Читать книгу Wenn Sie Wüsste - Блейк Пирс - Страница 12
KAPITEL SECHS
ОглавлениеNach ihrer Unterredung mit Chief Budd tätigte Kate ein paar Anrufe, um ihre früheren Vorgesetzten wissen zu lassen, dass sie über ihre Instruktionen informiert war. Übers Telefon bekam sie keine Informationen und sprach auch mit niemandem direkt, der etwas zu sagen hatte. Sie konnte nicht anders, als einige Rezeptionistinnen mit ziemlich unhöflichen Kommentaren zu bedenken, was tatsächlich half, den Stress etwas abzubauen.
Am folgenden Tag fuhr sie um acht Uhr morgens los. Interessanterweise war sie eher aufgeregt als nervös. Sie dachte bei sich, dass sich so ein Universitätsabgänger fühlen musste, der nach einer zeitweiligen Abwesenheit wieder seinen Campus aufsuchte. Das ganze letzte Jahr über hatte sie das FBI furchtbar vermisst und freute sich auf ihre alte Umgebung – selbst wenn der Grund dafür war, abgemahnt zu werden.
Sie lenkte sich mit einem Podcast über Kinofilme, den ihre Tochter ihr empfohlen hatte, ab. Schon nach fünf Minuten hörte sie dem Moderator nicht mehr zu und dachte stattdessen über die letzten Jahre nach. Sie war im Allgemeinen kein sentimentaler Mensch, aber aus irgendeinem Grund, der ihr selbst nicht ganz klar war, wurde sie beim Fahren wehmütig und fing an nachzudenken.
Anstatt dem Podcast zuzuhören, dachte sie an ihre Tochter – ihre schwangere Tochter, die in ungefähr fünf Wochen ihr Kind bekommen würde. Es wurde ein Mädchen und sollte Michelle heißen. Der Vater des Kindes war ein guter Mann, war aber in Kates Augen nie gut genug für Melissa Wise gewesen. Melissa, die von Kate seit ihrem Kindesalter Lissa genannt wurde, wohnte in Chesterfield, das technisch zu Richmond gehörte, von den Einwohnern aber als eigenständig betrachtet wurde. Obwohl sie es Melissa nie erzählt hatte, war dies der Grund, warum Kate wieder nach Richmond gezogen war. Nicht nur wegen ihrer Verbindung zur Stadt auf Grund ihrer Collegejahre, sondern weil dies der Ort war, an dem ihre Familie lebte – und wo ihre Enkel aufwachsen würden.
Eine Enkelin, dachte Kate oft. Wie ist Melissa so schnell groß geworden? Himmel, wie bin ich selbst so schnell alt geworden?
Und wenn sie an Melissa und die noch ungeborene Michelle dachte, wanderten ihre Gedanken unweigerlich zu ihrem verstorbenen Ehemann. Vor sechs Jahren war er ermordet worden, durch einem Schuss in den Hinterkopf, als er abends den Hund ausführte. Sein Handy und sein Portemonnaie waren verschwunden, und keine zwei Stunden, nachdem er mit dem Hund das Haus verlassen hatte, wurde sie gerufen, um den Leichnam zu identifizieren.
Ihre Wunden waren noch frisch, aber meistens gelang es ihr, diese zu verbergen. Sie war acht Monate vor dem offiziellen Zeitpunkt in Ruhestand gegangen. Denn es war ihr unmöglich gewesen, sich voll und ganz ihrer Arbeit zu widmen, nachdem sie die Asche ihres Mannes auf einem alten Baseballfeld nahe seines Heimatorts Falls Church verstreut hatte.
Vielleicht war sie deshalb das ganze letzte Jahr so down gewesen. Sie hatte Monate, bevor sie hätte gehen müssen, das Handtuch geworfen. Was hätte in diesen Monaten alles passieren können? Was hätte sie mit ihrer Karriere vielleicht noch anfangen können?
