Читать книгу Roboterjagd auf dem namenlosen Planeten: Die Raumflotte von Axarabor - Band 217 - Bernd Teuber - Страница 6

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Ka-Drei riss das Schiff scharf nach Steuerbord, als wenige Tausend Kilometer vor ihm der glühende Gasball einer Explosion anschwoll und das Universum zu verschlingen drohte. Das Triebwerk der kleinen Zwei-Mann-Maschine heulte in schrillem Diskant, als der Roboter Gegenbeschleunigung gab. Dennoch schaffte er es nicht ganz. Die Ausläufer der Explosion schossen gleich Sonneneruptionen in den Raum. Einer streifte das Schiff. Es gab einen lauten Knall. Flammenzungen leckten aus der Steuerkonsole. Ka-Drei versuchte gar nicht erst, die rasende Drehbewegung der Maschine zum Stillstand zu bringen, sondern beschleunigte mit Maximalwerten.

Nach wenigen Sekunden durchstieß das Schiff den letzten Ausläufer der glühenden Gase und schoss weiter in das Dunkel des Alls hinein. Vom Sitz des Copiloten kam ein dumpfes Stöhnen. Ka-Drei drehte den Kopf und blickte in das schmerzverzerrte Gesicht von Sacor Lumet. Der Mann hing bewusstlos in den Sicherheitsgurten. Die Adern traten dick auf seiner Stirn hervor, und aus den Nasenlöchern rannen zwei dünne Blutfäden. Ka-Drei schaltete die Steuerung auf „Autopilot“ und löste die Sicherheitsgurte. Dann beugte er sich zu Lumet und unterzog ihn einer oberflächlichen Untersuchung. Sein Zustand war schlecht.

Ka-Drei öffnete den medizinischen Notfallkasten entnahm ihm eine Injektionsspritze und presste sie gegen den Hals des Mannes. Kurz darauf öffnete Lumet die Augen. Ein lautes Stöhnen kam über seine Lippen. Das Weiße in den Augäpfeln war von einem dichten Netz roter Äderchen überzogen. Lumet presste seine Hand auf die linke Seite und verzerrte schmerzhaft das Gesicht.

„ Haben wir es geschafft?“

Das , so dachte der Roboter, war eigentlich eine dumme Frage . Sie kennzeichnete die Verfassung, in der sich Lumet befand.

„ Nein“, antwortete Ka-Drei. „Das Schiff ist schwer beschädigt. Die Chance, dass wir unser Ziel erreichen, steht eins zu einer Million.“

Lumet wischte sich achtlos das Blut aus dem Gesicht. Er hustete ein paar Mal. „Wir … wir müssen es schaffen ...“ sagte er leise.

Lumet stöhnte, als er die rot verschleierte Luft einatmete, die verbrannt und nach Kunststoff stank. Sein Gesicht war eine Maske unerträglichen Schmerzes. Die Technik hatte ihn im Stich gelassen, als er sie am dringendsten benötigte. Seine Beine waren zermalmt worden, als das Schiff einen Treffer in die Seite bekam. Der Rest seines Körpers lag in dem Sitz des Copiloten, die nackten Knochen zum Teil noch mit roten und grauen, schleimbeschmierten Teilchen des Kampfanzugs bedeckt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lauschte er der Stimme des Schiffes. Zu keinem Zeitpunkt hatte es so gebrüllt wie jetzt. Aber es war auch nie zuvor so schwer verletzt gewesen. Genauso wenig wie Lumet selbst.

Er grub seine Zähne in die Unterlippe und fügte so zu dem großen Schmerz noch einen geringeren hinzu, der ihm helfen sollte, von der entsetzlichen Pein in seinen Beinen abzulenken. Mit einer fahrigen Handbewegung langte er nach vorn und wischte den blutigen Schleim vom Bildschirm. Der Schweiß wusch Furchen in sein Gesicht, als er die Daten las. Das Schiff war schwer beschädigt. Lumet umklammerte die Lehnen seines Sitzes und spannte die Schulter-, Rücken- und Armmuskeln, aber er vermochte sich nicht zu erheben. Er schmeckte Blut auf seiner Zunge, und die Marter in seinen Beinen nahm zu.

