Blockchain - Wirtschaft im Umbruch
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Bettina Uhlich. Blockchain - Wirtschaft im Umbruch
Inhalt
Orientierungspunkte
Seitenliste
Vorwort
1 Vom Vertrauen zum Wissen durch Blockchain
Fehlt Vertrauen, droht der Kollaps
Die Geburt des Bitcoins
Renten werden gekürzt
Plötzlich wird Bitcoin interessant
Vertrauenskrise bei den Bitcoin‐Jüngern
Datenabzocke erschüttert Vertrauen
Daten als Geschäftsmodell
Cambridge Analytica und die Folgen
Auch Identitäten werden geklaut
CEO‐Fraud macht die Runde
Big Brother is watching you
Die Daten werden vor der Verschlüsselung abgegriffen
Fake News und die Suche nach der Wahrheit
Deep Fakes sind täuschend echt
Blockchain als Lösung
Blockchain soll die Industriedaten schützen
Vertrauen wird durch Wissen ersetzt
Öffentliche Blockchain versus Private Blockchain
Private Blockchain
Anmerkungen
2 Blockchain revolutioniert die Lieferketten
Analyse des Ist‐Zustandes
Blockchain löst viele Probleme der Lieferkette
Konsensverfahren erzeugt Urkunde
Das Wenn‐dann‐Prinzip
Authentische Daten in Echtzeit
Daten‐Cloud versus Blockchain
Gleich und Gleich gesellt sich gern
Der Traum aller Spediteure
Blockchain kann auch Rechtstitel erzeugen
Klagen werden überflüssig
Supermärkte werden zu Abhollagern
Das digitale Geld verändert die Welt
Keine Wartezeiten mehr bei Überweisungen
Neue Finanzierungsinstrumente dank Blockchain
Regionale Börsen gewinnen wieder an Bedeutung
Triple A rückt in greifbare Nähe
Der Schwarm finanziert
Virtueller Börsengang
Hinter den Kulissen
Bundesregierung sieht die Vorteile
Banker stehen noch auf der Bremse
EZB‐Chefin Lagarde will den digitalen Euro
China will an die Spitze
»Banken müssen sich neue Geschäftsfelder erschließen«
Miniblockchain mit dynamischer Identität
»Europa muss bei den digitalen Standards mitreden«
Anmerkungen
3 Mit Blockchain gegen Korruption und Geldwäsche kämpfen
Schlechte Zeiten für Geldwäsche
Europa als Paradies für Geldwäsche
Blockchain verhindert Korruption
Mit Blockchain Reputations‐ und Haftungsrisiken managen
Imageschaden hat Auswirkung auf den Wert der Aktie
Bitcoin und die Hoffnung auf das schnelle Geld
Anmerkungen
4 Blockchain und die Kraft des Beweises
Unser Gehirn ist, was es isst
Die Chemie als Seismograph wirtschaftlicher Entwicklungen
Wie der Lachs zum Vegetarier wird
Die Chemieindustrie und ihre Marktmacht nutzen
Die Blockchain liefert den Beweis
Lückenlose Rückverfolgung der Herkunft
Vom Vertrauen zum Wissen in der Beziehung zum Kunden
In Lösungen denken
Solaranlagen brauchen Chemie
Die Chemie hat Erfahrung mit der Schonung von Ressourcen
Warum Kunststoffe sich im Kreise drehen sollten
Verbrennen, recyclen, chemisch aufbereiten
Die Natur kennt keinen Abfall
Europäische Kommission verbietet Einwegplastik
Müll sammeln als Einnahmequelle
Kunststoff besteht aus zwei Wörtern: Kunst und Stoff
Der Verbraucher will die Wahrheit
Weltweite Kreislaufwirtschaft ist das Ziel
Anmerkungen
5 Wenn Blockchain auf New Work trifft
Machen, was man wirklich will