Sie hatte sich immer darüber Gedanken gemacht, ohne aber irgendetwas zu bereuen. Michael verdiente zumindest einige Monate ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit. Natürlich hätte er sehr viel mehr als das verdient, aber sie war sicher, dass er niemals gewollt hätte, dass sie seinetwegen ihre Arbeit noch mehr vernachlässigte. Trauerarbeit in ihrem Fall bedeutete, so lange wie möglich nach seinem Tod beim FBI zu bleiben.
Als sie sich Washington DC näherte, war sie erleichtert festzustellen, dass sie nicht das Gefühl hatte, Michael zu betrügen. Sie persönlich glaubte daran, dass der Tod nicht das Ende bedeutete. Zwar wusste sie nicht, ob es einen Himmel gab oder Wiedergeburt möglich war, aber eigentlich musste sie dies auch nicht wissen. Was sie allerdings wusste, war, dass Michael glücklich gewesen wäre, sie wieder nach DC fahren zu sehen – und sei es, um abgemahnt zu werden.
Wenn überhaupt, lachte er sich wahrscheinlich gerade tot über sie.
Bei diesem Gedanken musste Kate lächeln. Sie schaltete den Podcast ab und konzentrierte sich auf die Straße, auf ihre eigenen Gedanken, und wie das Leben immer wieder zynisch erschien.
***
Sie wurde nicht von Emotionen übermannt, als sie durch die Eingangstür in das große Foyer des FBI Hauptquartiers trat. Wenn überhaupt, so war sie sich schmerzlich bewusst, dass sie nicht mehr hierher gehörte – wie eine Frau, die ihre alte High School besuchte und feststellte, dass die Flure sie eher traurig anstatt sentimental stimmten.
Das Gefühl der Vertrautheit half allerdings. Obwohl sie sich fehl am Platze fühlte, hatte sie auch das Gefühl, nicht allzu lange weg gewesen zu sein. Sie durchquerte die Lobby, trug sich am Empfang ein und ging dann zu den Aufzügen, ganz so, als sei sie erst letzte Woche hier gewesen. Selbst der enge Aufzug hatte etwas Tröstliches, als sie damit zum Büro des Assistant Director Duran hinauf fuhr.
Als sie aus dem Aufzug und in das Vorzimmer von Duran trat, sah sie die gleiche Sekretärin hinter dem gleichen Schreibtisch wie noch vor einem Jahr. Sie hatten sich nie wirklich beim Vornamen genannt, aber trotzdem kam die Frau hinter ihrem Schreibtisch hervor und umarmte sie herzlich.
„Kate! Es ist so schön, Sie zu sehen!“
Gott sei Dank fiel ihr im letzten Augenblick der Vorname der Sekretärin ein. „Ich freue mich auch, Dana“, sagte Kate.
„Ich habe bezweifelt, dass der Ruhestand etwas für Sie ist“, witzelte Dana.
„Ja, es ist schon ein bisschen wie ein langes Nickerchen.“
„Gehen Sie ruhig hinein“, sagte Dana. „Er erwartet Sie schon.“
Als sie an die geschlossene Bürotür klopfte und von der anderen Seite die leicht barsche Stimme vernahm, fühlte sie sich wie zuhause angekommen.
„Es ist offen“, vernahm sie die Stimme des Assistant Director Duran.
Kate öffnete und trat ein. Sie hatte sich auf dieses Meeting vorbereitet und sich gestählt. Was sie allerdings nicht erwartet hatte war ihr früherer Partner, Logan Nash, der sie sofort anlächelte und sich von einem der Stühle vor Durans Schreibtisch erhob.
Beinahe verlegen schaute Duran kurz zur Seite, um den beiden einen privaten Moment für ihr Wiedertreffen zu erlauben. Kate und Logan Nash nahmen sich freundschaftlich in die Arme. Für die letzten acht Jahre ihrer Karriere hatten die beiden zusammen gearbeitet. Er war zehn Jahre jünger als sie und zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens gerade dabei gewesen, sich selbst eine ansehnliche Karriere aufzubauen.
„Schön, dich zu sehen, Kate“, flüsterte er ihr ins Ohr, als sie sich umarmten.
„Dich auch“, antwortete sie. Ihr ging das Herz auf und egal, wie sehr sie sich dagegen gesträubt hatte, diesen Teil ihres Lebens hatte sie das ganze letzte Jahr wahnsinnig vermisst.