Noch zwei Mal versuchte er hochzukommen, ehe er sich eingestehen musste, dass es keinen Zweck hatte. Er wischte über sein Gesicht und starrte auf das Blut an seinen Händen. Fast erstickte er an diesem roten Nebel, während er sich krampfhaft bemühte, den Blick auf seine Beine zu vermeiden. Schwäche presste ihn in den Sitz zurück.

„ Sie haben innere Verletzungen“, sagte Ka-Drei. „Sie brauchen medizinische Hilfe.“

Lumet wandte langsam den Kopf. „ Ich fürchte, dazu ist es … zu spät ...“

Ka-Drei reagierte nicht. Er wusste, dass der Mann recht hatte. Ihm blieben nur noch wenige Sekunden, bevor er starb. Ka-Drei hatte gelernt, die Menschen genau zu beobachten. Er wusste sehr genau, dass sie ihre geheimgehaltenen Lebenserfahrungen in den Muskeln ihrer Gesichter entblößten und dass ein Fremder, dem man auf der Straße begegnete – ob es ihm nun gefiel oder nicht – all seine intimsten Gedanken verriet.

Wenn man aufmerksam genug beobachtete, unter den richtigen Lichtverhältnissen, erfuhr man, ob nun Furcht oder Hoffnung oder Vergnügen die Tage seines Lebens erfüllt hatte, erahnte man die Quellen und die Ergebnisse seiner geheimsten sinnlichen Lüste, empfing man den matten, aber unauslöschlichen Nachhall der anderen Menschen, die ihre Persönlichkeit im Tausch gegen seine hinterlassen hatte.

All das konnte Ka-Drei in den Gesichtern sehen. Und er sah, dass Lumet mit seiner Einschätzung richtig lag. Sein Leben neigte sich dem Ende entgegen. Er hatte den größten Teil seiner Existenz dem Geheimdienst von Axarabor gewidmet, und war von ihm voller Rohheit verbraucht worden. Abermals wurde Lumets Körper von einem Hustenanfall durchgeschüttelt. Ein Blutstrom quoll aus seinem Mund. Mit zitternden Fingern zog er den Datenkristall aus der Innentasche seiner Jacke. „Du musst dafür sorgen, dass die Informationen zum Hauptquartier gelangen.“

Der Roboter nickte nur, obwohl Lumets Befehl ihn mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit die Existenz kosten würde. Aber der Mann verfügte nicht nur über die größere Erfahrung, er besaß auch die absolute Befehlsgewalt.

So ist die menschliche Natur , dachte Ka-Drei. Alles geht seiner Zerstörung entgegen. Ein nicht zu behebender genetischer Fehler oder auch vielleicht das unwiderstehliche Bedürfnis, sich seinem Schicksal zu widersetzen.

Eine Erschütterung lief durch das Schiff und schleuderte es seitwärts. Mit äußerster Konzentration brachte Ka-Drei die Maschine noch einmal auf kontrollierbaren Kurs. Er gab sich jedoch keinen Illusionen hin. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Verfolger ihn eingeholt hatten. Der Gedanke, dass sie nur mit ihm spielten, bevor sie ihren Tötungsauftrag erledigten, drängte sich immer stärker auf.

Auf dem Ortungsbildschirm war zu erkennen, dass das gegnerische Schiff näherkam. Nach drei fehlgeschlagenen Versuchen wollten sie diesmal offensichtlich behutsamer und dafür gründlicher vorgehen. Die beiden Schiffe befanden sich jetzt auf gleicher Höh e. Ka-Drei nutzte die Gelegenheit, um eine Bombe abzufeuern. Der Energieball blähte sich zwischen dem kleinen Schiff und dem Verfolger auf. Es war kein Fehlschuss. Ka-Drei hoffte, dass der Gegner auf dem einmal eingeschlagenen Kurs bleiben und direkt in die Energieentfaltung rasen würde.

Der expandierende Feuerball erstickte alle anderen Impulse, sodass Ka-Drei auf dem Bildschirm zunächst nichts anderes sah als eine sich rasch ausbreitende Glutwolke. Nach wenigen Sekunden verflüchtigte sie sich, ohne dass der Gegner wieder sichtbar wurde. Ka-Drei war davon überzeugt, dass er das Schiff vernichtet hatte, doch im nächsten Augenblick gab es einen verheerenden Schlag. Irgendetwas traf das Schiff mit unvorstellbarer Kraft. Während Ka-Drei versuchte, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bekommen, begriff er, was geschehen war.