Wer mit Freude arbeitet, macht auch andere glücklich
Obstschale und Billardtisch reichen nicht
Neues Führungsverhalten ist gefragt
Integration von Arbeit und privatem Leben
Die Digitalisierung treibt New Work voran
Arbeitszufriedenheit ist groß
Home‐Office war früher ein Makel
Morgendämmerung in den Unternehmen
Hierarchien werden durchbrochen
Wissen wächst exponentiell
Neue Ideen bis zur Geschäftsreife entwickeln
Kreislaufwirtschaft braucht New Work
Perspektivenvielfalt ist gefragt
Blockchain verschafft dem Kunden Einblick
Anmerkungen
6 Schützt Blockchain vor Wirtschaftsspionage und Cyber‐Crime?
Die Euphorie ist vorbei
China unter Druck
Feindliche Übernahmen rücken in greifbare Nähe
Vetorecht der Regierung
Wirtschaftsspionage lohnt sich
Alle Branchen sind betroffen
Faktor Mensch
Social Engineering als große Gefahr
Träume werden wahr
Erpressung als Geschäftsmodell
Täter wollen Bitcoins
Gefährliches Trio
Viren vermehren sich in Rekordzeit
Krieg im Netz
Cyberspione greifen Chemieindustrie an
Digitale Spione sind unterwegs
Blockchain soll es richten
Hightech‐Krimi mit Folgen
Programmiersprache braucht große Sorgfalt
Ein Sensor löst mathematische Rätsel
Blockchain‐Identitätsmanagement weckt große Hoffnungen
Anonyme Identitäten bieten mehr Sicherheit
Tipps von Sicherheitsprofis
Kampf um Big Data
»Blockchain und Demokratie passen gut zusammen«
Anmerkungen
Danksagung
Die Autoren. Dr. Bettina Uhlich
Heinz‐Günter Lux
Stichwortverzeichnis
WILEY END USER LICENSE AGREEMENT
Отрывок из книги
als Mathematikerin ist es für mich besonders erfreulich, in diesem Vorwort über das Thema Blockchain sprechen zu dürfen. Denn Blockchain ist eine digitale Kette, die aus Algorithmen besteht. Algorithmen dienen dazu, die Realität abzubilden und zu beschreiben. Eins und eins sind zwei und nicht drei. Diese objektive Wahrheit können wir aber in der Weise verwenden, dass Algorithmen Träger eines Sinns sind – je nachdem wie wir sie nutzen. Der Sinn der in einer Blockchain miteinander verketteten Zahlenblöcke liegt zum einen in der Dezentralität. Das hat der oder die Erfinderin der Blockchain, Satoshi Nakamoto, unmissverständlich klargemacht. Nakamoto wollte nach dem Finanzcrash 2008 die Macht der Banken und deren zentrale Strukturen brechen. Deswegen die dezentrale Stoßrichtung dieser Technologie. Nimmt man die Blockchain aus diesem Kontext heraus und überträgt sie auch auf andere Bereiche, erschafft diese Dezentralität der verteilten Datenbanken eine neue Welt, die nicht nur die Wirtschaft erfassen wird, sondern die ganze Gesellschaft. Grund für diese Veränderung ist, dass die Daten auf der Blockchain nicht mehr zentral wie bisher gespeichert werden, sondern bei allen Teilnehmern, die an der digitalen Kette teilnehmen. Alle teilen diese Daten in Echtzeit miteinander. Das verändert die Spielregeln. Da es bei Zahlen um richtig und falsch geht, sie beweisen, was ist, nennt man das auch mathematische Wahrheit. Und das ist der zweite Sinn der Blockchain. Es geht um beweisbares Wissen.
.....