Als sie sich aus der Umarmung lösten, nahmen sie beide vor Durans Schreibtisch Platz. Während ihrer Zeit als Partner hatten sie zahllose Male genau hier gesessen. Aber niemals, um sich eine Abmahnung abzuholen.
Vince Duran atmete schwer ein und seufzte dann laut. Noch konnte Kate nicht abschätzen, wie sauer er war.
„Also, lasst uns nicht um den heißen Brei herum reden“, fing Duran an. „Kate, wir alle wissen, weshalb Sie hier sind. Ich habe Chief Budd versichert, diese Angelegenheit effektiv zu handhaben. Er war damit zufrieden und ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Geschichte, dass Sie einen Verdächtigen von seiner Veranda befördert haben, unter den Teppich gekehrt wird. Was ich allerdings wissen möchte, ist, wie Sie überhaupt dazu gekommen sind, sich auf der Veranda dieses armen Mannes zu befinden.“
Ihr wurde in diesem Augenblick klar, dass das schlimme Gespräch, das sie erwartet hatte, ausbleiben würde. Duran war ein Monster von Mann, locker 150 Kilogramm schwer, hauptsächlich bestehend aus Muskeln. In seinen Zwanzigern war er in Afghanistan gewesen, und obwohl sie nicht über alle Details Bescheid wusste hinsichtlich dessen, was genau er dort getan hatte, waren saftige Gerüchte darüber im Umlauf. Er hatte krasse Dinge gesehen und getan und manchmal spiegelte sich dies in den Falten seines Gesichts wieder. Aber heute schien er guter Laune zu sein. Vielleicht deshalb, weil er nicht mehr mit ihr als ihr Vorgesetzter sprach. Es war fast, als ob sie sich mit einem alten Freund unterhielt.
Das machte es einfach für sie, ihm von dem Mord an Julie Hicks, der Tochter ihrer guten Freundin Deb Meade, zu berichten. Sie begann mit ihrem Besuch im Hause der Meades, schilderte dann die Szene auf Neilbolts Veranda und erklärte, dass sie sich zur Wehr gesetzt hatte, wobei sie allerdings einräumte, dass sie vielleicht ein wenig zu weit gegangen war.
Hin und wieder hörte sie Logan kichern, während Durans Gesicht ausdruckslos blieb. Als sie geendet hatte, wartete sie gespannt auf seine Reaktion und war überrascht, als er nur mit den Schultern zuckte.
„Also, soweit es mich betrifft… ist hier gar nichts passiert. Während Sie vielleicht Ihre Nase in Angelegenheiten gesteckt haben, die Sie nichts angehen, ist der Kerl zu weit gegangen, indem er Hand an Sie gelegt hat, vor allem, nachdem Sie ihm gesagt hatten, dass Sie beim FBI gewesen sind. Das einzige, worüber ich mich wundere, ist, dass Sie ihm Handschellen verpasst haben.“
„Wie ich schon sagte… ich gebe zu, die Grenze etwas überschritten zu haben.“
„Du?“, fragte Logan mit gespielter Überraschung. „Niemals!“
„Was wissen Sie über den Fall?“, wollte Duran wissen.
„Nur, dass sie umgebracht wurde, während ihr Mann auf Geschäftsreise war. Der Ex-Freund war die einzige Spur und die Polizei hat ihn schnell als Verdächtigen ausgeschlossen. Später habe ich herausgefunden, dass er ein wasserdichtes Alibi hat.“
„Sonst nichts?“, fragte Duran.
„Nein, sonst nichts.“
Duran nickte und rang sich ein Lächeln ab. „Wie läuft denn der Ruhestand für Sie, abgesehen davon, dass Sie große Männer von ihrer Veranda befördern?“
„Furchtbar“, gab sie zu. „Die ersten Wochen waren toll, aber dann wurde es langweilig. Ich vermisse meinen Job. Ich habe eine geradezu irre Zahl an Kriminologiebüchern gelesen. Ich habe viel zu viele Krimisendungen auf dem Biography Channel geschaut.“
„Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wie oft wir von Agenten während der ersten sechs bis zwölf Monate ihres Ruhestands hören. Einige kommen und betteln geradezu nach irgendeinem Job. Egal was. Selbst Papierkram.“
Kate sagte nichts, gab jedoch mit einem Nicken zu verstehen, dass sie sich damit identifizieren konnte.