Der Gegner hatte das Schiff gerammt. Dazu hatte er alle Aggregate bis auf den Normalantrieb abgeschaltet, sodass eine Ortung bei den gegenwärtigen Energieausbrüchen so gut wie ausgeschlossen war. Ka-Drei sah nur eine Möglichkeit, dem Verfolger zu entkommen. Er betätigte einige Tasten auf der Steuerkonsole. Der Jäger machte einen regelrechten Sprung, der von den Antigravabsorbern aufgefangen wurde. Das gegnerische Schiff blieb schnell zurück.

Ka-Drei raste der Lichtgeschwindigkeit entgegen. Mit seinen künstlichen Augen beobachtete er die seltsamen Lichteffekte der Dopplerverschiebung und sah, wie seitlich die Sterne in tiefem Schwarz versanken. Dann wurde die Lichtgeschwindigkeit überschritten, und er war allein im All. Ein Ruck ging durch die Maschine. Auf der Konsole blinkten mehrere rote Lampen. Der Jäger kehrte in den Normalraum zurück. Ka-Drei führte eine kurze Überprüfung durch und erkannte die Ursache. Der Antrieb war so sehr schwer beschädigt, dass ein Überlichtflug nicht mehr in Betracht kam. Er musste einen anderen Weg finden, um den Verfolger abzuschütteln.

Zunächst galt es jedoch, seine Position zu bestimmen. Die wenigen sichtbaren Sterne in dieser Gegend machten es nicht leicht. Ka-Drei peilte den hellsten Stern an, einen Spektraltyp G6, hinter dem eine Reihe Galaxien auszumachen waren. 365 Lichtjahre entfernt lag ein mittelgroßer Stern, in zirka 108 Lichtjahren Entfernung hinter ihm ein Zwergstern vom Typ F5. Der Computer errechnete, dass es sich bei dem Gestirn mit größter Wahrscheinlichkeit um Hyrathon handelte.

Aber weder der eine noch der andere Planet kamen für eine Landung in Betracht. Die Entfernung war zu groß. Doch zumindest kannte Ka-Drei jetzt seine Position. Er aktivierte die holografische Sternenkarte und studierte sie eingehend. In einer Entfernung von drei Lichtjahren entdeckte er schließlich eine gelbe Sonne, die von sechs Planeten umkreist wurde. Die Sensoren begannen sofort mit der Auswertung. Wenige Minuten später erschienen die Daten auf dem kleinen Monitor. Nur der zweite Planet schien geeignet. Die Gravitation betrug 1,1 g. Rotationszeit: zwanzig Stunden. Die durchschnittliche Temperatur lag bei 27 Grad. Ansonsten war über dieses System nichts bekannt. Es hatte nicht einmal einen Namen.

Ka-Drei blickte auf den Ortungsschirm. Von den Verfolgern war nichts mehr zu sehen. Wenn es ihm gelang, das Schiff unbemerkt auf dem Planeten zu landen, konnte er die notwendigen Reparaturen durchführen und anschließend seinen Flug fortsetzen. Mit schnellen Bewegungen bediente er die Kontrollen und ging auf Kurs. Mit Reisegeschwindigkeit näherte er sich dem System. Er konnte nur hoffen, dass die Angaben der Sternenkarte stimmten, denn ein Weiterflug war unmöglich, weil das Schiff in seinem desolaten Zustand einen erneuten Start nicht überstehen würde.

Der schon nahe Planet schien ungeheuer anzuschwellen, als stürzte er auf das Raumschiff zu. Dann war er plötzlich nicht mehr vor oder über ihm; und es war auch kein kleiner Planet mehr, sondern eine riesige Fläche. Ka-Dreis Finger tanzten auf den Kontrolltasten wie die eines Pianisten. Das Triebwerk dröhnte.

