Deutschland im Mittelalter

Deutschland im Mittelalter
Автор книги: id книги: 2195854     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 5630,86 руб.     (56,53$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783805351331 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Bernd Fuhrmanns umfassende Darstellung verbindet erstmals systematisch die Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit der Umweltgeschichte, die heute mehr denn je im Fokus steht. Ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung sind von großer Bedeutung. Schon der Einfluss des Klimas etwa auf die Getreideernte und die Weinlese beeinflusste die Ernährungslage weiter Teile der Bevölkerung. Entsprechenden Niederschlag fand der Rückgang der siedlungsnahen Wälder. Auch die Belastungen durch den Bergbau waren spätestens im 15. Jahrhundert bekannt. Die Entwicklungen von Agrarsektor, Handel, Handwerk, Städtewesen und sozialen Strukturen sind in den (chronologisch aufgebauten) Hauptkapiteln thematisiert und werden so für Früh-, Hoch- und Spätmittelalter vergleichbar. Der zeitliche Rahmen reicht vom 7./8. bis ins 17. Jahrhundert, wobei der Schwerpunkt auf dem Spätmittelalter und den folgenden etwa 100 Jahren liegt. Geographisch steht das Reichsgebiet nördlich der Alpen im Zentrum.

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Bernd Fuhrmann. Deutschland im Mittelalter

Deutschland im Mittelalter

Impressum

Menü

Inhalt

Einleitung

Klimaeinflüsse

Bevölkerungsentwicklung

Oberflächenstruktur

Geldwesen

Frühmittelalter. Agrarsektor1

Handwerk

Handel

Städtewesen

Soziale Strukturen und Bildung des Adels

Hochmittelalter. Agrarsektor

Handwerk

Handel

Städtewesen

Köln – ein Sonderweg

Wohnverhältnisse

Verkehrswesen

Adel

Spätmittelalter. Agrarsektor

Wald- und Forstwirtschaft

Holz als wichtige Ressource

Waldnutzung

Glashütten

Das Beispiel Nürnberg

Maßnahmen zum Schutz der Wälder

Wald- und Forstordnungen

Städtewesen

Innere Urbanisierung

Wasserversorgung

Abfallbeseitigung und Tierhaltung

Straßenpflasterung

Lebensmittelkontrolle

Raumplanerische Aspekte

Bauen und Wohnen

Handwerk und Produktion

Zünfte

Mühlen

Handel

Augsburg und Nürnberg

Messen

Güter und Waren

Getränke

Die Hanse

Verlagswesen

Aspekte der Sozialstruktur

Soziale Schichtung

Armut und Bettelei

Stiftungen

Reichtum und Führungsschichten

Burkard Zink – ein Aufsteiger

Jüdisches Leben und Wirtschaften

Bergbau und Montansektor

Edelmetallbergbau und -verarbeitung

Salinen

Kohle

Der Schwarze Tod und andere Seuchen

Öffentliche Finanzen und Kreditwirtschaft

Städte

Territorien

Das Reich

Ernährung

Rückblick

Literatur

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Bernd Fuhrmann

Wirtschaft – Gesellschaft – Umwelt

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Venedig nahm seine Goldprägung (Dukaten) 1285 mit ungarischem Gold auf, Ungarn wiederum prägte seit 1325 Guldenmünzen, die als wertstabile Münzen weit umliefen, so in größerer Anzahl beispielsweise in Franken mit Nürnberg als dem dortigen Handels- und Produktionszentrum. Erste Versuche in England und Frankreich mussten hingegen wegen fehlender regelmäßiger Goldeinkünfte zunächst wieder aufgegeben werden. Ab 1337 ließ dann die französische Krone den Ecu à la chaise bzw. den Ecu d’or prägen (ca. 4,18 Gramm). Unter der Herrschaft Eduards III. begann in England in den 1350er-Jahren die Prägung des Nobel, einer mit 8,97 Gramm ausgesprochen schweren Münze. Ein nicht unerheblicher Teil des für die Prägung benötigten Goldes entstammte dem Lösegeld, das für den 1356 in der Schlacht bei Maupertuis gefangenen französischen König Johann II. gezahlt wurde. Im Reichsgebiet ließen die rheinischen Kurfürsten ab 1348 nach florentinischem Vorbild Goldmünzen schlagen. 1386 begannen sie die gemeinschaftliche Prägung der rheinischen Gulden (florenus rhenensis, fl. rh.), welche bis in das frühe 16. Jahrhundert hinein den Fernhandel zumindest im Rheingebiet und in Oberdeutschland dominierten und als eine Art Leitwährung fungierten. Die Versuche der Herrscher, eine eigene Reichsguldenproduktion – die sogenannten Apfelgulden – gegen die Interessen der rheinischen Kurfürsten aufzubauen, verliefen hingegen weitgehend im Sande.31 Für den Norden und Nordosten übernahm die lübische (Silber-)Währung eine Leitfunktion. Das Recht zur Goldprägung gestand die Goldene Bulle von 1356 ausschließlich den Kurfürsten zu; außer ihnen verfügte nur noch Lübeck über dieses Privileg (1340), nutzte es aber nur vorübergehend. Um auch einmal konkrete Zahlen zu nennen: Der flandrische Graf Ludwig von Male, nicht dem Reich zugehörig, ließ während seiner knapp 40-jährigen Herrschaft (1346–1384) etwa 15 Millionen Gold- sowie ungefähr 135 Millionen Silbermünzen prägen.

Einen tief greifenden Wandel im Münzwesen brachte dann erst wieder das 16. Jahrhundert, denn das Aufkommen höherwertiger Silbermünzen neben den groschenartigen Silbermünzen führte dazu, dass die Talerprägungen selbst in Oberdeutschland nach 1536 die Guldenmünzen aus ihrer Leitwährungsfunktion verdrängten. Die Bezeichnung Taler fungierte allerdings als Oberbegriff für zahlreiche Großsilbermünzen, deren Wert bei ihrer ersten Prägung dem eines Goldguldens entsprach, was zu einem hohen Gewicht der Münzen führte. Allgemein bezeichnet Michael North die durch die gesteigerte Silberförderung begünstigte Produktion von Großsilbermünzen als Einleitung der geldgeschichtlichen Neuzeit.32 Die seit ca. 1540 ins Spiel kommenden Silbervorkommen der Neuen Welt sollten aber erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das europäische Münzwesen beeinflussen, wobei ihre Auswirkungen auf das Reichsgebiet in der Forschung äußerst umstritten sind. Allerdings drangen seit den 1560er-Jahren über die südlichen Niederlande spanische Philippstaler ins Reichsgebiet vor. Bereits die letzten Jahre des 16. Jahrhunderts kennzeichnete dann eine teils drastische Kleingeldverschlechterung, da den Scheidemünzen steigende Mengen an Kupfer zugefügt wurden. Ihren Gipfel erreichte diese Münzpolitik in der Kipper- und Wipperkrise zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, bevor sich die Währungsverhältnisse ab 1623 wieder stabilisierten.

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