Читать книгу Quotenmord - Schweden-Krimi - Björn Hellberg - Страница 4
Die Unvermeidlichkeit
ОглавлениеSie war eine solche Plage, dass es wehtat.
Nichts als Schmerzen bereitete sie ihm.
Sich zu befreien, schien unmöglich. Er steckte fest.
Wo er auch war, sie begleitete ihn, obwohl er sich die allergrößte Mühe gab, sie abzuschütteln.
Er versuchte, zu verdrängen, dass es sie gab, er versuchte es wirklich. Doch sie heftete sich immer wieder an ihn, unaufhörlich, hartnäckig, wie eine Klette.
Dabei hatten sie sich noch nie richtig unterhalten. Nur so im Vorbeigehen ein paar Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht.
Wusste sie überhaupt, wer er war? Wie er mit Nachnamen hieß? Ob er verheiratet war oder eine feste Freundin hatte? Kinder? Wie alt er war? Ob er ein Leben außerhalb des Fahrschulautos hatte?
Wahrscheinlich wusste sie gar nichts über ihn. Nichts, worauf es ankam. Sie kümmerte sich kein Deut um ihn. Für sie war er nur ein gealtertes, langweiliges, nichtssagendes Gesicht. Etwas, das man aus den Augenwinkeln wahrnahm, ohne ihm größere Beachtung zu schenken.
Er musste sie ein für alle Mal vergessen. Sie passten nicht zusammen. Sie war gefährlich für ihn. Das war ihm vollkommen klar.
Aber es half alles nichts.
Sie war da. Immer.
War bei ihm, wenn er abends ins Bett ging.
Begleitete ihn nachts durch den Schlaf.
Wachte morgens mit ihm auf.
Saß mit ihm am Tisch.
Atmete seine Luft.
Es war entsetzlich.
Die Situation war kaum noch zu ertragen.
Er hatte nur noch sie im Sinn. Unter der Haut. Unter der Bettdecke. Im Auto. Überall.
Sie ließ seine Außenwelt fast vollständig verschwinden, sich in nichts auflösen.
Er dachte an sie, nur an sie.
Und doch war sie so unendlich weit weg, weit außerhalb seiner Reichweite.
Er fürchtete um seine seelische Gesundheit.
Etwas musste geschehen, das war ihm klar.
Er musste den Druck ablassen.
Den Druck ablassen, damit er nicht explodierte.
Aber wie?