Читать книгу For ever Angstjunkie? - Birgid Larson - Страница 4
Was sind Stressoren?
ОглавлениеStressoren (Stressfaktoren, Stressauslöser) sind Belastungen oder unlösbar empfundene Anforderungen, die zu einer Stressreaktion des Körpers führen können.
Beispiele für Stressauslöser:
Wetterbedingter Temperatursturz
Lärm
Schmerzzustände des Körpers
Prüfungssituation
Das Gefühl, zu hohe Verantwortung zu tragen
Zeitdruck
Außenseiterrolle (Mobbing in der Firma)
Konkurrenz
Trennungen, Vereinsamung und Verlusterfahrungen
Ob diese unterschiedlichen Situationen zu Stressoren werden, ist individuell und von den Kompetenzen der Person abhängig.
Menschen mit realistischem Selbstbild, Willensstärke und flexiblen Handlungsspielräumen gehen häufig gestärkt aus diesen hervor. Sie schätzen komplizierte Lebenslagen als besondere Herausforderung und nehmen Stress (Eustress) positiv wahr.
Sie handeln nach dem Motto: “Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Lösungen!“
Wenn Stress allerdings zum Dauergast wird und negative Auswirkungen auf die Körperfunktionen und die seelische Gesundheit eines Menschen haben, dann spricht man von negativem Stress (Dystress).
Dieser unerwünschte Zustand bleibt leider nicht ohne Folgen:
Frühestens jetzt kommt das Stresshormon Cortisol ins Spiel. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, welches mit verschiedenen Hormonen bspw. Adrenalin und den Neurotransmittern Dopamin und Serotonin kooperiert. Gemeinsam bilden sie ein Netzwerk, um effizient auf Stressreize zu reagieren.
Cortisol wird auf Vorrat produziert und seine Konzentration ist im Blut und im Speichel messbar.
Es dient der Steigerung der verfügbaren Energien im Körper, um extremen physischen und psychischen Belastungen besser begegnen zu können.
Was passiert unter Einfluss von Cortisol?
Stoffwechselaktivierung
die Körpertemperatur wird erhöht
Regulation der Immunabwehr
Entzündungshemmung
Herabsetzung des Schmerzempfindens
Wie Sie gerade eben erfahren haben, besitzt unser Körper ein perfekt organisiertes Alarm- und Kontrollsystem.
Doch unter welchen Bedingungen gerät dieser Regelkreis aus der Balance und bewirkt gesundheitliche Folgen?
Dauerstress (physikalische, innere, mentale, soziale Stressoren) können dazu führen, dass das Zusammenspiel aller beteiligten Neurotransmitter und Hormone zusammenbricht, vor allem dann, wenn eine individuelle oder genetische Disposition besteht.
Konkret bedeutet das:
Bei Cortisol Überschuss können Folgeerkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Übergewichtigkeit, Diabetes, Immundefizite, Angststörungen und Depressionen auftreten
Cortisol Mangel hingegen führen zu Antriebsschwäche, Mattigkeit (Burnout Syndrom) und Wundheilungsstörungen.
Glücklicherweise sind in der heutigen Zeit solche Extremsituationen selten geworden. An die Stelle derartiger existenzieller Bedrohungen sind Stressoren alltäglicher Abläufe gerückt.
Die Vermutung, dass Panikstörungen stressinduziert sind, liegt Nahe. Deshalb ist empfehlenswert, sich gründlich mit diesen Wechselbeziehungen zu beschäftigen.
Einteilung der Angststörungen und Klassifikation nach ICD-10
Der ICD10 ist eine internationale Klassifikation von Diagnosen. In Deutschland wird er als Schlüssel zur Abrechnung mit den Krankenkassen verwendet.
F40.0 Agoraphobie
F40.1 Soziale Phobien
F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien
F40.8 Sonstige phobische Störungen
F40.9 Phobische Störung, nicht näher bezeichnet
F41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) – ungerichtete Angststörung
F41.1 Generalisierte Angststörung – ungerichtete Angststörung
F41.2 Angst und depressive Störung - gemischt
ICD-10 online (WHO-Version 2016)