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KAPITEL DREI

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Riley starrte auf die SMS, und Panik stieg in ihr auf.

Es war nicht schwer, zu erraten, was passiert war. Sobald sie auseinander gegangen waren, hatte Jenn Roston die Datei geöffnet. Sie hatte gefunden, was es zu entdecken gab, und auch schon erste Schritte eingeleitet, um Hatchers Machenschaften ein Ende zu setzen. Doch in seiner Nachricht verkündete Hatcher beinahe trotzig, dass Jenn keinen Erfolg gehabt hatte.

Alles ist schon in Bewegung.


Shane Hatcher war immer noch auf freiem Fuß, und er war verärgert. Jetzt, wo er weiterhin Zugang zu seinen finanziellen Mitteln hatte, könnte er gefährlicher denn je sein.

Ich muss ihm antworten, dachte sie. Ich muss vernünftig mit ihm reden.

Aber wie? Was könnte sie denn sagen, was ih nicht noch mehr verärgern würde?

Dann kam ihr der Gedanke, dass Hatcher vielleicht nicht genau verstand, was passierte.

Woher sollte er wissen, dass Roston sein Netzwerk sabotierte, und nicht Riley? Vielleicht könnte sie ihm zumindest das vermitteln.

Ihre Hände zitterten als sie eine Antwort eintippte.

Lass es mich erklären.

Doch als sie versuchte, die SMS zu senden, wurde sie als „unzustellbar” markiert.

Riley seufzte verzweifelt.

Genau das gleiche war passiert, als sie zum letzten Mal versucht hatte, mit Hatcher zu kommunizieren. Er hatte ihr eine kryptische Nachricht gesendet, und sie dann gemieden. Früher hatte sie mit Hatcher über Videochat, SMS und sogar per Anruf kommuniziert. Doch das war vorbei.

Momentan hatte sie keine Möglichkeit ihn zu erreichen.

Doch er konnte sie noch erreichen.

Der zweite Sagt seiner neusten Nachricht war besonders beunruhigend.

„Du kannst nicht behaupten, ich hätte dich nicht gewarnt.”

Riley dachte zurück daran, was er geschriebenen hatte, als sie das letzte Mal miteinander kommuniziert hatten.

„Du wirst einen Tag erleben, an dem du das bereust. Deine Familie vielleicht nicht mehr..”

Riley schluckte und sagte laut …

„Meine Familie!”

She fummelte an ihrem Telefon herum und wählte hastig die Nummer von zuhause. Sie hörte es klingeln und klingeln. Dann ging der Anrufbeantworter dran, und sie hörte sich selbst sprechen.

Das war alles, was Riley tun konnte, um nicht zu schreien.

Warum antwortete niemand? Es waren doch Frühjahrsferien. Ihre Kinder hätten zuhause sein müssen. Und wo war Rileys Hausangestellte, Gabriela?

Kurz bevor die Ansage endete, hörte sie die Stimme von Jilly, der Dreizehnjährigen, die Riley gerade zu adoptieren versuchte. Jilly klang atemlos.

„Hey, tut mir leid, Mom. Gabriela ist zum Supermarkt gegangen. April, Liam und ich haben im Hinterhof Fußball gespielt. Gabriela sollte jede Minute zurück sein.”

Riley realisierte, dass sie den Atem anhielt. Sie versuchte bewusst, wieder mit dem Atmen anzufangen.

„Ist alles okay?” fragte sie.

„Klar”, sagte Jilly mit einem Schulterzucken. „Was soll schon sein?”

Riley hatte Schwierigkeiten, sich zu beruhigen.

„Jilly, könntest du bitte für mich einen Blick aus dem Fenster zur Straße werfen?”

„OK”, sagte Jilly.

Riley hörte Schritte.

„Ich schaue jetzt raus,” sagte Jilly.

„Ist der Kastenwagen vom FBI noch da?”

„Ja. Auch der in der Allee. Ich habe ihn gerade vom Hinterhof aus gesehen. Falls dieser Shane Hatcher hier auftaucht, werden die ihn sicher festnehmen. Ist irgendetwas nicht in Ordnung? Du machst mir irgendwie Angst.”

Riley zwang sich zu einem Lachen.

„Nein, alles ist gut. Ich verhalte mich bloß—wie eine Mutter.”

„Okay. Bis später.”

Der Anruf war beendet, doch in Riley schwellte immer noch ein ungutes Gefühl. Sie ging den Flur hinunter und direkt zu Brent Meredith Büro.

Sie stammelte: „Mr.Meredith, ich—ich müsste mir den Rest des Tages freinehmen.”

Meredith schaute von seiner Arbeit auf.

„Darf ich fragen wieso, Agentin Paige?” fragte er.

Riley öffnete den Mund, doch es kamen kein Wort heraus. Wenn sie ihm erklärte, dass sie soeben eine Drohung von Shane Hatcher erhalten hatte, würde er nicht darauf bestehen, ihr Nachrichten zu sehen? Wie könnte sie ihm die zeigen, ohne zuzugeben, dass sie gerade die Datei an Jenn Roston übergeben hatte?

