Читать книгу Die kleinen Entdecker aus dem All - Birgit Gürtler - Страница 4
Notlandung
ОглавлениеIna blickt wütend zum Fenster des kleinen Raumschiffs hinaus. In weiter Ferne ziehen Sterne und grüne Nebel vorüber. Sie hat sich reinlegen lassen. Janit und Tias kichern bereits einige Minuten und halten sich ihre runden Bäuche. Ina dreht sich mit strengem Blick zu ihnen um.
„Ich finde das gar nicht komisch“, schimpft sie, wobei sich ihre Tummel senkrecht aufstellen. „Ihr wolltet wissen, wie man den Flitzer lenkt. Es war gemein von euch, einfach loszufliegen. Wenn man uns erwischt, gibt es sicher Strafarbeiten, aber daran seid ihr ja gewöhnt“, fügt sie verärgert hinzu.
„Stell dich nicht so an, Ina. Wir fliegen einmal um den Nebel und wieder zurück. Niemand wird etwas merken.“ Spitzbübisch grinsend trottet Janit an die Steuerkonsole.
„Ich will aber das erste Stück lenken“, quengelt Tias und flitzt an Janit vorbei. Sich gegenseitig schubsend, drücken sie auf den roten und blauen Tasten herum. Von den vielen Kurven und dem Auf und Ab wird es Ina bereits schwindelig.
„Ihr seid wohl übergeschnappt. Geht weg da!“ Ihre Wangen glühen violett, so wütend ist sie auf Tias und Janit. Gebieterisch drängt sie sich zwischen die beiden Streithähne.
Plötzlich ertönt ein Grollen, das den Boden des Raumschiffs erbeben lässt. Mit aufgerissenen Augen blickt Janit Richtung Fenster. Ein heftiger Sonnensturm rast auf sie zu. Milliarden von kleinen, glitzernden Teilchen umhüllen den Flitzer. Dann gibt es einen gewaltigen Ruck und der kleine Flitzer wird mitgerissen. Die Wände ächzen und knarren. Schaurige Geräusche, die alle drei ganz blass vor Angst werden lassen. Immer wilder dreht sich das Raumschiff im Sturm. Wie auf einer Achterbahn geht es steil nach oben und rasend schnell wieder bergab. Tias wird es ganz komisch im Magen. Alle liegen am Boden und klammern sich an einem der Stühle fest, die am Boden festgeschraubt sind. Nach wenigen Minuten, die allen unendlich lang vorkommen, gibt es erneut einen Ruck. Der Sturm entlässt das kleine Raumschiff aus seinem Tosen. Ruhig und sanft gleitet es wieder durch das All, als wäre nie etwas gewesen. Erschrocken rappelt sich Ina als Erste auf und blickt aus dem Fenster. Sie kann noch so angestrengt schauen, doch ihr kleiner, roter Planet, von dem sie herkommen, ist nirgends zu sehen. An seiner Stelle leuchtet ihr jetzt ein viel größerer in blauer Farbe entgegen.
„Wo sind wir?“, jammert Tias.
Janit zuckt mit den Schultern und lässt seine Tummel hängen.
„Wir werden mit dem Funkgerät nach Hilfe rufen müssen“, stöhnt Ina. „Das wird mächtigen Ärger geben.“
„Das tut mir wirklich leid, Ina“, murmelt Janit schuldbewusst und schlurft zum Funkgerät. „Oh nein.“
„Was ist denn los?“, fragt Tias ängstlich.
„Das Funkgerät funktioniert nicht mehr.“
„Lass mal sehn.“ Ina eilt zur Konsole und untersucht das Gerät an allen Seiten. „Es ist kaputt“, schimpft sie. Wütend stampft sie im Raumschiff hin und her.
Tias setzt sich auf den Boden. Dicke Tränen kullern aus seinen Augen. „Wir werden nie wieder nach Hause finden“, schluchzt er.
„Ach was. Wir machen einen lustigen Ausflug zu dem blauen Planeten dort unten und werden Ruck Zuck ein Funkgerät auftreiben.“ Janit wackelt an Tias' Tummel, um ihn aufzumuntern.
„Wohnt dort überhaupt jemand, der ein Funkgerät hat?“ Fragend schaut er Ina an, denn sie weiß immer alles.
Ina hat keinen Schimmer, doch damit Tias aufhört zu weinen nickt sie und lächelt zuversichtlich.
„Dann lasst uns landen!“, ruft Tias überschwänglich und rast an die Steuerkonsole.