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Erholung auf See

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Der Dampfer pflügt das tiefblaue Wasser. Braune Jungtölpel stürzen sich schnabelüber in die Flut. Tauchen schluckend und würgend auf. Weiß-schwarze Tölpel, älter – erfahrener - begleiten die Bugwelle. Die quillt über vor leichter Beute.

Der Blick aufs Wasser, Wellen, das Sehen, die drückende Hitze. Luftfeuchtigkeit kringelt Haare. Der Dampfer schafft erfrischende Brise.

In der Ferne ein weißer Punkt. Fernglas. Containerschiff. Chinesische Ware containert sich durch die Karibik. Ware voll salziger Tränen. Schuftende Frauen in Bangladesch. - In der Kabine Nespresso-Maschinen. Luxus, von dem man in Bangladesch nicht mal träumen kann.

Weil man ihn nicht kennt.

Was ich nicht kenne, kann ich nicht wünschen.

Was ich nicht wünsche, tut nicht weh.

Die weißen Tölpel begleiten dekorativ das Schiff. Weiße Blusen bedienen übersättigte Menschen. Schwarze blickdichte Strumpfhosen verbergen Tattoos.

Blass und wabbelig die, deren Beine nicht flitzen müssen.

Rundgang auf den gescheuerten Holzplanken.

Interessante Spiegelungen in Fenstern.

Schäumende Wellen doppelt. Der Mann in der kreisrunden Fensterscheibe doppelt. Ein Magritte könnte es nicht besser.



Von der Brücke äugt der „Diensthabende.

Ein freundliches Hallo.

Auf dem obersten Deck, der Sonne am nächsten brutzeln die, die am Abend ihre rote Haut zum Markte tragen.

Ein Blaubeerkuchen verlängert das Leben und beschwert Gewissen und Hüften. Was solls?

Man lebt nur einmal und das nicht mehr lange.

Der Pianist spielt zu den Blaubeeren alte Lieder. Die unsere Kinder nicht mehr kennen und die die Enkel entdecken werden. Einst.

Rundgang beendet. Abendessen in den „Weltmeeren“. Ein Steak muss sein. Es lagern noch Tonnen Filets im Schiffs-Bauch.

Der Kapitän begrüßt die Reisenden. Stößt mit Champagner auf sie und die Reise an. Die Reisenden können nicht zurückstoßen. Prost!

Aber dann geht’s los: Tack, tack, tack.

Flamenco at its best! “Is Passion”!

Schwarz, weiß, rot.

Fächer, Tücher, Röcke.

Zarte Hände, klapp, klapp, klapp.

Es wirbelt, tackt und die Kastagnetten klackern dazu.

Begeisterung hüpft von Sessel zu Sessel.

Der Rhythmus mitreißend. Selbst der letzte Lackschuh wippt mit der Spitze.

Noch nicht ins Bett. Flamenco prickelt im Blut.

Der Weißwein in der Sansibar, tut was er soll…



So ein ganzer Tag auf See. Für die einen unerträglich langweilig. Für mich Wellness für die Seele.

Und es gibt so viel zu sehen auf der See.

Reisetagebuch durch die Karibik

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