Читать книгу Liebesgedichte für jeden Beziehungstyp - Bernharda May - Страница 3
ОглавлениеVorwort
Werte Lese*Innen,
das vorliegende Büchlein voller Poesie soll Sie natürlich erfreuen – aber in erster Linie auch nützlich sein. Es wird nicht erwartet, dass man angesichts der Verse demütig erstarrt und der Kunst huldigt. Im Gegenteil: Die Gedichte sollen als Gebrauchslyrik fungieren und alle sollen sich dasjenige aussuchen und weiterverwenden, das ihnen nützlich erscheint. Darum findet man bei manchen Gedichten auch kleine Hinweise und Vorschläge, wie Einzelne sie abändern können.
»Warum ändern?«, wird sich vielleicht der eine oder die andere fragen. Die Antwort ergibt sich aus dem Titel für diese Sammlung: Beziehungen, insbesondere die Liebe betreffend, hängen stets von den involvierten Persönlichkeiten ab. Die einen lieben schmachtend, die anderen humorvoll. Einige ziehen nüchterne Betrachtungsweisen bezüglich ihrer Gefühle vor, für die nächsten geht die Liebe durch den Magen. Für jeden dieser Beziehungstypen sollte in diesem Büchlein hoffentlich etwas zu finden sein. Wenn nicht – nur Mut und variieren Sie ein Poem nach Ihren individuellen Vorstellungen! Die Dichterin gibt Ihnen freie Hand.
Lassen Sie sich nicht von Bedenken aufhalten. Zwar sind die meisten der hier gesammelten Gedichte autobiografischer Natur, aber ich teile gern. Wo mein Lied von blauen Augen schwärmt, kann ein anderer ruhig die Farbe wechseln und von braunen oder grünen Augen singen. Meine Zeilen stelle ich ihm/ihr mit Freuden zur Verfügung.
Apropos »ihm« und »ihr« – neben den konkreten Farbbezeichnungen haben Liebesgedichte oft einen weiteren Nachteil: Sie verwenden Pronomen, die geschlechtlich gebunden sind sowie die Beziehung zwischen Sprecher (das lyrische Ich) und Adressaten (das angesprochene Du) scheinbar eindeutig machen. Das ist auch bei den vorliegenden Werken der Fall. Doch wurde sich bemüht, die Personalpronomen auf eine Weise einzufügen, dass man »ich« und »du« je nach Bedürfnis tauschen kann. Das gleiche trifft in gewissem Maße auch auf »er« und »sie« zu. Daher sollen die Leser keinerlei Scheu empfinden, heteronormative Konstellationen auf Wunsch in alternative umzuwandeln.
Wer allerdings die Verse nur genießen, aber gar nicht weiterverwenden mag, sei natürlich auch willkommen, hierin zu blättern. Es finden sich strenge Gedichtformen ebenso wie freie Lyrik ohne Reim, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Und vielleicht fühlt sich ja jemand inspiriert, ebenfalls ein Lyrikbändchen zu veröffentlichen? Denn Poesie will leben und gelebt werden.
Bernharda May