu, diese ernst zu nehmen. Unser Unbewusstes folgt unseren Anweisungen, ohne sie zu beurteilen. Bei der oberen Verbildlichung besprechen wir unsere Anweisungen nicht mit der Besatzung, welche lediglich die Befehle des Kapitäns befolgt.

Wichtig sind somit die richtigen Vorgaben. Auf dieses Thema werden wir deshalb später näher eingehen.

Wir werden somit aktiv, da uns unsere Begehren antreiben. Wenn kein solches Verlangen besteht, so würden wir nicht handeln. Demzufolge veranlasst uns nicht jedes Verlangen aktiv zu werden, sondern nur das intensivste Begehren.

Bezüglich der Intensität des Verlangens stellt sich die Frage: Unser gesamtes Leben wird somit von unseren ständigen Verlangen geprägt. Was ist demzufolge bestimmend dafür, dass unsere einfachsten Verlangen bis hin zur schwierigsten Verwirklichung, eintreten und sich umsetzen lassen und zu unserer Wirklichkeit werden?

Im Grunde müssen drei Schritte bestehen, damit sich unser Begehren verwirklicht. Der erste Schritt besteht aus der Intensität des Verlangens, der zweite ist die hoffnungsvolle Erwartung, dass es sich verwirklicht und der dritte Schritt ist der ständige und anhaltende Wille, der auf das Begehren ausgerichtet ist.

Die Grundlage für jedes Begehren ist dessen Intensität. Je stärker das Verlangen ist, desto intensiver ist es, dass sich dieses Begehren verwirklicht.

Die Intensität des Begehrens ist vergleichbar mit einem Feuer, das eine Zündschnur auslöst, die unsere Leistungskraft explodieren lässt. Sie ist das erforderliche Element, ohne welches wir eine potentielle Bombe haben, aber nicht in der Lage sind, sie auszulösen.

Diese Intensität ist entscheidet, inwieweit wir unser Begehren verwirklichen.

Begehren, die aus Launen des Augenblicks entstehen und unausbleiblich erlöschen, um für andere Launen zu weichen, werden sich nie verwirklichen. Sie haben nicht die nötige Intensität, um sich zu verwirklichen.

Entsprechend der Intensität des Begehrens, kämpfen wir darum, sie zu verwirklichen. Wir müssen uns diese Intensität wie einen Kampf vorstellen, um das zu erhalten, wonach wir uns sehnen.

Diese Kraft allein reicht jedoch nicht aus. Sie wird hingegen unaufhaltsam schwächer, wenn wir im zweiten Schritt, der für die Verwirklichung notwendig ist, scheitern, das heißt in der Zuversicht, dass sich unser Begehren früher oder später erfüllt.

Die Ausdauer ist ein unumgänglicher und erforderlicher Schritt.

Es sei dabei an ein Projekt eines Hauses gedacht, das aus dem Wunsch eines bestimmten Heims entstanden ist. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir es beschließen, wird das Haus nicht automatisch umgesetzt, sondern es benötigt seine Bauzeit. Beim Bau kann sich etwas ändern oder es können Probleme auftreten, die das ursprüngliche Projekt ändern, was mit weiteren Wartezeiten verbunden ist. Der Bauherr gibt deshalb aber nicht auf, sein gesetztes Vorhaben umzusetzen.

Was auch immer wir begehren, sei es, eine bestimmte Seinsart oder etwas von der Welt zu erhalten, wir müssen davon überzeugt sein, dass wir unser Begehren früher oder später erreichen. Wir müssen es nach wie vor begehren.

Wir erreichen nichts, wenn wir nicht überzeugt sind, dass wir es erreichen. Wir müssen unsere innere Welt auf ein bestimmtes Ziel ausrichten, indem wir es begehren.

Dieses Konzept kann missverstanden werden. Man könnte fordern, dass wir begehren, reich zu werden. Ein spanisches Sprichwort sagt hingegen, wer von der Hoffnung lebt, stirbt an Enttäuschung.