Mit geringer Geschwindigkeit drang Ka-Drei in die obersten Schichten der Atmosphäre ein. Unter ihm lag, durch kleine Wolkenschleier getrübt, eine öde Landschaft. Weit fortgeschrittene Erosion. Ausgedehnte Stein- und Sandwüsten, vereinzelte Felszungen, Rundgebirge und erloschene Vulkane. Eine Sturmzone rückte auf die Terminatorlinie mit der Umdrehungsgeschwindigkeit des Planeten vor. Im zentralen Gebirgssystem befand sich eine große, gleichmäßige Lücke, die tiefere Gesteinsschichten bloßlegte. Von diesem Gebiet aus erstreckten sich einige Hundert Kilometer weit breite Streifen zerbröckelten Eruptivgesteins.

Ka-Drei zog eine weite Schleife und ging tiefer. Sofort schaltete er das Triebwerk auf Gegenschub, doch die Geschwindigkeit verringerte sich nur geringfügig. Das Schiff stürzte der Oberfläche entgegen. Ka-Drei wusste, dass er jetzt nicht mehr Herr über die Maschine war. Eine Masse von so vielen Tonnen Gewicht, die durch die Atmosphäre schoss und dessen Sensoren nach einem sicheren Landeplatz suchten, ließ sich kaum noch von einem Piloten dirigieren, selbst wenn es sich dabei um einen Roboter handelte, der jedem Menschen überlegen war.

Das zentrale Navigationsgerät – eine Datenverarbeitungsanlage, deren Informationen von den Instrumenten kamen und deren Befehlsimpulse direkt an das Steuerungssystem und die übrigen Kontrollen gingen, erledigte alle Operationen selbsttätig. Ka-Dreis Finger konnten dem Schiff mit dem Betätigen einer Tasten sagen: „Geh dorthin!“, aber das Navigationsgerät war in der Lage, den Befehl zu verweigern und seinen eigenen Kursberechnungen zu folgen, wenn es ihn für falsch hielt. Doch diese Überlegungen waren belanglos. Das Schiff hatte mehrere Treffer abbekommen. Es würde vermutlich nie wieder starten können.

Aber diese Überlegungen spielten im Moment keine Rolle. Nun kam es erst einmal darauf an, dass die Landung einigermaßen glimpflich verlief. Mit einem lauten Knirschen setzte das Schiff auf, rutschte mehrere Hundert Meter über den Sand und wirbelte Staubfontänen empor. Dann prallte es gegen einen Berghang. Ein lautes Knirschen ertönte. Ka-Drei wurde aus dem Sitz geschleudert und gegen die Wand geworfen. Mit einem Fuß stieß er sich ab, als das Schiff über den Boden rollte. Dann war es still – bis auf das Zischen der ausströmenden Luft. Ka-Dreis Überlegung hatte keinen Moment ausgesetzt. Der Aufprall war nicht so heftig gewesen, wie er zunächst befürchtet hatte.

Das Schiff lag auf der Seite, aber Ka-Drei hatte sich an einer Strebe festgeklammert und konnte aus dieser Position zum Pilotensitz hinüberklettern. Er widmete seine Aufmerksamkeit den Kontrollen. Einige Lampen flackerten, andere leuchteten überhaupt nicht mehr. Ka-Drei betätigte zwei Tasten und führte einen Systemcheck durch. Das Ergebnis war negativ. Diese Maschine würde nie wieder durch den Weltraum fliegen. Ka-Drei dachte er die Verfolger. Sie würden bald hierherkommen. Er musste so schnell wie möglich verschwinden, obwohl er wusste, dass er unterlegen war. Sein Blick wanderte zu Sacor Lumet. Der Mann lag mit weit aufgerissenen Augen und verdrehten Gliedmaßen am Boden.

Die dilettantischen Versuche, den Gegnern zu entkommen, waren erfolglos geblieben. Trotz dieser Erkenntnis wollte Ka-Drei nicht aufgeben. Alles, was er bisher unternommen hatte, war sinnlos, wenn er nicht konsequent damit fortfuhr. Er fragte sich, was die Verfolger jetzt tun würden. Zweifellos wollten sie sich davon überzeugen, ob ihre Maßnahmen den erwünschten Erfolg gebracht hatten.

