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Prolog

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Was haben wir uns in der Pubertät geärgert über diese peinlichen Eltern, die mit einer hundertprozentigen Treffsicherheit immer das Falsche gemacht haben. Die ausgerechnet dann, wenn wir den coolsten Typen der Schule trafen, uns in seiner Anwesenheit Mäuschen nannten. Was für einen 17-jährigen jungen Mann ungefähr so sexy wie eine Freundin mit Stützstrümpfen ist und uns natürlich für immer und bis in alle Ewigkeit bei ihm diskreditierte.

Wie oft haben wir uns geschworen, dass wir selbst nie im Leben so peinlich wie unsere Eltern werden, sondern stattdessen die coolsten und lockersten Eltern der Welt werden.

Ein Vorhaben, das wir glaubten selbst dann noch in die Tat umsetzen zu können, als wir selbst ein Kind bekamen. Doch nur weil das Kind am ersten Schultag statt eines Anzuges eine Lederjacke plus Chucks trägt, heißt das noch lange nicht, dass wir cooler sind als der Rest der Welt.

Ja, selbst das Schlagzeug, das wir der Tochter statt der obligatorischen Blockflöte zu Weihnachten geschenkt haben, macht uns noch lange nicht zu Brad Pitt und Angelina Jolie.

Es hilft auch nichts, den Kindern Iron Maiden statt Mozart vorzuspielen, um Coolness-Punkte bei ihnen zu sammeln. Die wollen doch sowieso nur One Direction hören! Denn ganz gleich, ob wir Turnschuhe, Jogginghose oder Twinset tragen, die Kinder finden uns sowieso nur eins: peinlich.

Was wir den anderen Eltern natürlich ebenso wenig erzählen wie die zahlreichen Missgeschicke, die uns bei der Aufzucht des Nachwuchses sonst noch so passieren. Denn wenn unsere Kinder uns schon nicht für die besten aller Eltern halten, dann sollen es doch zumindest die anderen Eltern glauben. Was dazu führt, dass alle Eltern denken, sie sind die einzigen, die in Sachen Kindererziehung komplett verkacken.

Doch ich kann Sie beruhigen. Die anderen Eltern sind keinen Deut besser, konsequenter oder cooler als Sie. Wie solche oben angedeuteten Missgeschicke aussehen und warum unser Leben ohne sie um einige Anekdoten ärmer wäre, das können Sie in diesem Buch nachlesen. Denn hier berichten Alleinerziehende, Patchwork- und klassische Vater-Mutter-Kind-Familien hinter vorgehaltener Hand über ihre kleineren oder größeren Pannen in Sachen Kinderaufzucht.

Karl, das Kind ist weg!

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