Es geht hier aber nicht um das „Hoffen", sondern um das zuversichtliche Erwarten. Wir wissen, dass wir es bekommen werden, denn unser Verlangen ist intensiv und unser Wille standhaft auf das Erreichen des Ziels ausgerichtet. Anders ausgedrückt, entsteht ein Verlangen, das sich in unseren Gedanken festsetzt und zu einer zuversichtlichen Erwartung in unseren Gefühlen und unserem Willen wird. Aufgrund unserer Handlungen drängt dieses Verlangen zu seiner Verwirklichung.

Dies ist keine bloße Annahme. Schauen wir uns um. Alles was erfunden wurde, beziehungsweise erreicht wurde ist zwangsläufig diesen Weg gegangen.

Nichts von dem, was existiert, wäre möglich gewesen, wenn nicht ein Verlangen bestanden hätte und anfangs nur gedanklich, dessen Entstehen hervorgerufen hat.

Egal wie Verlangen entstehen, es hatte auch Archimedes bei seinen Erkenntnissen dazu bewegt, zum "Eureka" zu rufen, mit dem Verlangen, dieses zu entdecken. Der Gedanke hätte auch ohne auf fruchtbaren Boden zu stoßen, verfliegen können, wenn sein Verstand nicht bereit gewesen wäre, ihn umzusetzen.

Das Selbstvertrauen ist die beste Fähigkeit, die wir uns aneignen können. Es ist erforderlich, um Erfolg zu haben, wir müssen aber auch Zuversicht haben, was als Optimismus verstanden wird. All dies geschieht nicht blind, sondern wird von der Vernunft geprüft.

Ohne Optimismus, ohne Zuversicht und ohne Hoffnung erlischt unsere Kraft und wir hören auf zu kämpfen.

Damit haben wir den dritten, erforderlichen Schritt erreicht, nämlich der anhaltende Wille, der auf die Verwirklichung ausgerichtet ist.

Unser Wille ist eine enorme Kraft, über die wir verfügen. Sie ermöglicht uns, die Welt aufzurütteln.

Unser Wille ist sehr stark und unbegrenzt verfügbar sowie fähig. Wenn wir etwas wollen, dann begehren wir es zuerst und richten unseren Willen auf das aus, was wir uneingeschränkt begehren. Das zuversichtlich erwartete Ziel wird früher oder später durch die Kraft eintreten, da alle erforderlichen Schritte gemeistert wurden.

Der Wille muss mobilisiert und angetrieben werden. Es ist nichts anderes als das glühende Begehren, damit wir ans Ziel gelangen und der Kreislauf beginnt von vorne.

Dieser Grundsatz ist Fakt. Wenn wir ein Ergebnis verwirklicht haben, haben wir es erreicht, auch wenn das Gegenteil eingetroffen ist, nämlich wenn man eine bestimmte Sache nicht wollte. Auch dies basiert auf einem Verlangen. An diesem Verlangen wurde stets festgehalten und hat sich in zuversichtliches Erwarten umgewandelt. Unter keinen Umständen sollte etwas Bestimmtes eintreten, dadurch wurde die Willenskraft stimuliert.

Der Wille besteht darin, aktiv zu werden und unser Handeln auszulösen. Die meisten Personen glauben nämlich, dass sie ihre Begehren nicht verwirklichen können und verharren in einer passiven Phase des Begehrens, in der sie nur davon träumen und sich Vorstellungen machen. Sie haben aber weder die erforderliche Zuversicht, noch den Glauben, dass ihr Begehren verwirklicht werden kann. Folglich haben sie nicht den erforderlichen Willen, um auf das Verwirklichen des Begehrens ausgerichtet zu handeln.

Mit diesem Wissen und entsprechender Umsetzung, können wir erreichen, was wir wollen. Bei Personen, die keinen Erfolg haben, sind demnach Elemente mit im Spiel, die dessen Bemühungen zunichte machen. Diese Elemente werden im Folgenden genauer untersucht.

Es werden Mechanismen erläutert, die ausgelöst werden und einen oder alle drei erforderlichen Schritte zerstören und dadurch verhindern, die Ziele zu erreichen.

Begehre!

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