„Aber trotzdem haben Sie nicht angerufen“, meinte Duran. „Um ehrlich zu sein, hatte ich das erwartet. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie einfach so sang- und klanglos verschwinden. Und dieser kleine Zwischenfall gibt mir Recht.“
„Bei allem Respekt“, sagte Kate, „haben Sie mich einbestellt, um mir einen Klaps auf die Hände zu geben oder um mir vor Augen zu führen, dass ich meinen alten Job nicht loslassen kann?“
„Weder noch“, antwortete Duran. „Nachdem ich gestern den Anruf aus Richmond bekommen habe, habe ich mir Ihre Akte angesehen. Ich habe gesehen, dass Sie gebeten worden sind, bei einer Bewährungsanhörung auszusagen. Ist das korrekt?“
„Ja, das ist es. Es geht um den Fall Mueller. Doppelmord.“
„War dies das erste Mal, dass Sie seit Beginn ihres Ruhestands arbeitstechnisch kontaktiert wurden?“
„Nein“, sagte sie, und war sich ziemlich sicher, dass er die Antwort bereits kannte. „Ungefähr zwei Monate nach meiner Pensionierung hat mich der Assistent eines Agenten angerufen hinsichtlich eines alten Falls, den ich 2005 bearbeitet habe. Und einige der Jungs in der Recherche haben mich kontaktiert hinsichtlich meiner Methodik bei einigen der alten Fälle.“
Duran nickte und lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück. „Sie sollten auch wissen, dass einige der Ausbilder an der Academy ihre Arbeitsweise als Fallbeispiele heranziehen. Sie haben hier beim FBI Spuren hinterlassen, Agent Wise. Und ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass Sie einer derjenigen Agenten sind, die anrufen, um zu sehen, wie Sie helfen können, auch nachdem Sie nicht mehr offiziell bei uns sind.“
„Wollen Sie damit sagen, dass Sie möchten, dass ich an einigen Fällen mitarbeite?“, fragte Kate. Sie gab ihr Bestes, nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen.
„Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Wir überlegen, ein oder zwei Agenten mit herausragender Erfolgsbilanz an alten Fällen arbeiten zu lassen. Nichts langfristiges oder Vollzeit. Und als wir über die in Betracht kommenden Agenten diskutierten, waren Sie die einzige, die immer wieder von allen grünes Licht bekam. Wir wollen trotz allem, dass Sie sich entspannen können. Nehmen Sie sich frei. Machen Sie mal Pause.“
„Das mache ich“, sagte Kate. „Danke.“
„Danken Sie mir lieber noch nicht“, meinte Duran. „Es könnte noch einige Monate dauern. Und ich fürchte, dass ich das Angebot zurückziehen muss, wenn Sie weiterhin durch die Gegend laufen und um einiges jüngere Männer auf ihrer Veranda k.o. schlagen.“
„Ich glaube, ich werde mich zurückhalten können“, meinte Kate.
Neben ihr konnte Logan sein Lachen gerade noch unterdrücken.
Duran schien genauso amüsiert, als er aufstand.
„Also… wenn Sie wirklich mitarbeiten werden, müssen wir uns erst einmal mit einem wenig spektakulären Teil Ihres Jobs befassen.“
In der Annahme, dass es um Papierkram ging, seufzte Kate. „Formulare? Dokumente?“
„Oh nein, nichts dergleichen“, sagte Duran. „Ich habe ein Meeting angesetzt, damit wir so bald wie möglich loslegen können. Auf diese Art bleiben alle Beteiligten auf dem neuesten Stand.“
„Ah, ich hasse Meetings.“
„Das weiß ich“, meinte Duran. „Ich erinnere mich gut daran. Aber hey, gibt es einen besseren Weg, um Sie hier wieder willkommen zu heißen?“
***
Tatsächlich wurde es am Ende kein schlechtes Meeting. Im Konferenzraum am Ende des Flures warteten nur drei andere Personen auf sie. Zwei davon waren Agenten, einer männlich, einer weiblich. Soweit sich Kate erinnerte, war sie noch keinem von beiden zuvor begegnet. Der dritte Mann kam ihr bekannt vor; sie war sich relativ sicher, dass sein Nachname Dunn lautete. Als Duran die Tür schloss, erhob sich einer der Agenten sofort und streckte ihr seine Hand hin.