Meredith sah nun besorgt aus. Er schein zu wissen, dass etwas nicht in Ordnung war, und dass Riley darüber nicht reden konnte.

„Geh”, sagte er. „Ich hoffe, alles ist in Ordnung.”

Rileys Herz wurde v on Dankbarkeit für Merediths Verständnis und Diskretion überflutet.

„Ich danke Ihnen”, sagte sie.

Dann verließ sie eilig das Gebäude, stieg in ihr Auto und fuhr nach Hause.

*

Als sie sich ihrem Haus in einer ruhigen Gegend von Fredericksburg näherte, stellte sie erleichtert fest, dass der Kastenwagen des FBIs tatsächlich noch da war. Riley wusste, dass ein weiterer Wagen in der Allee hinter dem Haus stationiert war. Obwohl unmarkiert, waren die Fahrzeuge schwerlich unauffällig. Doch daran konnte man nichts ändern.

Riley parkte ihr Auto in der Auffahrt, lief zum Kastenwagen hinüber und schaute durch das offene Beifahrerfenster hinein.

Auf den Vordersitzen saßen zwei junge Agenten—Craig Huang und Bud Wigton. Rileys Laune besserte sich ein wenig. Sie hatte von beiden Agenten eine hohe Meinung, und mit Huang hatte sie in letzter Zeit des öfteren zusammengearbeitet. Als er neu ans BAU kam, war Huang zunächst für Rileys Geschmack ein bisschen zu draufgängerisch gewesen, doch in kürzester Zeit war er zu einem exzellenten Agenten herangewachsen. Wigton kannte sie nicht so gut, doch er hatte einen exzellenten Ruf.

„Irgendetwas los?” fragte sie Riley durch das offene Fenster.

„Absolut gar nichts”, sagte Huang.

Huang klang gelangweilt, doch Riley fühlte sich erleichtert. Was sie betraf, bedeutete keine Neuigkeiten definitiv gute Neuigkeiten. Doch war es zu schön, um wahr zu sein?

„Stört es Sie, wenn ich mich mal im Inneren umschaue?” fragte Riley.

„Seien Sie unser Gast”, sagte Huang.

Die Schiebetür des fensterlosen Kastenwagens öffnete sich, und Riley trat ein. Im Inneren des Vans traf sie auf Grace Lochner, eine weitere Agentin, die wie Riley wusste, am BAU ebenso einen ausgezeichneten Ruf genoß. Lochner saß vor einer Ansammlung von Bildschirmen. Mit einem Lächeln drehte sie sich zu Riley um.

„Was machst du hier so?” fragte Riley.

Lochner zeigte auf einige Bildschirme, die Luftbilder der näheren Umgebung anzeigten und schien dabei begierig, die ihr zu Verfügung stehende Technik vorzuführen. Sie sagte, „Das sind live Satellitenbilder, die innerhalb einer Meile jeden zeigen, der kommt oder geht. Niemand nähert sich uns, ohne dass wir es bemerken.”

Lochner fügte lachend hinzu, „Ich bin froh, dass du in einer ruhigen Gegend wohnst. So gibt es nicht so viel, auf das wir achten müssten.”

Sie zeigte auf einige weitere Bildschirme, die Straßenansichten zeigten.

Sie sagte, „Wir haben in der Nachbarschaft Kameras versteckt, um zu überwachen, was im Detail passiert. So können wir die Kennzeichen aller Fahrzeuge überprüfen, die sich uns nähern.”

Es knackte und aus der Gegensprechanlage ertönte eine Stimme.

„Habt ihr Besuch?”

Lochner antwortete, „Agentin Paige ist vorbeigekommen, um Hallo zu sagen.”

Die Stimme sagte, „Hallo, Agentin Paige. Hier spricht Agent Cole, aus dem Fahrzeug, das hinter Ihrem Haus stationiert ist. Die Agenten Cypher und Hahn sind auch bei mir.”

Riley lächelte. Das waren alles bekannte Namen von angesehenen Agenten.

Riley sagte, „Ich bin glücklich, Sie an Bord zu haben.”

„Machen wir doch gern,” sagte Agent Cole.

Riley war von der reibungslosen Kommunikation zwischen den beiden Fahrzeugen beeindruckt. Sie konnte den Kastenwagen hinter ihrem Haus auf einigen von Lochners Bildschirmen erkennen. Offensichtlich konnte keinem der beiden Teams etwas passieren, ohne dass die anderen es augenblicklich wüssten.

Auch mit dem vorhandenen Waffenarsenal an Bord des Wagens war Riley zufrieden. Das Team verfügte über genügend Waffengewalt, um notfalls eine kleine Armee abzuwehren.

Doch fragte sie sich immer noch—reichte es, um Shane Hatcher aufzuhalten? Sie verließ das Fahrzeug, lief auf ihr Haus zu und versicherte sich, dass es keinen Grund gäbe, sich zu sorgen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass selbst ein Shane Hatcher ein solch hohes Sicherheitsniveau bezwingen könnte. Dennoch, sie konnte nicht aufhören an die SMS zu denken, die sie vorhin erhalten hatte.

„Du kannst nicht behaupten, ich hätte dich nicht gewarnt.”

Verloren

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