Ka-Drei nahm Lumets Waffe an sich. In der Box mit den Ausrüstungsgegenständen fand er einen Gürtel mit Holster. Er legte ihn an und schob die Waffe in die Halterung. Dann betätigte er einige Tasten auf der Steuerkonsole. Das Schleusentor wurde geöffnet und die Rampe ausgefahren. Er warf noch einen Blick auf den toten Lumet und verließ das Schiff. Der Boden war sandig, aber relativ fest. Trotz seines hohen Gewichts würde er nicht einsinken. Ka-Drei war umhüllt vom öden Schweigen eines Planeten, der Millionen Lichtjahre vom Hauptquartier entfernt um eine namenlose Sonne kreiste. Zu seiner Linken ragte der steile Berg auf.

Beim Landeanflug hatte Ka-Drei gesehen, dass es auf diesem Planeten nur wenige Gebirge gab. Die vielen Hügelgruppen waren schroff, jedoch nicht besonders hoch. Es schien sich um eine sehr alte Welt zu handeln, deren geologische Formations-Aufwerfungen im Verlauf der Jahrmillionen abgetragen worden waren. Ka-Drei kannte solche Erscheinungen. Verbrauchte Planeten sahen immer so aus.

Trotzdem fand Ka-Drei es erstaunlich, dass er Reste seiner ehemaligen Atmosphäre hatte festhalten können. Alles deutete jedoch darauf hin, dass auf diesem Planeten das letzte Stadium angebrochen war. Ka-Drei warf einen Blick auf das Schiff. Das Heck war verbogen. Die Verfolger würden das Wrack bald orten und sich davon überzeugen, ob jemand den Absturz überlebt hatte. Und dann würden sie ihn jagen.

Ka-Drei betrat noch einmal das Schiff, ging ins Cockpit und löste die Abdeckung der Steuerkonsole. Kabel und Platinen kamen zum Vorschein. Mit schnellen Handgriffen zog er einige der Kabel heraus und verband sie mit anderen Platinen. Sekunden später sprühten Funken. Signallampen flackerten. Auf einem kleinen Bildschirm begann ein Countdown rückwärts zu zählen. Ka-Drei hatte den Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert. Sämtliche Hinweise auf die Herkunft oder das Ziel des Schiffes mussten vernichtet werden. Nichts Verwertbares durfte zurückbleiben.

So schnell es seine Beine erlaubten, verließ der Roboter das Schiff und entfernte sich. Eine gewaltige Explosion ließ den Boden erzittern. Metallstücke flogen durch die Luft. Eine rote Feuersäule schoss zum Himmel empor. Was danach übrigblieb, war nicht mehr als Raumschiff zu erkennen. Ka-Drei steigerte sein Tempo. Er war davon überzeugt, dass die Sensoren des feindlichen Schiffes die Explosion registriert hatten.

Mehrmals blickte er nach oben, aber von etwaigen Verfolgern war nichts zu sehen. Trotzdem wusste er, dass sie bald auftauchen würden. Mit seinen Facettenaugen suchte er die Umgebung ab, konnte aber nichts entdeckten, was in irgendeiner Weise für ihn gefährlich hätte werden können. Auf diesem Planeten schien es nur Felsen und Sand zu geben. Der größte Teil seiner Aufmerksamkeit galt jedoch weiterhin dem Himmel. Dort vermutete er das feindliche Schiff, obwohl durchaus die Möglichkeit bestand, dass es schon längst gelandet war.

Der Gedanke an die Verfolger brachte Ka-Drei wieder einmal seine eigenen Existenzprobleme in Erinnerung. Aber damit durfte er sich jetzt nicht aufhalten. Immerhin besaß er einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb, der, einprogrammiert oder natürliche Reaktion, ihn zu dieser Handlungsweise veranlasste. Während er sich vorwärts bewegte, hatte er immer einen Platz in seinem Beobachtungsfeld, wo er blitzschnell Deckung suchen konnte. Dem Stand der Sonne nach zu schließen, musste es auf diesem Planeten jetzt später Nachmittag sein. Ka-Drei hatte jedoch den Eindruck, dass die Dämmerung bereits eingesetzt hatte.

Die Dunkelheit der Nacht würde ihm keine Vorteile bringen, denn die Verfolger konnten sich dank ihrer Instrumente bei allen Lichtverhältnissen orientieren.

Roboterjagd auf dem namenlosen Planeten: Die Raumflotte von Axarabor - Band 217

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