„Agent Wise, ich freue mich wirklich sehr, Sie kennenzulernen“, sagte er.
Ein wenig verlegen schüttelte sie seine Hand. Dabei schien der Agent zu bemerken, dass er ein wenig dick aufgetragen hatte.
„Entschuldigen Sie“, murmelte er und setzte sich wieder auf seinen Platz.
„Alles in Ordnung, Agent Rose“, sagte Duran, während er am Kopfende des Tisches Platz nahm. „Sie sind nicht der erste Agent, der in der Gegenwart von dem geradezu legendären Agent Kate Wise vor Ehrfurcht erstarrt.“ Dies sagte er mit leichtem Sarkasmus und warf Kate dabei ein Lächeln zu.
Der Mann, von dem sie meinte, dass er Dunn hieß, hob sich von den beiden anderen Agenten ab; die beiden anderen waren deutlich jünger. Er schien eine Art Vorgesetzter zu sein, diesen Schluss ließen sowohl sein stoischer Ausdruck als auch sein feiner Anzug zu.
„Agent Wise“, sagte Duran, „dies sind Agent Rose und Agent DeMarco. Die beiden sind seit circa sieben Monaten Partner, allerdings nur, weil ich selbst und Assistant Director Dunn Probleme hatten, ihnen einen angemessenen Platz zuzuweisen. Beide haben ihre eigenen starken Eigenschaften. Und falls Sie die Leitung im Fall Richmond übernehmen sollten, wird einer der beiden sicherlich an diesem Fall mit Ihnen zusammen arbeiten.“
Agent Rose war verlegen, blieb aber bei seinem konzentrierten Gesichtsausdruck. Kate konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass jemand so offensichtlich berührt gewesen war, ihr zu begegnen. Das musste in ihrem vorletzen Jahr in Quantico gewesen sein. Es war jemand gewesen, der mit ihr im Labor zusammen gearbeitet hatte. Es war zwar ein erhebendes Gefühl, aber gleichermaßen unattraktiv.
„Ich sollte hinzufügen“, sagte Assistant Director Dunn, „dass Deputy Chief Duran und ich diejenigen sind, die hinter dem Programm, pensionierte Agenten wieder in den Dienst zurück zu bringen, stehen. Ich weiß nicht, ob Ihnen das schon gesagt wurde, aber Ihr Name war der Erste, der genannt wurde.“
„Ja“, sagte Duran. „Es braucht eigentlich nicht angespochen zu werden, aber all dies ist bis auf Weiteres vertraulich zu behandeln.“
„Ich gebe mein Bestes“, antwortete Kate. Langsam verstand sie, dass hier jetzt etwas Druck angewandt wurde. Nicht, dass es ihr etwas ausgemacht hätte. Unter Druck arbeitete sie normalerweise besser.
„Klasse“, sagte Duran. „Wollen wir nochmal die Details des Falls besprechen?“
Kate nickte und sah sich sofort in ihre alte Rolle zurückfallen. Es war, als sei sie nicht einmal einen Tag weg gewesen, und schon gar nicht ein Jahr. Während sie das Szenario in Richmond wiedergab und wie sie darin involviert worden war, schnitt sie genau mit, wie die Agenten Rose und DeMarco Blickkontakt mit ihr hielten; vielleicht um herauszufinden, wie man am besten mit ihr arbeitete.
Davon ließ sie sich allerdings nicht ablenken. Sie sprach über alle Details des Falls und fühlte sich, als sei sie zeitlich zurückversetzt.
Und es war viel besser als alles, was ihr die Gegenwart zu bieten hatte.