Das Ausspähen von Unternehmen und Bürgern geht allerdings nicht allein auf das Konto von Betrügern. Das erfuhr die Öffentlichkeit im Jahr 2013. Da informierte uns ein sich auf der Flucht befindlicher unauffälliger junger Mann namens Edward Snowden darüber, dass es ein weltweites virtuelles Spionagenetz gibt, die so genannten ›five eyes‘, in denen sich die amerikanische National Security Agency (NSA), der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) sowie die Geheimdienste von Kanada, Australien und Neuseeland austauschen.65 Verblüfft nahm die Öffentlichkeit zur Kenntnis, wie weit das Ausspähen geht und wer alles abgehört wird. Dass darunter zahllose Regierungschefs sind, große Organisationen wie Weltbank und Opec, und auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel aufmerksam mitgehört wurde, überraschte weniger als die Tatsache, dass es auch ganz unbescholtene Bürger und Unternehmen trifft, und zwar millionenfach.66 Die Unterlagen von Snowden enthüllten, dass deutsche, norwegische, spanische und französische Bürger fleißig abgehört wurden.67 In den USA traf es sogar alle US‐Bürger im Zeitraum von 2001‐2015, bis zu dem Zeitpunkt, als Sektion 215 des Patriot Act ausgelaufen war.68 Politisch brisant für Europa ist, dass auch der belgische Telekommunikationsanbieter Belgacom abgehört wurde, zu dessen Kunden das EU‐Parlament, die EU‐Kommission und der Europäische Rat gehören.69 Unter den ganzen Spionageaktivitäten ist aber vor allem das Muscular‐Programm beachtenswert. Das Programm ist in der Tat sehr muskulös, wie der Name bereits vermuten lässt. Denn im Rahmen dieses Programms hackte sich die NSA direkt in die Verbindung der Rechenzentren von Yahoo und Google.70 Dort speichern die Unternehmen die Daten ihrer Nutzer in so genannten ›Clouds‘. Diese virtuellen Datenwolken sind überall in der Welt verteilt, unter anderem lagern sie in Rechenzentren in Singapur, Taiwan, Hongkong, Irland, Finnland, Chile.71 In diesen Clouds wird so ziemlich alles gespeichert: E‐Mails, Suchanfragen, Videos, Fotos, aber eben auch: Unterlagen von Unternehmen. Viele global agierende Unternehmen nutzen die Clouds, damit Mitarbeiter und Kunden auf die gleichen Datensätze zugreifen können. Das macht das weltweit vernetzte Arbeiten erheblich leichter.
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, dass genau auf den Leitungen, die die NSA infiltrierte, die Daten zwischen den verschiedenen Standorten der Rechenzentren routinemäßig abgeglichen werden. Verschlüsselt werden sie erst dann, wenn die Daten abgerufen werden. Der Ansatz der NSA ist also äußerst effektiv, denn die Daten müssen nicht erst aufwändig geknackt werden.72 Nach Angaben von Edward Snowden werden jeden Monat etwa 500 Millionen Kommunikationsvorgänge aus Deutschland abgegriffen.73 Naiv zu glauben, dass dabei nicht auch deutsche Unternehmen betroffen wären. Unangenehm zu wissen, dass private Dinge in unseren Mails, WhatsApp‐Nachrichten und SMS auf der anderen Seite des Atlantiks mitgelesen und politisch wie kommerziell intensiv genutzt werden, bei Unternehmen aber zielt es meistens direkt ins Herz der unternehmerischen Tätigkeit. Wer deren Daten gezielt abfängt und auswertet, ist bestens darüber informiert, was die Unternehmen planen, wie sie agieren, mit wem sie kooperieren und an welchen Projekten sie arbeiten. Das nennt man auch Wirtschaftsspionage und bietet denen, die das betreiben, einen klaren Wettbewerbsvorteil. Nach Einschätzung von Experten beschert das der deutschen Wirtschaft einen Schaden von rund 4,2 Milliarden Euro jährlich.74 Betroffen sind Großkonzerne, Autohersteller und ihre Zulieferer sowie Unternehmen, die sich um Aufträge bemühen, die über 200 Millionen Dollar liegen.75 Die amerikanischen Geheimdienste sind auch überall dort anzutreffen, wo es um höchst aussichtsreiche, so genannte disruptive Technologien geht.76 Die Spionage betrifft daher nicht nur Großkonzerne, sondern auch innovative mittelständische Betriebe.77 Dass die NSA bei dem massenhaften Datenabgriff nicht nur die Terrorabwehr im Sinn hat, sondern auch Wirtschaftsgeheimnisse anderer Nationen gezielt stehle, gab Michael Hayden, der die NSA von 1999 bis 2005 leitete, unumwunden zu.78 Und Glenn Greenwald, jener Journalist, der die Unterlagen von Snowden veröffentlicht hatte, zog bei seiner Anhörung vor dem Europäischen Parlament ein beängstigendes Fazit: Die Überwachungsprogramme der NSA und seines britischen Partners GCHQ liefen darauf hinaus, dass es bei elektronischer Kommunikation schlechthin keine Privatsphäre mehr geben werde.79 Nun ist auch dem Letzten klar: Unsere Daten im Internet sind nicht sicher.
.....